Beiträge von DieterB

    Wozu irgendwelche Pilzwanderungen buchen? Wir haben jetzt ja Dich


    Als Anfaenger waere ich wohl kein sehr guter Pilzfuehrer.


    Zitat

    Ich schaue dann gleich mal nach Flügen im nächsten Oktober. In welcher Region wohnst Du? ;)


    Um sicher zu gehen, solltest du Ende Oktober buchen, denn es kann auch im Oktober noch sehr trocken sein. Aber es bleibt Gluecksache: in manchen Jahren haben wir auch im Winter fast keinen Regen und dementsprechend wenig Pilze.


    Wir leben im Alentejo ca. 20 km noerdlich von der Monchique Gebirgskette in der Algarve. Das Monchique ist eine gute Pilzgegend. Bei uns wird viel Eukalyptus fuer die Papierindustrie angebaut. Eukalyptus hat zwar auch Symbiose-Pilze, aber die Erdumwaelzungen durch Bulldozer sind nun mal nicht ideal fuer das Myzel. Auf unseren 14 Hektar Land mit einheimischer Vegetation gibt es wahrscheinlich mehr Pilze als in 1000 Hektar Eukalyptus-Plantagen der Umgebung.


    lg. Dieter

    Danke fuer eure Antworten. :thumbup:


    ich vermute, das kann nur funktionieren, wenn die Pilze entweder +/- sporenreif sind


    Ich weiss nie, wann genau das Aussporen eintritt. Aber auf alle Faelle hat man da bei aelteren Exemplaren wohl die groesseren Chancen. Bei aelteren Pilzen treten ja auch die meisten Abfaelle auf.


    Zitat

    Aufheben würde ich sie feucht und eher kühl. ... Ich würde sie auf jeden Fall abdecken, vielleicht auch vergraben, und natürlich sollte der Standort zu den Ansprüchen passen.


    Danke! Das hilft mir schon weiter.


    Zitat

    Wäre wohl eher eine Frage an unsere Pilzzüchter.


    Ich bin neu im Forum und hab erst jetzt bemerkt, dass es ein Forum fuer Zuechter gibt. Die Anfrage verschieben kann ich leider nicht mehr. Aber vielleicht habe ich noch aehnliche Fragen in der Zukunft.


    lg. Dieter

    Ich war nochmal in den Eukalyptus-Plantagen der Umgebung unterwegs. Die Waldwege waren voll von Erbsenstreulingen. Ich haette leicht 10 Kg oder mehr sammeln koennen. Leider wurde der obere Teil der Peridiolen bei den meisten Exemplaren bereits braun (siehe Bild 2). Nur bei einigen wenigen war auch der obere Teil noch schwarz (Bild 3).


    Auch hab ich den Verdacht, dass es sich bei der in Deutschland bekannten Boehmischen Trueffel und dem in der englischsprachigen Literatur genannten –žPuffball–œ (oder Horse Dung Fungus) um zwei verschiedene Varianten des Erbsenstreulings (Pisolithus arhizus) handelt. Wobei meine Erbsenstreulinge wohl den letzteren zuzuordnen sind.


    In den von Nobi in seinem Bericht Auf der Suche nach der Böhmischen Trüffel gezeigten Bildern haben die Pilze im Schnitt eine gelbliche Faerbung (das ist besonders deutlich im Bild von Hannes2), wogegen meine Erbsenstreulinge zwar an der Unterseite auch gelblich sind, aber im Schnitt eher eine weisslich graue Farbe aufweisen. Auch ist die Farbveraenderung der Peridiolen im oberen Teil bei mir eher ein graues Braun, wogegen bei manchen von Nobis Bildern ein roetliches Braun zu sehen ist. Nobi scheint auch sehr viel Exemplare ohne Farbveraenderung der Peridiolen gefunden zu haben, wogegen bei mir schon bei jungen Exemplaren sehr schnell eine Farbveraenderung auftritt.


