Beiträge von Ditte
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Hi Bernd, ich muss ja lächeln. Ich hatte die Thelephora ja nur als Beispiel angeführt. Dass das Wort aus dem Griechischen kommt, war mir klar....Aber schau, das ist doch jetzt wieder ein Beispiel dafür, dass Lernen Spaß macht - ein Wissenzuwachs. Dass nämlich Euphorie mit der Sanskrit-Verbwurzel bhr zusammenhängt wusste ich beispielsweise nicht....Danke schön!
Herzlich Ditte
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Die Situation in den christlichen Religionen war in den letzten Jahrhunderten oft eine ähnliche. Der Klerus pflegte über seine Schäfchen hinweg Messen auf Latein zu zelebrieren, die Beichte zu abzunehmen usw und damit seine Gemeinde auch einzuschüchtern (nicht verstehen- ausgeliefert sein ->Angst) und so gefügig zu machen. Zugespitzt lautet meineThese also: Fachsprache wird teilweise auch bewusst zur Distinktion (Abgrenzung) und zum Erhalt einer Machtposition bzw. von gesellschaftlichem Ansehen eingesetzt.
Ist das wirklich noch zeitgemäß? sind wir da nicht eigentlich schon weiter?
Ja natürlich sind wir weiter, denn:
Heutzutage muss sich „der Laie“ zum Glück von niemandem mehr einschüchtern lassen, weil er nicht lernen darf, weil er die Bibel nicht lesen darf, weil er nicht übersetzen kann, was der Arzt sagt - denn dafür gibt es eben jetzt zum Glück das Internet, wo man wirklich alles nachschlagen kann. Er/Sie kann also eben teilhaben, wann immer und wenn er/sie teilhaben möchte.
Ich habe das große Latinum, verstehe aber längst nicht alles, was ein Arzt an Fachchinesisch von sich gibt, aber dann frag ich halt nach und - weil es jetzt ganz einfach möglich ist - ich google, was auf irgendeinem Zettel steht, den mir der Arzt in die Hand drückt, wenn mir was nicht klar ist.
Und ich finde genau das zeitgemäß: Dass wir Dinge nachschlagen und uns damit weiterbilden, und zwar, weil wir es können. Und zwar die allermeisten bei uns zulande, also eben jede(r), der irgendwie ins Internet kommt. Niemand muss mehr viel Geld für den 24bändigen Brockhaus oder Meyer aufbringen, wie das früher der Fall war - und wenn er das Geld für Nachschlagewerke nicht hatte, naja, dann eben Pech für ihn.
Ich selbst wüsste auch keine Herleitung des Wortes Thelephora, noch von Cantharellus oder zig anderen Gattungsnamen. Ich muss sie mir also genauso einprägen wie jemand, der außer vermutlich Englisch keine Fremdsprache gelernt hat. Und ich weiß nicht, ob wirklich jemand behaupten möchte, dass es leichter sei, sich: „Weisstieliger Dünnwandzystiden-Risspilz“ einzuprägen als Inocybe albovelutipes oder „Spitzpapillierter Höckerspor-Risspilz“ als Inocybe acuta..... Meine Enkelin jedenfalls, die kein Latein auf der Schule lernt, würde über albovelutipes sicher erst einmal stolpern, wie aber im übrigen über viele englische Wörter. Erst recht stolpern würde sie aber über Weisstieliger Dünnwandzystiden-Risspilz. Ich werds ausprobieren....
Herzlich Ditte
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Hi Thorben und Alle, ich stimme dir in der Argumentation voll und ganz zu. Ich habe die Frage, wer denn eigentlich berechtigt ist, einen deutschen Namen zu vergeben, schon einmal hier im Forum gestellt und keine Antwort bekommen. Vermutlich, weil es eben nirgendwo geregelt ist. Und da es mir absolut nicht gefallen hätte, wenn jemand für eine meiner eigenen neuen Arten einen deutschen Namen bestimmt hätte, habe ich das nun selbst gemacht und an den Verantwortlichen für die deutsche Liste geschickt, der sie einträgt.
In Zeiten, wo noch nicht klar war, dass es DEN Steinpilz und DEN Maronenröhrling nicht gibt, sondern, dass es sich um viele Arten handelt, waren die Volksnamen auch absolut nachvollziehbar für die gängigen Arten, die "man" kannte. Aber heute...???
Und das von dir genannte Beispiel mit der Blumenlederkoralle finde ich sehr gut. Ich selbst müsste im übrigen umgekehrt nachschlagen, wie die nun auf wissenschaftlich heißt, weil ich die deutschen Namen so gut wie gar nicht kenne. Und hinzu kommt der internationale Kontext: Ich lese oft niederländische Pilzartikel: da stehen oft nur die einheimischen Namen, von denen ich natürlich null Ahnung habe. Muss also auch hier wieder google bemühen.
