Beiträge von Tomentella

    Hallo Stefan,


    Die etwas dickwandigen keuligen Zystiden sind bei Vuilleminia coryli eigentlich gut zu sehen, auch wenn die anderen Strukturen schwierig zu erkennen sind.


    Die Gloeozystiden sind "ölig-bläschengefüllte" keulige Zellen, die auch ohne Sulfovanilin zu erkennen sind. Bei manchen Gattungen muß man allerdings diese Reaktion mit der ätzenden Schwefelsäure testen.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Stefan,


    wenn bei der Peniophora keine Gloeozystiden zu finden sind, wird es schon P. cinerea sein. Diese ist immer total anliegend, sehr dünn, trocken oft rissig und kommt an fast allen Substraten vor (Laub- und Nadelholz!). Peniophora limitata mit schwarzen Rändern an Esche ist mikroskopisch sehr ähnlich! Ein Lilaton ist wie bei sehr vielen frischen Peniophora-Funden durchaus möglich.


    Die Vuilleminia kann bei deinen Sporenmaßen nur V. comedens oder V. coryli (mit Zystiden) sein. Probiere mal den Schlüssel auf meiner Homepage aus.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Pablo,


    wenn die Hyphen in den Zähnchen nicht kurzzellig sind und du auch keine Konidien findest, bleibt nur noch Trechispora nivea.
    Die Konidien von T. stevensonii findet man immer am Fruchtkörperrand als kleine weiße Kissen. Auf deinen Bildern kann ich aber auch keine entdecken.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Peter,


    irgendwie erinnert mich dein Porling an Abortiporus biennis. Albatrelleus ovinus sieht anders aus. Sollte es ein Albatrellus sein, dann höchstens Albatrellus citrinus. Aber ohne mikroskopische Merkmale bleibt es unsicher.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Pablo,


    bei deinen Zystidenbreiten von 4-5 µm bist du eindeutig bei Oligoporus romellii, die früher noch unter O. sericeomollis s. l. lief.
    O. sericeomollis s. str. hat Zystidenbreiten von 6-10 (15) µm. Normalerweise sollte der Wirt Nadelholz sein. Oligoporus romellii ist wahrscheinlich häufiger als O. sericeomollis, zumindest bei meinen Funden. Die beiden anderen Arten mit inkrustierte Zystiden sind extrem selten. Oligoporus inocybe hat allantoide Sporen und Inocybe davidiae hat zusätzlich Chlamydosporen und eine mediterrane Verbreitung.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Pablo,


    makroskopisch könnte T. coerulea oder T. cinerascens in Frage kommen. Für T. cinerascens sind die Sporen etwas zu groß und diese Art hat normalerweise ablösende, dickere Fruchtkörper. Bei der Sporenform könnte es auch noch Thelephora terrestris f. resupinata sein, die aber dickere Fruchtkörper bildet. Also lege den Fund erst mal als T. cf. coerulea ab und sende ihn mir mal bei Gelegenheit mit zu.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Pablo,


    in der Gattung Junghuhnia gibt es noch nicht viele DNA-Studien und die Unterscheidung der Arten ist auch im neuesten Werk von Ryvarden und Melo oft nur makroskopisch. Da er auch von intermediären Formen schreibt, ist eine genetische Klärung in dieser Gattung dringend nötig.
    J. pseudozillingiana soll sich nur durch Wuchsform, Porenform und –“größe und die Beschaffenheit des Subikulums von J. nitida unterscheiden. Sequenzierungen sind mir hier nicht bekannt. Seltene nord- und osteuropäische Art. Ich kenne die Art nicht oder habe sie noch nicht erkannt. :)


    J. pseudozillingiana: Hütchen bildend, Poren 2-3 P/mm, oft irregulär bis sinuos, Subikulum dicht
    J. nitida: strikt resupinat, Poren 5-7 p/mm, regelmäßig, Subikulum locker


    Dein Fund vom Dezember könnte doch auch J. lacera (= J. separabilima) sein?


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Thorben,


    wenn dein Fund wirklich eine Tulasnella ist und keine Schnallen hat, kommt nur Tulasnella violea in Frage. 100 % genau kann ich das nach deinen Mikrobildern nicht sagen. Überprüfe nochmal die Basidien! Ich sehe auf jeden Fall keine Schnallen und makroskopisch sieht Tulasnella auch so aus.


    LG
    Frank

    Hallo Thorben,


    in Fungi Europaei sind Rinden- und Schichtpilze aufgeführt, aber keine Heterobasidiomyceten. Deshalb findest du auch nicht die Gattung Tulasnella. Corticium roseum ist eine schnallentragende Art mit "riesigen" Sporen (20-22 x 8-12 µm), die bei dir also nicht in Frage kommt. Mit Tulasnella violea könntest du richtig liegen.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo zusammen
    und erstmal noch ein gesundes neues Jahr allen Forumteilnehmern.


    zu den offenen Fragen in diesem Beitrag noch Folgendes:
    -Daedalea quercina kann an vielen verschiedenen Wirten vorkommen. Ich kenne ihn außer an Eiche auch an Juglans
    (Walnuss), Populus (Pappel) und Castanea (Eßkastanie)
    - strikt resupinat kenne ich den Eichenwirrling nicht, aber es gibt eine knotige, poroide Form:
    Daedalea quercina f. trametea


    -den labyrinthischen Porling im ersten Bild halte ich auch für Datronia mollis


    -Die gezeigten Schizopora-Bilder kann man so nur als Schizopora paradoxa sensu lato bezeichnen. Genauer geht es nur mikroskopisch. Wer Interesse hat, kann mal den Vergleich der drei Schizopora-Arten in Deutschland im Anhang nachvollziehen.