    Nach der englischsprachigen Literatur ist der Puffball (oder Dyeball) nicht essbar oder sogar giftig. Das ist keine sehr genaue Aussage:


    Zitat

    In common with other fungi in the family Sclerodermataceae, the Dyeball is not edible and it may even be poisonous


    Ich hab die besten Exemplare zum Trocknen aufgehoben (Bild 5), werde aber vom Verzehr absehen, es sei denn, ich finde vor Ort einen Pilzkundigen, der die Essbarkeit bestaetigen kann.


    lg. Dieter


    PS: Ich hab mir jetzt Mut genommen, und einen Geschmackstest gemacht. Dabei konnte ich keinerlei Geschmack feststellen. Leider sagt Nobi uns nichts zum Geschmack, ausser dass er intensiv ist. Ich konnte auch keinen Geruch mehr feststellen, obwohl ich beim ersten Mal einen pilzigen Geruch feststellte. Vielleicht lag das an der Witterung. Jetzt ist es regnerisch und kalt, vor einigen Tagen war es trocken und heiss.


    Bild 1: Aussenansicht


    Bild 2: Schnitt mit Farbveraenderung der Peridiolen


    Bild 3: Schnitt ohne Farberaenderung


    Bild 4: Seitenansicht


    Bild 5: getrocknet

    Hallo,


    beim Saeubern von Speisepilzen sortier ich die Pilzabfaelle immer getrennt vom Bioabfall, um sie dann im Wald auszustreuen. Ich hab keine Ahnung, ob das einen Nutzen hat, aber Schaden kann es nicht.


    Jetzt frag ich mich aber, ob es Wege gibt, die Wahrscheinlichkeit zu erhoehen, dass sich dadurch die Pilze vermehren.


    1. Ich nehme an, dass das nur einen Sinn hat, wenn ich die Abfaelle dort ausstreue, wo diegleichen Pilze schon mal gewachsen sind. Aber beim Vermehren moechte man natuerlich, dass sie sich ausbreiten. Also die Frage: wie weit von einem bekannten Standort kann ich z. B. Steinpilze, Pfifferlinge, Kaiserlinge, usw. Abfaelle ausstreuen? 1, 10, 100 ... Meter?


    2. Wie soll ich die Abfaelle vor dem Ausstreuen aufheben? Trocken, feucht, kalt, warm, offen, geschlossen ...?


    3. Soll ich die Abfaelle auf der Erdoberflaeche ausstreuen oder lieber mit ein bisschen Erde oder Laub bedecken?


    4. Gibt es sonst etwas zu beachten?


    lg. Dieter

    Es freut mich, dass euch meine kleine Bild-Doku gefallen hat. Da hat sich die Muehe gelohnt, denn es ist nicht ganz einfach, mit meinem langsamen Internet-Zugang Bilder hochzuladen. Deshalb auch das kleine Bild-Format.


    Bei solchen Nestern wie du sie da aufgestöbert hast, ist dann auch eine schmackhafte Ernte völlig in Ordnung.


    Die Pilzsammler hier sammeln nur Pfifferlinge und Parasolpilze. Kaiserlinge lassen sie stehen. Man verpasst auch leicht den richtigen Zeitpunkt, weil sie schnell matschig werden. Ich hab schon Kaiserlinge 10 Meter hinter unserem Haus verpasst. Deshalb bleiben immer genug stehen.


    Davon kann ich hier im Norden nur träumen....


    Ich versteh auch nicht, warum die in Deutschland nicht wachsen. Im Sommer gibt es doch genug Waerme und Feuchtigkeit. Oder wachsen Pilze nach einem bestimmten Kalender?


    Vielleicht muss ich doch unbedingt mal nach Portugal?!


    Ich glaube, es gibt jemanden in der Algarve, der Pilzwanderungen anbietet. Exkursionen fuer Pilzfreunde aus dem Norden Europa–™s koennte eine gute Geschaeftsidee sein, denn in Sued-Portugal ist die Pilzzeit von Oktober bis Februar, wenn in Deutschland nicht viel los ist. Im Oktober haben wir manchmal noch Temperaturen von gut 30 Grad. Das ist ideal fuer Kaiserlinge und Sommersteinpilze, vorausgestzt wir hatten genug Regen. Dann gibt es verschiedene Roehrlinge, Maronen, Steinpilze, Parasolpilze, Kaiserlinge, Taeublinge, usw. Reitzker, Semmelstoppelpilze, Pfifferlinge, Austernpilze, usw. gibt es meistens im Dezember und Januar.


