Hallo Tuppie,
manchmal ist die Wirklichkeit fantastischer als die Fantasie.
lg. Dieter
Hallo Tuppie,
manchmal ist die Wirklichkeit fantastischer als die Fantasie.
lg. Dieter
In Englisch vom Guardian:
How research into glowing fungi could lead to trees lighting our streets
lg. Dieter
Hallo Stefan,
man muss die Biotechnologie nicht generell ablehnen, um zu verstehen, dass das kommerzielle Interesse Einzelner nicht ueber dem Gemeinwohl stehen darf. Es werden heute ganz gezielt die gesetzlichen Rahmenbedingungen veraendert, um sicher zu stellen, dass gentechnisch veraenderte Lebensmittel gewinnbringend sind. Durch die Globalisierung kann ein hoher Wohlstand heute nur durch patentrechtlich geschuetzte Technologie erzielt werden. Deshalb wird Biotechnologie auf staatlicher Ebene gefoerdert. Aber was sich fuer die industrielle Fertigung von Gebrauchsguetern bewaehrt hat, muss nicht auch richtig sein fuer Lebensmittel oder fuer natuerliche Prozesse.
Im Uebrigen kann man die Gentechnik bei Lebensmitteln nicht mit der Gentechnik bei Arzneimitteln vergleichen. Lebensmittel muessen wir alle jeden Tag zu uns nehmen. Das ist bei Arzneimitteln nicht der Fall. Im Labor hergestellte Arzneimittel beintraechtigen auch nicht die Natur, wie das bei Freiland-Anbau von Lebensmitteln der Fall ist.
Lg. Dieter
warten wirs erstmal ab. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Mich würde interessieren, was die da genau gemacht haben. Ich habe die Vermutung, dass die da gar nicht so viel manipuliert haben, wie man auf den ersten Blick denken könnte.
Hallo Stefan,
was ist "wenig" oder "viel" manipuliert, wenn es um gentechnische Veraenderungen geht? Bereits die Veraenderung eines einzelnen Gens kann eine erhebliche Wirkung haben. Hier wurden einige Gene eliminiert, um zu verhindern, dass die Champignons braun werden.
ZitatThe effect is achieved by targeting the family of genes that encodes polyphenol oxidase (PPO) –” an enzyme that causes browning. By deleting just a handful of base pairs in the mushroom–™s genome, Yang knocked out one of six PPO genes –” reducing the enzyme–™s activity by 30%.
Gene-edited CRISPR mushroom escapes US regulation
In der Natur ist alles miteinander Verbunden. Eine Veraenderung an einer Stelle, kann eine unvorhergesehen Wirkung an einer anderen Stelle haben. Selbst wenn wir eine Funktion eines Gens kennen, koennen wir nicht wissen, ob das Gen nicht noch andere Funktionen hat oder, wie dieses Gens zusammen mit anderen Genen wirkt.
Das Problem ist, dass die Gentechnik durch kommerzielle Interessen angetrieben wird, die darauf dringen, neue Produkte moeglichts unreguliert und nach minimalen Tests schnell auf den Markt und damit in die Natur zu bringen. Um die Unbedenklichkeit neuer Produkte umfassend zu testen, muessten Tests ueber Jahre oder gar Jahrzehnte durchgefuehrt werden, was fuer eine kommerzielle Nutzung viel zu teuer waere. Das ist ja schon bei herkoemmlichen Medikamenten ein Problem. Es gibt unzaehlige Medikamente, die jahrelang von Aerzten verschrieben wurden oder die es frei zu kaufen gab, und die dann irgendwann ploetzlich vom Markt verschwinden, weil sich im nachhinein herausgestellt hat, dass sie gefaehrliche Nebenwirkungen haben.
Im vorliegenden Fall gibt es noch zwei weitere Probleme. Erstens kann das Produkt verkauft werden, ohne die uebliche Regulierung bei gentechnischen Produkten, weil keine Fremd-Gene hinzugefuegt wurden sondern nur Gene eliminiert wurde. Ausserdem kommt die Gentechnik hier bei Pilzen zur Anwendung, wo zumindest Waldpilze fast die letzten noch natuerlichen Lebensmittel sind, die wir haben.
Es wuerde mich daher interessieren, ob die veraenderte Gensequenz durch Sporen auf Wildpilze uebertragen werden kann. Eine gentechnische Veraenderung, die sich in der Natur ausbreitet, kann nicht rueckgaengig gemacht werden.
lg. Dieter
Jetzt ist es also soweit, der Fortschritt macht auch vor den Pilzfreunden nicht halt.
