Hallo Pablo,
vielen Dank für die Antwort. Allerdings ist es definitiv gem. Aussage Pilzsachverständiger ein friesii (ich habe das Glück, dass mein Nachbar - ein Apotheker - PSV ist), wir tauschen uns über jeden Fund aus, mit dem Hintergrund, dass ich alle 8 verschiedene UA der bei uns vorkommenden Cantharellen/Craterellen zweifelsfrei unterscheiden lernen will.
Ein Link der die Ähnlichkeit auch noch unterstreicht( http://www.google.com/imgres?i…gC&ved=0CAkQxiAwBw&iact=c ).
Die Pilzgröße, gebe ich Dir Recht, ist normalerweise deutlich kleiner, leichter und die Färbung ist dunkler im orangenen Spektrum. Zum Fundort ist wichtig zu wissen, dass die friesiis die von mir gesammelt wurden, in einer nur mir zugängigen Stelle liegt und ich alle stehen lasse die noch nicht voll ausgereift sind. Der friesii ist vergleichsweise langsam am wachsen und abgebildetes Exemplar wurde insgesamt über 19 Tage in einem 2 tägigen Rhythmus beim wachsen beobachtet. Die in diesem Zeitraum vorherrschenden Bedingungen des Habitats, waren mit Ausnahme von 2 Tagen - an denen war es zu trocken - nahezu perfekt. Buchenwald, engstehender ca. 3m hoher Nachwuchs, Ost Lage, Neigung ca. 8%, Laubbedeckung Vorjahr, eher sauer, keine direkte Sonne, aber genügend Licht, Wärme und Feuchtigkeit ohne Standnässe. Eine weitere Beobachtung war das langsame ausblassen der Hutfärbung in den letzten 9 Tagen, bei deutlich zunehmender Größe und schwindendem Tageslichtanteil. Was Dich sicherlich zu der Aussage bei der Färbung brachte. Insgesamt konnte ich dort nach und nach in den letzten 6 Wochen 12kg friesii ernten. Bei denen ein Anteil von 17% der absoluten Zahl gesammelter Pilze, ein Gewicht von größer 30g gewogen wurde, zum Zeitpunkt eines volladulten Stadiums und dem beginnenden Niedergangs. Das Gewicht ist vor allem auch deshalb so hoch, da die Tage eine sehr hohe speicherbare Feuchtigkeit gegeben war. So kam es, dass die Durchschnittliche Feuchtigkeit von ca. 90%, bis auf 94% angestiegen ist. Unterster Wert in den letzten 6 Wochen war bei einem friesii 84%. Was bei dem abgebildeten Exemplar immerhin einen Unterschied von ca. 13g, ausgehend der 79g ausmacht. Im selben Habitat konnte ich auch Rekordgrößen der cibarien und amethystheen sammeln. Bei cibarius waren es 189g, 19,6cm hoch und einen Hutdurchmesser von 14,8cm siehe ( http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=26441 ) und bei einem Cantharellus Amethysteus sogar 240g und einem Durchmesser von fast 24cm. Diese Größen fand ich in der Literatur bislang als obere Grenze nie beschrieben. Die Verwachsungen wird es wohl wie Du sagst bei allen Arten geben, ich habe Sie allerdings bislang nur bei den friesiis gefunden. Teilweise so stark, dass sie in ihrem Aussehen stark an ein blumenkohlartiges Gewächs erinnert haben und nahezu ausschließlich aus Verwachsungen bestanden. Als letzte Anmerkung, die ersten Tage an denen ich diesen Pilz beobachtet habe (mit anderen zusammen) war er rund und hatte eine deutlich orangefarbene trockensamtige Hutmitte, erst nach 5 Tagen begann er die Verwachsungen zu bilden, leider kann ich keinen Grund dafür benennen.
Ich hoffe mit dieser Beschreibung, konnte ich zumindest was die Art meines abgebildeten Pilzes betrifft, mit seiner Herkunft und der Aussage eines PSV einhergehend weiterhelfen.
Dies habe ich auch deshalb so ausführlich gemacht, da der Status Junior Member einen zu der Annahme verleiten könnte, dass man es mit einem unerfahrenen Gegenüber zu tun hat. Was für den größten Teil der Pilze in Bezug auf meine Pilzkenntnisse auch stimmt. Der Verantwortung in einem solchen Forum bin ich mir sehr bewusst und treffe eine Aussage nur dann und in dem Umfang in dem ich mir sicher bin, trotzdem kann sich jeder irren. Was auch meine Aufforderung an alle ist, Zweifel zu äussern und bestenfalls auch zu begründen. Genau wie es Pablo getan hat, darum auch noch einmal vielen Dank Pablo. Deine Kommentare sind mir bereits öfters sehr angenehm aufgefallen.
So nun ist Schluss für nun, bis die Tage.
Grüße Dietmar