Beiträge von kuhmaul

    Edit: ah ja zeigen die beiden Arten nun prägnante Unterschiede in der Phenol Reaktion?

    wohl kaum, rotbraune Reaktion ist eher banal und tritt oft auch noch später auf jedem Stiel auf.


    Phenolreaktion in "heidelbeer-rot / violett-rot" auf der Stieloberfläche sieht man nach ~1min bei:

    R. olivacea

    R. alutacea

    R. vinosobrunnea

    R. amoena

    habe ich wen vergessen?


    Grüsse

    claus

    Hallo Lukas,


    dein makroskopischer Arbeitsname R. risigallina passt sehr gut.

    Wenn der jetzt nur Primordialhyphen ohne Dermatozystiden und fast isolierte Sporen hat, wärst du ganz sicher.


    Gute Doku! :thumbup:


    LG

    claus

    Seine Funde von R.atrorubens reagierten alle, im Gegensatz zu der in der Literatur angegebenen starken Guajak-Reaktion, wie dieser Fund eher zögerlich. Beim Ausklammern dieser Punkte führt das Habitat und der deutlich scharfe Geschmack und die Farbgebung eindeutig zu R. atrorubens.

    Hallo Thiemo,


    Die Einschätzung von Felix wird schon irgendwie hinkommen, obwohl wirklich bei jedem Autor diese starke Guajakreaktion für R. atrorubens angegeben wird und dies aber das genaue Gegenteil der Reaktion in der von ihm selbst mitgewirkten Tabelle darstellt.

    Nehmen wir das zur Kenntnis, alles andere passt ja nicht.


    Danke nochmals für deine Mühe und Grüsse aus der Rhön :thumbup:

    claus

    Hallo Thiemo,


    super Sache deine Funde, kann ich bei mir nur davon träumen.


    Möchtest du meine Meinung zu #3 hören?
    Diese Divertikel stören nicht nur dich bei der Zuordnung zu R. atropurpurea, sondern diese stören mich ganz massiv. Soweit ich meine bisherigen atropurpurea so benannt habe, hatte ich noch nie solche Verformungen an ihr gesehen. Gut, heisst ja noch nichts.

    Trotzdem würde ich mal eine Revision mit dem Pilz bei MM auf S 356 durchgehen, vielleicht passt das besser? ==lamessbar

    Ansonsten hätte ich auch keine andere Lösung.


    Danke für den schönen Beitrag, Grüsse

    claus

    Beim ersten Eindruck war ich nicht so begeistert, da man zur Bestimmung von R. nigricans schon Sulfovannilin benötigt, aber wenn sich das Merkmal mit der Anfärbung der Hymenialzystiden als brauchbar erweist, ist der Ansatz doch interessant.

    Hallo Karl,


    heute gefunden und gleich mal untersucht. Vielleicht habe ich ja auch ein Verständnisproblem mit "Hymenialzystiden", kann auch sein.

    23) Nehmen wir mal an, das wäre eine R. nigricans die ich da gefunden habe :gkopfkratz:


    24) Dann bei Schlüssel Punkt 2: "Content of hymenial cystidia not reacting in sulfovanillin .......................................................3 "

    Untersuchungsmedium SV und ein Fragment der Lamelle (mehr Richtung Schneide)


    25) mit diesem Ergebnis schlüssel ich doch glatt an R. nigricans vorbei, ist der Schlüssel verkehrt? habe ich den falschen Pilz? oder sollte ich nur die Lamellentrama als "Content of hymenial" an sich betrachten? Verwirrend


    LG

    claus

    Hallo Pilzfreunde,

    die weiteren Untersuchungen zu den Sonderwünschen von Karl W sind abgeschlossen, hier die Ergebnisse:

    - Eingefärbte Pileozystiden, hier beim Hh-Exsikkat, wie beim Pilz in SV weiterhin "sehr spärlich" aufzufinden.

    20)


    Anders sieht die Sache bei den Hymenialzystiden aus, auch hier Exsikkat einer Lamelle vom Pilz

    - Eingefärbte Cheilozystiden in SV auffällig oft aufzufinden. (gut für den neuen Schlüssel)

    21)


    22) weil es so schön war


    Will zum Schluss noch jemand das Stielexsikkat untersucht haben? :haue:


    Ich mache jetzt hier Schluss, ich habe genug von Russula densifolia.

    Danke an jeden:thumbup: und bis dann mal wieder...


