Beiträge von Ditte

    Guten Morgen, liebe Claudia, du brauchst in diesem Fall nicht mehr Sporen zu messen, weil man auch so sieht, dass das Inocybe lacera und nicht I. helobia ist. Aber bist du sicher, dass die beiden letzten Makrobilder dieselbe Art sind? Sie sehen für mich anders aus - allerdings kann das auch an den Fotos liegen.

    Liebe Grüße! Ditte

    Guten Morgen, Nosozia, ich schick dir den Artikel privat, wenn du mich direkt anschreibst (ditte punkt bandini @ gmx.de), über researchgate hat es nicht funktioniert.

    Herzliche Grüße Ditte

    Guten Morgen, Nosozia, das ist sehr wahrscheinlich I. goniopusio, früher I. stellifera früher I. pseudoasterospora var. microspora. Wir haben sie in der letzten Myc Bav porträtiert. Die Sporen mit wenigen deutlichen Höckern, die Hymenialzystiden dickwandig. Die I. pseudoasterospora hat deutlich größere Sporen und wächst eher in Parkanlagen.

    Herzlich, Ditte

    Guten Morgen, Raphael, also solche Angaben von wegen keine Cheilozystiden findest du beispielsweise in früherer Litertaur häufig bei Mallocyben, das ist nicht wörtlich zu nehmen. Und vor allem, das ist wichtig, ist so eine einzelne Angabe, wenn alles übrige passt, sowieso zu vernachlässigen. Es ist IMMER der Gesamteindruck, die Mehrheit der passenden (oder eben nicht passenden Angaben), denn es gibt meistens eine oder zwei, die nicht so gut passt(passen). Die Kunst ist es zu entscheiden, ob die nicht passende(n) nun wichtig ist (sind) oder nicht. Was dein Beispiel angeht, so passen - wie es aus der Ferne scheint - die Mehrheit der Angaben und das mit den Zystiden ist unwichtig. Im hochalpinen Bereich kann das mit der Witterung zusammenhängen, wenn es mal wenig gibt oder die irgendwie sonderbar deformiert sind (wie auch die Sporen).

    Nein mir ist das Exemplar zu verwurmt, und Sinn hätte das in dem Fall nur dann, wenn man die gut sequenzieren könnte....

    Herzlich Ditte

    Hallo, Raphael, ich wüsste nicht, dass die leucoloma fruchtig riechen würde, außerdem kenne ich die anders. Dagegen steht es bei der Mallocybe subannulata ausdrücklich dabei. Außerdem würde der Name weit besser passen und die Mikros passen auch. Wichtig ist übrigens immer ein Schnittbild vom Stiel bei den Mallocyben, auch eben, um zu sehen, ober nun hohl oder voll ist. Das steht nicht bei dir.

    Ob sie das nun aber ist, bleibt solange die Gattung nicht gut bearbeitet ist und ohne DNA-Analyse derzeit offen.

    Herzlich, Ditte

    Hallo Toby, dein Päckchen ist gut angekommen, und ich hab die Exsikkate untersucht. Wie ich dir schon privat als meine Vermutung geschrieben hatte, handelt es sich bei deinem oben gezeigten Fund um eine interessante und seltene Art: Inocybe silvae-herbaceae. Sie wurde erst 2011 beschrieben (du findest die Beschreibung im Netz, wenn du Eleven new nodulose species, und Kokkonen & Vauras eingibst). Es handelt sich um eine schwierig zu erkennende Art, sie hat aber ein besonderes Merkmal, das ich hier auf einem Foto zeige: Die Zystiden sind oft oben schwach kopfig und am Apex verdickt, wie verstärkt. Das ist ansonsten sehr untypisch.

    Die beiden anderen Exsikkate aus der Umgebung des Fundes waren nicht silvae-herbaceae, sondern I. napipes, die im selben Habitat wohnt, aber eine deutliche Knolle hat. Die Sporen sind stärker höckerig und die Zystiden sind oft geformt wie ein Plattfisch - also halslos. Ich häng ein Foto an.

    Liebe Grüße Ditte

    Hallo Raphael, die Inocybe helobia ist inzwischen durch uns ordentlich zum Artrang erhoben (siehe Myc-Bav.Artikel von 2020), das ist jetzt auch auf der Website geändert.

    Was die helobia s.l. angeht: Das bedeutet lediglich, dass die nordischen und alpinen Kollektionen noch ordentlich überprüft werden müssen.


