Beiträge von Wolfgang P.

    Hallo Inge,


    Flechten-Kartierung organisiert die BLAM (https://blam-bl.de/).


    Es gibt neuerdings eine Online-Kartierung:

    Neues Datenportal: „Flechten Deutschlands“ startet mit 400 Arten - Rote-Liste-Zentrum Rote-Liste-Zentrum
    Aus Deutschland sind derzeit 2.187 Flechtenarten, 562 flechtenbewohnende Pilze und weitere 55 flechtenähnliche Pilze bekannt. Diese Zahl erhöht sich laufend,…
    www.rote-liste-zentrum.de


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo Olaf,

    zumindest bei meinem Olympus BX41 ist der "Unendlich-Bereich" mit parallelem Strahlengang unterhalb der Tubus-Linsen, und der Trino-Ausgang oberhalb davon. Deswegen gibt es bei meinem Mikroskop ca. 10 cm oberhalb des Trino-Ausgangs ein virtuelles Zwischenbild. Nach meinem Verständnis sind die Mikroskope anderer Hersteller analog aufgebaut, und jedes Unendlich-Mikroskop benötigt die Tubuslinsen auch für die Farbkorrektur (was bei Endlich-Objektiven das Okular übernimmt), aber in diesem Punkt lasse ich mich gerne belehren.


    Grüße,


    Wolfgang

    ... und der Adapter hat keine Optik, sondern ist nur ein Rohr?


    Dann leg doch mal ein extrem kontrastreiches Objekt drunter, z.B. ein Objektmikrometer, halte mal ein Seidenpapier/Butterbrotpapier über den Trino-Ausgang und gucke, auf welcher Höhe Du ein scharfes Bild siehst. Das gibt Dir einen guten Eindruck, auf welcher Höhe sich der Foto-Chip der Kamera befinden sollte.


    Ich hatte mit vor 20 Jahren mal für diesen Zweck beim Astro-shop einen verstellbaren Adapter auf Basis von M52-Gewinde mit einem Konterring besorgt. Den konnte man auf Bruchteile von Millimetern in der Länge verstellen und dann festziehen. Sitzt immer noch.


    Bleibt aber Gebastel. Da hätte ich Bresser inzwischen mehr zugetraut :(


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Askger,

    Kamera-Adaption ist ein nichttriviales Problem. Deswegen verkaufen die Markenhersteller von Mikroskopen auch Adapter mit eigener Optik für 1000€+


    Wenn Dein Mikro Unendlich-Optik hat, kannst Du aber ohne Optik im Adapter die Kamera in der Höhe so einstellen, das Bild scharf wird.


    Ohne genaue Daten zu Mikroskop und jetzigem Adapter wird es wohl schwer sein, Dir etwas zu empfehlen.


    Wolfgang

    Auf der Seite Great Irish Grasslands fand ich dieses Paper (unten im Download), welches mir zum Einstieg auch gut geeignet erscheint.

    Hallo Marcel,


    Danke für den Hinweis - das Paper kannte ich noch nicht. Da Du nach einem Einstieg gefragt hast: wenn Du die Arten aus diesem Paper alle kennst, bist Du schon einen riesigen Schritt weiter, und vermutlich so weit, wie man ohne Mikroskop kommen kann. Den Schlüssel finde ich sehr übersichtlich und didaktisch. Genau so gehe ich im Feld vor!


    Fehler sind mir dabei nicht aufgefallen, nur bei aurantiosplendens hat der Autor ein von meinem recht stark abweichendes Artkonzept, oder ihm ist nur versehentlich ein zweites Foto von ceracea 'reingerutscht.


    Wenn Du von dort aus zur "cutting edge" der Hygrocybe-Forschung vordringen willst, geht's dann nur noch mit Spezialliteratur.


    Aretah :

    Im übrigen wurde auch Hygrocybe insipida gespalten - wie ich es vermutet hatte. Die neue Art meine ich auch schon mehrmals gesehen zu haben.

    kannst Du mir bitte das Paper schicken?


    Grüße,


    Wolfgang

    Ich hab' tatsächlich noch ein paar Bilder gefunden.


