Beiträge von Ditte

    Grüß dich, Pablo, also er meint, es sei natürlich besser, ordentlich getrocknetes Fleisch zu nehmen. Ich denke auch, dass das offene Innere von so einem Riesenbovist nach den langen Monaten von Bakterien kontaminiert sein dürfte - und außerdem wäre es für dich ein ziemlicher Aufwand ohne Auto wieder nach Nußloch zu fahren.

    Ich dachte, dass vielleicht ein paar Foristen Riesenbovist getrocknet im Glas hätten. Da das aber nicht der Fall zu sein scheint, such ich eben selbst im nächsten Jahr einen frischen Pilz und trockne für ihn ein Stück davon.

    Liebe Mittagsgrüße, Ditte

    Liebe Foristen, Pablo Alvarado (das ist der spanische Mykologe, bei dem man Pilze sequenzieren lassen kann) hat mich nach einem Exsikkat von Calvatia gigantea gefragt, das er zu Vergleichszwecken mit solchen aus dem Mittelmeerraum benötigt. Ich vermute, dass er es sequenzieren wird. Ich habe ihm gesagt, dass ich selbst keins habe, aber mich umhören würde. Ich gebe also seine Frage hiermit an euch weiter.

    Falls also jemand ein Stückchen davon hat, das er ihm schicken wollen würde, würde sich Pablo sicher sehr freuen.

    In diesem Fall bitte ich darum, dass er oder sie möglichst Pablo deswegen direkt kontaktiert. Seine email adresse ist sein Name mit einem Punkt dazwischen und dann @ gmail.com.

    Liebe Grüße an alle, Ditte

    Außerdem warten noch ca. 60 Inocybeaufsammlungen auf dich im Herbar, leider hab ich wenig Zeit?

    Interessieren dich die Sammlungen noch?

    Wie sieht es mit deinem Buch aus?


    LG Harzi

    Lieber Harzi, tja, natürlich interessieren sie mich noch. Du hast ja oft interessante Funde. Eine der Kollektionen, die ich schon von dir habe, gehört beispielsweise zu einer neuen Art, die in der nächsten Myc Bav beschrieben wird. Ich schick dir den Artikel, wenn er erschienen ist.

    Am besten gibst du die Kollektionen mal jemandem mit, der dich besucht und dann auf die Bayerntagung geht. Du kriegst doch oft Besuch! Und wenn ich dann Fragen zu einer Kollektion habe, schickst du mir die betreffenden Fotos. Vielleicht jemand, der hier mitliest?

    Buch: Oh ich sitze ununterbrochen daran. Aber allein das Sporen- und Zystidenmessen nimmt schrecklich viel Zeit in Anspruch, denn insgesamt sind das bei ca. 500 Arten plus hunderten von Typuskollektionen ca. 100.000 Einzelmessungen - und das ist nicht übertrieben!

    Es dauert also noch ein paar Jahre, zumal wir auch noch Holoypen untersuchen müssen.

    Liebe Sonntagsgrüße Ditte

    Gute Morgen, Harzi, ja das hatte ich erwartet: Das ist Inocybe assimilata. Kenntlich u.a. an der dichten grauen Velipellis in der Hutmitte, der Zystidenform und den typischen Caulozystiden, die mehrfach gegliedert sind und in einem konischen Element enden.

    Liebe Grüße und frohe Weihnachten dir und Allen,

    Ditte

    Grüß dich, Harzi! Es macht Spaß, deine schönen Fotos anzuschauen!

    Was die Inocybe spec angeht, kannst du da mal Caulozystiden von ganz oben am Stiel fotografieren und posten? Ich denke ich weiß welche Art das ist, zur Sicherheit aber würde ich gern Fotos dieser Caulozystiden sehen.

    Liebe Abendgrüße von Ditte

    Halle Alle, also ich finde die Argumente, dass man deutsche Namen für den Normalgebrauch hat, generell auch gut und in Ordnung, nur sollten die dann nicht irreführend sein und nach Möglichkeit keine schrecklichen Wortgebäude werden, wie die oben genannten: bleiben wir bei dem Beispiel Inocybe tjallinigiorum, dann begreife ich echt nicht, warum, wer auch immer den deutschen Namen vergeben hat, den Pilz nicht einfach den Tjallingi(i)-Risspilz genannt hat, denn das ist sein Name. Bereiftknolliger Risspilz ist, wie gesagt, irreführend. Außerdem: WENN der wissenschaftliche Name sich ganz leicht ins Deutsche übernehmen lässt, warum es nicht tun?

    Und wer eigentlich, die Frage wurde oben bereits gestellt (aber eine Antwort darauf habe ich nicht gesehen, vielleicht in der Eile aber auch überlesen..??) , bestimmt, wie ein Pilzname verdeutscht wird? Wer macht das?

