Beiträge von DieterB

    Hallo,


    wie gesagt, die Chemikalien sind fuer die makroskopische und nicht fuer die mikroskopische Bestimmung. Mir ist klar, dass es fuer Forumsmittglieder nur schwer vorstellbar ist, an einem Ort zu leben, wo solche Sachen nicht frei verfuegbar sind und wo man sich die auch nicht einfach ueber Internetbestellung zuschicken lassen kann. Wenn ich uebehaupt ein Spezialgeschaeft find, dann moechte ich sicher sein, auch gleich alle in Frage kommenden Chemikalien zu kaufen, denn ein kleine Flasche davon wird ja nicht soviel kosten wie eine erneute Reise. Ich bin sicher, in den verschiedenen Themen mindestens von 3 oder 4 solcher Chemikalien gelesen zu haben, kann mich aber an die genaue Bezeichnung nicht erinnern.


    Hier ist die Liste der Chemikalien von der oben gennanten Website. Welche davon kommen fuer die makroskopische Bestimmung in Frage?


    Ammoniak 25%
    Anilin
    Baralsche Lösung
    Baumwollblau (Milchsäure)
    Brilliantkresylblau
    Brilliantkresylblau / Lactoglycerol
    Chloralhydrat
    Chlorazolschwarz
    Eisenbeize
    Eisen-III-chlorid
    Eisen-Sulfat
    Eisen-Sulfat Kristall ca 1cm
    Ethanolglycerin
    Glamalc
    GSM (nach Clemencon)
    Guajak
    Karbolfuchsin
    Karminessigsäure
    KOH 3%
    KOH 20%
    KOH 40%
    Kongorot / NH3
    Kongorot / SDS
    Lactoglycerol
    Lugol
    Malachitgrün
    Melzer
    Methylenblau / H2O
    Methylenblau / SDS
    Methylorange
    Methylviolett
    NaOH 40%
    Natrium-Hypochlorit
    Paraphenylendiamin
    Patent V
    Phenol
    Phloxin
    Salzsäure 2%
    Schwefelsäure
    Silbernitrat / H2O
    Silbernitrat / NH3
    Sudan
    Toluidin
    Trypanblau (L4T)
    Vanillin

    Hallo,


    ich verlasse nur ungern meinen Wald und meine Pilze, aber da selbst Amazon oder DHL nicht bis zu uns liefern, steht jetzt wieder einmal ein Stadtbesuch an. Damit ich nichts vergesse, braucht es in meinem Alter unbedingt einen Einkaufszettel. Dabei brauch ich eure Hilfe.


    1) Welche Chemikalien (KOH, usw.) brauche ich fuer die Pilzbestimmung? Wo finde ich das? Reicht eine Drogerie oder brauche ich ein Labor-Spezialgeschaeft (das wird schwierig)? Kann man bei den Chemikalien improvisieren und irgendwelche allgemein erhaeltlichen Produkte nehmen?


    2) A) Ein gutes umfangreiches Pilz-Bestimmungsbuch B) ein Buch ueber Pilze allglemein C) ein Buch ueber Mittelmeer-Pilze (in Deutsch, Englisch oder Franzoesische, unter Umstaenden auch Portugiesisch oder Spanisch).


    3) Ich dachte meine Olympus SZ-30MR Kompaktkamera macht ganz ordentliche Bilder. Aber wenn ich mir manche Bilder hier im Forum ansehe, kann ich den Neid nicht unterdruecken. Da Neid ja eine der Totsuenden ist, denke ich an eine Neuanschaffung, will aber keine grosse und schwere Reflexkamera mit mir herumschleppen. Der Verkaeufer des Fotoladens im Dorf empfiehl eine Sony-Kompaktkamera mit Zeissobjektiv. Aber ich weiss nicht, ob der Unterschied zu meiner Olympus gross genug ist, um eine Neuanschaffung zu rechtfertigen. Was denkt Ihr?