CRISPR-Pilz darf ohne Auflagen in die Supermarktregale
Besteht die Gefahr, dass die Gene des genetisch veraenderten [font="Verdana, Helvetica, Arial, sans-serif"]Agaricus bisporus auf andere Champignons uebertragen werden?[/font]
[font="Verdana, Helvetica, Arial, sans-serif"]lg. Dieter[/font]
Danke fuer die Antworten. Es ging mir um Pilze allgemein, Trueffel hab ich sowieso noch nicht gefunden. Pilze sollen ja die Faehigkeit haben, Schadstoffe aus dem Boden aufzuhnehmen. Allerdings weiss ich nicht, ob das problematischer ist als bei Wild. Ich hab Chernobyl in Japan erlebt und kann mich nicht an die Diskussion zu dem Thema in Europa erinnern. Deshalb hatte mich dieser Artikel ueberrascht. Ich nehme an, dass wir in Portugal weniger stark belasted sind als Bayern. Zumal bei uns an der Atlantikkueste, wo wir vorwiegend Westwind haben, der vom Ozean frische Luft bringt.
lg. Dieter
Zitat
[font="Verdana, Helvetica, Arial, sans-serif"]30 Jahre nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl enthalten manche Waldpilze in Europa noch bedenkliche Mengen an radioaktivem Cäsium-137.[/font]
Ist das tatsaechlich immer noch ein Problem?
lg. Dieter
Danke Pablo,
wieder einen Pilz abgehakt. Bald kenne ich die meisten Grosspilze bei uns.
lg. Dieter
Hallo Eberhard, hallo Pablo,
A. asteropus kann man wohl wirklich ausschliessen. Aber waere A. excelsa (Grauer Wulstling) nicht auch eine Moeglichkeit? Bei dem soll das Fleisch an der Stielknolle leicht braeunend sein. Roetend und braeunend sind ja nicht so sehr verschieden.
lg. Dieter
Hallo Rasmik,
ja es gibt die typischen Rottoene. Allerdings kann ich fast keine Riefen an der Manschetter erkennen. Wenn die Manschette noch so gut erhalten ist wie beim 2. Fund, dann haette ich deutlichere Riefen erwartet, wie in dem untenstehenden Fund.
Ich glaub schon, dass alle drei Funde zu derselben Pilzart gehoert. Beim dritten Fund muss irgend etwas passiert sein. Denn die Uberreste unter den Lamellen sind sehr ungewoehnlich.
lg. Dieter
Hallo,
diese Pilze habe ich heute in Portugal gefunden, auf Lehmerde im Laubwald bzw. am Wiesenrand.
Ich bin nicht sicher, ob das Perlpilze sind. Die Manschetten haben fast keine Riefen und der Stiel beim 3. Fund hat ungwoehnliche Flocken. Bei diesem Fund ist auch die Unterseite der Lamellen mit Flocken oder den Uberresten einer Membran bedeckt. Der Geruch war angenehm. Geschmacksprobe habe ich keine gemacht.
Was denkt ihr, sind das Perlpilze?
lg. Dieter
Fund 1
Fund 2
Fund 3
Hallo Stefan, hallo Stephan,
danke fuer die Info.
Ich dachte, dass die Flecken an der Stielbasis von der Erde her stammt. Aber vielleicht taeusche ich mich. Ich hatte die Erde vorher mit dem Messer abgekratzt, damit man den Stiel besser sieht. Unsere Lehmerde ist stark eisenhaltig und hat manchmal eine leicht roetliche Toenung.
lg. Dieter
Hallo Stefan, hallo Joerg,
danke fuer die Hilfe. Ich werde den Fund vorlaeufig als R. vesca speichern.
Es ist doch sehr schwer, Taeublinge ohne Hilfsmittel zu bestimmen. Von ca. 30 Funden habe ich hoechstens ein Drittel bestimmt, und das auch nicht ganz sicher. Fuer diese Pilz-Saison lohnt es sich schon nicht mehr, aber fuer die naechste moechte ich mir wenigstens Chemikalien beschaffen, und vielleicht sogar ein Mikroskop.
lg. Dieter
Hallo,
gestern gefunden in Portugal am Wegesrand in der Naehe von Laubbaeumen.
Hut: 8 cm breit, rotbraun mit violettem Stich heller am Rand und unter Laub und Erde, Rand kurz gerieft
Huthaut: kann 1/2 abgezogen werden, trocken
Lamellen: weiss, koennen gebogen werden, brechen unter starkem Druck (siehe Bild 2)
Stiel: 5 cm lang, weiss, zylindrisch
Fleisch: sehr fest, weiss, keine Farbveraenderung
Sporenabdruck: weisslich oder leicht chremefarben (siehe Bild 5)
GR: neutral
GS: mild
Habe leider weder Chemikalien noch Mikroskop.
