abeja: Wie Du selber schreibst, ohne Mikro keine Sicherheit. Aber wenn schon, dann sollte doch der Geruch zu Hilfe genommen werden. I. sindonia riecht i. d. R. nach "Waschküche". Makroskopisch könnten Deine Fotos schon hinkommen. I. sindonia hat sowohl eine deutliche Cortina als auch echte Kaulozystiden, die bis unter die Stielmitte reichen (was sich sonst meist ausschließt), allerdings normalerweise nicht bis zur Basis. Ganz unten findet man bei Deiner Kollektion wahrscheinlich nur Haare, die die bereifte Oberfläche verursachen.
Deine vermeintliche I. cookei hat keine gerandete Stielknolle, da käme auch I. quietiodor in die engere Auswahl. Deren Geruch ist ähnlich dem Eichenmilchling (Lactarius quietus) - allerdings nur jung und unverletzt. Im Schnitt und / oder im Alter können beide Arten wieder ähnlich riechen ("süßlich"), zumindest nach meiner Erfahrung.
Oehrling: Es gibt kein Buch, in dem "wirklich alle drin sind". Dafür gibt es einfach zu viele Arten. Und viele, die noch gar nicht beschrieben sind. Kuyper hatte in den 80ern einfach zu viel synonymisiert und Stangl ist ihm da gefolgt (und ich den beiden). Das wieder auseinander zu dividieren ist nicht einfach. Das versuchen jetzt gerade z. B. Ditte Bandini und Bernd Örtel mit Hilfe der DNA-Sequenzierung. Mit einer deutlichen Erhöhung der Artenzahl ist da in den nächsten Jahren zu rechnen.
@alle: Auch wenn man sich manchen Risspilz-Arten makroskopisch nähern kann, ist immer Vorsicht angebracht. Auch nach Jahrzehnten kann man im Mikroskop hin und wieder Überraschungen erleben.
Ich will aber niemanden entmutigen, sich mit dieser interessanten Gattung zu beschäftigen. Es gibt da auch immer wieder tolle Erfolgserlebnisse. Und vielleicht gibt das dann auch einen Anstoß, sich mit dem Gedanken an ein eigenes Mikroskop zu beschäftigen. So teuer wie früher sind die guten Geräte auch nicht mehr. Halten tun die ein Leben lang. Ich habe bei meinem seit 1986 noch nicht einmal die Glühbirne wechseln müssen.
Gruß
Helmut