    Grüsse aus der Rhön

    claus

    Es wäre jedenfalls interessant das bei R. densifolia ebenfalls zu prüfen, auch wenn der Fund jetzt schon fast überbestimmt ist.

    Hallo zusammen und Danke erstmal,


    die Anfärbung der Hymenialzystiden bei meinem Fund erforderte tatsächlich zwei Mischungen mit SV. Ob ich mich bei der ersten Mischung in der verkehrten Ebene befand oder Ungeduld oder die Mischung eine Rolle gespielt hat, kann nicht gesagt werden. Eine Anfärbung wurde aber bei diesem Namen schon gefordert, deswegen.


    Zwei getrocknete Huthaut-Fitzelchen sind bei meiner Doku aber vorhanden und werden gerade wegen dem neuen Schlüssel nochmals mit SV geprüft. Das Augenmerk werde ich dann auf die Häufigkeit legen die ja "spärlich" gewesen war.

    Dauert etwas wegen Termin


    Grüsse

    claus

    Hallo Uwe,


    danke erstmal für deine knackig kurz und präzis zusammengefasste Antwort zu den eigentlichen Merkmalen zur Erkennung dieses Pilzes.

    Für mich als Erstfund noch nicht soo klar zuzuordnen gewesen, aber jetzt dürfte der sitzen.


    Liebe Grüsse nach Hornberg ==taube

    claus

    Hallo Pilzfreunde,


    bis auf die letzte Schraube wurde dieser Täubling von mir auseinander genommen um ihm einen Namen zu verpassen. Beim ersten Anblick im Wald optisch erhofft als einen standorttreuen Jodoform-Täubling war es zwischenzeitlich für einen Rückzug und wieder Einpacken aber zu spät. Mit seiner deutlich bräunlichen Stielverfärbung, der grünen Eisensulfat-Reaktion und einem zarten Fischgeruch (eingebildet?) anschließend eingeschätzt als irgendein Heringstäubling, bis ich endlich die vielen Zwischenlamellen und eine rötliche dann schwärzliche Verfärbung des Fruchtkörpers wahrgenommen habe. Der Geschmack war längere Zeit mild dann mit leichter Schärfe.

    Bei der Bestimmung stellte sich dann heraus, dass mit dieser Verfärbung folgende Arten der Schwarztäublinge in Frage kommen, alles andere soll ja ohne vorhergehende Rötung nur +/- grauen oder schwärzen.


    - R. nigricans (Dickblättriger Schwarztäubling) – fällt raus, weil mit weit auseinander stehenden Lamellen


    - R. acrifolia (Scharfblättriger Schwarztäubling) – fällt raus, weil sehr scharf, anderer HDS Aufbau, Waldtypus?


    - R. densifolia (Dichtblättriger Schwarztäubling) – passte nach Literatur, Größe, Geschmack, HDS Aufbau


    Hier die Fundmerkmale zum Pilz


    R21-024 densifolia

    26.08.2021 - 12:48

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    Eingestufte Art: unbekannt

    Anz. Exemplare: 1

    Haupt Baumpopulation: Fichte

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    SPORENPULVER, Ia,

    GESCHMACK, mild, verzögert, leicht scharf,

    --------

    FUNDORT, Nadelwald, Moos, feucht, Kollin 400 - 800 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Fichte (Picea), Kiefer (Pinus),

    EXEMPLARE, mittel, einzeln,

    HUT GRÖSSE, 4 - 6 cm,

    HUT FARBE, creme/weiss, bräunlich/braun, grau/schwarz,

    HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, matt,

    HUT MITTE, dunkler, br/gr/sw,

    HUT RAND, glatt - nicht gerieft, eingerollt,

    PEELING, 1/3 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, weisslich, bräunlich,

    --------

    LAMELLEN, spröde, beige bis ocker, rel eng-stehend, Zwischenlamellen,

    --------

    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, ockerlich/bräunlich, fleckend,

    STIEL KONSISTENZ, fest, voll,

    STIEL VERLETZUNG, ins rötliche, ins bräunliche, ins grau/schwarze,

    GERUCH, neutral, schwach, Hering/Fisch,

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    FeSo4, grünlich verfärbend,

    GUAJAK (8 sec), Stiel: +++ schlagartig, Lam: +++ schlagartig,

    PHENOL (gepr.),

    KOH (gepr.),

    NH3 (gepr.),

    Sonst. Angaben: Schnitt erst leicht rötend dann schwärzend


    1) im Moos bei Fichten und Kiefern


    2) Hut ca 5cm Durchmesser, Hut Mitte vertieft


    3) Randzone teils heller und eingerollt, ungerieft


    4) Hut trocken, matt, Mitte dunkler braun, Huthaut-Peeling 1/3, darunter weisslich


