Beiträge von DieterB


    Oh, Dieter, das klingt wirklich unheimlich (weißt du, was das für Löcher sind?


    Das ist nicht bekannt. Ich frag mich, ob die mal dem Eisenerz Abbau gedient haben. Sie sind quadratisch im Grundriss und ganz offensichtlich von Menschen geschaffen. Als Wasserreservoir koennen sie nicht gedient haben, denn sie waren sogar jetzt bei starkem Regen nicht voll Wasser.


    lg. Dieter

    Nachdem wir uns im Oktober an Steinpilzen und Kaiserlingen ueberessen haben, stehen wir in Portugal jetzt vor einer Pfifferlings-Schwemme. Dank sei dem Regen! Am Montag hatte ich bereits mehr als einen kg gefunden. Heute hab ich nochmal doppelt soviel gesammelt. Ein Teil ist schon vernichtet: Wildschwein mit Pfifferlingen und Spaetzle (siehe letztes Bild). Fuer den Rest brauchen wir jetzt neue Ideen.


    Was sind eure besten Pfifferlingsrezepte?








    Geruch nach Maggi vielleicht?


    Hallo Stefan,


    nein, nicht wie Maggi, vielleicht eher wie Curry-Pulver oder morsches Holz mit einem etwas strengen Geruch.



    Wichtig ist jetzt, ob nicht irgendwo auch ein Nadelbaum anwesend ist.


    Hallo Pablo,


    nein, es gibt nur eine kleine Pinie in ca 50 m Entfernung und drei grosse Pinien in ca. 200 m Entfernung. Aber da steht soviel dazwischen, dass es unwahrscheinlich ist, dass ein Symbiose-Pilz in solcher Entfernung noch soviele Fruchtkoerper produzieren sollte.



    Hier sind noch zwei Pilze, ebenfalls mit Stoppeln. Ich weiss nicht, ob die vielleicht zur gleichen Familie gehoeren.


    Der Erste (1. und 2. Bild) ist von der Festigkeit wie der oben, eben nur blau-schwarz.


    Der Zweite (3. und 4. Bild) ist schwarz und viel zierlicher.


    Der Standort ist der gleiche. Die Bilder sind schon etwas aelter und ich kann mich nicht an weitere Einzelheiten erinnern.


    lg. Dieter






    Ein Dutzend dieser Pilze stand im Umkreis von einigen Metern. Der Hutdurchmesser ist zwischen 3 und 7 cm. Die Pilze sind rotbraun und haben einen weissen Rand. Der Geruch ist –žchemisch–œ aber mir faellt nicht, ein wie genau. Das Fleisch ist zaeh und man kann es nur mit Muehe zerreissen. Im Schnittbild sind eine Art –žWachstumsringe–œ zu sehen. Der Pilz waechst offenbar von innen nach aussen, wobei die juengsten Stellen weiss sind und dann langsam rotbraun werden. Die weissen Stellen in der Schnittflaeche verfaerben sich nach einiger Zeit braun. Unterm Hut befinden sich kleine weisse Stoppel mit einem leicht blaeulichen Schimmer. Der Standort ist wie immer bei mir Portugal auf Lehmerde unter Korkeichen, Arbutus Unedo und Straeuchern wie Zisrosen, Ginster, Schneeheide.


    Was ist das?


    Lg. Dieter





    Ich war heute alleine in einer sehr entlegenen Gegend auf Pfiffi-Suche unterwegs. Als ich mich durch das Gestruepp kaempfte, stehe ich ploetzlich vor einem riesigen Loch. Ich kann nicht sagen, wie tief es war (vielleicht 10 m tief, ca 3 x 3 m im Querschnitt), denn ich hab mich nicht zu nahe herangewagt. Insgesamt hab ich drei von diesen Loechern gefunden. Ich hatte schon davon gehoert, wusste aber nicht genau wo sie sind. Alleine waere ich da niemals wieder heraus gekommen. Und da oben auf dem Berg kommt oft wochenlang niemand vorbei. Also, es haette durchaus ein Forumsmittglied weniger sein koennen, heute.


    Danach war ich so verstoert, dass ich mich auch noch verlaufen habe, obwohl ich einen guten Orientierungssinn habe. Es hat geregnet und ich konnte mit dem besten Willen nicht feststellen, wo Norden und Sueden waren. Ich hatte schon Angst, nicht mehr vor Dunkelheit zurueck zu finden, aber nachdem ich dreimal im Kreis gelaufen bin, hab ich endlich den Weg zurueck gefunden. Es ist durchaus nicht ganz ohne Gefahr, wenn man alleine unterwegs ist.