    Legendär soll ja der Geschmack des Kaiserlings sein. Kannst Du was dazu schreiben? Ist das kulinarische Lob von allen Seiten gerechtfertigt oder doch etwas überbewertet?


    Das ist schwer zu beschreiben. Ich glaube, es ist der Gesamteindruck, der die Beruehmtheit des Kaiserlings ausmacht. Es ist einfach ein sehr schoener und appetitlicher Pilz, der toll aussieht, eine angenehme Konsistenz hat und gut riecht und schmeckt. Beim Essen assoziiert man wohl am ehesten Butter mit leichtem Nussgeschmack. Leicht angebraten ist die Konsistenz ein bisschen wie Lachs. Roh oder leicht angebraten schmeckt er besser als Steinpilze oder Pfifferlinge; nur getrocknet sind Steinpilze unschlagbar. Kaiserlinge schmecken auch suesser als Steinpilze. Ich mag Pilze im allgemeinen stark angebraten. Vor lapprig weichen Pilzen graut es mir. Nur Kaiserlinge mag ich leicht angebraten und weich (oder eben roh).


    Ich hatte mir Hoffnungen gemacht, dieses Jahr in Italien vielleicht auf welche zu stoßen. Aber als ich im Spetember und Oktober dort war, gabs noch nicht mal am Markt welche.


    Vielleicht war es zu trocken? Bei uns haengt alles vom Regen ab. Wie gesagt, bisher hatten wir ungwoehnlich viel davon. Vielleicht hat der in italien gefehlt. Manchmal haben wir auch im November noch Kaiserlinge, wenn der Regen erst spaet kommt.


    lg. Dieter

    Kaiserlinge wachsen in Portugal normalerweise im Oktober. In diesem Jahr hatten wir ungewoehnlich viele, weil es nach der Trockenzeit schon im September angefangen hat zu regnen. Da dieser Pilz in Deutschland eher selten ist, habe ich einige Bilder mit Exemplaren in verschiedenen Wachstumsstadien ausgewaehlt, um sie dem Forum vorzustellen.


    Die Kaiserlinge stehen bei uns auf saurem Lehmboden in ca 200 bis 400 Hoehe unter Mischwald aus Korkeichen und Arbutus Unedo.


    Bilder 1 bis 17:


    1 –“ 3. Sie wachsen einzeln, in kleinen Gruppen oder entlang Adern, die sich meistens quer - manchmal bis zu 50 Metern - an den Haengen entlangziehen.



    4. Der Hut ist fast kugelig, wenn er aus dem weissen elastischen Ei hervorbricht.


    5. Bei jungen Exemplaren ist der Hut noch halbrund.


    6 –“ 7. Spaeter wird der Hut konvex bis flach.


    In vergangenen Jahren klebte oft ein Teil vom Ei in der Mitte des Huts. In diesem Jahr hatten die meisten Exemplare einen glatten Hut ohne Reste vom Ei. Ich nehme an, dass der Pilz je nach Witterung (trocken oder feucht, warm oder kalt) anders waechst.


    Der leuchtend orange-rote Hut (mit gelblicher Toenung am Hutrand) hebt sich wie eine Sonne von dem dunklen Waldboden ab.


    Der Hut ist glatt und manchmal leicht klebrig.


    8. Selten sind die Hutraender gerissen (wahrscheinlich bei trockner heisser Witterung waehrend des Wachstums).


    9. Bei alten Exemplaren sind die Hutraender nach oben gestuelpt.


    10. Bei ganz alten Exemplaren werden Stiel und Lamellen matschig. Kaiserlinge sollten max. 2 bis 3 Tagen nach dem "Schluepfen" geerntet und bald verzehrt werden, sonst verderben sie. Juengere Exemplare halten sich nach der Ernte natuerlich besser als alte.