    Canescens: Es empfiehlt sich bei dem gegenwärtigen Stand der Forschungen in Sache Inocybe auf jeden Fall bei Sekundärbeschreibungen, die nicht auf Typusuntersuchungen zurückgehen, sehr kritisch zu sein, da aufgrund der vorgenommenen Synonymisierungen sehr viel Falsches hier zu finden ist. Da du Französisch kannst, würde ich sowieso, was Scjhlüssel angeht, nur mit den Bon-Schlüsseln arbeiten. Bon hat, wie allgemein die Franzosen und auch die Italiener, die Synonymisierungen abgelehnt und die Arten beibehalten - wie sich jetzt nach und nach herausstellt, zumeist zurecht. Bon war überhaupt ein genialer Inocybe-Kenner, vor dem ich uneingeschränkt meinen (derzeit Strohhut ziehe!


    Herzlich, Ditte

    Hallo Raphael, die Nummer 1 ist eine Art aus der Gruppe um Inocybe helobia, du kannst sie als I. helobia s.l. bezeichnen. Die zweite ist ein klarer Fall von Inocybe canescens: solche kurzen Zystiden sind sehr selten, außerdem sind die Sporen doch typisch. Wieso sind sie dir zu klein?, du hast doch selbst eine gemessen, die über 13 µm geht. Alles übrige passt auch.... siehe Inocybe.org

    Herzlich, Ditte

    Grüß dich, Björn, also nein, nicht bereift, sondern fein befasert, wie Karl richtig sagt. GDie Art gehört zur Gattung Pseudosperma. Und nein, die Art lässt sich so nicht bestimmen, zumal der Hut irgendwie nass zu sein scheint und daher auch seine richtige Textur unklar bleibt und ich die Zystiden nur sehr undeutlich sehen kann und keine Größenangaben dabei sind. Noch nicht einmal rimosa s.l. lässt sich hier leider sagen. Ich fürchte, die wird unbestimmt bleiben, zumal in der Gruppe noch viel Handlungsbedarf ist.

    Aber trotzdem schön, dass du auch mal einen Risspilz mitgenommen hast....:)

    Herzlich Ditte

    Also, ich denke, dass da alles zusammenpasst, nicht zuletzt nun die rot-grün-Schwäche:), und dass es sich also um Inocybe perchta handelt. Glückwunsch zu diesem besonderen Fund.

    Zumindest bis ein Fund bestimmt ist, von dir selbst oder jemand anderem, würde ich auf jeden Fall das Exsikkat aufheben, es könnte ja auch was sehr Seltenes sein, und es kann ja sein, dass ein Merkmal nochmal überprüft werden muss. Außerdem sind Exsikkate von früheren Funden für Vergleichzwecke eigentlich unerlässlich - wenn man sich ernsthaft mit der Gattung beschäftigen möchte.

    Herzlich, Ditte

    Hallo Raphael, der abrupte Farbwechsel außen am Stiel in Verbindung mit dieser seltsamen Wässerigkeit im Stiel ist ein klares Zeichen dafür, dass der Pilz Frost gekriegt hat, was in der Höhe ja auch jederzeit möglich ist. Damit aber verändert sich auch die Huttextur, und aufgrund dessen und des unnatürlichen Glänzens ist die überhaupt nicht mehr richtig einzuschätzen.

    Ich schick dir privat für deine alpinen Funde das wichtigste Buch, nämlich Favre. Da sind zumindest viele Arten drin und auch wenn es auf französisch ist, kommt man da mit den Mikrozeichnungen und den Maßangaben und google Translator auch wenn man kein Französisch kann, klar. Hinten sind auch Tafeln von den neuen Arten.


    Herzlich, Ditte

    Hallo Raphael (und Matthias und Stefan - und wen es interessiert)


    also zunächst mal: Das hast du gut vorbereitet alles, eine schöne Doku!

    Es ist Pech, dass du gleich an so schwierige Art geraten bist, eine, die du nicht im Stangl oder sonstwo findest.

    Fest steht zum einen, dass das nicht tjallingiorum ist - eben u.a. aus den Gründen, die Matthias schon richtig sagte: nur oben bereifter Stiel und falsche Zystidenform. Und es ist ebenso sicher nicht sindonia, weil die sowohl eine andere Hutfarbe wie andere Sporen und Zystiden hat.

    Es wäre wichtig gewesen, einen der Stiele nach Berührung zu fotografieren, denn:

    Mir fällt dazu nur eine einzige Art ein, aber nur dann, wenn das „Bräunen“ auch ein „Röten“ sein könnte. „Bräunen“ im wirklichen Sinne kenne ich nur von wenigen Gruppen, z.b. die leiocephala-Gruppe, tenebrosa etc. - aber deine Art gehört sicher zu keiner von denen.