So kann man also zwar sagen: entweder haben die einen die Mühe des Nachschlagens oder die anderen. Bloß ist eben der deutsche Name bei immer mehr Arten zum Teil abstrus, wirklich fürchterlich, und zum anderen ist es eben ein willkürlich vergebener Name von wem auch immer....
Herzlich, Ditte
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Liebe Claudia, ich seh zu wenig, und du hast zu wenig gemessen, um sicher zu sein, aber klar ist, dass das nicht Inocybe ochroalba ist. Der Stiel von der Art ist ganz bereift und die Zystiden haben meist eine (sub)clavate Form. Nach deinem Habitat bei dir zu schließen, in Verbindung mit den schmalen Sporen (falls diese eine Angabe, die ich sehe und die mit 4,? anfängt typisch ist) ist das vermutlich schlicht Inocybe sindonia. Die wächst im Augenblick überall.
Liebe Grüße Ditte
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Hi Thorben, es könnte sich um Inocybe alnea/ochracea handeln. Wenn du mir davon bei Gelegenheit was schicken magst, überprüfe ich das mal.
Die "Ahörner" spielen übrigens bei Inocybe keine Rolle - die Erle dagegen ist wichtig.
Herzlich Ditte
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Hi Steve, yes sometimes the caulocystidia of I. nitidiuscula and other species of the Tardinae might go lower down. Nevertheless they don't belong to the Splendentinae, where the caulos are always down to the base of the stipe and which have other characteristica. And it is absolutely sure that your species is NOT one of the Tardinae.
I still don't know where you found this collection but if you send me a young fruitbody you please add a paper slip with the exact data of your find (Place, altitude, trees, your full name and date of the find). My address is Panoramastr. 47 in 69257 Wiesenbach, Germany.
Best wishes, Ditte
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Hi Steve, first of all: please never work with Lugol when dealing with inocybes, but with KOH...
Your species certainly is NOT I. nitidiuscula nor I. fuscidula nor I. leiocephala. All three belong to different groups. The first two are pruinose only in the upper part, the third is entirely pruinose. But the group around I. leiocephala looks entirely different and has entirely different hymenial cystidia.
Your species belongs to the Splendentinae, i.e. species with entirely pruinose stipes and grouping around Inocybe splendens. This species has navicular spores.
Where have you found it? I mean which country? In any case if the size of the spores indicated is correct, I don't know which species this could be from what I see. Sure that they are so long on average???
I would have to examine this myself.
Best wishes Ditte
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Grüß dich, Raphael, also, was die "subhirsutum" angeht..., so sieht die bei mir anders aus und hat im Schnitt deutlich kleinere Sporen. Keine meiner Arten passt, nach dem, was du da zeigst, auf deine Kollektion. Wir haben gerade den Holotyp der subhirsutum ausgeliehen, sobald ich mir den angeschaut habe, weiß ich mehr.
Bitte legt mir was von deiner Kollektion zu den zu schickenden dazu, ja? Ich möchte mir die gern selbst anschauen.
Die soluta hat im Schnitt zu große Sporen, die Breite aber stimmt. Im Schnitt müsste die unter 7 µm liegen. Aber vermutlich ist es soluta. Ich weiß nicht, wie viele Sporen du gemessen hast.
Herzlich, Ditte
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Guten Morgen Raphael, also zunächst: Inocybe gausapata ist eine ganz falsche Gruppe, das sieht man sofort, wenn man sich die Hüte der Kollektion anschaut: die Hüte sind viel zu glatt und die Farbe ist falsch. Das ist eine Art der Tardinae, und auch wenn Inocyben aus einem so hoch gelegenen Auwald oft spannend, scheint es sich mir hier, nach dem, was ich sehen kann, schlicht um Inocybe nitidiuscula zu handeln: Typisch sind Huttextur, Bückelchen und Farbe der Hüte. Was die Sporen angeht, so hat die 2-sporige Basidien drin, daher diese Größenunterschiede. Ich würde grundsätzlich nicht die gro0en deformierten Sporen messen, sondern die normalen, und davon gibts ja genug, wenn ich das so sehe. Damit reduziert sich das Mittelmaß der Sporen. Zu vergleichen wäre noch Inocybe involuta, die ich in einem solchen Habitat gefunden habe, aber da ist der Kontrast zwischen weißen Lamellen und rötlichem Stiel ein wesentliches Merkmal, das wir hier nicht haben.
Ich war selbst gestern in einem recht hochgelegenen Auwald in den Alpen, und da sind die zur Zeit sehr zahlreich.