    Die Selbstversorgerküche und der Tagungsraum in der Remise:


    Rund um den Schieferpark (NSG --> Genehmigung besorgen!) mit mykologisch spannenden Abraumhalden




    Der menschgemachte Klimawandel schlägt aber voll zu.Also besucht den Thüringer Wald, solange noch Reste davon übrig sind!"


    Die "Wetzsteinwiese" - eine feuchte Bärwurzwiese mit Saftlingen. Den Wald dahinter gibt es aber nicht mehr.


    Auch ein Exkursionsgebiet: der Schloßpark Ebersdorf


    Etwas weiter zu fahren: die Sandgrube Remschütz (viele Inocyben)


    Am Ölschnitzsee - so sieht es an vielen Stellen aus:


    In einer knappen Stunde ist man in der Hölle - pardon, im Höllental:



    Grüße,


    Wolfgang

    Bleibt noch die Frage: Wo kann man gemütlich zusammen sitzen, sich über Pilze und sonstges unterhalten, singen, lustig sein, essen u.s.w.?? :gkopfkratz:

    Weißt du da mehr?

    LG

    Dodo

    neben der Selbstversorgerküche ist der Tagungsraum "Alter Hau" (im 2. Stock, mit Deckenlicht), in echt schöner als auf dem Foto:


    Veranstaltungs- & Tagungsräume | Schieferpark Lehesten


    Der Restaurant-Raum ist normalerweise auch 24/7 benutzbar, aber ggf. mit den anderen Gruppen geteilt.

    Man darf da auch abends keine leeren Bierflaschen 'rumstehen lassen, denn am nächsten Morgen ist dort Frühstück für die Gruppen, die das gebucht haben.


    Wenn die Teilnehmerzahlen hier sich bestätigen, wäre das größere Haus "Zur Kaue" für Euch schon eine Option, da sind die Küche und die Tagungsräume super.

    Bei den Wiesenpilztagen hatten wir aber eine Minimal-Belegung von 24 Zimmern, glaube ich (wobei auch Einzelbelegung gezählt hat).


    Wolfgang


    P.S.: wenn Ihr bei der Remise bleibt, könnt Ihr vielleicht die Wohnung Loquitz mit dazu nehmen. Das gibt nochmal 2 Schlafzimmer, ein Bad, eine Küche mit 4 Platten-Herd und ein gemütliches Wohnzimmer dazu (wobei da nicht alle 'reinpassen werden).

    Edit: Vllt kann man ja auch einen Abend essen gehen...die einheimische Küche probieren!

    An Restaurants ist rund um den Schieferpark die Auswahl nicht so üppig.

    Aber in Steinbach am Wald gibt's einen großen REWE, d.h. Ihr könntet den Verpflegungseinkauf dort erledigen.

    Lehesten selbst hat nur einen kleinen, aber feinen "Tante-Emma-Laden".

    Die Selbstversogerküche in der Remise hab' ich nicht vor Augen, aber in den anderen Häusern vom Schieferpark waren sie sehr gut ausgestattet.

    Für Getränke gibt's einen großen Kühlschrank und eine Strichliste.

    Hallo an alle,

    ich selbst werde zwar nicht am Forumstreffen teilnehmen, kann Euch aber von den Recherchen der DGfM-Tagung und der Wiesenpilztagung viele Exkursionsgebiete empfehlen.

    Ende Oktober wäre ja auf jeden Fall Saftlingszeit.


    Die Location ist auf jeden Fall hervorragend für Pilzveranstaltungen geeignet.


    Hier meine Wiesenpilzgebiete

    Wiesenpilztage_2024


    Hier waren wir bei der DGfM-Tagung:

    DGfM 2023 Lehesten


    Grüße und viel Spaß,


    Wolfgang


    Noch ein Hinweis:

    Bahnfahrer sollten als Ziel "Steinbach am Wald" eingeben (das liegt an der RE-Strecke Nürnberg-Jena), und sich dort abholen lassen.

    Hi Marcel,

    Lothar war/ist glaube ich viel an den wärmebegüstigten Südhängen der Flusstäler (Rems, Neckar, Main, ...) unterwegs.