    11. Das Ei ist konisch geformt, mit dem sich verjuengenden Ende in der Erde.


    12. Der Stiel ist goldgelb und hat eine zarte, meistens zerflederte, Manchette im oberen Drittel. Die Manchette ist eine Membran, die im kugeligen Zustand mit dem Rand der Huthaut verbunden ist und so die Lamellen bedeckt (siehe Bild 15).


    13. Die Lamellen sind intensiv goldgelb und freistehend. Die Lamellen koennen nach aussen hin vergabelt sein oder es koennen sich kuerzere Zwischen-Lamellen im Aussenbereich befinden.


    14. Die Hutraender sind schon bei jungen Exemplaren gerieft, weil die Huthaut an den Raendern direkt auf den Lamellen aufliegt.


    15. Das Fleisch im Hut und Stiel ist weiss mit einer leichten Faerbung unter der Huthaut. Das Auessere des Stiels ist hart und das Innere ist weich und luftig. Hier ist in der oberen Bildhaelfte die Membran der Manchette noch mit der Huthaut verbunden, im unteren Teil ist sie bereits getrennt.


    16. Dies ist ein grosses Exemplar mit ca. 25 cm Gesamthoehe und 17 cm Hut-Durchmesser.


    17. Die Lamellen stehen deutlich vom Stiel ab.


    Durch die intensiv goldgelben Lamellen kann der Kaiserling gut vom Fliegenpilz unterschieden werden. Bei uns wachsen die Fliegenpilze etwas spaeter als Kaiserlinge. Wer einmal Kaiserlinge gesammelt hat, wird sie kaum mit Fliegenpilzen verwechseln koennen.


    Kaiserlinge sind die einzigen Pilze, die ich im jungen Zustand auch roh esse. Sie sind frisch am besten und verlieren beim Trocknen deutlich an Geschmack. Ich habe in diesem Jahr einige Exemplare eingefroren, aber noch nicht gekostet.


    Lg. Dieter

    Kaiserlinge wachsen in Portugal normalerweise im Oktober. In diesem Jahr hatten wir ungewoehnlich viele, weil es nach der Trockenzeit schon im September angefangen hat zu regnen. Da dieser Pilz in Deutschland eher selten ist, habe ich einige Bilder mit Exemplaren in verschiedenen Wachstumsstadien ausgewaehlt, um sie im Forum vorzustellen.


    Die Kaiserlinge stehen bei uns auf saurem Lehmboden in ca 200 bis 400 Hoehe unter Mischwald aus Korkeichen und Arbutus Unedo.


    1 –“ 3. Sie wachsen einzeln, in kleinen Gruppen oder entlang Adern, die sich meistens quer - manchmal bis zu 50 Metern - an den Haengen entlangziehen.



    4. Der Hut ist fast kugelig, wenn er aus dem weissen elastischen Ei hervorbricht.


    5. Bei jungen Exemplaren ist der Hut noch halbrund.


    6 –“ 7. Spaeter wird der Hut konvex bis flach.


    In vergangenen Jahren klebte oft ein Teil vom Ei in der Mitte des Huts. In diesem Jahr hatten die meisten Exemplare einen glatten Hut ohne Reste vom Ei. Ich nehme an, dass der Pilz je nach Witterung (trocken oder feucht, warm oder kalt) anders waechst.


    Der leuchtend orange-rote Hut (mit gelblicher Toenung am Hutrand) sticht bereits aus der Entfernung wie eine Sonne auf dem dunklen Waldboden heraus.


    Hallo !
    vergleiche mal mit Erbsenstreuling ( Pisolithus arhizus )
    Gruß Harry


    Danke fuer den Hinweis. Die Beschreibung scheint zu passen. Ich haette nie gedacht, dass der essbar sein koennte.


    Ich weiss, dass es uebers Internet keine Verzehrfreigabe gibt, aber falls das wirklich der Erbsenstreuling ist, waere dieses Exemplar bereits zu alt zum Essen?


