Beiträge von Tomentella

    Hallo Achim und Pablo,


    wie Pablo schon richtig schrieb, kannst du den Fund durchaus unter C. confluens ablegen. Die Frage ist nur, ob Sequenzierungen das mal als eigenständgie Art anerkennen oder nur als Varietät oder...
    Makroskopische Unterschiede sind auf jeden Fall da. Denkbar wäre auch, dass fakultativ Mykorrhiza-bildende Pilze makroskopische Abweichungen zu saprotroph lebenden Pilzen der gleichen Art haben. Das habe ich schon vereinzelt festgestellt, läßt sich aber ganz schwer beweisen. :)


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Achim,


    interessant, dass du auch Coltricia confluens, zumindest nach der Beschreibung von Frau Keizer, gefunden hast. An der Porengröße würde ich jetzt kein Problem sehen. Mein Fund ist schon ein paar Jahre her. Leider gibt es keine mikroskopischen Unterschiede zu C. perennis und genetische Vergleiche sind mir auch nicht bekannt. Das einzige Trennungsmerkmal soll die Ökologie sein. Während C. perennis Mykorrhiza bildet, kommt C. confluens an anthropogen beeinflussten Standorten vor und ist saprotroph. Ob das haltbar ist, weiß ich nicht. Ich habe damals den Fund in einen Garagenhof gemacht, wo keinerlei Pflanzen in der Nähe waren, geschweige denn Bäume. Dein Strandort paßt gut zur Beschreibung von Keizer.
    Meinen Fund habe ich an Leif Ryvarden geschickt, der zwar die Beschreibung von Frau Keizer akzeptiert, aber ebenfallls die Unterschiede kritisch sieht.


    Hier mal ein Foto meines Fundes (der Standort ist gestellt und nicht original, die Nadeln gehören nicht dazu!).



    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Pablo,


    deiner letzten Dokumentationen nach ist der italienische Fund höchstwahrscheinlich Xylodon nespori und dein anderer Grandinoider doch Fibrodontia gossypina, mit wenigen Prozenten an Zweifeln. :)


    Wenn du wieder mal eine Sendung an mich zusammenstellst, können wir ja die restlichen Zweifel zerstreuen.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Pablo,


    wenn es Fibrodontia gossypina ist, wäre das ein toller Fund. Ich habe sie erst dreimal gefunden. Xylodon nespori hingegen ist die häufigste Art der alten Gattung Hyphdontia! Sie hat ziemlich dickwandige Basalhyphen und viele große Kristalle an den Hyphen der Aculei.
    Du wirst die Microzeichnung von Fibrodontia gossypina (copyright John Eriksson, Nordic Corticiaceae) sicherlich kennen, aber ich möchte sie hier nochmal zeigen.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Norbert,


    dein Exsikkat habe ich untersucht. Mit 1000 facher Vergrößerung und mit Immersionsöl habe ich keine Sporen gefunden, die länger als 4 µm und breiter als 2,5 µm waren. Im Sporenabwurf könntest du vielleicht einzelne Sporen gemessen haben, die dieses Maß leicht übersteigen, eventuell von zweisporigen Basidien gebildet, aber deine zu erst angegeben Maße kann ich nicht nachvollziehen. In Verbindung mit der elliptischen Form bleibt da doch nur S. ochraceum, auch wenn einige Steccherinum-Spezialisten deutlich pilate Formen von S. ochraceum für eine eigene Art halten. In dieser Gattung gibt es noch viele Ungereimtheiten und ich habe auch noch zwei Steccherinum spec. bei mir in der Kiste der unbeschrieben Arten.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Pablo,


    deine Bestimmungen sind alle gut nachzuvollziehen. Da hast du dich ja schon ganz schön in die Krusten eingearbeitet!
    Allein an Fibrodontia gossypina will ich nicht so recht glauben. Sieht eher aus wie Xylodon (Hyphodontia) nespori!
    Fibrodontia gossypina ist eine eher seltene Art mit elliptischen Sporen 3,5-4 x 2,5-3 µm. X. nespori hat zylindrische Sporen (mit Tropfen) 4-5,5 x 2-2,5 µm.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Norbert,


    in welchem Medium mikroskopierst du? Alle in der Literatur angegebenen Maße beziehen sich bei Rindenpilzen und Porlingen fast ausschließlich auf KOH (3%).


    Wenn deine Maße der Sporen nochmal schrumpfen, wird doch noch eine S. ochraceum draus. :D


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Norbert,


    bei der Sporenform ist es kaum eine S. bourdotii und bei der Sporenlänge wahrscheinlich auch keine S. ochraceum. Es gibt noch einige unbeschriebene Arten dieser Gattung und ich wäre an einem Exsikkat interessiert.


    Gut's Nächtle
    Frank

    Zitat


    Aber mal anders rum: Wenn die Sporen rundlich wären, wäre es dann S. bourdotii, auch bei Maßen bis maximal 4 µm?