    Lg. Dieter


    Hallo,
    also ich rieche eher nichts, das muss aber nichts heißen–¦.
    Meine Frau sagt dazu "pilzig, leicht kartoffelig", hmmm, sie hat die bessere Nase
    VG, Frank


    Ein Parasol in dem Alter muesste stark nach Bierhefe riechen.


    lg. Dieter


    Der Hut deines Pilzes ist übrigens überhaupt nicht rotbraun. Das würde ich als orangebraun einschätzen.


    Ja, du hast recht. Ich dachte, dass das ein junges Exemplar ist, dass noch dunkler wird.


    Zitat

    Wenn Du die Lamellen ritzt tropft es meistens.


    Das stimmt. Die Milch kommt auch aus den Lamellen, wenn sie angeritzt werden. Die beschaedigten Lamellen verfaerben sich nach einer Weile braun.


    Zitat

    Geruch? Geschmack (Fleisch und Milch getrennt probieren)? Traten Verfärbungen der Milch/des Fleisches auf?


    Der Pilz riecht jetzt stark fischig, aber einen Geschmack konnte ich nicht feststellen (oder vielleicht doch nach einiger Zeit einen etwas scharfen Geschmack vorne auf der Zunge). Die beschaedigten Stellen wurden nach einer Weile braun.


    Zitat

    Wäre mal interessant. Lactarius volemus wächst bei Fagaceae, Korkeiche sollte also auch als Mykorrhizapartner in Frage kommen. Ich habe aber keine Ahnung, welche Arten in Portugal noch vorkommen können, die es hier nicht gibt.


    Wir haben hauptsaechlich Korkeichen und noch zwei kleinere Eichenarten, darunter ein Bodendecker. Buchen haben wir gar keine. Aber ich glaube, dass Arbutus Unedo, Zistrosen und Ginster auch gute Symbiosepartner sind.


    lg. Dieter


    PS: Ich habe die Milch auf ein Stueck weisses Papier tropfen lassen. Der Fleck verfaerbt sich zuerst chremefarben und dann braun.


    Welche Bäume standen denn genau in der Nähe? Geruch? Geschmack (Fleisch und Milch getrennt probieren)? Traten Verfärbungen der Milch/des Fleisches auf? Ohne weitere Angaben ist der Pilz nicht zu knacken sorry.


    Entschuldige, ich dachte, dass es klar waere und dass keine weiteren Angaben notwendig waeren. Ich habe keinen starken Geruch festgestellt und Geschmacksprobe habe ich nicht gemacht. Es gab auch keine Verfaerbungen, aber ich habe nicht laenger als ein paar Minuten gewartet. Ich werde mir den Pilz morgen nochmal ansehen. Es gab Korkeichen, Arbutus unedo, und Ginster in der Naehe.


    Zitat

    das sieht mir eher nach L. volemus aus. Die üppige Milch deutet auch darauf in hin. Wenn Du die Lamellen ritzt tropft es meistens.


    Danke, ich werde mir den Pilz morgen nochmal ansehen und mit L. volemus vergleichen.


    lg. Dieter

    Hallo,


    ich nehme an, dass es hier keinen Zweifel geben kann: das ist ein junges Exemplar eines rotbraunen Milchlings (Lactarius rufus): der Hut ist rotbraun, die Lamellen gelblich, das Fleisch ist weiss, und wenn ich ein Stueck vom Hutrand abbreche, fliesst eine weissliche Fluessigkeit zwischen Huthaut und Fleisch hervor. Fundort: Portugal, Laubwald auf Lehmerde.


    Kann man den essen? Ich hab Widerspruechliches gelesen.


    lg. Dieter






    Hallo,


    wahrscheinlich habt ihr recht. Ich habe heute noch einen "Stern" gefunden, der noch Sporenpulver hatte (siehe Bild 1 unten). Ich nehme an, dass Bild 2 und 3 Kartoffelbovisten im geschlossenen Zustand sind.


    Was ich noch immer nicht verstehen kann ist, wie kann die glatte Haut, die oben im 2. und 4 Bild gut zu sehen ist, die Innenhaut der Kugel sein. Ich haette angenommen, dass sich eine solche Haut nur im Kontakt mit der Luft bilden kann. Und wie kann die Unterseite des Sterns (siehe Bild 4 unten) die Aussenhaut der Kugel sein? Die unregelmaessige Struktur der Unterseite hat doch nichts mit dem Aeusseren des geschlossenen Bovisten gemein.


    lg. Dieter








    Zu deiner 2. Es sind neben stricta auch noch eumorpha (ich denke die kann auch an Laubholz) oder in jedem Falle flaccida sein. Da gilft nur eine mikroskop. Untersuchung...