    Ich werd nochmal auf die Suche gehen, um juengere Exemplare zu finden.


    lg. Dieter

    Hallo,


    Ich kenne Bovisten, die innen weiss oder schwarz sind; jetzt habe ich aber einige gefunden, die innen eine merkwuerdige Struktur haben.


    Die meisten Exemplare hatten einen Durchmesser zwischen 4 und 8 cm. Die Haut war glatt und das Innere fest; d.h. es gab einen Widerstand beim Schneiden, aber ich konnte leicht mit einem Stock in die Schnittflaeche bohren (in allen Partien gleichermassen). Nach dem Schneiden hatte der Pilz einen angenehmen etwas strengen pilzigen Geruch (schwer zu beschreiben). Eine Geschmacksprobe hab ich natuerlich nicht gemacht.


    Fundort is Portugal in einem Eukalyptus-Wald auf saurem und sehr hartem Lehmboden (direkt auf dem kompaktierten Feldweg) auf ca. 400 m Hoehe.


    Kann mir jemand einen Namen dafuer geben?


    lg. Dieter


    Bilder der Aussenansicht, des Schnitts und einer Vergroesserung der Schnittflaeche:





    Russula alutacea hätte, wie du richtig schreibst, ledergelbe Lamellen (da kommt der Name Ledertäubling her, die Bezeichnung "Lebertäubling" muss ein Druckfehler sein), das allerdings erst bei Reife, und einen milden Geschmack. Da es viele optisch ähnliche Arten gibt, kann R. alutacea seriöserweise nur unter Zuhilfenahme des Mikroskops bestimmt werden. Er ist einer der ganz wenigen Täublinge, die eine homogene Huthaut und dazu teilnetziges Sporenornament haben. Phenol würde auf der Stielrinde nicht schokoladenbraun, sondern brombeersaftrot.


    Danke fuer den Hinweise. Leider hab ich z. Z. weder Phenol noch Mikroskop zur Hand.


    Die Exemplare, die ich gesehen hab waren alle noch sehr jung. D.h., es ist durchaus moeglich, dass bei aelteren Examplaren die chremfarbenen Lamellen noch dunkler werden.


    lg. Dieter

    leider kann ich zur Klärung Deiner Anfrage betreffend Lebertäubling wenig beitragen, da müssen Russulaner ran. Ich weiß z.B., dass Christoph im Umgang mit Ledertäublingen bewandert ist.


    Danke fuer die Korrektur. Ich hab mir gleich gedacht, dass bei dem Hut Leder viel besser passt. Aber da steht tatsaechlich "weinbrauner Lebertaeubling" in meinem Pilzbuch (der grosse Naturfuehrer Pize vom Kaiser Verlag, S. 101). Wenn jemand viel an die Leber denkt, kann so ein Freudscher Versprecher schon mal vorkommen. ;)


    Zitat

    Was mich zur Antwort bewegt ist der Fund eines Lebereischlings auf der Pilzausstellung letzte Woche in Wü, der schon derart zirrhotisch daherkam, dass ich regelrecht erschrak und mir das mit dem Trinken vielleicht doch noch mal überlegen werde.
    ;)


    Die Leber ist natuerlich ein wichtiges Organ, aber trinken muss der Mensch. Man kann die Pilze ja nicht trocken herunterwuergen. Solange der Unterschied zwischen Trinken und Saufen nicht in Vergessenheit geraet ...


    lg. Dieter

    Hallo,


    auf unserem Grundstueck gibt es einige Pilzarten, die aussehen wie Taeublinge. Diesen hab ich gestern gefunden. Koennte das ein Lebertaeubling (russula alutacea) sein?


    Der hat einen Durchmesser von 7 cm und Gesamthoehe von 5 cm. Der Hut ist glatt mit einer Vertiefung in der Mitte. Die Hutfarbe is braun mit einem roetlichen Stich, also in etwa violett. Der Stiel ist zylindrisch und weiss. Das Einzige, dass nicht passt, sind die Lamellen; die sind naemlich weiss oder chremfarben und nicht gelb (also wieder keine Glueck?). Er riecht angenehm nach Pilz.


