dorschschreck
Steinpilze haben eine sehr breiten Toleranzbereich, was den Säuregrad des Bodens betrifft. Ich habe B.edulis auf Boden mit pH 2,8 gefunden und mit pH 6,7, in den Fichtenplantagen ist der pH meist am unteren Rand, sonst hätte man dort andere Bäume angepflanzt. Allgemein habe ich auf Böden mit höherem pH immer eine größere Artenvielfalt festgestellt als auf solchen mit niedrigem pH. Für mich persönlich ist daher die zunehmende Bodenversauerung in den 70er bis 90er Jahren die Hauptursache für das Verschwinden verschiedner Arten an manchem Standort.
Zum Thema.
Auch ich habe festgestellt, dass die Standort-Ansprüche von Steinpilzen und Fliegenpilzen eine große Schnittmenge haben. ich würde den Pfefferröhrling sogar noch dazu nehmen wollen (dessen Schnittmenge noch kleiner ist und in meinen Augen noch sicherer "anzeigt").
Ich habe für mich beobachtet, dass dort, wo Steinpilze sind, immer auch Fliegenpilze sind, aber nicht umgekehrt. Also scheinen die Steinpilze doch noch etwas höheren Ansprüche an den Boden zu haben.
Ich habe immer festgestellt, dass die Fliegenp. früher kommen, das kann aber auch daran liegen, dass ich die erste Steinpilz-Generation verpasst habe.
Ansonsten finde ich es sehr rücksichtsvoll, dass der Fliegenpilz so eine schöne, auffällige Farbe hat .-)
Gruß
Bernd
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Hallo Dorschschreck, Calabaza,Radpilz und Pilzfinder
finde das hochinteressant und sehr lehrreich,
habe mir Eure Beiträge extra ausgedruckt.
Das Liebesleben von Steinpilz und Fliegenpilz scheint aber recht unterschiedlich je nach Gegend zu sein.
Ich habe ein spezielles Pilztagebuch geführt, da man sich nach einigen Jahren nicht mehr sicher ist, was war zuerst da, das Huhn oder das Ei.
Daraus und aus meiner Erinnerrung zeigen sich viele Gemeinsamkeiten mit Euren Thesen außer:
1. An meiner ersten Steinpilzstelle wachsen regelmäßig auch Fliegenpilze. Die ist eine junge, sehr dichte Fichtenschonung.
2.Ich habe eine zweite spez. Steinpilzstelle, regelmäßig mit einer großen Zahl von Steinpilzen, dort ist aber noch nie ein Fliegenpilz (in den letzten Jahren) gewachsen, jedoch Mengen von gelben Täublingen.
Dies ist ein alter Fichtenbestand, dazwischen Heide und Moos.
Wo also Steinpilze , da sind nicht zwangsläufig Fliegenpilze.
3.Wo Fliegenpilze, das sind fast auch immer Steinpilze zu finden.
Da stimmen wir überein.
4. Zeitgleichheit/ Verschoben/Versetzt
In 2012 kamen zuerst die Fliegenpilze an Stelle Nr. eins, dann
zetversetzt 1- 2 Wochen später die Steinpilze.
Heuer finde ich dort Steinpilze und Fliegenpilze fast gleichzeitig, wobei die Fliegenpilze dieses Mal etwas später kommen, sie poppen gerade eben aus dem Boden. Es kann allerdings sein, daß die wenigen Steinpilze an dieser Stelle sich nach dem heutigen Regen doch noch erheblich steigern.
Ich werde mal den ph-Wert beider Stellen messen - das ist eine sehr gute Anregung von Euch. Ich hoffe, es geht mit Lackmuspapier genügend genau.
Bin heute Abend und morgen auf einem Pilzlehrgang, werde den Leiter mal befragen und mich dann später mit Lackmus bewaffnen
und mich zurück melden.
@ Markus hier
nachdem Töchterlein gut versorgt, kann ich mich wieder mehr anderen Dingen widmen.
Bescheidene Anfrage:
Kann man in einem Beitrag (einfachst ! ) einen Link setzen, sodaß der darin Angesprochene eine Nachricht erhält.
LG
Lassen wir uns also mal morgen überraschen.