    Danke fuer den Hinweis. Ich werde mir die Beiden ansehen. Mikroskop habe ich leider nicht.


    lg. Dieter

    In Portugal kommen jetzt die Korallenpilze. Gestern habe ich zwei davon gefunden. Der Erste wuchs unter Eichen, der Zweite auf totem Eichenholz. Beim Zweiten tippe ich auf Ramaria stricta, der Zweite ist entweder R. formosa oder R. flava, aber wahrscheinlich R. formosa, denn R. flava hat unten einen dickeren Strunk, waehrend R. formosa verzweigter ist.


    Kann das jemand bestaetigen?


    Die Groesse ist sehr variable.


    lg. Dieter


    Ramaria formosa




    Ramaria stricta




    Und ich bin mir sogar sicher, daß es Scleroderma citrinum ist.
    Als ich die das erste Mal so gefunden habe, wollte ich es anfangs auch nicht glauben. Das passiert, wenn die Schale aufreißt, die Sporenmasse im Inneren verschwindet und nur noch die dicke, aufgeplatze Hülle übrig ist. Die rollt sich immer weiter nach außen, bis sie dieses Aussehen erreicht.
    Die Kugel beim zweiten Pilz ist der ehemalige Stielteil, der bei Kartoffelbovsiten mal mehr mal weniger ausgeprägt sein kann.


    Dann muss ich mich wohl geschlagen geben, obwohl vorstellen kann ich mir das immer noch nicht. Der Schnitt in Bild 3 zeigt doch eine unversehrte Huthaut die ein unversehrtes Fleisch bedeckt. Wie soll da die Sporenmasse durchgedrungen sein? Und Bild 4 zeigt doch, dass es sich um eine Aussenhaut handelt.


    lg. Dieter


    Das könnten alte Dickschalige Kartoffelboviste sein.


    Das halte ich fuer ausgeschlossen. Den Fruchtkoerper, den du in Bild 1 bis 4 siehst, ist ein trichterfoermiger Hut und keine Kugel die aufgeplaztzt ist. Die Huthaut ist ganz klar eine Aussenhaut (siehe Bild 4).


    lg. Dieter

    Hallo,


    ich habe heute diese sternfoermigen Pilze in Portugal gefunden. Sie haben keinen Stiel und der Fruchtkoerper sitzt wie ein Trichter direct auf der Erde. Der Hut ist gerissen wie ein Stern. Bei dem zweiten sitzt unten noch ein runder Koerper, der offenbar die Sporen enthielt, wie bei einem Bovist. Aber es handelt sich offenbar um dieselbe Art von Pilz. Die Haut ist leder-braun und glatt. Er riecht schwach nach Pilz. Der eine stand zwischen Gras in der Naehe von Arbutus Unedo, Zistrosen, Ginster, usw., der andere auf einem Waldweg zwischen Eukalyptus, Pinien, usw., auf Lehmboden.


    Hat jemand einen Namen dafuer?


    lg. Dieter


    PS: Durchmesser ca. 10 cm.







    Danke fuer alle Antworten. Ich brauch noch etwas Zeit, um mit meinem langsamen Internet allen Hinweisen nachzugehen. Der Wurzelmoehrling scheint interessant. Mit einem massiven Stiel, der tief in der Erde "verwurzelt" ist, passt er genau. Leider ist es unwahrscheinlich, dass er in unserem Eichenwald auf saurer Lehmerde waechst, da er nur in Nadelwaeldern auf kalkreichen Boeden vorkommen soll. Ich such noch nach einem Schnittbild eines aelteren Exemplars. Der abgewinkelte Hutrand bei meinem Pilz sollte aufschlussreich sein.


    was ist dir an diesem traurigen Überrest eines Pilzes so wichtig, dass du dich nicht mit der Aussage zufrieden geben willst, dass aufgrund der von dir gemachten Angaben keine Bestimmung möglich ist?


