Und was lernen wir daraus? 90% des politischen Klima- und Umweltschutz-Geredes ist hohles Geschwalle von Figuren die sich gerne als Saubermänner generieren wollen, aber nur an ihrem Geldbeutel interessiert sind. Je grüner sie sich außen geben, desto verrotteter sind sie meistens innen.
Nächstes mal einfach mal was weniger korruptes wählen.
Hallo Apokalyptischer Reizker, Dein Pauschal-Urteil teile ich nicht. In allen Parteien gibt es überwiegend Menschen, die aus idealistischer Überzeugung aktiv sind.
Ja, natürlich gibt es Menschen, die von Geld angezogen werden, und die sammeln sich natürlich dort, wo über viel Geld entschieden wird.
Hier geht es vermutlich vor allem um viel Geld für den Eigentümer der Wiese, und der wird schon mit dem Bürgermeister und ein paar wichtigen Vertretern der Fraktionen mal ein Bier getrunken haben (auch ohne Bestechungsversuche, wie Du sie unterstellst). Das Problem hier wie überall ist wohl eher die verheerende Mischung aus Inkompetenz bei ehrenamtlichen Stadtratsmitgliedern, und einer lustlos vor sich hin wurschtelnden Verwaltung. Und dazu die immer noch weit verbreitete Ansicht (nicht nur im ländlichen Raum), dass die Ausweisung von Neubaugebieten die wichtigste Aufgabe eines Stadtrates wäre. Das alles ist tatsächlich weitgehend unabhängig davon, welche Partei gerade eine Mehrheit hat.
Um in diesem politischen Umfeld eine Saftlingswiese zu retten, hätte man 10 Jahre früher anfangen müssen. Und da können wir für die Zukunft lernen:
Wer mykologische Hotspots kennt, sollte unbedingt diese der Verwaltung offiziell zur Kenntnis geben. Zum Beispiel einen Antrag stellen, ein FFH-Gebiet oder ein Flächen-Naturdenkmal auszuweisen (es muss ja nicht immer gleich ein NSG sein). Im Wald zumindest dem Revierförster und der zuständigen Forstbehörde Bescheid geben - am besten nicht nur eine E-Mail, sondern als .pdf mit einer kleinen Karte des Gebietes, einer Fundliste und 2,3 schönen Fotos. Das lässt sich gut ausdrucken und abheften, und schon ist die naturschutzfachliche Bedeutung aktenkundig und kann (und muss) bei einer Planung berücksichtigt werden. Ein FFH-Status wäre für die Wiese in Solms vermutlich berechtigt (Flachland-Mähwiese Lebensraumtyp 6510) und als Schutz ausreichend gewesen.
Wolfgang