    Fundort ist Portugal an einem Suedhang auf saurem Lehmboden unter Korkeichen und Arbutus Unedo auf ca. 250 m Hoehe.







    lg. Dieter

    Die Hutoberfläche von B. reticulatus wie ungefettetes.


    Ja, ungefetttetes Leder trifft es gut.


    Zitat

    Wenn du aber mal einen besonders dunklen Sommersteinpilz findest, dann vergleiche mit dem Schwarzhütigen (Boletus aereus).


    Ich hab heute noch mehr Sommersteinpilze gefunden. Darunter auch viele mit "feldrissigem" bzw. dunklem Hut.




    lg. Dieter

    Danke fuer die Antworten. Wahrscheinlich hast du recht Andre, dass ich Schwierigkeiten hatte, den B. reticulatus zu erkennen, weil ich noch keinen B. edulis in der Hand hatte. Die meisten Bilder im Forums-Portrait des Sommersteinpilzes haben einen dunkelbraunen samtigen Hut, der fast so aussieht wie der Hut des B. fragrans, den es hier auch gibt. Im Vergleich dazu, fuehlen sich meine Sommersteinpilze glatt an. Das Bild des –žfeldrig Aufreissenden–œ B. reticulatus im Portrait sieht aus wie ein Roehrling mit gelbem Fleisch, den ich ebenfalss hier habe, und dessen –žfeldrige Risse–œ sich stark von den –žRand-Rissen–œ in meinen Sommersteinpilzen unterscheiden.


    Es stimmt, dass ich keine rosa Schicht unter der Huthaut feststellen konnte, dafuer aber eine Rosaschicht auf der Roehrenseit des Huts einiger alter Exemplare (siehe letztes Bild). Aber das zaehlt ja wohl nicht. Nach Abziehen der Huthaut war eine hellbraune Oberflaeche zu sehen.


    Was noch fuer den Sommersteinpilz spricht, sind wahrscheinlich die hohen Temperaturen, die wir momentan noch haben, z.T. ueber 30 Grad.


    Lg. Dieter


    PS: Diese B. reticulatus Exemplare sehen aus wie meine, besonders der im letzten Bild.


    Naja, fast. ;)
    Das ist >Boletus reticulatus<.


    Danke fuer die Antwort. Wie erkennst du das?


    Die Huthaut war eher glatt als samtig. Was auf B. edulis schliessen laesst. Nach meinem Pilzbuch soll B. edulis auch im Mischwald auftreten.


    Ich schick nochmal ein Bild mit juengeren und aelteren Exemplaren und einen Schnitt durch ein ganz altes Exemplar.




    lg. Dieter

    Und noch eine Frage: Was pasiert, wenn du bei den jungen PIlzen auf der Hutoberfläche rumdrückst?


    Ich hab heute noch einige Boletus Fragrans gefunden. Bei alten und jungen Exemplaren ist der Hut gleichmaessige dunkelbraun und ohne Flecken.


    Stiel und Hut-Unterseite verfaerben sich sofort dunkelblau durch leichten Druck. Die Hut-Oberlfaeche zeigt keine Veraenderung auch bei starkem Druck.





    lg. Dieter

    Ich bin ein totaler Neuling was Pilz-Bestimmung angeht. Aber ich glaube, hier gibt es keinen Zweifel. Das muss ein Boletus edulis sein! Davon hab ich heute eine groessere Menge in Portugal gefunden.


    Hut hellbraun mit weissem Fleisch, sehr fest by jungen Exemplaren, weich bei aelteren. Der hellbraune Stiel hat eine feine Netzzeichnung. Die Roehren sind lang und sehr fein bei jungen Exemplaren, bei aelteren werden die Poren leicht gelblich und man kann die Roehren erkennen. Geruch angenehm nach Pilz.


    Das Fleisch und die Poren verfaerben sich nicht durch Verletzung oder Schnitt.


    Standort: Sued-West-Hang in ca. 250 m Hoehe auf saurer Lehmerde unter Korkeichen und Arbutus Unedo.


