Beiträge von Karl W

    Ich vermag einfach nicht zu beurteilen ob der Stiel nun genattert aber weiß ist (wie es beim Grünen in der weißen Form wäre) oder dem Aussehen von Frühlingsknollenblätterpilz entspricht. Darauf käme es wohl an um sich festlegen zu können.

    Schade aber ging mir evt. auch so. Dann brauchte man dann doch die Sporen oder zumindest eine negative gelbe KOH-Reaktion auf dem Hut.

    LG Karl

    Hallo Daniel,

    bei den Lamellen von Russula cyanoxantha splittert nichts und je länger man drüberreibt, um so schmieriger fühlen sie sich an. Letztlich hat man fast das Gefühl mit dem Daumen über eine Speckschwarte zu reiben. Dieses Merkmal haben in Mitteleuropa nur R. cyanoxantha und R. flavoviridis.
    Unter stark brüchig würde ich verstehen, dass die Lamellen splittern wenn mit einer Messerspitze darüber fährt. Das ist nach meinem Verständnis bei den Griseine nicht der Fall. Und da beginnt das Problem. Was versteht jeder Einzelne unter brüchige Lamellen? Etliche Arten muss man schon etwas traktieren bis sie brechen und mit wenig Erfahrung werden die dann als Frauentäublinge aufgefasst, wenn die Farbe nur halbwegs passt.
    Ähnlich problematisch kann die Beurteilung der Lamellenfarbe auf Bildern sein. Wer fotorgrafiert schon mit Graukarte um die Farbtemperatur anzupassen.

    LG Karl

    Hallo Sebastion,

    danke fürs Zeigen. Das deckt sich sehr gut mit unseren Beobachtungen. Ich hatte in meinem Beitrag nicht alles aufgeführt, was ohne Foto geblieben ist. Pfeffermilchling, Hainbuchenrauhfuß und Semmelstoppelpilz gehörten zu den häufigeren Arten, aber Leotia lubrica hatten wir selbst an einem bekannten Standort noch nicht.

    LG Karl

    Hallo zusammen

    Im Beitrag Ein bisschen was aus der Eifel hatte ich Caloboletus calopus fälschlicherweise als C. polygonius bezeichnet. Das Vorkommen im Kalklbuchenwald und das scheinbar fehlende Netz sind jedoch keine ausreichenden Kriterien.




    Zum Glück hatte ich ein Exemplar eingepackt. Nach Entfernung des Hutes waren unter der Stereolupe große Maschen an der Stielspitze zu sehen und ich habe die Reaktion mit Jod (Melzer) im Fleisch geprüft. Die amyloide Reaktion spricht eindeutig für den "normalen " Schönfuß, da diese Reaktion bei Calobeletus polygonius fehlen soll.


    LG Karl

    Hallo zusammen,

    heute war eine Erkundungstour mit Rainer fällig. Das Pilzwachstum kommt langsam in Gang auch wenn fototechnisch vieles auf der Strecke blieb. Sommersteinpilze und Netzhexen, sieben Täublinge, zwei Wulstlinge, zwei Scheidlinge, drei Rüblinge und ein Ackerling waren von rotbraunen Schleimratten angefressen oder überständig. Einige ansehnliche und teilweise seltene Exemplare stellten uns trotzdem zufrieden.

    Neoboletus erythropus (Flockenstieliger Hexenröhrling)


    Caloboletus radicans (Wurzelnder Bitterröhrling)


    @ Caloboletus polygonius hat sich nicht bestätigt. Caloboletus calopus (Schönfußröhling).




    Hydnellum suaveolens (Wohlriechender Korkstacheling)


    Ein leicht erkennbarer Schleierling (zumindest solange die DNA-Freaks ihn nicht aufspalten ^^ ) der sich bei Berührung und im Schnitt deutlich gelb verfärbt
    Cystonarius rubicundulus (Gilbender Rauhkopf)


    Echinoderma hystrix (Kegelschuppiger Stachelschirmling)


    Und noch zwei spätblühende Orchideen
    Epipactis muelleri (Müllers Ständelwurz




    Goodyera repens (Kriechendes Natzblatt)


    LG Karl

    Hallo Cornne,

    ich kenne R. curtipes nur so wie bei Sarnari abgebildet oder noch blasser und habe ich irgendwo gelesen, das R. curtipes farblich weniger variabel ist als viele andere Täublinge. Passen denn Sporengröße und Sporenornament?

    LG Karl

    Vielleicht melden sich ja auch noch die Rötlingskenner wie Karl und Wolfgang hier zu Wort.

    Hallo Benjamin,

    die Anleitungen und Hilfestellungen von Björn waren so umfassend und präzise, dass ich mich ganz rausgehalten habe. Du hast alles sehr gut umgesetzt und ich stimme der Bestimmung als E. cuneatum zu. Sehr ähnlich und morphologisch nicht zu trennen ist E. pallescens mit borealem Vorkommen. Laut Kai Reschke hat nach bisher vorliegenden Sequenzen E. pallescens auch eine nordische Verbreitung.