    Herzliche Sonntagsgrüße in die Runde, Ditte

    Nun, da bin ich ganz deiner Meinung, Stefan! Sich krampfhaft einen deutschen Namen auszudenken, der dann auf zig andere Arten auch passt, finde ich auch nicht gut...Wenn ich einen Fundbericht mancher holländischer Mykologen lese, stolpere ich über jeden einzelnen Namen, und ich weiß nicht, was da nun gemeint ist - und oft fehlt der wissenschaftliche Name, so dass die Identifizierung nur über niederländische Pilzbücher oder das Internet geht. Dafür gibts ja die wissenschaftlichen Namen, damit es weltweit einfach jeder versteht.

    Herzlich Ditte

    Inocybe tjallingjorum, der Bereiftknollige Risspilz; wer kommt bloß auf solche bescheuerten Namen?

    Lieber Stefan, also ich finde weit eher Namen nicht gut, die auf ein Merkmal hinweisen, das kein stabiles Merkmal ist und daher den, der sich darauf verlässt, in die Irre führt. Beispiel: Inocybe albomarginata, die meist genau das nicht hat, wonach sie benannt ist: nämlich keinen weißen Hutrand. Und gerade erst habe ich mit einem sehr bekannten ausländischen Mykologen eine Exkursion gemacht, bei der wir albomarginata fanden, und sein prompter Satz war: "Die hat ja keinen weißen Rand!?" Genau das passiert aber sehr häufig,und ich weiß nicht, wie oft mir aus diesem Grund falsch bestimmte Inocyben untergekommen sind. Jedenfalls zur Aufklärung des Namens, den Thom Kuyper vergeben hat: Er hat den Namen zu Ehren von F. Tjallingii und dessen Frau verwendet, Ehrenmitglieder der Niederländischen Mykologischen Gesellschaft, aufgrund ihres überragenden Wissens über die Mykoflora der Ijsselmeerpolder. Nun weißt du es....;)

    Herzlich, Ditte

    Hallo Beli, also was die Kollektion unter Eiche angeht, so sind die Fruchtkörper, was man gut auf dem Foto mit mehreren Fruchtkörpern sehen kann, im Prinzip anfangs schon glatt. Aufgrund von Wachstumsbedingungen (zuviel Sonne oder Hitze, zuviel Regen etc.) passiert es aber bei Inocyben sehr oft, dass die Oberfläche aufschuppt, aufplatzt oder rissig wird, und dann sehen die Kollektionen schon teilweise sehr unterschiedlich aus. Ich häng dir mal Fotos ein und derselben Art an, die im Prinzip einen glatten Hut hat. Das könnte ich beliebig erweitern ...

    Zudem steht in der Erstbeschreibung der suecica, dass der Hut aufschuppen kann.

    Dass deine Pilze so groß ware, wusste ich allerdings nicht, denn dein Exsikkat kam in Krümeln bei mir an, und in der Beschreibung oben habe ich keine Angaben zur Größe gefunden (vielleicht auch nur übersehen). Meine Kollektionen hatten größere Fruchtkörper als die bei Jukka in der Erstbeschreibung angegebene Größe, aber so groß wie deine sind sie nicht. So was kann allerdings durchaus vorkommen, wie ich von zahlreichen anderen Fällen her weiß, und die Art ist ja auch noch nicht sehr gut bekannt. Da außerdem alle übrigen Merkmale prima auf suecica passen, und ich die in Frage kommenden ansonsten noch möglichen Arten alle mit eigenen Kollektionen habe, und auch die jeweiligen Holotypen untersucht habe, bleibe ich - jetzt aber mit einem cf. wegen der ungewöhnlichen Größe - bei I. suecica. Ich werde nun die Kollektion aber, wenn möglich, sequenzieren lassen. Das wird aber dauern.


    Was die cervicolor-pisciodora Frage angeht, so hänge ich hier ein Foto einer typischen cervicolor an. Typisch ist ist die "gesträubte" Hutmitte, das ist bei pisciodora nicht der Fall. Da bricht die Hutmitte eher schollig auf, wie man das auf deinen Fotos auch sehen kann (ich halte alle Fruchtkröper auf den gezeigten Bilder für eine Art). Wie groß waren denn die Sporen maximal? Du schreibst ja, dass die mikroskopisch untersucht worden wäre.


    Herzliche Mittagspausengrüße, Ditte






    Hallo Beli und wen es interessiert: Ich hab mir deinen Risspilz angeschaut, da hast du was Feines gefunden! Denn es handelt sich um eine Art, die erst 2016 beschrieben wurde, nämlich Inocybe suecica.