    Die Bilder von der Pilzunterseite sind von einem jungen und einem etwas aelteren Exemplar.








    lg. Dieter


    Der Goldtäubling lässt sich mit einem billigen Trick entlarven: einfach die Huthaut abziehen, wenn es darunter goldgelb ist, wird er es sein.


    Danke fuer den Hinweis. Dann muss ich nochmal in den Wald. Ich hoffe, dass ich die Stelle wiederfinde. Ich hab kein Exemplar mitgenommen, weil ich mit Lamellen-Pilzen noch nicht viel Erfahrung hab.


    lg. Dieter

    Hallo,


    heute gefunden, in Sued-Portugal. Alle Merkmale scheinen mit dem Goldtaeubling (Russula aurata) uebereinzustimmen: kugeliger Hut bei jungen Examplaren; spaeter unregelmaessig gewoelbt mit einer Vertiefung in der Mitte. Die Lamellen sind gelb und das Fleisch ist weiss. Der Stiel ist auch weiss.


    Ich hab keine Geschmacksprobe gemacht und konnte keinen nennenswerten Geruch feststellen.


    Diese Pilze (es waren einige) standen an einem Suedhang mit saurem Lehmboden auf 250 m Hoehe unter Korkeichen und Arbutus Unedo.


    Kann jemand den Fund bestaetigen? Gibt es ausser dem Kirschroten Speittaeubling noch andere Verwechslungsmoeglichkeiten?







    vergleiche mal mit Boletus spretus (syn. aemilii/emilei).


    Danke Juergen, Beschreibung und Bilder passen.


    Das ist ein Boletus spretus, keine Zweifel.


    lg. Dieter


    PS: Ich hab vergessen zu sagen, dass das Fleisch im Hut nach dem Schneiden weiss wird. Wie das auch im Bild zu sehen ist.

    Ich tippe mal "versuchsweise" auf Purpurroehrling (boletus purpureaus), obwohl die Abbildung in meinem Pilzbuch ganz anders aussieht. Auch riecht der nicht richtig –žfruchtig–œ sondern eher nach Seife aber nicht sehr stark. Die blau-schwarze Farbveraenderung ist auch nur unten auf der Schnittglaeche des Stiels. Der Stiel ist zwar oben gelb und unten roetlich, aber ich kann kein Netz entdecken, wie beim Purpurroehrling. Die Roehren sind auch nicht lang, sondern eher kurz.


    Wir haben einige aber nicht sehr viele davon auf unserem Gelaende. Der kommt jedes Jahr im Oktober wieder an dergleichen Stelle, aber ich hab noch nicht gesehen, dass der Hut –žweissliche–œ waere. Der Hut ist immer roetlich braun. Auch werden die Poren nicht –žroetlich–œ, sondern sind, wie das Fleisch, immer gelb. Die Poren verfaerben sich blaeulich auf Druck.


    Dieses Exemplar ist ca. 16 cm im Durchmesser, ca. 8 cm hoch und stand an einem Suedhang in 250 m Hoehe auf saurer Lehmerde under Korkeichen und Arbutus Unedo in Suedportugal.


    lg. Dieter






    Das mit der Hutoberfläche hat mich einfach interessiert, da ich den Pilz nur aus der Literatur kenne und es teils abweichende Angaben gibt ("Hut unveränderlich" bis "dunkelbraun fleckend").


    Ich hab leider keine weiteren Exemplare mehr gefunden. Aber wir haben ungwoehnlich viel Regen und ich nehme an, dass in den naechsten Tagen noch einige nachwachsen.


    Aus der Erinnerung wuerde ich nicht sagen, dass der Hut "fleckend" ist. Soweit ich mich erinnere war bei allen Exemplaren, sogar bei aelteren, der Hut gleichmaessig dunkelbraun und samtig, obwohl sich der Hut bei der Feuchtigkeit eher glatt angefuehlt hat.


    Ich hab die jetzt getrockenet, wobei sich die Schnittflaechen wieder aufgehellt haben und jetzt genauso hell sind wie bei anderen getrockneten Steinpilzen auch.