    Hallo Pablo,


    die Sporen von S. bourdotii sind eiförmig bis rundlich, die von S. ochraceum schmal elliptisch. Wenn man beide Arten kennt, kann man sie auch ohne Sporenmessung an der Form der Sporen unterscheiden. Natürlich gibt es auch die
    makroskopischen Unterschiede:
    S. ochraceum- Stacheln bis 1mm lang, regelmäßig verteilt
    S. bourdotii- Stacheln bis 3 µm lang, unregelmäßig verteilt, meist intensiver gefärbt als bei S. ochraceum


    LG
    Frank

    Zitat


    @ Hallo Frank,




    was lässt dich an St. bourdotii zweifeln?


    Hallo Peter,


    eigentlich habe ich keine großen Zweifel. Aber bei Funden, die man nicht selbst in der Hand gehabt hat, kann man sich schnell mal täuschen. Wenn Norbert's Sporenmaße stimmen, kann es nicht S. ochraceum sein.


    LG
    Frank

    Hallo Norbert,


    Steccherinum ochraceum wächst normalerweise resupinat, kann aber auch kleine Hüte bilden.
    Die Sporenmaße dieser Art sind: 3,2 - 4 x 1,8 -2,5 µm


    Steccherinum bourdotii bildet pileate Fruchtkörper und hat Sporenmaße von 4-5 x 3-4 µm


    Deinen Sporenmessungen und der Wuchsform folgend würde hier durchaus Steccherinum bourdotii in Frage kommen.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Holzspezialisten,


    die Verteilung meiner Funde von Radulomyces molaris sieht wie folgt aus:


    Acer (1), Aesculus (1), Alnus (1), Carpinus (2), Corylus (4), Fagus (2), Prunus (4),
    Quercus (44), Salix (1), Sorbus (2)


    Nadelholzfunde sind mir bis jetzt nicht bekannt, aber ökologische Ausreiser gibt es immer mal. Erfahrungsgemäß kommen einige typische Laubholzbewohner gern mal auf Tanne vor, diese Art aber noch nicht.


    Nun wettet mal schön. :)


    LG
    Frank

    Zitat


    @ Hallo Frank,


    diese Frage an dich sei mir erlaubt, du kommst bereits bei den ersten beiden Aufnahmen zu deiner Meinung?


    Hallo Peter,


    im ersten Beitrag ist die zonierte Oberfläche der Hauptgrund für meine Ansprache als Trametes versicolor.
    Vorausgesetzt Bernhard zeigt bei allen Fotos die gleiche Art. Nicht das mehrere Arten an diesen Standort gewachsen sind.



    @Pablo- Trametes cervina kann im Gegensatz zu ihren Namen auch fast reinweiß sein. Ein Beispielfoto von meinen tschechischen Porlingsfreund Josef Vlasak:



    Irpex lacteus ist auch sehr ähnlich, aber auch hier irritiert die gezonte Hutoberfläche beim Fund von Bernhard.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Pablo,


    es gibt einen einzigen gesicherten Fund von Piptoporus betulinus an Populus tremula (Zitterpappel) in Bayern. Er wurde auch publiziert. Also nicht ausschließlich an Birke, auch wenn dieser ökologische Ausreißer was ganz Besonders ist.


    Beste Grüße
    Frank


    Hallo Ingo,


    leider gehöre ich zu denen die nicht nein sagen können. :) Ich hoffe allerdings, dass dieser Fund nicht, wie oft bei Winterfunden, steril ist.


    LG
    Frank

    Hallo ihr Wettsüchtigen,


    bei dieser samtigen und gezonten Hutoberfläche würde ich auch die Gattung Trametes favorisieren. Ob nun eine dem seltsamen Jahreswetterverlauf geschultete Trametes versicolor oder vielleicht doch Anna's Trametes cervina (da müßten allerdings die "Poren" größer sein) bleibt ohne Mikromerkmale offen.
    Makroskopisch ähnliche Arten wären auch noch Irpicodon pendulus (aber immer an Pinus) und Oxyporus ravidus, welcher aber einen grobstriegeligen und eher ungezonten Hut hat.


    Nun wettet mal schön weiter und hofft, dass diesen Fund am Ende jemand auch richtig bestimmt. ;)


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Forumsfreunde,


    erstmal für alle ein schönes und vorallem gesundes Neues Jahr.