    LG Karl

    Hallo Sebastian,

    Glückwunsch zum Erstfund. Die Art gehört sicherlich zu den Saftlingen, die früher erscheinen können. In "normalen" Saftlingsjahren sind wir gewöhnlich erst ab Ende September auf die Saftlingwiesen gegangen und haben die Art nie gefunden. Mein Erstfund von August 2014 war daher ein Zufallstreffer. Auf einer gut bekannten Wiese mit bis zu 10 möglichen Arten gab es damals 15 Gruppen und es war die einzige Art auf der Wiese.


    Seither achten wir natürlich gezielt darauf und konnten feststellen, das die Art nur unregelmäßig Fruchtkörper bildet und in vielen Jahren ausbleibt.

    Im Depot hat die Herrlichkeit durch starken Wind schon seit mehr als einer Woche ein Ende.

    LG Karl

    Hallo zusammen,

    nach den Funden Friedhofspilze der letzten Tage war natürlich ein Besuch in meinem Lieblingsgebiet fällig. Das sich die Exkursion auf 7 Stunden ausdehnen würde war eigentlich nicht geplant, aber seht selbst was sich in chronologischer Reihenfolge so zeigte.

    Ein nicht so häufiger Schirmling unweit des Eingangs
    Glatter Schirmling (Lepiota oreadiformis)


    Entoloma clandestinum war weit verbreitet und fast während der gesamten Zeit zu finden

    Kopfige Kaulozystiden an der Stielspitze sind sehr hilfreich bei der Bestimmung


    Gelbblättriger Waldfreund-Rübling (Gymnopus ocior) wird dem deutschen Namen nicht immer gerecht


    An einer bekannten Stelle fand sich der Knoblauch-Saftling (Hygrocybe helobia) in gigantischen Mengen auf ca. 100 m²


    Viele Exemplare in absolutem Topzustand




    Die Art blasst weniger schnell aus als ähnliche trockenhütige Saftlinge


    Die Heftelnabelinge (Rickenella fibula) behielten trotz Wind noch ihre Farbe


    Eine einzelne Lorchel noch ohne sichere Bestimmung (Für Fachleute: Skrede sei Dank)


    Schwärzende Saftlinge (Hygrocybe conica) begegneten einem immer wieder


    Kein Scherz! Fokussiert auf Wiesenpilze wäre ich an den Pfifferlingen vorbeigelaufen, hätte nicht ein Begleiter erstaunt ausgerufen. "Das ist ja unglaublich"



    Der Safrangelber Saftling (Hygrocybe acutoconica) breitet sich seit Jahren immer mehr im Gebiet aus
    In der Mitte im Vordergrund wieder Entoloma clandestinum








    Egal in welche Richtung man blickte waren Fingerhüte (Digitalis purpurea) allgegenwärtig. Hier auf finalmorschem Kiefernholz


    Erstaunlich häufig und weitverbreitet zeigten sich immer wieder schwarzblaue Rötlinge. Alle überprüften Stücke hatten jung blaue Lamellen
    Blaublättriger Rötling oder Zärtling (Entoloma chalybaeum)






    Schuppiger Nabel-Rötling (Entoloma pseudoturci) früher oft als E. turci fehbestimmt


    Das Einzelexemplar des Pfifferlins-Saftlings (Hygrocybe cantharellus) hätte es wohl nicht aufs Bild geschafft, wenn man geahnt hätte was noch kommt


    Zwar kein echter Pilz aber an so einer Gruppe kann man nicht vorbei gehen
    Blutmilch-Schleimpilz (Lycogala epidendrum agg.)


    Der hohe Wasserstand verhinderte weitere Aufnahmen des Mittleren Sonnentaus (Drosera intermedia)


    Es folgen zwei Funde, die ich noch nie so früh beobachten konnte
    Rotleuchtender Kissenbecherling (Pulvinula convexella = constellatio)


    Punktiertsporiges Moosschälchen (Neottiella vivida)


    Noch eine Lorchel ohne endgültigen Namen aus dem Umfeld der Grubenlorchel (Helvella lacunosa)


    Zwischen normal gefärbten Exemplaren der Breitblättrigen Stendelwurz (Epipactis helleborine) zeigte sich diese Gruppe.
    Wir aber wohl das Gleiche sein



    Zurück ins magere Grünland. Ein Plantage von weißen Keulchen ließ sich im teilweise hohen Gras nicht vollständig im Bild erfassen
    Ein Ausschnitt mit der Wurmförmigen Keule (Clavaria fragilis)






    Die gelben Keulchen dazwischen waren leider beschädigt
    Schönleuchtende Wiesenkeule (Clavulinopsis laeticolor)


    In mehr als 20 Jahren gab es noch nie so viele Exemplare des Pfifferlins-Saftlings (Hygrocybe cantharellus)
    Hunderte Exemplare auf wenigen Quadratmetern








    Kurz vor Verlassen des Gebietes noch ein kleiner Nabeling, der mit Ausnahme der wenig auffälligen Stielbekleidung mikroskopisch kaum von Arrhenia velutipes zu unterscheiden ist.


    Eine Kuriosität zum Schluss. Der größte Pilz des Tages nur wenige Meter vom Ausgang entfernt
    Perlpilz (Amanita rubescens)


    Wer Schreibfehler findet darf sie behalten :) . Zu müde zur Überprüfung

    LG Karl