    5) Stieloberfläche zuerst weiss und glatt


    6) Lamellen creme bis ockerlich, viele Zwischenlamellen, engstehend


    7) Stiel während der Fotos bräunlich-rosa verfärbend


    8) FeSo4, langsam grünlich


    9) Fleisch wird bei Schnitt langsam rosa dann schwärzlich


    10) der SpP-Abwurf ergab Ia


    11) SV, spärliche Dermatozystiden in der Huthaut schwach eingefärbt


    12) ich verweise mal auf den Text von EINHELLINGER der eine Untersuchung der HDS erforderte


    13) in H2O sind kurzgliedrige und aufgeblasene Hyphen schon erkennbar (1 Teilstrich = 2,5µm)


    14) Kongo, diese „Haare“ messen stellenweise in der Breite oft um die 10µm


    15) Kongo, oft auch apikal eingeschnürt, dann verjüngt aber doch stumpf endend


    16) Kongo, zwei Pileozystiden spitz zulaufend und oft kopfig, auch zweifach kopfig vorkommend


    17) Melzer, Sporenform rundlich-oval mit sehr niedrigen Warzen (1 Teilstrich = 1µm)


    18) Melzer, Ornament teilnetzig-netzig mit Lücken, schwach amyloid, Hilar inamyloid


    19) Messprotokoll mit 37 Wertepaaren


    Die MARXMÜLLER Doku S.62 würde zutreffen, nur die Sektion der Weiss- und Schwarztäublinge sind nicht so mein Ding (wie ich sehe bei EINHELLINGER auch nicht) deshalb freue ich mich über eine Rückmeldung von euch ob man Russula densifolia (Schmalblättriger Schwärztäubling) beibehalten kann oder es noch andere Überlegungen zum Fund gibt.

    Danke für das Interesse und bis bald mal wieder.


    Liebe Grüsse

    claus

    Hallo Wrestler,


    ich wäre eher bei R. fageticola. Ab wann man bei R. luteotacta ein gilben bemerkt weiss ich nicht, jedenfalls sehe ich keinerlei gelb Verfärbung trotz Fotoshooting. Eher sehe ich auf deinem letzten Bild eine rostbraune Verfärbung der Lamellen, wie sie für fageticola (mairei) zutreffen kann. Die beschriebene Bitterkeit hatte ich ebenso schon bei ihr schon festgestellen können, ebenso die doch weit abziehbare Huthaut bei ihr (ok ist ja feucht gewesen). Andere Emetica würde ich wegen der hier pos Guajakreaktion ausschliessen wollen, da dort weniger schnell.

    Ich müsste jetzt zum Mikro...


    Anm: Täublingskonform wird das Guajak auf die Aussenhat des Stieles aufgetragen, nicht auf das Fleisch bitte. Eine Notiz der Farb-Reaktion innerhalb von 10sek wäre auch von Vorteil. Bestimmt gibt es zu deinem Pilz noch eine weitere Meldung.


    LG

    claus

    Hallo Karl,


    ich habe schon immer neidisch deine Fotos von R. raoultii betrachtet und mir gewünscht, dass ich die doch auch mal finden könnte.

    Jetzt nach Jahren endlich auch bei mir in der Rhön, und das seit 7.Juli gleich 3x vermutlich auch auf Kalk.

    Danke für deine kompetente Bestätigung!

    LG

    claus



    Hallo Thiemo,


    Wahnsinn, hast du deine Funddaten von mir abgeschrieben?:giggle: Da ist ja ein Ei wie das Andere

    Da passt ja alles zu meinem Text und auch für den Mikrovergleich.

    Ok Leute, dann hefte ich den unter Russula raoultii ab :cool:


    auch Dir dankende Grüsse

    claus

    Hallo Pilzfreunde,


    zum dritten Mal habe ich nun diesen Pilz in kurzen Abständen fast am gleichen Platz gefunden und möchte ihn hier deshalb mal vorstellen. Genügend Gelegenheit hatte ich ja jetzt um diese drei Funde makroskopisch wie auch mikroskopisch untereinander zu vergleichen und eine Bestimmung zu wagen.