    Die habe ich selbst mehrere Male gefunden in den letzten Jahren und auch jetzt gerade wieder in Tirol. Der Holotyp wuchs bei Eiche, so wie dein Fund auch. Meine Funde wuchsen in einer Art Auwald, und auch bei dem Holotyp war Alnus in der Nähe, und deine Pilzlein wuchsen in der Nähe eines Sees. Das passt also gut.

    Die Art sieht - so unterschiedlich die Fruchtkörper auch ausschauen können - insgesamt so aus, als würde sie zur Sektion Splendentes, also zu den "Ganzbereiften" gehören, aber die Stiele sind nicht immer bis unten bereift und dort auch nur sehr spärlich.

    Charakteristisch sind für die Art die grauliche (wie man sieht oft leicht klebrige) Velipellis, der recht glatte braune Hut, der nach außen rimos oder leicht fibrillos wird, dann recht kleine Sporen, die im Durchschnitt kürzer als 9 µm sind, aber auch wiederum nicht sehr klein, und Zystiden wie die auf dem angehängten Foto. Diese Kombination schließt andere Arten, die hier nach dem Aussehen vielleicht in Frage kommen könnten, wie etwa I. metrodii oder I. pseudoreducta etc. aus.


    Deine hier im selben Thread hier gezeigten gelblichen Risspilze gehören zur Untergattung Inosperma, und dort zur rimosa-Gruppe. Mehr lässt sich so nicht sagen. Ach so, doch, es ist nicht rimosa.


    Herzlich, Ditte

    P.S. Deine in dem hübschen Beitrag über die Berge gezeigte Risspilzart ist nicht cervicolor, sondern pisciodora.


    Hallo Beli, angesichts der mehreren möglichen Baumpartner und da einige der möglichen Arten recht ähnlich aussehen, ist eine Eingrenzung rein nach dem Foto schwierig, so sieht man nur, dass es eine Art mit ganz bereiftem Stiel ist, die der Untergattung Inocybe angehört. Wenn du magst, kannst du mir einen Fruchtkörper schicken, falls du aber selbst mikroskopieren kannst, dann poste doch ein paar Fotos.

    Herzlich, Ditte

    Ja, das ist doch prima, dass du die Gattung jetzt bestimmen kannst! Die braunen Inocyben der Untergattung Inocybe haben es aber in sich, und da muss zudem auch noch weitergeforscht werden, insofern kannst du dir für die noch jede Menge Zeit lassen:). Aber es gibt ja auch ein paar recht einfache Arten, finde einfach demnächst die in deinem Garten....

    Herzlich! Ditte

    Hi, also ich sehe ebenfalls zu wenig, um das sicher einschätzen zu können, ob es eine aus der Untergattung Inosperma ist, kann man im Prinzip schon am Stiel sehen, aber der ist irgendwie entweder zu unscharf oder schlecht beleuchtet. Rein von dem, was ich sehe, würde ich auf Untergattung Inocybe tippen. Bei welchen Bäumen wuchs die denn?

    Herzlich Ditte

    PS Nein, Stefan, ich hab mehr als genug zu tun, untersuch sie ruhig, aber wenn es eine aus der Inocybe Untergattung ist, wirst du mit Stangl und Kuyper sehr wahrscheinlich nicht auf die richtige Art kommen.

    Hallo Ralph, nein das ist ganz sicher nicht fulva, die hat einen fuchsigen Hut, das hat dein Fund gar nicht, außerdem sind auch die Hutfasern viel feiner, und die Sporen sehen anders aus (wenn deine auch einen Schatten werfen) und sind kleiner. Nein, nein, das ist eine Art aus der rimosa Gruppe, mehr lässt sich das so aus der Ferne nicht eingrenzen und mit nur einem Fruchtkörper, der schon recht alt ist, wo man also nicht mehr sieht, ob der jung eine Velipellis hat und wenn ja dann, was für eine etc. Du kannst hier nur rimosa s.l. schreiben. Mehr geht so nicht.

    Ach so, im allgemeinen sind die Sporen von rimosa im Durchschnitt größer, aber erstens weiß ich nicht, wie viele Sporen du gemessen hast (40 geben ein gutes Bild) und außerdem sind nicht alle Kollektionen gleich.

    Herzlich Ditte

    Hallo Hassi und Ulla und wen es interessiert, da findest du bestimmt keine Pleurozystiden, das ist eine rimosa s.l. Deine erste Vermutung, Ulla, war richtig. Die verdickte Stielbasis ist nicht so ungewöhnlich. Ansonsten ist trotz der Unschärfe makroskopisch alles passend für die Gruppe: der stark eingewachsen faserige Hut, der grobfaserige Stiel, die dicklichen Lamellen mit ocker-Olivhauch.