    Ich versuch nach und nach, die Pilze meiner Umgebung zu erkunden. Ich glaub immer noch, dass es moeglich ist, die Zahl der wahrscheinlichen Kandidaten einzukreisen. Und selbst wenn eine sichere Bestimmung nicht moeglich sein sollte, gibt es doch einen Wissenszuwachs. Durch die Recherche zu diesem Pilz hab ich bereits wesentlich mehr ueber Pilze gelernt als ich es getan haette, wenn mir jemand gleich einen Namen gegeben haette. Die Erfahrung, die wir durch Dedektivarbeit machen praegt sich tiefer ein, als wenn wir etwas einfach nur duchlesen.


    Als Speisepilz waere dieses Exemplar schon fast eine ganze Mahlzeit. Ich hab bei uns noch keinen so schweren und festen Pilz gefunden. Die meisten Pilze haben wenig Fleisch, oder sind in diesem Alter schon total von Maden zerfressen.


    lg. Dieter

    Danke an Alle fuer die Hilfe. Ziegenlippe scheint zu passen. Jetzt hab ich auch gesehen, dass sich die Poren von B) auf Druck blau verfaerben, aber die Verfaerbung tritt erst nach einer Weile auf. Die Ziegenlippe scheint bei uns in so vielen Groessen und Formen vorzukommen, dass ich mir nicht mehr sicher war, ob das nicht doch verschiedene Pilze sind.


    Das Basismycel könnte man hier noch mal angucken, aber so wied as aussieht, wird es nicht leuchtend gelb sein.


    Nein, ich erkenne nur weiss an der Basis.


    Zitat

    Jedenfalls ist das nicht identisch mit Pilz A.


    Schade!


    Zitat

    Ist klar, daß das nicht ganz einfach ist, es gibt aber schon eine große Menge an festfleischigen Pilzen mit mittelgroßen bis großen Fruchtkörpern.


    Sogar bei Lamellenpilzen?


    Ich verbinde Pilze mit derart massiven Stielen immer mit Roehrenpilzen.


    lg. Dieter

    Durch Zufall hab ich jetzt an einer ganz anderen Stelle einen Pilz gefunden, der u. U. eine juenger Version des –žschwierigen Falls–œ sein koennte. Einiges spricht dafuer, einiges dagegen. Weil ich nicht sicher war, hab ich vorsichtshalber einen neuen Thread aufgemacht.


    Um die Beschreibung zu erleichtern, werde ich die Pilze als A), B) und C) bezeichnen:


    A) Der –žSchwierige Fall–œ
    B) Aehnlicher Pilz
    C) Aehnliche Pilze am gleichen Standort wie B)


    Was dafuer spricht ist, dass Pilz B) die gleiche Form und ein sehr festes Fleisch hat, dass im Stiel faserig ist. Wie A), sass auch B) sehr fest. In diesem Fall unter dem Stamm einer abgestorbenen Eiche. Der Stamm war zu schwer, deshalb konnte ich nicht sehen, wo er genau angewachsen war. Die Basis war leich angefault. Deshalb konnte ich den Pilz leichter entfernen. Die Basis zeigt aber auch ein bisschen weisses Myzel (siehe 3. Bild von Pilz B). Beide Pilze haben einen leicht pilzigen Geruch.


    Was dagegen spricht ist die Farbveraenderung im Schnitt. B) bekam hellgelbe Flecken im Kopf und Stiel und wurde leicht blaeulich im Kopf ueber dem Stiel. Wogegen bei A) die Schnittflaeche weiss blieb. Nach einem Tag haben alle Schnittflaechen bei A) eine leicht roetlich-braune Toenung, wogegen, nach 2 Stunden bei Pilz B) die Schnittflaechen im Kopf gelb und im Stiel leicht braun sind. Falls dies die gleichen Pilze sind, dann kann der Unterschied vielleicht damit erklaert werden, dass A) aelter ist als B). Pilz A) hatte einen neutralen Geschmack, wogen Pilz B) deutlich nach Pilz geschmeckt hat.


    Was bei Pilz A) nicht zu erkennen ist: bei Pilz B) sind die Roehren gelb, der Hut samtig braun, und der Stiel fleckig rot im unteren Bereich und gelbliche mit dem Ansatz eines Netzes direkt unter dem Hut. Die Roehren stehen deutlich vom Stiel ab. Pilz B) hat einen Hutdurchmesser von 7 cm und eine Stielhoehe von 9 cm.


    Und damit die Sache richtig spannend wird, wuchsen beim Standort von Pilz B) vor zwei Wochen noch aehnliche Pilze C), die aber kleiner waren, einen helleren Stiel hatten, und bei denen sich die gesammte Schnittflaech (Kopf, Stiel), ausser der Stielbasis, gelb verfaerbte. Pilze C) wachsen mit Sicherheit in Erde und nicht auf Holz. Hutdurchmesser war zwischen 2 und 4 cm und Stielhoehe zwischen 3 und 5 cm.