    Von der Optik her ein relativ kleiner unauffälliger zarter Pilz mit creme-elfenbein gelblichen Hut, der Hutrand mehr weisslich und stark gerieft. Seine Oberfläche leicht klebrig/speckig aber trotzdem wenig verschmutzt, die Lamellen und der verhältnismässig lange Stiel weiss. Alle mit einem leicht verzögerten noch erträglich scharfen Geschmack. Mit dem Sporenpulver Ia und netzigem Sporenornament kam ich dadurch zur Gruppe Citrinae.


    Viel Auswahl stand da nicht zur Verfügung. R. solaris die ähnlich aussieht hat SpP IIc und ist isoliertstachelig, fällt raus, R. citrina (gibt es die überhaupt?) wäre am Hutrand gelb und die Mitte rötlich und hätte teilnetzige Sporen, fällt raus, übrig blieb R. raoultii wegen der sonstigen übereinstimmenden Makro- wie Mikromerkmale nach Literatur.

    Die Daten zu dem letzten Fund:


    R21-021 raoultii

    19.08.2021 - 12:52

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    Eingestufte Art: raoultii

    Anz. Exemplare: 2

    Haupt Baumpopulation: Buche

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    SPORENPULVER, Ia,

    GESCHMACK, verzögert, scharf,

    --------

    FUNDORT, Laubwald, Waldrand, Grünfläche/Wiese, Gras, feucht, Kollin 400 - 800 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Eiche (Quercus),

    EXEMPLARE, jung, paarweise,

    HUT GRÖSSE, 4 - 6 cm,

    HUT FARBE, creme/weiss,

    HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, matt, seidig, glänzend, klebrig/speckig,

    HUT MITTE, dunkler, ws/cr,

    HUT RAND, gerieft,

    PEELING, 1/2 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, weisslich,

    --------

    LAMELLEN, spröde, weiss bis creme, rel eng-stehend, Y-gabelig,

    --------

    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme,

    STIEL KONSISTENZ, weich, voll, wattig,

    GERUCH, neutral,

    --------

    Chemie:

    FeSo4, nur schwach rosa,

    GUAJAK (8 sec), Stiel: ++ hell dann dunkler, Lam: ++ hell dann dunkler,

    PHENOL (gepr.),

    KOH (gepr.),

    NH3 (gepr.),

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    Sonst. Angaben: keine


    1) am Waldrand im Gras bei Buchen, hier nützte auch keine Tarnung


    2) Hut 5cm, gelblich-elfenbeinfarben, Hutrand heller mehr weisslich und auffallend gerieft


    3) Standortfoto, noch in der Traufe der Bäume


    4) Lamellen weisslich mit wenig Zwischenlamellen, splitternd


    5) der Stiel relativ lang, voll, wattig, weich, die Basis ocker-bräunlich


    6) die Hutoberfläche merkbar klebrig, Huthaut gut zu 1/2 dünn abziehbar, darunter weiss


    7) das Sporenpulver ist weiss mit Ia


    8) Wasser, hier präsentierten sich die Zystiden in auffallendem Muster, aber weiter wohl nicht relevant


    9) SV, stark eingefärbte Pileozystiden vorhanden


    10) KF, inkrustierte Elemente wurden keine festgestellt


    11) Kongo, auffallend oft waren diese keuligen Pileozystiden neben vereinzelt zylindrisch langen zu sehen


    12) Kongo, die Zystiden waren unseptiert, die Haare überwiegend schmal zylindrisch und spitz zulaufend


    13) Melzer, die Sporenform ist mehr oval, die Warzen bis zu 0,7µ hoch


    14) Melzer, das Ornament ist überwiegend netzig, aber auch teilnetzig


    15) Messprotokoll, dieser Mittelwert war der kleinste der drei Untersuchungen



    Diese drei Täublinge haben mir Freude gemacht und jetzt kann ich nur hoffen, dass ich mit Russula raoultii diesem wunderschönen Pilz den richtigen Namen gegeben habe. Bis bald mal wieder und Danke für das Interesse.


    Liebe Grüsse


    claus

    Beim nächsten mal schreibe ich das dazu. Es ist nämlich nicht so, dass ich mir nicht die Mühe gemacht habe

    Hallo Oliver,


    das wäre prima, das verhindert Missverständnisse wegen den nicht nötigen "?" die ersetzbar gewesen wären.


    Nun, bei einem Huthautpräparat von R. ochroleuca könnte man irgend wann mal die "Hyphen mit gelblich-braunem membranären Pigment" in Wasser nachmikroskopieren um zu sehen was EINHELLINGER darunter versteht.