    4) Mikroskop, na das muss wohl bis zum naechsten Mal warten ...


    lg. Dieter

    Hallo Enrico, hallo Nando,


    danke fuer die Antworten!



    Pilz 1. könnte Leccinum crocipudium, der Gelbporige Raufußröhrling sein.
    Pilz 2. scheint mir ein Stinknormaler Steinpilz, Boletus edulis zu sein.
    Pilz 3. könnte der Sommersteinpilz, Boletus reticulatus sein ;)


    Du hast wahrscheinlich recht, aber


    Pilz 1: das Fleisch vom Gelbporigem Raufussroehrling soll gelblich sein und sich bei Verletzungen rosa verfaerben. Bei Pilz 1 kann man mit etwas Fantasie eine ganz leichte gelbliche Faerbung im Hut erkennen, aber es gibt sicher keine rosa Verfaerbung. Der Gelbporige Raufussroehrling soll auch einen –žhell gelblichen oder orangebraunen–œ Stiel haben. Der Stiel bei Pilz 1 ist aber weiss mit ganz leichten hellbraunen oder gelblichen Flecken. Aber das aendert sich ja vielleicht mit dem Alter. Und wie unterscheidest du vom Hainbuchroehrling?


    Pilz 2: scheint tatsaechlich B. edulis zu sein. Ich hab mir das Fleisch bei B. edulis immer fester vorgestellt.


    Pilz 3: koennte B. reticulatus sein. In meinem unzureichenden Pilzbuch stand etwas von –žschwammig weichem Fleisch–œ, wogegen mein Pilz 3 sehr festes Fleisch hat. Deshalb habe ich auf B. aereus getippt. Wie kannst du ausschliessen, das es sich um B. aereus handelt?


    Zitat

    bei 3. denke ich auch aus dem Bauch heraus an den Schwarzhütigen Steinpilz (Boletus aereus).


    Hallo Nando,


    dann steht es jetzt 2 zu 1 fuer B. aereus.


    lg. Dieter

    Hallo,


    Diese Steinpilze habe ich in den letzten Tagen in Portugal gefunden (saure Lehmerde, Laubwald aus Eichen und Erdbeerbaeumen).


    Pilz 1 hat einen hellbraunen, etwas rauen Hut mit gelblichem Stich. Die raue Stieloberflaeche ist weiss mit leichten hellbraunen Flecken. Keine Netzzeichnung am Stiel. Das weisse Fleisch ist fest. Die Schnittflaeche verfaerbt sich grau besonders am Stielansatz (staerker als auf dem Bild zu sehen). Die Roehren sind gelb. Der Geruch ist neutral.


    Pilz 2 hat einen braunen, glatten Hut. Das Fleisch ist weiss und schon etwas schwammig im Hut. Unter der Huthaut und ueber den Roehren verfaerbt sich das Fleisch rotbraun. Sonst keine Farbveraenderungen. Der Stiel ist weiss und hellbraun unter dem Hut; keine Netzzeichnung. Das Fleisch im Stiel ist sehr –žluftig–œ. Die Roehren sind gelb. Stiel 14 cm, Hut 9 cm. Der Geruch ist angenehm nach Pilz.


    Pilz 3 hat einen dunkelbraunen, samtigen Hut. Das feste Fleisch ist weiss und verfaerbt sich nicht. Die Roehren sind chremefarben bis hellgelb. Die Stieloberflaeche ist rotbraun und hat eine Netzzeichnung unter dem Hut. Stiel 9 cm, Hut 8 cm. Der Geruch ist neutral.


    Bei 3 tippe ich auf B. aereus weil das Fleisch sehr fest ist. Pilz 2 koennte B. reticulatus sein, bin aber nicht sicher. Bei Pilz 1 habe ich keine Ahnung.