    Du solltest zumindest den Gedanken im Hinterkopf behalten, dass sich in Sachsen mit deutlich kontinentalerem Klima die Saison um ein paar Wochen nach hinten verschieben könnte.

    Daher würde ich Dir raten, nicht schon im Februar mit der Suche aufzugeben, denn diesen Pilz findet man ja nicht durch Zufall, sondern nur durch gezieltes Nachsuchen.


    Am Ende entscheiden natürlich die Daten der tatsächlichen Funde, von denen Du uns sicherlich berichten wirst ;)


    Grüße,


    Wolfgang


    P.S.: der menschgemachte Klimawandel arbeitet bei dieser Pilzart aber vermutlich für Euch

    Hallo,

    hat jemand für die Panellus stypticus-Luminiszenz eine Literaturstelle? Ich wusste das nicht.


    Im übrigen sollte man noch anmerken, dass Fluoreszenz (UV-Anregung) ein recht häufiges Phänomen ist, während Bioluminiszenz (biochemische Anregung) sehr selten ist. So ganz verschieden sind die Moleküle übrigens nicht, denn beide Phänomene setzen voraus, dass das Molekül zwei Energiezustände hat, deren Differenz der Wellenlänge von sichtbarem Licht entspricht.


    Aber leider sind meine Quantenmechanik-Vorlesungen zu lange her, als dass ich die Frage beantworten könnte, welche Moleküle sich NUR biochemisch und nicht auch mit UV anregen lassen. In der Regel werden bei Luminiszenz wohl die Moleküle schon im höheren Energiezustand neu erzeugt, und fallen dann in den stabilen niedrigeren Zustand. Das heißt, das Bioluminiszenz nur am lebenden Organismus funktioniert, während Fluoreszenz auch am Exsikkat noch klappt, wenn die Moleküle stabil sind, wie z.B. bei Rauköpfen (Cortinarius/Leprocybe, keine Ahnung in welcher Gattung die aktuell sind).


    Grüße,


    Wolfgang

    Mir ist deswegen auch (ich bin Mathematiker, kein Biologe) nicht so ganz klar, warum gefühlt die meisten Mykologen jede Umkombination, die irgendwer irgendwo veröffentlicht hat, sofort und ungesehen mitgehen als hätte der Papst Ex Cathedra gesprochen.

    Naja, wir leben in einer Zeit, in der durch billige Routine-Sequenzierung täglich neue Fakten an's Tageslicht kommen, und die verlangen logischerweise eine Neubewertung der Lage. Da gab es vorher 200 Jahre lang nichts Vergleichbares, insofern ist der Nachholbedarf riesig.


    Dass dabei auch mal über's Ziel hinausgeschossen wird, ist wohl nicht zu verhindern. Wenn ein Wissenschaftler seine eigenen Fehler öffentlich korrigiert, erhöht das bei mir eher das Grundvertrauen in die Wissenschaft als es zu erschüttern.


    Grüße,


    Wolfgang

    (Arrhenia retiruga: ohne Stiel, seitl. angewachsen, fast glatt bis sehr schwach runzelig, kleiner als A. spathulata)

    A. spathulata wird oft mit retiruga synomisiert bzw. A.retiruga var. spathulata.

    Hallo,

    Die ersten Bilder hätte ich auch A. spathulata genannt, auch weil das Moos nach Tortula aussieht (mit Glashaar), das ist der einzige Wirt von A. spathulata.


    Das allerletzte Bild von der "ersten Art" passt aber für mich nicht dazu, weil es hängende Fruchtkörper zeigt, die auf einer Moosart ohne Glashaar wachsen? Das spräche für mich für A. retiruga, aber so genau kann ich in dem Gewirr von 3 oder 4 Moosen den Wirt nicht erkennen.


    A. retiruga und spathulata sind eng verwandt aber genetisch klar getrennt, siehe z.B. hier. Da sie auch auf unterschiedlichen Moosen parasitieren und unterschiedliche Wuchsrichtung der Fruchtkörper haben, sollte es da eigentlich keine Verwirrung geben, auch wenn sie zufällig die gleichen Sporengrößen haben.


    Gruß,


    Wolfgang


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