Lieber Michael,
Volltreffer! Ich hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können. 😂
Danke und viele Grüße
Setero
Lieber Michael,
Volltreffer! Ich hätte es nicht besser auf den Punkt bringen können. 😂
Danke und viele Grüße
Setero
Hallo zusammen,
ich fand diesen ungewöhnlichen Steinpilz unter Eichen im Unterharz letztes WE.
Da ich in der Nähe typische aestivalis gefunden habe, hab ich ihn als atypische Form des Sommersteinpilzes eingeordnet.
Zuhause dann der Zweifel, ob doch eher eine atypische Form des aereus, da der Hut sehr schwarze Partien hatte, das Stielnetz schwach und das Fleisch sehr fest. Vor Jahren hatte ich in der Nähe auch den Bronzeröhrling vereinzelt gefunden.
Kann jemand spontan aus der Erfahrung sagen, was wahrscheinlicher ist?
Danke und viele Grüße!
Setero
Hallo Jörg,
wow, super, sechzehn Portionen welcher Sorte...?
Dieses Jahr kommt bei uns alles anscheinend 4 Wochen später oder ... gar nicht ...?
VG!
Hallo zusammen,
während es im Oberbergischen im Wald fast so pilzleer so aussieht wie in einem Februarmonat (was ist da los, obwohl es warm und feucht ist...?), sind aktuell im Vorharz/Unterharz Russula virescens, Russula vesca und Boletus aestivalis gewaltig im Vormarsch (wenn auch nur punktuell). Achtung: Es geht um Stunden, ob Maden (und Hitze) die Fruchtkörper verzehren oder ob sie aufm Teller landen (oder ob sie fotogen vor dem Kameraobjektiv posieren). Also bitte alle losziehen, bevor die Hitzewelle und die Maden sie hinrichten...!!! Und bitte im Sammelfieber bei den grünen Fk nicht danebengreifen...
Viele Grüße
Setero
…hab‘s auch mal im Real Academia nachgeschlagen (Bibel für Spanisch) nachgeschlagen, da gibt es eine interessante Mehrdeutigkeit:
Del lat. portentōsus.
1. adj. Singular, extraño y que por su novedad causa admiración, terror o pasmo.
frei nach google
Von lat. portentōsus.
1. Adj. Einzigartig, seltsam und das aufgrund seiner Neuheit Bewunderung, Schrecken oder Erstaunen hervorruft.
VG!
Hallo Michael,
ok, ich bin zwar Lateiner, aber die Vokabel hatte ich tatsächlich auch nicht aufm Schirm.
In meinem spanischen Cetto wurde das portentosum ins Spanische direkt übersetzt und da bedeutet portentosum tatsächlich wunderbar und eindrucksvoll…
VG!
Hallo Craterelle,
ich beobachte das Vorkommen schon über 10 Jahre an dem Standort. Sicherlich etwas untypisch, aber makroskopisch bleibt nichts andres als portentosum. Vllt. eine Variante?
Und ja, erinnert natürlich an Grünling. Aber die kulinarische Qualität der schwarzfaserigen ist schon ne Klasse für sich…
VG,
Guten Abend zusammen,
im Oberbergischen hab ich große Mengen an Schwarzfaserigen Ritterlingen unter Buchen mit Fichten gefunden. Der Name portentosum ist mehr als gerechtfertigt. Roh ein frischer Geschmack nach Austern, zubereitet (pur ohne Beiwerk außer Salz und Olivenöl) unfassbar wohlschmeckend. Ich würde die über Kaiserlinge und Steinpilze platzieren. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Merkmale sind neben dem milden Geschmack, die radiale Faserung und die gelblichen Töne am Stiel. Aufgrund des vielen Regens sind die Exemplare aber auch etwas atypisch, mit rötlichen Tönen. Festgestellt habe ich auch an einzelnen Exemplare lila Töne wie bei T. Columbetta. Am selbem Standort bei mir kommen übrigens die scharfen und bitteren Doppelgänger vor, aber früher im Jahr.
Viele Grüße!
Hallo zusammen,
hab nur dieses Foto... Standort reiner Buchenwald, saurer Boden, größerer Trupp, 300 über NN...
Am Standort wächst auch der schwarzfaserige Ritterling später im Jahr, mein erster Reflex auf den ersten Blick war, dass es einer aus der Gruppe der Erdritterlinge sein könnte (ggf. etwas Essbares also, Erdritterlinge werden z.B. in Spanien in Bars/Restaurants etc. hoch gehandelt, wenn Saison dort ist)
hab aber hier nie eine vertiefende Betrachtung unternommen, daher meine Frage, ob es ein äußerliches Merkmal gibt (Fasern, Schuppen, Stiel, Farbe etc. gibt),
anhand dessen man sofort sagen kann, ob es terreum etc. sein könnte...