    Die letzten beiden Bilder zeigen Pilz 2 (links) und Pilz 3 (rechts).


    lg. Dieter


    Pilz 1



    Pilz 2


    Pilz 3



    Pilz 2 (links) 3 (rechts)


    Wenn du mit "Röhren" die Höhlungen von den Stielen meinst: Da hat die Anzahl (fast) keine Bedeutung. Das heißt nur, daß mehrere Stiele verwachsen sind, wenn du mehrere "Röhren" findest.


    Hallo Pablo,


    in der einstieligen Ausfuehrung hat Pilz 1 dieselbe Form wie der Goldstielige Leistling. In der mehrstieligen Ausfuehrung laufen die Stiele beim Goldstieligen Leistling parallel von der Basis und vereinigen sich zu einem gemeinsamen Hut. Pilz 1 hingegen hat eine einstielige Basis, die sich nach oben hin vergabelt.


    Hier noch einige Bilder von Pilz 1 (1 bis 4) und, zum Vergleich, zwei Bilder vom Goldstieligen Leistling (5 und 6).


    lg. Dieter


    Pilz 1




    Goldstieliger Leistling

    Vielen Dank an Alle fuer die Antworten. Das ist wirklich sehr hilfreich (reich an Hilfe) :)



    Kleiner Tip: Leg die Pilze doch einfach in den Kühlschrank und mach die Bilder am nächsten Tag. ...


    Vorausschauend, wie ich bin ;), habe ich genau das gemacht, und alle Exemplare sind noch taufrisch.


    Zitat

    Pilz 1 ist ein wunderlicher Fall. Den würde ich mal zurückstellen, das passt zu keiner mir bekannten Art so richtig. Da müsste man einfach mehr zu wissen bzw. die Fruchtkörper mal selbst beurteilen können. Hier wissen wir ja nicht mal, ob der Stiel voll oder hohl ist und ob sich irgendwas verfärbt und wenn ja wann. Wahrscheinlich gehört es in die Variationsbreite von entweder Craterellus lutescens (Goldstieliger Leistling) oder in die von Cantherellus ianthioxanthus (?deutscher Name?) wenn festfleischig und vollstielig.


    Ich vermute, dass es einfach eine grau-braune Farbvariante vom Goldstieligen Seitling ist. Zuerst habe ich die in der Abenddaemmerung fuer den gleichen Pilz gehalten, bis mir die unterschiedliche Faerbung aufgefallen ist.


    Bei den Goldstieligen Seitlingen gibt es Einige, die nur eine Roehre haben, bei Anderen sind zwei (Bild 7) oder mehr Roehren zu einer verbunden und formen so einen groesseren gemeinsamen Trichter.


    Beim Pilz 1 gibt es eine gemeinsame Roehre an der Basis, die sich zuerst in Zwei teilt and dann spaeter nochmal teilt, bis unter dem Trichter ca. 5 Roehren zu erkennen sind.


    Ich werde nochmal einige Bilder machen und sie spaeter schicken.


    lg. Dieter

    Hallo,


    Ich habe heute goldstielige Leistlinge gesammelt. Die Haenge sind voll davon. Dabei habe ich 3 aehnliche Pilze gesehen. Sind das auch Leistlinge?


    Fundort: Portugal, Lehmerde, Mulch von Eichen und Erdeerbaeumen.


    Die Aufnahmen sind mit meiner Schreibtischlampe gemacht. Es wurde schon dunkel und ich hatte keine Zeit mehr die Aufnahmen bei Tageslicht zu machen.


    Das letzte Bild zeigt die 3 Pilze im Vergleich zu einem Goldstieligen Leistling (ganz links).


    Hoehe Pilz 1: 5 cm, Pilz 2: 4 cm, Pilz 3: 6 cm, goldstieliger Leistling: 7 cm


    Pilz 1


    Pilz 2


    Pilz 3




    sieht wirklich sehr nach T. colossus aus.
    Ich würde aber T. roseoacerbum nicht für ausgeschlossen halten.


