Beiträge von Tomentella

    Hallo Jürgen, Toffel und Gernot,


    Dank eurer Beiträge und auf Grund eigener Recherchen ergibt sich für mich folgender Kenntnisstand: Isaria umbrina Pers. wurde oft als Anamorphe oder Parasit von Hypoxylon- Arten dokumentiert. Die Morphologie dieses imperfekten Pilzes, der ein Konidienstadium darstellt, entspricht aber nicht der Gattung Isaria.
    Deshalb hat Deighton 1985 die Art in Nodulisporium umbrinum umbenannt.
    Nebenfruchtformen (Konidienstadien) einer Art haben die gleiche DNA wie die Hauptfruchtform. Da Nodulisporium umbrinum an verschiedenen Hypoxylon Arten (wenn richtig bestimmt) festgestellt wurde (H. fuscum, H. fragiforme, H. howeianum), müsste es sich hier also um mehrere Arten der Gattung Nodulisporium handeln, sodass dieser Name z. Zt. nur als sensu lato anzuwenden ist. Zukünftige genetische Untersuchungen müssen die Zusammengehörigkeit von Nebenfruchtform und Hauptfruchtform beweisen. Dann würde aber der neue Grundsatz gelten: one fungus = one name für Haupt- und Nebenfruchtformen mit identischer DNA, wie ich weiter oben schon erwähnte.


    Parasitisch ist "Isaria umbrina" nicht, deshalb sollte der deutsche Name "Parasitischer Fadenstäubling" nicht mehr verwendet werden.


    Es bleibt also spannend ;)


    LG
    Frank

    Hallo Gernot,


    vielen Dank für deine umfangreichen Erläuterungen. Ich versuche nochmal zu erkunden, ob es schon DNA Sequenzierungen gibt, die die die Verwandtschaft von Isaria umbrina und Hypoxylon howeianum beweisen.


    LG
    Frank

    Hallo Jürgen,


    fast verstehe ich das schon.
    In Mycobank wird Nodulisporium umbrinum und Isaria umbrina synoynmisiert. OK! Aber Nodulisporium umbrinum wird dort zu den Xylariales gezählt und Isaria umbrina zu den Hypocreales. Seltsam! :(


    Gibt es ein Teleomorphe von Isaria umbrina/Nodulisporium umbrinum ?
    Inzwischen gilt ja: "one fungus one name". Also wenn die Teleomorphe bekannt ist, zählt deren Name auch für die Anamorphe, außer wenn der Name der Anamorphe älter ist. Wenn aber der Name der Teleomorphe konserviert wurde, zählt dieser auch wenn er jünger ist. Dieses Chaos wird uns in den nächsten Jahren noch viel graue Haare verschaffen (wenn ich nicht schon welche hätte :) ).


    LG
    Frank

    Hallo Kernpilzfreunde,


    hier mal eine taxonomische Frage:


    Ist Isaria umbrina die Anamorphe von Hypoxylon fuscum oder Hypoxylon howeianum? Im Netz findet man beide Angaben.


    LG
    Frank

    Hallo Uli,


    Zitat

    Frank: Herzlichen Dank, dass Du hier vorbeischautest und kommentiertest. Spräche denn etwas gegen S. flavipora?


    Wie Ingo schon richtig bemerkte, war das nur ein Tipp, der sich aus deinem Foto 04 und dem Substrat Weide für mich ergab.
    Damit ist Schizopora flavipora nicht ganz ausgeschlossen. Das richtige Ergebnis bringt sowieso erst die Mikroskopie.


    LG
    Frank

    Hallo Ingo,


    die ständigen Änderungen der Nomenklatur, meist auf Grund von Sequenzierungen, ist schon nervig. Von vielen liebgewordenen Namen muß man sich verabschieden. Und wenn man dann noch für die Taxrefliste Deutschlands verantwortlich ist, verbringt man sehr viel Zeit, die derzeit ca. 19 000 Taxa auf den neuesten Stand zu halten.


    LG
    Frank

    Ja, es ist der Harzige Wachsporenschwamm. Das war mikroskopisch dann eindeutig.
    Dieser heißt übrigens nach der gültigen Nomenklatur inzwischen
    Ceriporiopsis pseudogilvescens (Pilát) Niemelä & Kinnunen!


    Bei mir jetzt im Herbar unter FD 10800.


    Beste Grüße
    Frank

    Hallo Mario,


    sieht eher wie St. ochraceum aus. St. bourdotii ist langstacheliger und deutlicher pileat. Eine genaue Bestimmung ist aber nur über die Sporenform möglich.


    Steccherinum bourdtotii -Sporen subglobos
    Steccherinum ochraceum- Sporen ellipsoid


    LG
    Frank

    Hallo Pablo,


    hier hätte ich allein nach dem Bild nicht auf Ceriporiopsis resinascens getippt. So deutlich irpicoid kenne ich die Art nicht und in der Literatur wird davon auch nirgends berichtet. Aber dieser untypische Winter hat schon andere untypische Wuchsformen bei Porlingen hervorgebracht.


    Die Exsikkate kommen in mein Herbar und die Funddaten gehen in die Kartierung Deutschlands mit ein.


    Vielen Dank und beste Grüße
    Frank

    Hallo Lothar und Ingo,


    die weisen Ablagerungen findet man oft in den Poren bei Phellinus-Arten, vor allem bei älteren Funden.


    @Ingo- mit Phellinus punctatus wirst du wohl recht haben.


    LG
    Frank


    PS. Den Namen Phellinus ferrugineus gibt es nicht. :) Entweder Ph. ferruginosus oder Ph. ferreus, neuerdings Fuscoporia ferruginosa bzw. Fuscoporia ferrea.

    Hallo Lothar,


    Saeten sind dornenförmige, dickwandige und dunkelbraune Gebilde. Die kann ich in deinen Bildern nicht erkennen. :)
    Es gibt z.B bei Phellinus ferruginosus am Rand bis 300 µm lange Saeten, die man mit einer Lupe (10 x) schon erkennen kann. Fehlen diese, ist es nicht Ph. ferruginosus. Gleiche Saeten hat noch Phellinus contiquus, der hat aber größere Poren (1P/mm).


    LG
    Frank

    Hallo Pablo,


    das wird schon Phanerochaete sanguinea sein, soweit paßt ja alles.
    Dimitisch sind Phanerochaeten allerdings nicht!
    So rot werden nur alte Fruchtkörper. Vielleicht färben sich Zapfen nicht so schön ein wie morsches Holz.


    LG
    Frank

    Hallo Ingo und Pablo,


    Scytinostroma portentosum ist es auch meiner Meinung nach nicht, drum will ich mir den Fund auch mal ansehen.
    Im Übrigen gilt der Name Scytinostroma portentosum nur noch für amerikanische Funde. Die europäischen Funde (mit Naphthalingeruch) sind Scytinostroma hemidichophyticum Pouzar, die sich genetisch von der amerikanischen Art unterscheidet.


    LG
    Frank