    Demnaechst hab ich noch eine andere Anfrage zu einem Steinpilz, der bei uns im Dezember waechst und der beim Trocknen fast ganz schwarz wird. Ich hab noch einige alte Bilder, aber wenn ich bis Dezember warte kann ich vielleicht eine genauere Anfrage machen.


    Zitat

    Wobei Boletus fragrans ja ganz lecker sein soll, aber das entscheidest du für dich, Verzhrfreigabe geht ja nicht übers Netz.


    Nachbarn sagen, sie haben den Pilz seit Jahren gegessen. Sie konnten mir aber keinen Namen dafuer geben. Jetzt, wo es sicher ist, was es ist, werd ich mit dem Verzehr beginnen. Mein Nachbar sagte auch, dass es zu 100% sicher ist, dass es der boletus fragrans ist, den du verlinkt hast. Also nochmals vielen Dank. Du hast unsere Diaet um ein Wesentliches angereichert.


    lg. Dieter

    Hallo Pablo,


    vielen Dank fuer die schnelle Antwort.



    Es sieht so aus, als haettest du einen Volltreffer gelandet. Die Bilder und Beschreibungen sind identisch mit meinem Pilz. Auch die Farbferaenderung stimmt.


    Zitat

    nimm das nächste Mal für das Schnittbild zuhause und eventuell weitere Untersuchungen den ganzen Pilz mit. Also auch die Stielbasis.


    Du hast natuerlich recht. Ich mach die Stielbases meistens ab, um nicht soviel Erde in den Korb zu bekommen, sonst wird das Saeubern zu aufwendig. Vielleicht sollte ich einige Papiertuecher mitnehmen, um einzelen Exemplare getrennt einzuwickeln.


    Zitat

    Was pasiert, wenn du bei den jungen PIlzen auf der Hutoberfläche rumdrückst?


    Kann ich leider nicht mehr ausprobieren. Ich hab die Pilze geschnitten und in den Doerraparat gesteckt solang sie noch frisch waren.


    Aus der Erinnerung wuerde ich sagen, dass nichts passiert ist. Wie gesagt, das Fleisch war sehr fest und der Hut hat auf Druck nicht Nachgegeben oder sich verfaerbt wie der Stiel oder die Pilzunterseite. Aber ich nehm an, dass in den naechsten Tagen noch mehr von diesen Pilzen wachsen, dann kann ich das testen.


    Ein weiteres Merkmal war, dass die in einer Gruppe stehenden Pilze an der Stielbasis zusammengewachsen waren. Das stimmt auch mit boletus fragrans ueberein.


    Unten noch Bilder von der Unterseite eines jungen und eines alten Pilzes.


    lg. Dieter



    Hallo, dies ist mein erster Beitrag und ich hoffe, nicht allzuviel falsch zu machen.


    Hier in Sued-Portugal hatten wir schon im September Regen. Nach den Steinpilzen, Roehrlingen und Kaiserlingen im September kommen jetzt im Oktober einige, die ich nicht kenne.


    Heute habe ich etwas gefunden, das wie ein Roehrling aussieht aber eine sehr starke Farbveraenderung an der Schnittflaeche aufweist.


    Die Pilze stehen einzeln oder in Gruppen in einem huegeligen Gelaende unter Laubwald (Korkeichen, Arbutus Unedo, Ginster, usw.) auf schwerem Lehmboden ca. 300 Meter ueber dem Meer.


    Der Hut hat einen Durchmesser von 5 bis 15 cm und wahrscheinlich eine leicht rauhe Oberflaeche, aber heute hat es geregnet. Die Roehren sind relativ kurz. Der Stiel ist hell gelb-braun bei jungen Exemplaren und leicht roetlich-braun bei aelteren Exemplaren.


    Das Fleisch und die Poren sind gelb. Das Auffaelligste ist die starke Verfaerbung der Druckstellen und Schnittflaechen. Die Schnittflaechen werden sehr stark blaeulich gruen.


    Der Geruch ist sehr schwach.



    2 einzeln stehende Exemplare


    Eine Gruppe mit 3 Exemplaren


    Schnitt



    lg. Dieter