    Hallo Andreas,


    ich hab noch keine Beschreibung zu T. roseacerbum, aber nach den ersten Bildern, die ich gefunden habe, koennte der es sein. Ein Bild von T. roseacerbum zeigt vergabelte Lamellen, wie bei meinem Pilz, wogegen die meisten Darstellungen von T. collosus Zwischenlamellen zeigen. Aber das aendert sich moeglicherweise je nach Alter und hat vielleicht nichts zu bedeuten.


    Zitat

    Das Problem ist: Wenn das hier T. colossus sein soll und sich wirklich keine Kiefer (und sei sie noch so klein) im Mycelbereich findet, dann wäre das ein Fund, den man in der Tat sehr eingehend untersuchen müsste, um zu einer sicheren Artbestimmung zu kommen.
    Bedeutet: Komplett dokumentieren inklusive Mikromerkmalen, Exsikat anfertigen, einen Spezialisten einschlaten, der die Gattung bearbeitet und dann den Fund eben auch Sequenzieren lassen.


    Hallo Pablo,


    ich habe leider kein Mikroskop und einen Fachmann gibt es hier in der Gegend auch nicht. Ich kann versuchen, Sporenpulver zu gewinnen (wenn der Pilz dafuer nicht noch zu jung ist), und das jemandem hier im Forum zu schicken, der bereit waere einen Blick darauf zu werfen.


    Was die Oekologie betrifft, kann man Kiefern mit Sicherheit ausschliessen. Alles was ich bieten kann, sind verschiedene Eichen, Arbutus unedo und Straeucher wie Zistrosen, Chamaespartium tridentatum, Ginster, und was wir hier Schneeheide nennen (ist aber keine Erica carnea). Ich hab leider den genauen Namen nicht. Es ist ein sehr grosserer Strauch bis zu 4 oder 5 m hoch mit "Nadeln", der weiss blueht. Beim zweiten Fundort war der sicher in der Naehe, beim ersten weiss ich nicht mehr. Vielleicht kaeme der ja als Symbiosepartner in Frage.


    lg. Dieter

    Hallo Pablo,



    Du kannst dir ja mal zB Leucopaxillus compactus (Dreifarbiger Krempenritterling) angucken.


    Danke, werde ich machen. Momentan ist mein Internet zu langsam. Da dauert es mit den Bildern zu lange.


    Uebrigens hat der Pilz sich in den Schnittflaechen jetzt leicht rotbraun oder rosa verfaerbt. Auch das passt zu Tricholoma colossus.


    Meine Ueberlegungnen zur Symbiose sind natuerlich allgemeiner Art und nicht vom Fachmann. Aber es gibt doch genuegend Pilze, die sowohl mit Nadel- als auch mit Laubbaeumen koennen. Warum denn nicht T. colossus? Und bevor man eine neue Sp. annimmt, waere es doch einfacher, die moeglichen Symbiosepartner auszuweiten. Und warum sollte es bei Pilzen keine Evolution geben, z.B. in Bezug auf Symbiosepartner?


    T. collosus ist ja ein sehr seltener Pilz, und damit wohl auch unzureichend erforscht, besonders was sein Vorkommen in verschiedenen Regionen betrifft.


    Ich finde Einzelheiten in der Form sehr ueberzeugend. Nicht nur der eingerollte Hutrand, sondern auch der sich unter dem Hut nach oben verjuengende Stiel, der sowas wie eine Kante am Stiel bilded, dort wo der Hut anlag (siehe Fotos auf funghiitalia).


    Also, ich sehe jetzt die Bilder von Leucopaxillus compactus bei Pilz123. Es ist leider kein Schnitt dabei. Aber das halte ich fuer ausgeschlossen. Die Form, das "bruechige Flesich", die "hellgelben Lamellen", usw., passen einfach nicht.


    lg. Dieter


    PS: Ich hab den Pilz mal auf die Waage gelegt. Der wiegt fast 200 Gramm. Leider gibt es fuer Pilze keine Angaben zum spezifischen Gewicht, aber ich glaube, bei einem jungen Pilz mit 8 cm Durchmesser wuerde das die meisten anderen Pilze ausschliessen.