    Hinweis: In "Poroid fungi of Europe" von Ryvarden und Melo sind die Mikrobilder von Schizopora radula und Schizopora paradoxa vertauscht!


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Romana, Pablo und Alex,


    der gelborangene Porling aus dem Wiener Prater ist heute eingetroffen. Wie Alex schon richtig vermutet hat, handelt es sich um Frantisekia mentschulensis. Meine Sporenmessungen stimmen mit Spirin und Zmitrovich überein. Sie gehen bis max. 5 x 2 µm und sind zylindrisch.
    Frantisekia fissiliformis, wie früher europäische Funde bestimmt wurden, ist eine amerikanische Art, mit kürzeren (max. 4 µm) und elliptischen Sporen. Die amerikanische Art ist strikt resupinat, die europäische bildet kleine Hütchen. Weitere Unterschiede gibt es kaum.
    Es wird sich wohl noch bei einigen anderen Arten herausstellen, dass die amerikanischen Arten genetisch nicht mit den gleichbezeichneten europäischen Arten übereinstimmen. Hier haben sich doch im Laufe der Evolution Arten getrennt!?


    Beste Grüße und nochmals allen ein schönes Weihnachtsfest
    Frank

    Hallo Mario und Pablo,
     
    noch pünktlich vor dem Fest kann ich diesen Porling einen Namen geben. Es ist
    Cartilosoma rene-hentic B. Rivoire, Trichies & J. Vlasák 2015
    Diese Art ist nah verwandt mit Antrodia ramentacea und hat nur Skelethyphen im Context nicht in dem Röhrentrama. Außerdem findet man im Context viele sehr dickwandige generative Hyphen mit großen Schnallen.
    Wenn man nur das Röhrentrama untersucht, kommt man schnell zu einen monomitischen Porling, was die Bestimmung erschwert. Es gibt noch zwei weitere Funde dieser Art in Deutschland, beide an Tilia (Linde).


    Beste Grüße und schöne Weihnachten
    Frank


    P.S. Die entsprechende Literatur bekommt ihr per PN.


    Also sende das "Ding" doch einfach zu mir. :)


    LG
    Frank


    Hallo Leute,


    ich habe ein bisschen in die Ryvarden Schlüssel geschaut und bin an eine seltene Art von Tyromyces gekommen bei den die Sporen passen würden, wird aber her als Resupinat wachsend beschrieben daher denke ich nicht das der passen kann. T. mappa schon mal was davon gehört?


    Hallo Mario,


    Oligoporus mappus (=Fibroporia mappa, =Tyromyces mappa, =Antrodia mappa) ist eine extrem seltener, strikt resupinater und sehr dünner Porling an Nadelholz. Er ist nur aus Scandinavien, Italien und Nordamerika, wo er beschrieben wurde, bekannt. Der hat zwar Sporen bis 12 µm Länge, aber kommt nicht in Frage.


    Beste Grüße
    Frank


    Zu dieser Anamorphe, die jetzt Sporotrichum versisporum heißt, habe ich mich erstmal kurz schlau gemacht. Diese scheint keine richtigen Fruchtkörper auszubilden, sondern kommt auf Fruchtkörpern von Laetiporus sulphureus vor und bildet Kolonien von Konidien, deshalb auch keine Bilder im Netz. Wieder was gelernt!


    LG
    Frank


    Hallo Ingo,


    also wenn es doch Nadeholz sein sollte und die Farben übertrieben dargestellt, kannst du natürlich Chips auf Olligoporus ptychogaster setzen. :)


    LG
    Frank

    Hallo Mario und Pablo,


    wenn die Sporenmaße und –“formen stimmen, kann das echt ein Weihnachtsrätsel werden. Geht man davon aus, das der Pilz, wie du schreibst, sehr weich ist, sind fast alle Gattungen, die makroskopisch in Frage kommen, durch die Sporen ausgeschlossen.
    Oligoporus- Sporen zu groß
    Tyromyces- Sporen zu groß, bzw. falsche Form
    Skeletocutis –“ Sporen zu groß
    Es bleiben also die –žharten–œ bzw. zähen Gattungen Antrodiella (Sporen zu groß),
    Antrodia (Sporen passen zu keiner makroskopisch ähnlichen Art) und Trametes ??


    Beste Grüße
    Frank


    Hallo odynerus und Ingo,


    die imperfekte Form des Schwefelporlings heißt Ptychogaster aurantiacus und könnte vielleicht hier auch in Frage kommen. Ich habe sie aber noch nie in der Natur gesehen. Vielleicht kommt Oligoporus ptychogaster auch an Laubholz vor, ist mir aber unbekannt.


    Beste Grüße
    Frank

    "Das mit dem Auflösen in KOH werde ich mal noch machen, mal sehen was zu sehen ist. Sporen habe ich leider keine."




    Hallo zusammen,


    Diplomitoporus lindbladii wäre ein typischer resupinater Porling an liegenden Kiefernstämmen.
    Mikroskopisch ist ein kleiner –žZauber–œ bei diesen Poling zu beobachten. Wenn man das Präparat in Wasser ansetzt, unter das Mikroskop legt und dann einen Tropfen KOH dazu zugibt, verschwinden die Skeletthyphen in Sekundenschnelle. Mikroskopiert man dagegen sofort mit KOH, hat man den mikroskopischen Eindruck, einen monomitischen Porling zu sehen und kommt zu keinem Bestimmungsergebnis!
     
    Beste Grüße
    Frank


    Hallo Romana,


    du kannst ja mal den Versuch des Frischpilzes mit der Post starten. Nur nicht in Folie, sondern in Papier, damit er nicht "schwitzt"!
    Ich hatte auch schon Interesse an diesem Fund bei Pablo angemeldet.


    Beste Grüße und schöne Weihnachten
    Frank