    Bei einem getrockneten R. fageticola Stiel evtl. noch einen leichten Honiggeruch an der Basis feststellen (nicht immer)

    und später bei einem Huthautpräparat von der vermeintlichen R. atropurpurea feststellen ob die Pileozystiden tatsächlich nur

    bis zu 1x septiert sind. Dann wäre man wieder ein Stück näher an einer Bestimmung.


    Schöner Beitrag von Dir mit guter Fund Beschreibung, danke. :daumen:


    LG

    claus

    Hallo Oliver,


    du schiesst zu schnell ins blaue ohne wenigstens mal eine Vermutung oder Gattung rauszufinden.

    Mit Guajak draufschmieren und "sag mir wer du bist" geht das nicht.

    Mit dem EINHELLINGER komme ich bei allen deinen Pilzen auch ohne Mikro wenigstens in die Gattung, bei ihm muss man manchmal zu Ende lesen obwohl zwischen drin etwas unsinnig erscheint!


    Ok, deine Nr 1 R. ochroleuca nehme ich dir wegen der orange-roten Reaktion mit KOH an der Stielbasis ab.


    Bei Nummer 2 würde ich zum Beispiel bis zur Seite 318 kommen, sieh dir mal diese komplizierte Gruppe der Griseinae an.


    Zu Nummer 3, wieso steht da ein Fragezeichen? EINHELLINGER führt mich direkt zu den Emeticinae!


    Nummer 4, in meiner Notiz von Oehrling steht: "R. atrorubens braucht Fichte". Meint MM und Andere ja auch. Du nennst Buche mit SpP Ia.

    Auch hier komme ich mit dem Schlüssel ohne Mikro wenigstens in die Gruppe der Atropurpurinae.


    Erst wenn ein Arbeitsname feststeht kann man das am Mikroskop überprüfen ob das auch stimmt was man vermutet.

    Du gibst zu schnell auf weil du zuviel Pilze auf einmal bestimmen willst und die Tücken von EINHELLINGER noch nicht kennst.

    Sieh dir dort noch mal meine Vorschläge an, ob sie richtig sind, weiss ich aber ohne Mikro genauso wenig wie du.


    LG

    claus

    Ein schönes Makromerkmal sind die roten Flecken der Huthaut

    Hallo Thiemo,


    das habe ich jetzt intus. Zu den Mikromerkmalen dieses Pilzes hatte ich mal eine Notiz von jemanden aus Oehringen (kennst du ja auch) gespeichert, das hat meine Mikroskopierarbeit vereinfacht und auch bestätigt.


    Notiz: "R. carpini hat lange, schmale, zylindrische, mehrfach septierte Dermatozystiden (4 bis 8 My breit) und Haare, die an den Enden ampullenartig zugespitzt sind (etwa wie bei einer medizinischen Spritze)"


    Dies konnte ich hier wiedererkennen, ist aber in keiner mikroskopischen Zeichnung von wem auch immer so detailliert dargestellt und zu interpretieren wie in diesem einfachen Satz.


    Grüsse

    claus

    Hallo Pilzfreunde,


    fast schon wieder am Ausgangspunkt angekommen sah ich diesen Täubling an der gegenüber liegenden Wegböschung. Ein unvorteilhafter Standort für das Knie und das Stativ, dazu noch ein unfotogener Pilz der sich in der Sonne gelblich, im geringsten Schatten aber grünlich mit ein paar Rostflecken auf dem Hut darstellte. Ein auffallendes Merkmal waren die sehr dunkel gelb-orange Lamellen, der ockergelb überlaufene Stiel und der doch stark kammrandige Hutrand.

    Eine spontane Idee dazu hatte ich keine. Die Funddaten dazu...


    R21-016 carpini

    30.07.2021 - 13:48

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    Eingestufte Art: unbekannt

    Anz. Exemplare: 2

    Haupt Baumpopulation: Buche

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    SPORENPULVER, IVc,

    GESCHMACK, mild,

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    FUNDORT, Laubwald, Waldweg, Laubschicht, feucht, Kollin 400 - 800 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Hainbuche (Carpinus),

    EXEMPLARE, mittel, paarweise,

    HUT GRÖSSE, 7 - 10 cm,

    HUT FARBE, rosa/rot, grün/gelb, gefleckt,

    HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, matt,

    HUT RAND, gerieft,

    PEELING, 1/2 abziehbar, 3/4 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, weisslich,

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    LAMELLEN, spröde, ocker bis gelb, rel eng-stehend, Stiel-gabelig, queradrig,