    Hallo,


    ich glaube schon, dass es sich um Tricholoma colossus handelt. Was sollte es sonst sein? Es passt einfach alles: die Form, die Farbe, das Massige, dass der Pilz immer z.T. in der Erde steckt, die Farbveraenderung, Geruch, usw. Rueckblickend kann man sagen, dass das schon von der ersten Anfrage deutlich war. Der Pilz sieht nur ein bisschen unfoerming aus, weil er in der Erde waechst. Man erwartet von einer Trueffel ja auch nicht, dass sie wie ein Kaiserling aussieht.


    Was die fehlenden Fichten angeht, dann sollte man vielleicht fragen, was die wichtigste Funktion von Nadelbaeume ist. Sie koennen Pilze das ganze Jahr mit Nahrung versorgen, weil sie immergruen sind, genau wie Arbutus unedo auch. Ein Pilz, der ohne Ruhepause das ganze Jahr Nahrung braucht, kann das ja vielleicht genauso gut von einem Nadelbaum wie von einem immergruenen Laubbaum.


    lg. Dieter

    Hallo,


    ich habe wahrscheinlich ein juengeres und besser erhaltenes Exemplar des Pilze gefunden, der mangels hinreichender Infos im Thread Schwieriger Fall nicht bestimmt werden konnte.


    Der Pilz steckte fast ganz in der Erde und nur der obere Teil des Huts schaute heraus. Ich hab ihn freigelegt (1. Bild) und mit dem Spaten ausgegraben (2. Bild). Trotzdem ist unten ein Teil abgebrochen. Nachdem ich den Pilz von der Erde befreit hatte, war ein rotbrauner Hut und Stiel zu erkennen (3. Bild). Die weissen Stellen sind wahrscheinlich durch die Erde gebleicht.


    Der Hutdurchmesser ist 8 cm und die Stielhoehe ist auch 8 cm. Die Lamellen sind weiss und z. T. vergabelt. Das sehr fest Fleisch ist ebenfalls weiss und verfaerbt sich nicht (nach einigen Stunden wird es leicht gelblich). Unter dem Hut ist der Stiel weiss mit rotbraunen Tupfern (7. Bild). Der Stiel ist sehr massiv. Der Hutrand ist eingerollt und deutlich gerieft (5. Bild). Der Pilz hat einen neutralen etwas chemischen Geruch. Die braune Stelle in der Schnittflaeche unten am Stiel ist, wo die –žWurzel–œ abgebrochen ist. Dort riecht der Pilz leicht suesslich moderig oder nach Erde (4. Bild).


    Fundort ist Portugal auf Lehmerde zwischen Korkeichen und Erdbeerbaeumen.


    Wer kann den Pilz bestimmen?


    lg. Dieter









    PS: Es koennte sein, dass Andreas recht hatte und das es sich um Tricholoma colossus handelt. Besonders der eingerollte Hutrand sieht aehnlich aus. Das Problem ist, dass T. colossus nur in Nadelwaeldern vorkommt soll.

    Danke Markus fuer die Bestaetigung. Wieder eine Bereicherung unserer Diaet. Ich hab die durch Zufall gefunden. Die standen direkt neben Pfifferlingen. Deshalb hab ich die auch nur gesehen, denn auf dem dunklen Waldboden sind die ja nicht ganz einfach zu erkennen.