Ein Tigerritterling ist es allerdings nicht - denn nach dem ersten Blick im Wald, hab ich wg. der scharfen Sorten (virgatum, sciodes) noch einen Geschmackstest gemacht - und es brannte nach einiger Zeit brutal und anhaltend, daher auch die "ungestützte" offene Frage nach der Einordnung auf den ersten Blick, also ohne Geschmackstest
- ich sehe, es ist eine schwierige Gruppe...
VG!
Setero
Hallo,
vielen Dank für den Bericht!
Ich selber bin im Oberbergischen unterwegs und muss das Absterben und Abholzen praktisch der gesamten mittelalten bis alten Fichtenforstfläche beklagen. Ein Trauerspiel.
Bei euch im praktisch angrenzenden Sauerland sieht das wohl anders aus, das legen die Fotos nahe... oder?
In meiner Zone gibt es jedenfalls keine Pilze mehr unter größeren Fichten, weil die einfach weg sind...
Die Steinpilzernte ist damit natürlich auch brutal geschrumpft.
Es bleiben noch die Laubwaldoasen...
Grüße!
Hallo Forum,
kurze Meldung aus Düsseldorf. Die Käppchenmorcheln sind da und zwar recht zahlreich und „au point“. Wer hier Interesse, Spaß oder Hunger darauf hat, dem sei empfohlen, sich auf die Pirsch zu begeben. Eschen sollten in der Nähe sein und man sollte genau hinschauen, weil die das Versteckspiel gut drauf haben, wie man sehen kann...
Viele Grüße
Setero
Wie man kann junge Amanita ovoidea mit noch nicht formierte Ring erkennen - von junge Amanita proxima trennen ?
Bild von relativ junge A. ovoidea mit noch nicht formierte Ring . Hier man kann über Ring merkmalle fast nicht zu sagen , oder ?
Hallo beli,
wenn der Hut noch nicht aufgespannt ist, dann kann für mich eigentlich nur eine weiße oder blasse Außenvolva (wie auf deinem Foto) ein sicherer Hinweis sein, dass es ovoidea ist. Exemplare von Amanita ovoidea mit ockerfarbener Volva, die noch geschlossen sind, muss man dann "reifen" lassen, um den Ringtest zu machen, der für mich das sicherste Merkmal ist. Nach dem Screening aller möglichen Literatur sehe ich keine anderen makroskopischen Merkmale, die da helfen könnten.
Hier noch eine schöne Amanita proxima, die Bruno Cetto 1978 als ovoidea abbildete. (Gut, dass er sie nicht gegessen hat ). In der Beschreibung wird gesagt, dass die ovoidea nur "sehr selten" einen "konsistenten Ring" hat. Hier hat er die zwei Sorten offenbar zusammengeworfen. Seit der "Bewusstwerdung" der Proxima sehe ich in der Literatur einheitlich den Ring als wirklich belastbares Unterscheidungsmerkmal.
Gruß
Setero
Zur Amanita proxima - an den Fotos kann man sehr schön sehen, dass sie einen "richtigen", häutigen Ring hat, während Amanita ovoidea dieses topfenartige (hochdeutsch: quark-artige) Velum partiale aufweist. Da sist ein einfaches und gutes Unterschiedungsmerkmal, falls man die Stielbasis abhanden kommen sollte.
Hallo Mykovino,
nach intensiverer Beschäftigung mit Amanita ovoidea dieses Jahr (sehr häufig in Pinienwäldern auf Kalk in Südspanien) kann ich das obige Zitat nur bestätigen: während die Außenfarbe der Volva sich bei ovoidea von blass bis richtig ocker (aber nicht rötlich) bewegt, ist die Auflösung des Ringes in eine cremig-klebrige Masse ein klares Unterscheidungsmerkmal - sehr schön ist der konsistente Ring ja an deiner Amanita Proxima zu sehen. Auch das Format der ovoidea ist doch massiver, bei den Exemplaren aus Südspanien scheint mir das sogar noch ausgeprägter.
Hier eine Amanita ovidea (die übrigens sehr gut schmeckte) mit gelblich-ockerfarbener Volva, aber mit klar aufgelöstem Ring:
Und hier die brutale Größe. Zwei ovoidea vs. Schlüssel.
Schöne Bilder aus der Provence. Macht Lust darauf...
Gruß
Setero
Hallo zusammen,
nochmal kurz zu Amanita ovoidea vs. proxima.