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    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, ockerlich/bräunlich, fleckend, runzelig/geriffelt,

    STIEL KONSISTENZ, weich, hohl, wattig,

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    GERUCH, schwach, Fellea/Geranien/Metall,

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    FeSo4, nur schwach rosa,

    GUAJAK (8 sec), Stiel: ++ hell dann dunkler, Lam: ++ hell dann dunkler,

    PHENOL (gepr.),

    KOH (gepr.),

    NH3 (gepr.),

    --------

    Sonst. Angaben: Wassergraben, Hutrand stark gerieft, zerbrechliche Art


    1) feuchte und unwegsame Verhältnisse


    2) in der Sonne gelblich-weisslich mit paar rötlich/violetten Rostflecken auf dem Hut


    3) im Schatten grün/gelb und vom Kleineren voll gepudert


    4) Hutrand höckrig gerieft


    5) die Lamellen auffallend orange-gelb gefärbt, trotz der Grösse sehr fragil


    6) auch der Stiel ockergelblich gefärbt, hatte erst gedacht das kommt vom SpP


    7) die Huthaut lies sich gut zu 1/2 abziehen, darunter weisslich evtl. gelblich


    8) Sporenpulverfarbe ist IVc


    9) dieser Zweig hing 1 m weiter weg über der Böschung, also mein Beweisfoto vom Begleitbaum, dachte ich...

    aber FLORA-INCOGNITA meinte: "Rot-Buche"

    Ja wie? Ist meine bisherige Bestimmung verkehrt?


    10) Wie sieht denn eigentlich eine Hainbuche aus? Keine Ahnung, muss ich nochmals zum Fundort?

    Dann habe ich auf Bild 4 dieses Blatt entdeckt und FLORA-INCOGNITA meinte jetzt:

    "Gewöhnliche Hainbuche". Na also, geht doch!


    11) SV, Dermatozystiden spärlich vorhanden, nur schwach eingefärbt


    12) KF, Incrustationen keine feststellbar


    13) Kongo, Dermatozystiden unförmig, zylindrisch, meist um die 6µ breit und um die 3x septiert


    14) Kongo, auffallend waren die überwiegend zugespitzten Haarelemente


    15) Kongo, auffallend auch abrupte Übergänge von zylindrisch auf fadenförmig


    16) Kongo, dto.


    17) Melzer, Sporenstachel teils über 1,5µ erreichend


    18) Melzer, Ornament isoliert mit wenigen gratigen Verbindungen, Hilar stark amyloid


    19) Messprotokoll Sporen

    Mit EINHELLINGER lande ich mit SpP IVc, mild und der bestätigten Hainbuche als Begleitbaum bei Russula carpini für den ich meinen Erstfund auch halte.

    Auch die ampullen-förmigen Pileoelemente sprechen dafür.

    Gibt es Kriterien oder Einwände aus eurer Sicht? Danke für das Interesse bis bald mal wieder.


    Grüße aus der Rhön


    claus

    Hallo Oliver,


    der war bestimmt voll zugedeckt gewesen? So ist jedenfalls mein Eindruck.

    Ich komme zwar zu einem möglichen Arbeitsnamen, aber das müsste ich mikroskopisch überprüfen, dass der weder incrustierte Primordialhyphen noch Dermatozystiden hat. Ansonsten habe ich keine Idee.

    Machen wir es mal spannend und warten weitere Vorschläge ab.


    Grüsse

    claus

    Hallo Lucas,


    es gibt doch sooo schöne Täublinge, ausgerechnet die Arten wo ich immer einen grossen Bogen rum mache musst du nehmen.

    Pectinatae, Plorantinae, Foetentinae und Nicricantinae sind für mich ein rotes Tuch, sowas lass ich im Wald.


    Dein erster Pilz mit der "A" da gehe ich mit, den würde ich mit der SOS-Zeichnung auch nicht anders benennen, aber da hört es bei mir auch schon auf s.o. Ob der zweite jetzt eine Foetentinae oder Pectinatae ist kann ich nicht unterscheiden. :gheulen:


    Grüsse

    claus

    Ich bin nach Stöbern im Internet auf den Netzflockigen Rosa-Täubling gekommen. Könnte das hinkommen?

    Hallo umossoh,


    ich mache zwar nur Urlaubsvertretung, aber das könnte schon gut hinkommen.

    Sie dir nochmals genauer die Aussenhaut der Stielspitze an, fällt dir da etwas auf? Ich meine jedenfalls da etwas zu erkennen.


    LG

    claus