Herzlich Ditte
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Guten Morgen, liebe Claudia! Ja, sie kriegt einen Namen: Das ist Inocybe mixtilis. Typisch für den sauren Wald bei dir. Die wirst du noch öfter finden..... Typisch ist der gelbe, in der Mitte oft leicht orangeliche Hut, der oft leicht klebrig ist, dann der meist weiße, sehr fein ganz bereifte Stiel, die Knolle und diese kurzen bauchigen Zystiden mit engem, meist deutlich abgesetzten kurzen Hals.
Ich wünsch dir einen schönen Tag, liebe Grüße Ditte
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Lieber Matthias, vergessen hab ich natürlich noch etliche andere Dinge, wie etwa: ein Foto von den Lamellen und zwar so, dass man den Ansatz sieht und wie sie aussehen: dünn oder dicklich, breit angewachsen usw. Dann Geruch. Und bei den Zystiden möglichst Fotos, wo man die ganzen Zystiden drauf sieht, nicht, wie sie noch in der Lamelle stecken, weil man dann die Basis und die Gesamtform nicht beurteilen kann. Dann muss man natürlich die Huttextur gut sehen können.
Weißt du, bei etlichen Inocyben muss man das alles nicht machen, weil sie auch so einfach zu bestimmen sind. Aber ja, bei sehr vielen Arten muss man sehr genau untersuchen, um sie bestimmen zu können, sehr genau hinschauen. Und es braucht auch Übung zu entscheiden, welches denn nun die relevante Zystidenformen sind.
Wirst du sehen, wenn endlich dieser lange Artikel veröffentlicht ist - denn da sind diverse sehr schwierige neue braune Arten drin.
Flocculosa ist oft sehr einfach, aber sie kann auch extrem unterschiedlich aussehen, und dann braucht es eben alle Details. Deine Angabe saurer Sandboden engt die Auswahl der möglichen Arten sehr ein, und es würde mich nicht wundern, wenn das auch flocculosa wäre. Die Zystiden, die ich sehe, würden jedenfalls gut passen.
Und ich würde auf alle Fälle, wenn du Inocybe öfter machen willst, zu Vergleichszwecken Exsikkate der verschiedenen Arten aufheben, die du schon hast.
Liebe Grüße
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Lieber Matthias, ja, es kommt auf alles an: Auf Fragen wie: Hatten die jung eine Velipellis, wenn ja, viel oder wenig und welche Farbe? (Ich meine in der Hutmitte einen graulichen Schatten zu sehen, aber ich bin nicht sicher.). Stielbereifung: ganz unten deutliche metuloide Caulos? Hymenialzystiden: Welche Form überwiegt, welche ist typisch? Länge und Breite mind. von 15 gemessen und davon die Mittelwerte. Sind die Caulos von ganz oben am Stiel? Welche sind wirklich typisch, diese welligen, die du fotografiert hast? Wie lang sind die maximal, also gibt es sehr lange, die noch dickwandig sind und vielleicht Kristalle tragen? Standort: wie war der? Bei welchen Bäumen, planar oder montan? (Das musst du jetzt nicht alles machen bei zwei Fruchtkörpern, wo kein junger dabei ist und man eben die Velipellisfrage nicht sicher beantworten kann, die aber wichtig für die Richtung der Bestimmung wäre).
Wenn die Sporen im Durchschnitt wirklich so schmal waren, dann weist das z.B. wieder auf die semifulva-flocculosa-tigrina-Gruppe, aber die Makrobilder sehen nicht recht danach aus...
Herzlich, Ditte
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Guten Morgen, Stefan. Nein, die mitzubringen hat keinen Wert. Dafür sind die Makrobilder leider nicht gut genug für so schwierige Gruppen.
(Und Mittelwerte müssen schon genau sein bei mindestens 20 gemessenen Sporen, denn viele Arten liegen in den Werten sehr dicht beieinander.)
Bis zur Tagung, herzlich Ditte
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Hallo Matthias, Nummer eins ist sicher flocculosa. Nummer zwei ist sicher nicht glabrescens. Die Zystiden sehen ganz anders aus und die Art selbst auch. Außerdem schreibst du doch selbst, dass die Stiele nicht ganz bereift sind, glabrescens aber hat ganz bereifte Stiele. In Frage kämen mehrere Arten, aber da kommt es auf sehr feine Unterschiede an und ich müsste das selbst untersuchen. Auf die Distanz kann ich also nicht sagen, welche Art das ist.
Herzlich Ditte
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Hallo Thorben, du schreibst nichts von der Länge der Zystiden. Ich vermute aber mal, dass sie recht kurz waren.
Also Bittermandel: Ja, in eine Dose tun ist ein probates Mittel. Ja, hirtella-Gruppe.