    Die Fragen lauten also:
    1. Was is Pilz B)? Waechst der auf Holz, Erde, oder beides?
    2. Koennte Pilz A) eine aeltere Version von Pilz B) sein?
    3. Sind Pilze C) identisch mit Pilz B)?


    Lg. Dieter



    Bilder Pilz B)







    Bilder Pilze C)






    auf jeden Fall ein Lamellenpilz, kein Röhrling.


    Wie kannst du das erkennen?


    Ich tendiere jetzt auch zum Lamellenpilz wegen dem Hutrand:



    Man kann sich eher vorstellen, dass der Hutrand mal von Lamellen getragen wurde, als dass da mal Roehren drunter waren.


    Zitat

    Ich würde zunächst mal an einen Täubling aus der delica-Verwandtschaft denken, aber das könntest Du ja schon mal testen ob's ein Täubling ist.


    Wir haben viele Taeublinge, aber die sind alle ganz leicht mit bruechigem Fleisch. Nach den Bildern zu urteilen, ist der gemeine Weisstaeubling auch nicht anders. Das passt nicht zu dem massivem Stiel und dem harten Fleisch.


    Ich hab mein Pilzbuch durchforstet. Der einzeige Lamellenpilz mit einem Dicken und "fasrigen" Stiel scheint die Schleiereule (oder andere Cortinarius Pilze) zu sein. Aber das scheint auch nicht zu passen.


    Ich hab den Pilz nochmal genauer betractet. Das untere Ende der Stielbasis ist scheinbar abgrebrochen. Vielleicht ist er doch auf Totholz in der Erde gewachsen. Als ich den Pilz gefunden habe, wurde es schon dunkel und es hat geregnet, deshalb hab ich vielleicht nicht alles in der Erde gesehen, obwohl ich bis zu 10 cm tief mit den Haenden gegraben hab.


    Pilze die auf Baeumen wachsen werden ja z. T. sehr hart. Ich kenn mich damit garnicht aus. Welche Pilze wuerden da in Frage kommen?


    Hier nochmal eine Vergroesserung der Stielfasern (die Farbe ist weiss, das Bild ist nur von meiner Schreibtischlampe getoent):



    lg. Dieter
    [hr]
    Das bringt jetzt wahrscheinlich nicht viel, aber hier ist eine Vergroesserung der Stielbasis einer Pilzhaelfte. Die weissliche Flaeche auf der rechten Seite ist die Bruchstelle.



    Es ist also kein Myzel zu sehen. Der Pilz muss auf soetwas aehnlichem wie einer "Wurzel" (sicher der falsche Ausdruck) gewachsen sein, die irgendwo herkommt. Muss das Totholz sein oder koennte es auch die Wurzel eines lebenden Baumes sein?


    lg. Dieter

    Chemische Analysen kann man natürlich in Auftrag geben, allerdings wird man das meist auch aus eigener Tasche bezahlen müssen. Im Grunde sollte das aber jede Uni mit Fakultät für Chemie hinbekommen.


    Der Preis wird sich wohl nach der Anzahl der Substanzen richten, nach denen man testen laesst. Wenn man nicht weiss, wonach man sucht, wird sich das wohl ganz schoen addieren.


    lg. Dieter

    Hallo Pablo,


    Da musst du mal auf die lateinischen Namen achten. Die sind ja in allen Sprachen gleich, weil es die wiesenschaftlichen Namen sind.
    In dem Link von dir steht Pisolithus arhizus. Das ist eben schon der Erbsenstreuling, egal welche paar dutzend englischen Trivialnamen der hat.


    Das ist schon klar. Ich hab nur die deutschen und englischen Bezeichnungen benutzt, um die Unterschiede zwischen meinen Erbsenstreulingen und denen von dir verlinkten zu beschreiben.


    Denn Unterschied gibt es ja bei der Faerbung der Peridiolen (weisslich anstatt "ockerfarben"), beim Geschmack (kein Geschmack anstatt "intensiven Geschmack), sowie bei der Farbveraenderung der Peridiolen.


    Zitat

    Giftig ist der definitiv nicht, aber auch nichts zum einfach so essen.