    In dem Fall, also falls es eher ein Röten war, käme eigentlich nur Inocybe perchtana in Frage, die wir gerade in der Myc Bav neu beschrieben haben. Sie passt - soweit ich das aus der Ferne und mit den gegebenen Daten beurteilen kann - in vielerlei Hinsicht auf deinen Fund: Ich habe sie immer in einer solchen hochmontanen Höhe bei Fichte gefunden. Sie hat, wie es bei einigen deiner Fruchtkörper zu sehen ist, eine weißliche Velipellis, eine recht glatte Hutoberfläche, die Farbe kann so sein, wie man auf meinem angehängten Foto sehen kann, und weithalsige Zystiden (siehe weiteres angehängtes Foto) hat sie auch, wie man sie auch bei dir sieht. Und sie riecht aromatisch, was zu deiner Aussage passen würde.

    Sie sollte eigentlich auch unten zumindest vereinzelte dickwandige Caulozystiden haben, das könntest du nochmal überprüfen. Und: Die Sporen müssten im Durchschnitt kürzer als 9 µm sein und im Schnitt um 5.5 µm. Wenn es ein wenig mehr oder weniger ist, macht es nichts. Aber ungefähr muss es schon stimmen. Und schau doch mal, ob du nicht noch ein paar längere und wellige Caulozystiden findest - ganz oben am Stiel.


    Wenn das alles also zutrifft, bin ich recht sicher, dass es I. perchtana ist: Perchtas Risspilz.

    Wenn du den Artikel möchtest, kann ich ihn dir privat schicken, schreib dann an meine email Adresse, also meinen Vornamen, Punkt, Nachnamen und @gmx.de.

    Die Art hab ich noch nicht auf die Website gesetzt, mach ich aber als nächstes.



    Generell gilt für die Bestimmung von Risspilzen:

    1. Immer ein Schnittbild anfertigen, denn die Farbe oben im Stiel gibt oft einen wichtigen Hinweis, in welche Großgruppe die Inocybe einzuordnen ist. Manchmal ist auch die Farbe des Fleisches in der Stielbasis wichtig. Und ob er hohl ist oder nicht.

    2. Stets mindestens 20 Sporen messen und einen Mittelwert ausrechnen (ich selbst messe immer 40 Sporen). Nur damit bekommt man einen guten Eindruck, was nun typisch für die Art ist. Ausreißer nicht mitmessen, sondern notieren, dass es eben auch 2-sporige Basidien gibt.

    3. Stets ebenfalls etliche Zystiden messen (ich messe 15) und einen Mittelwert ausrechnen. Und schauen, was die charakteristische Form ist - also welche wiederholt sich am meisten. Das zu beurteilen ist, denke ich, für Anfänger in der Gattung mit das Schwierigste.

    4. Bei den Caulozystiden schauen, was denn die häufigste (charakteristische) Form ist, denn die sind oft uneinheitlich.

    5. Nicht mit Kongorot, sondern nur mit KOH arbeiten, weil man so die Reaktion der Zystidenwände nicht gut sieht. Schrieb Stefan ja schon und ich früher auch. Das kann man höchstens bei den Gattungen Inosperma, Mallocybe und Pseudosperma machen.

    6. Ganz wichtig für eine Bestimmung ist auch immer, ob eine Velipellis bei jungen Fruchtkörpern zu sehen ist und welche Farbe die hat. Und das ggf. notieren, falls man es auf den Fotos nicht sieht.


    Das wars aus meiner Mittagspause, herzliche Grüße, Ditte

    Also liebe Claudia, ich werde daraus nicht schlau. Die zuletzt gezeigten Sporen sehen für mich anders aus als die oben gezeigten (was ja wohl nicht sein kann), und die Caulozystiden sind nicht die vermuteten. Die Sache ist also leider doch nicht so einfach, was die beiden letzten Kollektionen angeht. Ich fürchte, die muss ich selbst untersuchen. Es ist immer ein Problem, auf wenigen Bildern genau die Zystiden (und teilweise auch die Sporen) zu zeigen, die für die jeweilige Art wirklich charakteristisch sind - zumal wenn man die Arten ja noch gar nicht kennt. Aber du hast das prima gemacht mit den Caulozystiden - ist ja nicht einfach am Anfang mit Exsikkaten.

    Wenn du also magst, schick mir die Funde bei Gelegenheit...