    Es war wie immer bei mir hier in Portugal: auf Lehmboden unter Korkeichen und Erdbeerbaeumen. Es regnet stark, deshalb haben wir extrem viele Pfifferlinge. Ich hab eine neue Stelle gefunden. Da standen sicher fast 50 Pfifferlinge auf einigen Quadratmetern.


    lg. Dieter


    Hallo Pablo,


    nein, Buchen haben wir gar nicht. Der Erdbeerbaum (Arbutus Unedo) ist ein immergruener Baum der Mittelmeerregion. Er scheint ein sehr guter Symbiosepartner zu sein. Bei mir finde ich die meisten Pfifferlinge beim Erdbeerbaum. Auch sonst scheint der sich noch mit vielen anderen Pilzen zu verbinden.

    Hallo,


    ich nehme an, dass das Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides) sind. Mit Wurzel sind die Pilze ca. 8 cm lang. Ich hab die zum ersten Mal gefunden. Kann jemand bestaetigen, ob das Herbsttrompeten sind?


    lg. Dieter




    Wenn es ein Dunkelsporer ist, dann ist das ein Flämmling.
    Der Fleckblattflämmling (Gymnopilus penetrans) sieht so aus, allerdings kann es in Portugal weitere Arten geben, die mir nicht bekannt sind.


    Hallo Pablo,


    waechst G. penetrans auf Eiche? Angeblich soll der hauptsaechlich auf Nadelbaeumen wachsen.


    Hier ist ein Ausschnitt vom Eichenstamm, auf dem Sporenpulver zu erkennen ist. Das Sporenpulver hat also in etwa die Farbe der Lamellen, vielleicht etwas heller.


    lg. Dieter


    Hallo,


    diese Pilze wuchsen im Oktober auf dem Stamm einer Korkeiche, die vor zwei oder drei Jahren umgefallen ist. An Geruch kann ich mich nicht erinnern, aber ich glaube, dass die keinen nennenswerten Geruch hatten. Die groesseren Pilze hatten einen Hutdurchmesser von ca. 8 cm.


    Wer kennt den Namen?


    lg. Dieter






    Danke Andi, Kuschel, Gregor und Andreas,


    ich glaub es ist S. bellinii, bei S. mediterranensis soll das Fleisch und der Stiel leicht gelblich sein und bei S. placidus ist der Stiel viel laenger.


    Portugal...da gabs einen Suillus mediterranensis , waren dort auch die Symbionten (Kiefer) vor Ort?


    Du hast recht Andi, das hatte ich glatt vergessen. Das ist die einzige Stelle, an der wir auch Kiefern (Pinien) haben. Aber die Symbionten bei allen drei Pilzen sind wohl Kiefern.


    lg. Dieter

    Hallo,


    diesen Pilz habe ich heute gefunde in Portugal auf Lehmerde zwischen Eukalyptus und Arbutus Unedo. Der Hut is dunkelbraun (ich nehme an, dass die weissen Stellen durch Blaetter gebleicht sind) und hat einen Durchmesser von 7 cm. Der kurze Stiel hat eine Hoehe von 3 cm und ist weiss mit kleinen rotbraunen Tupfern. Die Lamellen sind leicht hellgelb. Das Fleisch ist weiss. Der Pilz hat keinen nennenswerten Geruch und zeigt keine Verfaerbung unter Druck oder bei Verletzungen.


    Lg. Dieter


    PS: Die Poren sind extrem fein.




    Hallo Andreas,



    Ferner blauen Ziegenlippen nur schwach und zögerlich in den Poren, wenn überhaupt. Dein Pilz ist auf Fingerdruck auf den Poren sofort tief blau geworden, stimmts?


    Da waren schon tief blau Stellen auf den Poren. Ich hab den Druckversuch mit dem Daumen im Fleisch des Hutes gemacht (also in der Schnittflaeche). Die Druckstelle hat sich schnell gruen-blau verfaerbt.


    Zitat

    Bei X. armeniacus muss die Stieloberfläche aber nicht bei Berührung blauen, daher denke ich schon, dass es wahrscheinlicher diese Art ist. Da passen auch die Farben etwas besser.


    Danke!


    lg. Dieter

    Hallo Andreas,


    das war schnell!



    deinen ersten Pilz halte ich für ganz normalen Maronen-Röhrling.