    Herzliche Grüße in die Runde, Ditte

    Ja, die Halsweite ist durchaus ein wesentliches Kriterium bei Inocbye und bislang oft viel zu wenig beachtet - ebenso wenig wie die Zystidenbasis, die ebenfalls oft sehr wichtig ist als eines der Unterscheidungsmerkmale. Nur ist es auch hier so, dass man da nicht von ein paar Zystiden auf die Gesamtheit schließen kann (weshalb ich immer auch selbst untersuchen möchte), weil man eben auch bei nothomixtilis durchaus in manchen Kollektionen recht enge Hälse finden kann, wie etwa bei der Holotypkollektion aus Spanien, die ich ja auch untersucht habe. Hat man auch solche Zystiden unterm Mikroskop, muss man eben die anderen Merkmale überprüfen, die die beiden Arten voneinander trennen, wie eben etwa Standort, weißliche Velipellis ja oder nein und die generelle Sporenform.

    Aber du hast das gut gemacht mit der nothomixtilis, Pablo!

    Herzlich Ditte

    Ja, Pablo, alles ist eine Erfahrungssache und man muss sich eben einsehen in eine Gattung, in jede Gattung, die schwierig zu unterscheidende Arten enthält. Da kann ein Schlüssel noch so gut sein, wenn man von einer Gattung keine Ahnung hat, kann man dennoch verzweifeln. Ich erinnere mich noch, wie Felix mir mal die Haare bei verschiedenen Russula-Arten zeigte und ganz entnervt war, dass ich die für ihn völlig offensichtlichen Unterschiede nicht gesehen habe.

    Und in der heutigen Zeit muss man sowieso wirklich lernen, viel genauer hinzuschauen. Naja letztlich erinnert mich das immer an diese Kinderbilder, wo zwei auf den ersten Blick identische Bilder nebeneinander stehen und man muss die drei Unetrschiede finden.

    Ich verstehe aber nicht, was du mit ziwschen den Wände meinst. Meinst du den breiten oder nicht so breiten Hals?

    Und die Wanddicke, ja, die kann die bis zu einem gewissen Grad variieren. Das ist das wirklich Schlimme bei Inocybe, dass es auch immer Schlupflöcher, immer auch eine Ausnahme gibt, wenn man gern ein "so ist es" sagen möchte. Daher kann man Schlüssel eigentlich auch nur sehr weit fassen.

    Herzlich Ditte

    Hallo Pablo und Stefan,

    also ich bin unter dem Vorbehalt, dass ich die Kollektion nicht selbst untersucht habe, schon sehr sicher, dass das nothomixtilis ist. Ich schrieb dir ja, Pablo, dass überhaupt nur diese beiden Arten - also occulta und nothomixtilis - der vier möglichen hier in Frage kommen. I. occulta wächst überwiegend auf mehr basischen Böden und hat überwiegend eine andere Zystidenform, ich hänge mal je ein Bild von einer DNA-abgesicherten nothomoxtilis (das obere Bild) und einer occulta an, da sieht man die Unterschiede deutlich.

    Ich bin kein Freund des Schlüssels im Artikel, das schrieb ich dir ja Pablo, zumal die Höckerhöhe etwas ist, was ich selbst bei der Bestimmung dieser mixtilis-Arten gar nicht als Kriterium für maßgeblich erachte. Also ich hänge auch noch ein Bild von Sporen von nothomixtilis an. - Das passt schon...

    Es sind für mich immer mehrere morphologische Bestimmungsmerkmale zur Artunterscheidung relevant, die im Idealfall alle anzutreffen sind, zumindest aber zwei bis drei: In deinem Fall sprechen also für nothomoxtilis zum einen der Standort, dann die eher faserige Hutoberfläche und schließlich die Zystidenform. Das genügt eigentlich schon für einen Ausschluss von occulta.

    werde ich in den nächsten Wochen auf die Website stellen...

    Herzlich, Ditte

    Hi Dieter, ich selbst würde die als cf. dulcamara bezeichnen. Der Artenkomplex umfasst etwa 5-7 Arten. Ich bin aber ziemlich sicher, dass da demnächst was passiert, und eine dieser 5-7 eben als Epityp oder so festgelegt wird. Immer wieder werden jetzt Arten aus diesem Komplex veröffentlicht, so eben gerade eine Inocybe siciliana. Das war eine der 5-7. Erst einmal würde ich die deine cf. dulcamara nennen.

    Herzlich Ditte

    Hi, nö, nicht dulcamara - ganz bestimmt nicht. Keine Mallocybe. Es könnte sich um I. pisciodora handeln: Schaut euch die rote Stelle rechts auf dem Hut an. Auch die Unterseite, die grobe Pruina, spricht dafür. Die riechen keineswegs immer deutlich nach Fisch. - Aber wenn die Fruchtkörper noch vorhanden sind, bitte mal einen zerschneiden und dran riechen ... intensiv süßlich? Unangenehm?

    Herzliche Mittagspausengrüße, Ditte