    Liebe Mittagsgrüße, Ditte

    Ja, das sieht man schon, dass das gut hinkommt mit der Sporengröße. Also ja: Inocybe soluta. Und bei 6 und 7 bin ich mir auch recht sicher, dass ich weiß, was das ist. Aber erst muss ich die Caulos sehen....:). Und ja, Sporen mit Höckern messen.

    Liebe Grüße Ditte

    Ja, das letzte sind wohl die Caulos. Okay, also ich denke, es könnte sich um Inocybe soluta handeln. Eine Art des sauren Bodens mit Nadellbäumen. Die Sporen müssten allerdings im Durchschnitt klein, d.h. um 7 µm sein. Ist das so?

    Herzlich, Ditte

    Liebe Claudia, lieber Matthias und Stefan - und wen es sonst interessiert:

    Also Inocybe 5 ist zum Glück ganz einfach, die kann man auch mit Stangl schlüsseln: Inocybe mixtilis. (Den deutschen Namen mag jemand anderes beitragen...). Obwohl die Stielbasis abgebrochen ist, ist der Fall klar: Glatter, oft "butterig" wirkender Hut oft mit Orange-Anteil in der Farbe, ganz bereifter unten beknollter Stiel, und sehr typische Zystiden, mit der Form, die man auf deinem ersten Zystidenbild sieht. Die Art wächst oft auf saurem Boden.


    Inocybe 6 und 7 scheinen mir dieselbe Art zu sein. Hier bitte ich dich die Caulozystiden ganz oben am Stiel zu untersuchen und ein paar Bilder zu posten. Könnte gut sein, dass sie aussehen, wie die auf dem Foto, das ich anhänge.


    Inocybe 8, tja, da hab ich auch eine Vermutung, aber könntest du wohl noch ein paar Zystidenfotos posten, möglichst solche Formen, die oft vorkommen. Bitte nicht mit Kongorot, sondern nur mit KOH. Ich benutze bei Inocyben niemals Kongorot, weil man die Zystidenwände viel besser nur mit KOH beurteilen kann.

    Was die Bereifung des Stiels angeht: Die Stiele der allermeisten Inocyben sind anfangs weißlich überfasert, das ist aber nicht zu verwechseln mit der "Bereifung", also der Pruina. Der Stiel von Nummer 8 hat ganz sicher nur ganz oben am Stiel Kaulozystiden.


    Zu praetervisa: Die Arten der Gruppe haben ganz andere Zystiden, nicht mit so einem deutlich abgesetzten Bauch, sie sind meist meist länglich mit längerem Hals.


    Herzliche Mittagspausengrüße, Ditte

    Grüß dich, Matthias, das ist sicher nicht fuscidula, sondern einer aus der lilastieligen Gruppe. An der - sehr schwierigen - Gruppe arbeiten wir gerade. Fürs erste musst du den Inocybe sp. nennen.

    Liebe Grüße, Ditte

    PS Es ist grundsätzlich bei Inocybe wichtig, die Laubbäume näher zu spezifizieren, denn etliche Arten wachsen beispielsweise nur bei Eiche oder Buche. Also ist eine solche Angabe hilfreich für die Bestimmung....

    Hi, Matthias und Stefan, das ist eine klare Sache: Inocybe decemgibbosa ist richtig. Es passen die rötliche Hutfarbe, die glatte Oberfläche, die Form und Größe der Sporen, dio Form der Zystiden und das Habitat mit Eichen. Dass die Stiele unten spärlich bereift waren, ist nicht wichtig.

    Saubere Arbeit, Matthias!

    Herzlich Ditte

    Grüß dich, Hias, ich hab dir darauf gestern ja schon privat geantwortet. Damit das aber hier nicht so im Raum stehen bleibt: Ich kann mir nur vorstellen, dass in der Probe auf 2-sporige Basidien zurückgehende Sporen enthalten waren. Allerdings ist schon ziemlich seltsam, dass die Sporen erst bei 9 µm anfangen, und die Sporenform, die die gezeichnet haben, sieht auch anders aus - eben nicht so knubbelig. Ich hab den Typus noch nicht untersucht, bislang gibt es nur eine Holotypsequenz. Ich hoffe, wir können den Typus demnächst ausleihen, dann wird man sehen....


    Deine beiden Funde, auch das schrieb ich dir schon, sind meiner Meinung nach pseudoreducta, oder vorsichtiger ausgedrückt, die Art, die zur Holotypsequenz gehört. Ob reducta damit identisch ist, muss ich erst noch prüfen, den Typus hab ich untersucht, aber noch nicht ausgewertet.


    Herzlich! Ditte