    Was sind denn die Unterscheidungsmerkale von Ziegenlippen und Maronen?


    In den Fotos von Maronen, die ich gesehen habe, sind die Roehren am Stiel eingebuchtet vertieft, wogegen bei meiner Nr. 1, die Roehren fest am Stiel verzahnt sind.


    Ausserdem dachte ich, dass das braune Fleisch der Stielbasis typisch fuer Ziegenlippen ist. Gibt es das auch bei Maronen?


    Schliesslich sollen Maronen vorwiegend in Nadelwaeldern vorkommen. An der Fundstelle gibt es jedoch keine Nadelbaeume.


    Zitat

    Der zweite Pilze ist sehr wahrscheinlich Xerocomus armeniacus.
    Es könnte auch X. persicolor sein, der wäre häufiger im Mittelmeerraum als X. armeniacus.


    Beide koennten passen. Beide sollen auch vorwiegend in suedlichen Regionen auftreten. Nur kann ich mich nicht mehr daran erinnern, dass sich die Stieloberflaeche blau verfaerbt. Das halte ich fuer unwahrscheinlich bei meiner Nr. 2.


    lg. Dieter

    Hallo,


    momentan gibt es bei uns hauptsaechlich Lamellenpilze, aber letzte Woche habe ich nochmal einige Roehrenpilze gefunden. Ausser Steinpilze habe ich auch diese hier gefunden:


    1. Ca. 10 cm Hutdurchmesser, brauner Hut, hellbrauner Stiel, gelbes Fleisch, dass im Hut ganz leicht gruen anlaeuft. Auf Druck verfaerbt sich das Fleisch stark gruen-blau. Die Roehren sind gelb und laufen bei Verletzung blau-schwarz an. Die Roehren lassen sich leicht vom Hut trennen. Kein Geruch.


    2. Ca. 4 cm Hutdurchmesser, roter Hut, roter Stiel, gelbes Fleisch, gelbe Roehren, die auf Druck dunkelblau anlaufen. Auch kein Geruch.


    Der Fundort ist Portugal auf saurer Lehmerde im Laubwald (Eichen und Arbutus Unedo).


    Beim ersten Pilz tippe ich auf Ziegenlippe, aber beim zweiten bin ich nicht sicher. Gibt es auch rote Ziegenlippen? Wenn ja, sind die auch essbar? (Bei Steinpilzen mit rotem Hut bin ich vorsichtig.)


    lg. Dieter


    Pilz 1



    Pilz 2


    Du solltest aber am Hut und an der Stielbasis bisschen schaben, den Pilz ärgern, ob sich da ein Gilben zeigt.


    Hallo,


    genau das habe ich gerade gemacht. ich hab leider kein vernuenftiges Pilzbuch und wusste nicht, wie vorgehen. Aber nach einer Internetseite, die ich bei meiner Suche zufaellig gefunden hatte, soll man scheinbar den Hutrand oder die Stielbasis stark reiben.


    Beim Hutrand passiert nach wie vor nichts, aber wenn ich die Stielbasis mit einem Loeffel so stark reibe, dass die Haut abgeht und das Fleisch matschig wird, stellt sich bei A-1 ein starker und bei A-2 ein schwacher Mandelgeruch ein. Das matschige Fleisch bei A-1 nimmt auch eine leicht gelbe oder hellbraune Farbe an, die sich vom Weiss des Fleisches in der Schnittflaeche unterscheidet. Ich weiss nicht, ob das als Verfaerbung gilt, denn es ist wohl zu erwarten, dass matschig zerriebene Stellen sich verfaerben.


    Zitat

    Ich vermute mal Du zeigst A. silvaticus


    Ich weiss ja nicht, ob das von Bedeutung ist, aber in den Bildern, die ich im Internet gefunden habe, sind die Huete von A. silvaticus wesentlich heller als bei A-4.