Wer kann helfen?
lg. Dieter
Hallo Stefan, hallo Oehrling,
ZitatBei milden rothütigen Täublingen geht ohne Angabe der Sporenpulverfarbe wenig bis gar nichts, denn es gibt mehr als 50 rothütige Arten.
Oh, ich dachte alle Taeublinge haetten weissliches Sporenpulver. Dann muss ich wohl was falsch verstanden haben. Aber die beiden Exemplare sind jetzt sowieso schon zu alt fuer einen Sporenabwurf.
ZitatEin paar deiner Angaben verwirren auch mehr, als dass sie aufklären. Z. B. schreibst du, dass die Lamellen "flexibel" seien. Das kann ich mir allerdings bei keinem der beiden Pilze vorstellen.
Ich kann nur berichten, was ich auch gesehen habe. Mir ist klar, dass die Pilzbuecher behaupten, dass fast alle Taeublinge sproede Lamellen haben. Das mag auf junge Exemplare zutreffen. Aber ich hab festgestellt, dass bei aelteren Examplaren, wie bei diesen, die Lamellen oft relativ flexibel sind. Das heisst, ich konnte bei beiden die Lamellen um ca. 45 Grad herunterdruecken ohne das sie zerbrechen. Natuerlich zerbrechen sie irgendwann, wenn der Druck noch groesser wird.
ZitatDann schreibst du bei Fleisch "weiß, ... keine Verfärbungen", obwohl die rostgelben Fleischverfärbungen an der Stielbasis, beim ersten Exemplar jedoch auch in der oberen Stielhälfte und in den Lamellen sehr deutlich sichtbar sind.
Der rostgelbe Fleck an der Stielbasis ist mit dem blossen Auge kaum zu erkennen. Im Photo sieht man das deutlicher. Ich hab angenommen, dass die Stielbasis eine andere Farbe hat, und dass es also keine Farbveraenderung gegeben hat. Ansonsten ist das Fleisch auch nach zwei Tagen unveraendert weisslich. Dass die Farbe der Lamellen mit dem Alter dunkler wird hat ja nichts mit der Farbveraenderung des Fleisches im Schnitt zu tun. Jetzt nach zwei Tagen sind die Lamellen-Scheiden gleichmaessig gelbbraun geworden (dunkler zum Hutrand), also nicht mehr so fleckig wie auf dem Bild.
lg. Dieter
Hallo,
gestern gefunden in Portugal auf Lehmerde im Laubwald. Beide waren nicht mehr ganz taufrisch, aber noch gut erhalten. Wahrscheinlich wird die Bestimmung schwierig ohne Mikroskop.
Taeubling Nr. 1
Hut: 5,5 cm breit, gewoelbt
Huthaut: trocken, rotbraun, heller zum Rand, laesst sich nur ¼ abziehen
Lamellen: flexibel, chremefarben mit Rostflecken
Stiel: ca. 5 cm lang, weisslich, zylindrisch
Fleisch: sehr fest, weiss, keine Verfaerbung
GR: neutral
GS Fleisch und Lamellen: mild mit suesslichem Nachgeschmack, angenehm
Kann das R. vesca sein, obwohl die Huthaut bis zum Rand reicht?
Taeubling Nr. 2
Hut: ca 6 cm breit, kleine Vertiefung in der Mitte
Huthaut: trocken, graubraun, heller zum Rand, laesst sich nur ¼ abziehen
Lamellen: flexibel, weisslich
Stiel: weisslich, zylindrisch, verjuengt an der Basis
Fleisch: fest, weiss, keine Verfaerbung
GR: neutral
GS Fleisch und Lamellen: mild mit suesslichem Nachgeschmack, angenehm
lg Dieter
Danke Pablo, jetzt verstehe ich.
lg. Dieter
Auf dem Schnittbild ist auch erkennbar, daß da keinerlei HUtfleisch zapfenförmig in den Stiel runterwächst.
Hallo Pablo,
ich weiss nicht, wie ich mir das vorstellen soll. Gibt es dafuer ein Bild?
lg. Dieter
Hallo Oehrling, hallo Stefan,
danke fuer den Hinweis. Ich hab mir schon gedacht, dass es auch etwas anderes sein koennte. In meinem Buch hatte in den Weissfleischigen Faelbling als zweite Wahl markiert. Aber wahrscheinlich habt ihr recht. Es ist wohl doch eher Hebeloma crustuliniforme. Ich werde den Geruch beim naechsten Fund nochmal ueberpruefen.
lg. Dieter
Hallo,
gestern gefunden in Portugal auf Lehmboden im Laubwald.