Climbingfreak: nein, Stefan, Inocybe langei hat viiiel kleinere Sporen und andere Zystiden.
Herzlich Ditte
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Grüß dich Stefan, also die erste ist nicht krieglsteineri, sondern eine andere Art aus der xanthomelas-Gruppe. Welche, kann ich so nicht sagen. Ist halt auch doof mit Makrofotos, die so unterschiedlich in der Farbe sind und Mikrofotos, wo die Details derart klein sind. Das gilt auch für die zweite Art, und hier besonders ist es sehr wichtig, immer auch die Mittelwerte der Sporen anzugeben. 8-12 µm Länge ist ein sehr weites Feld. Und es macht für die Beurteilung einen riesigen Unterschied, ob der Mittelwert bei 10 µm oder mehr oder bei unter 9 liegt - beispielsweise....
Also so kann ich dazu nleider nichts sagen.
Herzlich Ditte
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Hallo Thorben, also mit einem Einzelfruchtkörper ist das, wie schon öfter gesagt, sehr schwierig, weil man die makroskopische Beurteilung eben nur sehr eingeschränkt machen kann.
Die kurzen Zystiden mit solcher Form in Verbindung mit dem, was ich sehe, lässt an glabrescens denken. Aber der Mittelwert der Sporen ist zu groß, und ich kenn die bislang nur in Verbindung mit Nadelbäumen. Was anderes fällt mir dabei aber ohne eigene Untersuchung nicht ein.
Herzlich Ditte
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Hi Matthias, virgatula und Co. ist ein Thema unseres nächsten Artikels, der, wie schon öfter geschrieben, dieser Tage erscheint. Ich rechne jeden Tag damit....
Typisch sind u.a. die recht glatte Hutoberfläche, die länglichen Sporen und die weithalsigen recht bauchigen Zystiden. Und Caulozystiden vom Typ der Hymenialzystiden.
Schicken: Ja, kann ja sein, dass noch mehr dazu kommt und es ist ja keine Eile mit dem Schicken von Exsikkaten - zumal ich eh alle Hände voll zu tun habe.
Herzlich Ditte
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Also bei denen jetzt lohnt sich das Aufheben nicht, denn es ist ja immer eine ganzheitliche Sache, die Bestimmung bei Inocyben und wenn es wenig klare mikroskopische Merkmale gibt, dann wird die Bestimmun ein echtes Problem, weil es fast immer sehr nahe beieinander liegende Arten gibt. Und da fallen makroskopische Unterschiede eben auch oft sehr ins Gewicht. Zum Beispiel, ob die Arten in jungem Zustand eine Velipellis haben oder nicht - usw.
Herzlich, Ditte
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Hallo, in diesem Fall konnte er den schon am Stiel anfassen, das ist entweder Inosperma fulvum oder Inosperma maculatum. Welche von beiden, lässt sich so nicht entscheiden.
Herzlich Ditte
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Hallo Thorben, also nein, das ist nicht tigrina und auch nicht flocculosa, die Zystiden sehen anders aus... Ich kann so nicht mehr dazu sagen, die eine Gruppe nass, die anderen beiden ohne irgendwelche greifbaren Merkmale. Da geht so nicht mehr, sorry.
Herzlich Ditte
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Hallo Björn, ja ein klarer Fall von Inosperma maculatum (nicht "maculosum" wie im Titel geschrieben). Man sieht auch die ausgebeulten typischen Caulozystiden.
Herzlich, Ditte
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Hallo Matthias, also quatschnasse Hüte.... da sieht man grade noch, dass die irgendwie wollig waren, aber viel mehr nicht. Die Sporengröße passt exakt zu flocculosa, aber die Zystiden nicht, es sei denn, da waren auch welche mit längeren und leicht welligen Hälsen.
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen...
Herzlich Ditte
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Hallo Matthias, also der erste kleine ist spannend, ich hab dazu eine Vermutung, aber den müsste ich selbst untersuchen, denn der Stiel sieht für mich eigentlich nicht ganz bereift aus und ich müsste auch die Gesamtheit der Zystiden sehen. Also wenn du die bei Gelegenheit schicken magst, schau ich sie mir an.
Die zweite ist sehr sicher Inocybe virgatula (bitte aber immer die Mittelwerte der Sporen angeben, Länge und Breite).
Die dritte ist nach der Sporengröße und den Zystiden zu schließen, möglicherweise griseovelata, die sehr unterschiedlich aussehen kann. Sie müsste aber ganz oben am Stiel recht lange Caulozystiden haben. Kannst du ja nochmal überprüfen. Ansonsten aber ein Einzelfruchtkörper, wo man nicht mehr sehen kann, wie die Velipellis-Verhältnisse liegen etc. Also unsicher.
Herzlich, Ditte