Guten Abend zusammen,
Fängt an mit diesem jungen Zunderschwamm. Hab noch ein etwas jüngeres Bild von dem Kerl. Da könnte man übrigens eine Langzeitdokumentation daraus machen, vorausgesetzt kein spezieller Pilzfreund reißt den Fruchtkörper ab. Würde ich dann an das Pilzportrait dranhängen wollen?
Andere Baustelle: Roter Gitterling (Clathrus Ruber)
im letzten Frühherbst gab schon mal eine recht interessante Entdeckung mit rund 50 Hexeneiern.
Dann kamen die Knechte des Grünflächenamtes und haben für "Ordnung" gesorgt rund die Hälfte der Hexeneier beseitigt. Wohin weiß der Geier? So kommt es dann, dass möglicherweise nicht nur Schmeißfliegen zur Verbreitung der Art beitragen.
Getreu dem Motto: "wo andere Wert drauf legen, da Scheiß ich drauf..." haben dann dieses Jahr irgendwelche Kleingartenbesitzer ihren Gras-, Blumen- und Strauchschnitt auf dem im Vorjahr verbliebenen Holzhäckselhaufen mit Restmyzel verteilt.
Ein Fruchtkörper hat es am Rande dennoch geschafft aus dem Ei zu schlüpfen. Die Fruchtkörper gehen in Abhängigkeit von der Witterung mal schneller mal langsamer auf. Heute Abend war nur noch ein kläglicher zusammengefallener Rest aufzufinden. Übrigens auch ein durchaus lohnenswertes Objekt für eher kurzzeitige Langzeitstudien, zumindest im letzten Jahr. Im Vergleich zu den Stinkmorcheln war der Aasgeruch, auch als etwa 10 Fruchtkörper gleichzeitig aufgegangen waren, eher moderat.
Es kann es nur mit schwarzem Humor sehen: mal sehen ob es der letzte Mohikaner war oder sich sonst noch was auf dem Areal in Sachen Clathrus Ruber in diesem Jahr tut.
Nur was fürs Auge nichts zum Essen Grünblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma fasciculare):
Tags darauf am Samstag dann eine längere Tour durch die Umgebung. Es gab wunderbare Bilder von blühenden Ackerlandschaften (Mohn- und Kornblumen in Getreide und Raps) und von öden Agrarsteppen mit Bauer Mecke und seinem überschweren Traktor mit Feldspritze. Ich habe keine Bilder gemacht und spar mir das Füllsel.
Weiter geht es im Wald:
Daraus können veritable Stockschwämchen (Kuehneromyces mutabilis) werden, wenn sie niemand anderes bis Mittwochabend abschneidet....oder abfrisst.
Dann eigentlich nichts besonderes ein erster Breitblattrübling (Megacollybia platyphylla) . Habe ich in dieser leichenblassen Farbe aber bisher nicht in Erinnerung.
Häufig zu sehen Gelbe Lohblüte (Fuligo septica)
Es grüßt der erste Spechttintling (Coprinopsis picacea). Nur diesen einen entdeckt, im Frühherbst stehen die Spechte an manchen Ecken förmlich Spalier.
Keine weiteren Sommersteinpilze, keine Hexenröhrlinge.
Erste Pfifferlinge in homöopathischen Dosen. Das Fotografieren der ganzen Brut habe ich mir gespart. Einfach eine Dose Gemüsemais kaufen, in den Wald gehen, einige Quadratmeter Laub weg rechen, Maisdose weiträumig leeren, Laub drüber, Pfifferlingsbrut fertig.
Sollten die Wettervoraussagen halbwegs zutreffen und nach ergiebigem Regenschauern die Temperaturen steigen, könnte es an Pfingsten was geben in den Wäldern.
Heute Abend dann noch ein kleine Runde gedreht.
Die ersten Mehlräslinge (Clitopilus prunulus). Der kleine Bruder versteckt sich noch links im Moosteppich.