    Zitat

    und wenn da Kalkboden ist, sollte es / könnte es
    auch A. langei sein.


    Ich hatte vergessen zu erwaehnen, das ich die Pilze in Portugal auf Lehmboden gefunden habe.


    Uebrigens ist bei allen das Sporenpulzer dunkelbraun, aber das war wohl zu erwarten.


    lg. Dieter


    PS: A-3 riecht vielleicht ganz leicht nach Leim, wenn ich die Stielbasis stark mit einem Loeffel reibe.


    was heisst Geruch nach Champi ? Gruß Harry


    Hallo Harry,


    Geruchserkennung ist nicht meine Staerke. Alles, was ich sagen kann, ist dass Alle mehr oder weniger nach Champignon riechen (also der normale Wiesen oder Zuchtchampignon). Das ist ein Geruch, den ich erkenne. Vielleicht riecht A-4 etwas staerker als die anderen.


    lg. Dieter

    Hallo,


    bei meinem Spaziergang habe ich heute gleich 4 verschiedene Pilze der Gattung Agaricus gesehen. Alle riechen nach Champi, haben einen hohlen Stiel mit einer zerflederten Manschette, der im jungen Zustand z. T. weiss flockig ist (A-2, A-4) und im Alter glatt, besonder unter dem Hut. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch Groesse und Farbe des Huts: A-1 ist roetlich braun (ca. 20 cm), A-2 ist ganz weiss (ca. 14 cm), A-3 ist grau-braun (ca. 14 cm), und A-4 is dunkelbraun (ca. 15 cm).


    Das Fleisch ist weiss und verfaerbt sich nicht, bis auf A-4, der in der Schnittflaeche rot anlaeuft. Die Lamellen sind hell und werden im Alter dunkel-braun. Bei A-4 ist das Sporenpulver dunkelbraun. A-1, A-2 und A-3 standen auf der Wiese, aber es gab Laubbaeume (Arbutus Unedo) in der Naehe. A-4 stand zwischen Arbutus Unedo. Bei allen war der Stiel laenger als der Hutdurchmesser. Das zweite Bild fuer A-3 ist eine Gegenuebestellung des Hutes von A-1 (oben) und A-3 (unten). Weitere Bilder und Infos zu A-4 befinden sich hier.


    Kennt jemand die Namen?


    Lg. Dieter


    A-1




    A-2






    A-3


    A-4

    Der Erdbeerbaum heißt hier Koumariá (κουμαÏιά), aber irgendwie wird selten irgendwas damit gemacht, hin und wieder gibt es Leute, die die Früchte pflücken und so essen, aber Schnaps oder Marmelade habe ich hier noch nie gesehen... Interessant!


    Die Bauern brennen einen Schnaps aus den Beeren. Roh, kann man davon nicht sehr viel essen; auch die Marmelade ist nicht besonders. Wir haben einen Entsafter aus D. und machen Saft daraus. Aber zum Heizen gibt es kein besseres Holz als Medronho. Und wie gesagt, scheinbar ist er ein guter Symbiosepartner fuer viele Pilze, besonders Pfiffies.


    Ich war nochmal im Wald und hab mir ein junges und ein altes Exemplar von diesem Agaricus geholt. Beim alten wird der Stiel oben schwarz und die Schnittflaeche ist dunkelbraun. Bei dem jungen Exemplar ist die Basis braun und der obere Teil wird rot (in der Schnittflaeche). Der obere Teil wird nach einigen Stunden chremefarben. Beim jungen Pilz ist der Stiel aussen flockig weiss. Die roetliche Verfaerbung tritt nur bei dem frisch geernteten Exemplar auf. Das Exemplar von gestern verfaerbt sich nicht mehr, auch wenn ich einen neuen Schnitt mache. Jetzt, wo ich den Pilz im Innenraum aufgeschnitten habe, riecht er intensiv nach Champignon.


    lg. Dieter