    Wahrscheinlich hast du recht. Ich hab nochmal das Internet durchforstet und, ausser in dem oben verlinktem Text, ist nirgends von Giftigkeit die Rede. Die meisten sagen nur "mit Vorsicht zu geniessen" und "nur bei jungen Pilzen".


    Vielleicht liegt ja die unterschiedlich Bewertung der Essbarkeit daran, dass sich bei den von mir beschriebenen, die Peridiolen schon im fruehen Stadium aufloesen.


    Wenn es geographisch-bedingte Unterschiede gibt, wie ich sie beschrieben habe, dann muesste doch auch die chemische Zusammensetzung eine andere sein. Gibt es Labors zu denen man Pilze zur chemischen Analyse einschicken kann? Ob sich getrocknete Pilze noch zur chemischen Analyse eignen?


    lg. Dieter


    PS: Da meine Erbsenstreulinge keinen Geschmack aufweisen, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich als Gewuerzpilz eignen.


    Dennoch, es gibt nur wenige Fruchtkörper, die für Schnecken zu "hart" oder zu "zäh" beziehungsweise schlecht zu bekriechen sind.


    Naja, es gibt schon einige Loecher im Hut, wo das Fleisch etwas weicher ist. Was ich meine ist, dass nichts (weder Wuermer, Maden noch Schnecken) sich in das Innere gefressen hat, wie aus dem Schnitt erkenntlich.


    Zitat

    prüfe doch mal typische Merkmale, ggf. mit Lupe den aufgesprungenen Stiel auf ein eventuelles Netz, oder mit einem Schnitt durch den Hut, ob die Subkutina rötliche Verfärbung zeigt, also von der Huthaut rötliche Verfärbung Richtung Hutfleisch erkennbar ist.


    Ich kann kein Netz erkennen. Entweder ist der Stiel glatt oder aber man kann die faserige Struktur des Stiels auf der Oberflaeche erkennen.


    Die Subkutina zeigt keinerlei Verfaerbung unter der Huthaut.


    Bei naeherem Betrachten ist mir aufgefallen, dass der Hutrand vielleicht gerieft war, was auf Lamellen hindeuten wuerde. Damit waere die Steinpilz-Theorie im Eimer. Aber es sind wirklich nur drei oder vier Riefen zu erkennen, die auch etwas anderes sein koennten.


    Wie gesagt, ein schwieriger Fall.


    lg. Dieter


    PS: Ich hab auf Steinpilz getippt weil wir im Dezember noch einige kriegen, die auch sehr schwer sind und sehr festes Fleisch haben, aber nicht so wie bei diesem. Aber ich kann mir keinen Lamellenpilz vorstellen, der derart hartes Fleisch hat.

    Hallo Ingo,


    es ist schon klar, dass dieses Exemplar schwer zu erkennen ist. Trotzdem wuerde mich interessieren, zu wissen, was es ist. Ich hab noch nie einen Pilz gesehen, der so hartes Fleisch hat und der so fest in der Erde steckte. Deshalb waere es ja moeglich, dass das jemandem etwas sagt.


    lg. Dieter

    Es ist nicht zu sehen, ob der Pilz Lamellen oder Roehren gehabt hat, die sind sauber von den Schnecken weggefressen. Damit duerfte die Bestimmung sehr schwierig werden. Auch kann man nur erahnen, dass der Hut mal dunkelbraun und der Stiel hellbraun gewesen sind.


    Trotzdem scheint der Pilz einige einmalige Merkmale zu haben, so dass, wer den schon mal gesehen hat, ihn eigentlich wiedererkennen muesste.


    Ich tippe auf einen Steinpilz. Wir hatten bereits B. recticulatus, B. fragrans und B. spretus im Oktober und werden wahrscheinlich noch einige andere Arten im November und Dezember bekommen.


    Der Standort ist Portugal auf saurer Lehmerde unter Korkeichen und Arbutus Unedo.


    Das besondere am Pilz ist, dass er sehr hartes Fleisch hat (zu hart fuer Schnecken), das sich beim Schneiden nicht verfaerbt. Das Fleisch im Stiel ist fasrig und an der Basis fast so hart wie Holz. Der Stiel war zur Haelfte in der Erde und liess sich nur mit Muehe ausgraben (ich hab kein Totholz gesehen). Der Stiel ist 16 cm lang und hat einen Durchmesser von 6 cm an der dicksten Stelle.


    Der Hut hat einen Durchmesser von 9 cm und ist leicht eingerollt, obwohl dies ja wohl schon ein aelteres Exemplar sein muss.


    Er riecht schwach nach Pilz





    lg. Dieter