Man stößt einmal leicht mit der Spitze irgendwo an und die Pinzette ist nicht mehr so spitz oder gerade evtl. verliert sie sogar eine Spitze.
...ist mir auch einmal passiert. Abbrechen tut sie nicht (nicht die Ausführung aus Edelstahl), aber Verbiegen war ärgerlich genug. Konnte ich wieder gerade biegen, und dann solange mit der Pinzette 1000er Schleifpapier greifen und rausziehen, bis die beiden Backen wieder 100% plan waren. Aber ja, Präzisionsinstrumente müssen auch als solche behandelt werden.
Ich hab' auch ein paar NoName-Pinzetten ausprobiert, aber leider waren da noch deutliche Qualitätsunterschiede. Eine gute Pinzette im Haushalt zu haben ist aber kein Fehler, selbst wenn man das Pilz-Hobby mal aufgibt. Wie gesagt kann man damit auch kleine Zecken oder Spreißel entfernen. Und wenn man sich einmal an Luxus gewöhnt hat...
Das, was in einem billigen Mikroskopierbesteck in Etui als Pinzette dabei ist, ist jedenfalls für unsere Zwecke komplett unbrauchbar. Damit kann man vielleicht im Feld beim Fotografieren einen Grashalm entfernen.
Mit den Rasierklingen mache ich einerseits radiale Schnitte der Huthaut, andererseits löse ich damit einzelne Lamellen aus einem Fruchtkörper heraus und schneide mir dann je nach Bedarf eine dünne Scheibe von der Lamellenschneide (Beurteilung von Cheilozystiden) oder aber ein schmales Rechteck aus der Lamelle (Untersuchung der Lamellentrama bei Saftlingen). Mit den beiden Präpariernadeln zerzupfe ich dann mein Präparat
Sicherlich eine Frage der Arbeitsweise. Eine einzelne Lamelle herauszulösen, mache ich mit der runden Seite der Pinzette, das Zerzupfen mit der spitzen Seite (geschlossene Pinzette auflegen und sich auf dem Lamellenstück öffnen lassen). Das erfordert insgesamt weniger Geschick als mit 2 Nadeln, und geht mit einer Hand, sodass man die 2. Hand frei hat (z.B.wenn ich unter dem Bino arbeite, um den Fokus nachzustellen).
Grüße,
Wolfgang