    Trechsipora fastidiosa ist eine seltene, kalkholde Art, die durch ihr oft seltsames Wachstum (Debris, Ästchen und Blätter überwachsend, ähnlich der Sebacina incrustans) und einen unangenehmen Geruch gekennzeichnet. Das Hymenophor ist weiß bis beige und glatt bis feinwarzig.
    Mikroskopisch sind die relativ großen Sporen ( 5,5-6,5 (7,5) x 4-5 µm) und Basidien bis 35 µm Länge für diese Gattung auffällig. Die Hyphen sind inkrustiert und bis 6 µm breit.
    Die ähnliche Lindtneria leucobryophila (= L. flava, = L. panphiliensis, hier Teile ich die Auffassung von Gerard Trichies!) ist farbenfreudiger bis hin zu leuchtend orange. Die Oberfläche ist körnig bis unregelmäßig zähnig. Der Hauptunterschied zu T. fastidiosa sind die bis 45 µm langen mit cyanophilen (in Baumwollblau) Inhalt gefüllten Basidien und die bis 9,5 µm langen Sporen mit einen oft ausgezogenen Apikulus und cyanophilen Sporenwänden. Die Hyphen sind bis 10 µm breit.


    In Breitenbach/Kränzlin Band 2/ Nr. 113 ist höchstwahrscheinlich Lindtneria leucobryophila abgebildet.


    hans: Hattest du den Fund von Trechispora fastidiosa auf deiner Homepage mal zu mir zur Begutachtung geschickt?


    Beste Grüße


    Frank




    Lindtneria leucobryophila


    Hallo Oehrling,


    da gibt es nach deiner Beschreibung nichts zu deuteln, dass sind zwei unterschiedliche Arten. Und wenn du die schon öfters angetroffen hast, kann auch die Lampe im Mikro dunkel bleiben. Werde Greilhuber fragen, warum der in der Mykodata mit einem syn. versehen ist.


    Hallo Peter,


    zur Nomenklatur von Hydnellum aurantiacum von mir Folgendes:


    Hydnellum aurantiacum emed. Otto (= Hydnellum auratile) ist eine kalkholde Art mit Pinaceae und Fagaceae.


    Hydnellum aurantiacum sensu Maas Geesteranus (= Hydnellum floriforme) ist eine acidophile Art mit Bindung an Nadelbäume


    Vielleicht hilft dir diese Unterscheidung bei der Bestimmung deines Stachelings.


    Weihnachtliche Grüße
    Frank


    Hallo Pablo,


    "damals" war kurzzeitig Ceriporiopsis pseudogilvescens der gültige Name von C. resinascens. Inzwischen sind beide eigenständige Arten. Dein Fund ist C. pseudogilvescens und müßte an Populus tremula gewachsen sein.


    Beste Grüße
    Frank

    Mit Tröpfchen habe ich Ceriporiopsis gilvescens übrigens noch nie gesehen. Was nicht viel heißen muss. Ceriporiopsis pseudogilvescens (= Ceriporiopsis resinascens) ....
    LG, Pablo.



    Hallo Abeja, Pablo und Hans,


    rein makroskopisch würde ich hier Pablo folgen und Ceriporiopsis gilvescens favorisieren. Die Tröpfchen können hier vorkommen und auch teilweise eine rote Reaktion mit KOH, was in der Literatur so nicht erwähnt wird.


    Ceriporiopsis pseudogilvescens ist nicht gleich Ceriporiopsis resinascens (siehe Ryvarden & Melo 2014), mikroskopisch aber sehr ähnlich.


    Rhodonia placenta kann an Laubholz vorkommen und dort sogar als weiße Varietät.
    Antrodia xantha besiedelt im borealen Klima auch Salix.


    Beste Grüße und eine schöne Weihnachtszeit
    Frank


    Hallo Pablo,


    mit der Regelung one fungus-one Name könnte man ja gut arbeiten. Da aber von einigen Wissenschaftlern der ältere Name favorisiert wird, bringt das alles durcheinander. Zum Glück wird das noch selten praktiziert, aber in Zukunft werden sich wohl einige profilieren wollen und es gibt dann unzählige Umkombinationen. Da es aber auch noch durch das 'Nomenclature Committee for Fungi' konservierte Namen gibt, wird die ganze Prozedur unübersichtlich und schwer nachvollziehbar. Als Verantwortlicher der Taxrefliste Deutschlands stehen mir da stürmische Zeiten bevor. :)


    Beste Grüße
    Frank


    P.S. Die zum Verständnis der Natur vom Menschen eingeführten Gattungen spielen eine untergeordnete Rolle und müssen nicht respektiert werden.

    Hallo Pablo,


    im Bild mal die Sporenform von Diplomitoporus flavescens. Die Länge der Sporen übersteigt nie 7,5 µm und die Breite ist durchschnittlich 2,5(max. 3) µm, je nach dem, wie die Sporen "liegen". Sie sind allantoid, während die Sporen von Trametes cervina zylindrisch und leicht gebogen sind.
    Die Hüte sind feinfilzig und oft durch Algen grün.
    Wie genau ist deine Messung? Hast du dein Mikroskop mal mit einer Messskala kalibriert?
    Vielleicht gibt es doch bei D. flavescens "Alpinos", was mir allerdings nicht bekannt ist.


    Beste Grüße
    Frank