Die Farbe der Volva ist bei ovoidea sehr unterschiedlich - mal blass und manchmal richtig ocker, aber keine Rosttöne. Das habe ich dieses Jahr aufgrund des häufigen Vorkommens sehr gut beobachten können - anhand von Exemplaren, die so nahe beieinander wuchsen, dass sie wohl zum selben Myzel gehörten. Auch diverse Bücher berichten von diesem Farbspektrum.
Die Differenzierung vs. proxima allein anhand der blassen Farbe der Volva scheint mir daher unsicher. Hier ein Exemplar Amanita ovoidea mit ockerfarbenen Volva:
Was haltet ihr von den zusätzlichen notwendigen Kriterien "cremiger Ring, der sich auflöst" vs. "häutiger Ring, der relativen Bestand hat" bei proxima und schlichtweg "Größe" (die Exemplare, die ich gefunden habe, waren tatsächlich mit das größte Format, was ich je gesehen habe)?
Beides sind Kriterien, die ich bei allen möglichen Autoren/Publikationen angetroffen habe.
Eine Färbung des Fleisches nach Herausnahme aus dem Boden oder bei Anschnitt habe ich übrigens nicht beobachten können - auch Tage später nicht (hatte zwei Exemplare im Kühlschrank, um die Entwicklung zu beobachten).
Nochmal kurz zum Speisewert: das Fleisch der knackigen, gerade aufgeschirmten Exemplaren war delikater/feiner/raffinierter vom Geschmack als A. caesarea, die ich in den letzten Jahren mal probieren konnte (allerdings nicht selbst gefunden). Nur halt auch intensiver, was nicht jedermanns Sache ist. Schon mittelalte Exemplare sind indes für die Tonne...
Gruß
Setero
Hallo RudiS,
gerne.
Bild 1 bis 3 (jpg 2600, 2601 und 2652) sind Amanita ovoidea.
Das letzte Foto (jpg 2720) ist der Unbekannte, der weder ovoidea noch proxima sein kann (falls überhaupt ein Wulstling). Hier noch ein weiteres Bild von diesem Fragezeichen...
Gruß
Setero
Liebes Forum,
hier nun mein Beitrags-Debut.
Seit Jahren finde ich im Herbst in Südspanien in den Wäldern in der Provinz von Málaga den Eierwulstling Amanita ovoidea. Nachdem es dieses Jahr regelmäßig hohe Niederschlagsmengen gab (wovon wir in Deutschland in diesem Herbst meist nur träumen konnten), ist dieser beeindruckende Pilz sehr häufig aufgetreten, so dass ich einmal den umstrittenen Speisewert (von guter Speisepilz bis sehr mäßig, je nach Autor) selbst testen wollte.
Priorität hatte indes eine klare Identifikation und Abgrenzung gegenüber Amanita proxima, die vor gar nicht allzu langer Zeit als tödlich giftiger Doppelgänger entdeckt wurde. Ältere Pilzbücher erwähnen diese Art gar nicht (irgendwie gruselig...).
Nach eingehender Auseinandersetzung mit Autoren und Literatur ergaben sich drei entscheidende Differenzierungsmerkmale der Amanita ovoidea vs. proxima: der Ring löst sich komplett in eine cremige Masse auf, die am Hutrand hängt; die Scheide ist nicht so stark und intensiv ocker gefärbt (das weicht von Exemplar zu Exemplar allerdings ab); ovoidea ist viel größer (manche Exemplare sind brutal groß, siehe Foto).
Junge, frische Exemplare, bei denen diese Merkmale alle extrem klar ausgeprägt waren, kamen in die Pfanne.
Geschmacklich waren sie sehr gut. Am besten mit Knoblauch und Bellota Schinken richtig heiß und relativ lange goldbraun gebraten. Allerdings ist das Aroma sehr intensiv. Ein delikater Speisepilz, der auch sicher etwas Geschmackssache ist.
Eine Bewertung als mittelmäßig trifft die Sache nicht, wenn der Pilz jung ist - ist diese Bewertung vielleicht ein Tribut an die hohe Verwechslungsgefahr? Oder hat da jemand alte Exemplare genommen, die tatsächlich wenig appetitlich wirken und geradezu stinken...?
Die Ergiebigkeit ist auf jeden Fall der Wahnsinn. Ein Exemplar füllt eine Pfanne!
Zur Erschwernis bei der Bestimmung dieser Gruppe trug noch ein weiterer Fund bei, den ich nicht einordnen konnte. Vielleicht hat ja jemand diene Idee... (seihe letztes Foto)
Viele Grüße in die Pilzrunde!