Hut: bis 7 cm breit, beigefarben bis hellbraun
Huthaut: trocken, vorher wahrscheinlich klebrig
Stiel: bis 7 cm lang, weisslich, zylindrisch, gebogen oder verdickt an der Basis, sehr zaeh und flexibel
Lamellen: milchkaffeebraun
Fleisch: weisslich, keine Farberveraenderung
Sporenabwurf: dunkelbraun
GR: unbestimmt
GS: leicht ruebenartig
Ich tippe auf Entfaerbender Dickfuss (Cortinarius decoloratus). Was denkt ihr?
lg. Dieter
Hallo Pablo, hallo Sepp,
danke fuer den Hinweis. Ich hatte neulich schon mal einen Schneckling gefunden, der als Hygrophorus personii identifiziert wurde. Optisch ist der tatsaechlich sehr aehnlich, allerdings war der mit einer dicken Schleimschicht ueberzogen. Wogegen der neue Fund fast trocken war. Ich hab nur darauf geschlossen, dass er leicht klebrig gewesen sein muss, weil noch Blaetter und Erde am Hut und am Stiel klebten.
Aber vielleicht verschwindet ja die klebrige Schicht nach einiger Zeit und dies ist tatsaechlich auch Hygrophorus personii.
lg. Dieter
Hier Bilder vom Altfund:
Hallo,
gestern gefunden in Portugal auf Lehmerde im Laubwald.
Hut: 4 cm breit, braun mit konzentrischen Ringen, heller Rand, leicht klebrig
Stiel: 6 cm lang, unten braun genattert, oben weiss mit kleinen Flocken
Lamellen: weiss, leicht am Stiel herablaufend
Fleisch: weiss, fest, nicht faserig
Sporenabwurf: weiss
GR: unbedeutend
GS: unbedeutend
Ich tippe Olivgrauer Schneckling (Hygrophorus mesotephrus). Kann das jemand bestaetigen?
lg. Dieter
zum Geruch......bei Lepista nuda habe ich oft das Gefühl er riecht nach Parfümerie. Ist das da auch so?
Hallo Heidi,
ich kann mir nicht recht vorstellen, was ein Geruch nach Parfuemerie ist. Jedes Parfum hat doch einen starken Eigengeruch. Bei der Beschreibung des Geruch's als "wuerzig" hab ich mich natuerlich von der Beschreibung fuer L. nuda in meinem Pilzbuch leiten lassen. Ich glaube, dass wir einen Geruch meistens nur erkennen, weil wir wissen, wie ein Pilz riechen soll. Damit ist die Geruchsbestimmung doch sehr ungenau bei den meisten Pilzen.
Was die Farben angeht, so sind die Farben in dem Bild relative hell, wie sie in dem Licht eben erschienen. Nach einem Tag waren besonders der Stiel und die Lamellen wesentlich dunkler, wobei ich auch nicht mit Sicherheit zwischen Lila und Violett unterscheiden kann. Die Huthaut ist dagegen braeunlicher geworden, wobei die violette Toenung zurueckgegangen ist. Das Fleisch ist jetzt fast weiss.
Vielen Dank fuer alle Antworten.
lg. Dieter
Hallo,
gestern auf einer Wiese mit Lehmerde in Portugal gefunden.
Hut ca. 10 cm breit, Huthaut glatt, violettbraun
Stiel ca. 8 cm lang, weiss mit violetter Toenung, Oberflaeche etwas flockig ueberfasert
Lamellen violett
Fleisch violett mit weisslichen Stellen, ganz weiss nach 24 Stunden
GR: wuerzig
GS: mild
Sporenabdruck weisslich
Ich nehme an, dass es sich um den Violetten Roetelritterling (Lepista nuda) handelt. Kann das jemand bestaetigen?
lg. Dieter
PS: Schade, dass es nicht der Pilz des Jahres fuer 2016 ist, der Lilastielige Roettelritterling
Hallo Oehrling,
das Braun der Huthaut war nicht einfach zu definieren. Vielleicht koennte man sagen fleischfarben oder ein helles braun, bei dem die violette Toenung des Pilzes etwas durchkommt. Aber "dick-schleimig" war der Hut mit Sicherheit nicht.
Wie gesagt, haben sich der Stiel sowie die Lamellen auf Druck violett verfaerbt. Auf dem Hut gab es aber keine Verfaerbung, auch nicht bei starkem Druck.
Vielen Dank fuer die Hilfe,
lg. Dieter