Beiträge von Wolfgang P.

    Und ich bin außerordentlich schlecht im Nacharbeiten. Da kommen nämlich meistens Pilze dazwischen...


    Hey, im Winter gibt's doch keine Pilze! Da hast du dann genügend Zeit zum Nachholen. :giggle:


    Vollkommen richtig. Es sei denn, man nimmt mal ein bisschen Tierdung mit. :evil: :cool:


    Oder es sei denn, man wohnt im submediterranen Oberrheingraben. Da kann schon mal bis Januar die Düne mit Winterpilzen vollstehen, und ab Februar kommen die ersten Frühlings-Ascos. Pilzfrei ist dort der August/September - und da muss man in den Odenwald hochfahren...


    schöne Disciseda übrigens, Pablo!

    Hallo Exkursierer,


    falls oben im Binger Wald Schnee liegt, würde ich Euch das Forsthaus Langenlonsheim (am Ende der Waldstraße) als Alternative empfehlen. Das liegt schon 100 Höhenmeter tiefer in der Weinbauzone. Außerdem seid Ihr vom sauren Taunusquartzit runter in's Rotliegende, wo es einzelne Kalk-Inseln und daher ein breiteres Artenspektrum gibt. Noch interessanter um diese Jahreszeit ist aber wie schon gesagt der Lennebergwald bei Mainz - eine Kiefern-Waldsteppe auf basischen Flugsanden (und nochmal 100 Höhenmeter tiefer und nochmal ein paar Grad wärmer). Ist allerdings Naturschutzgebiet, da wird das Verlassen der Wege nicht gerne gesehen.


    Wirklich schade, das ich nicht dabei sein kann... vielleicht kann ich zum Ende mal kurz dazustoßen und Hallo sagen (meine Veranstaltung in Fulda endet um ca. 14:00).


    Wolfgang


    der Treffpunkt läge nur etwa 1200 Meter zu Fuß vom Rheinufer entfernt.


    Theoretisch könnte man daraus einen kleinen Rundweg gestalten, Gesamtlänge etwa drei Kilometer. Weiter kommen wir ja eh nicht. ;)


    Nur etwa 300 Meter vom Treffpunkt (nördlich) entspringt ein Bach, welcher sich dann zum Rhein schlängelt, der Poßbach.


    die letzten 100 Höhenmeter sind fast senkrecht, denkt an die Klettergurte. Es ist kein Zufall, dass an dieser Stelle ein Pumpspeicherkraftwerk zum Rhein gebaut werden soll.


    Gruß,



    Wolfgang

    Nah am Rhein sind wir ja eigentlich.


    Hallo Jan,


    Ihr wollt auf 350 Höhenmeter, der Rhein ist bei Bingen auf 80 Höhenmeter.
    Das macht bei uns schon 1-2 Klimazonen aus.


    Wenn, dann würde ich Euch eher den Lennebergwald zwischen Mainz und Heidesheim empfehlen.


    Dass die besten Pilzzeiten vorbei sind, würde ich nicht sagen. Im Mainzer Sand hat die Saison noch nicht begonnen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo,


    eine Möglichkeit ist, die Fruchtkörper 2 Wochen im Kühlschrank zu vergessen, bis sie fast zerfließen. Und dann nochmal die Anzahl der Septen an den reifen Sporen zählen, ob es nicht doch öfter mehr als 7 sind.


    Ein Pilzfreund macht das regelmäßig so (auch bei Peziza), weil erst dann sicher die richtige Sporenreife erreicht ist.


    Grüße,


    Wolfgang


    Hi Pablo,


    Mycena pseudopicta ist an der Nahe auf jedem Trockenrasen. Vielleicht finden wir ihn ja auch morgen zusammen in der Kleinen Mehlinger Heide.
    Hast Du eine Mitfahrgelegenheit bekommen?


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    da wäre ich ja eigentlich angesprochen... Leider ist bei mir der 30.11. keinesfalls möglich, weil ich da in Fulda bin.


    Tatsächlich werden so relativ spät im Jahr die sauren Mittelgebirgs-buchenwälder wie am genannten Treffpunkt immer weniger interessant, während näher an Rhein und Nahe die Pilzflora oft erst richtig aufblüht. Jetzt soll's ja auch endlich mal ordentlich Regen geben, da müsste pilzlich schon was gehen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Konrad,


    ich benutze für die Gattung immer noch am liebsten den Schlüssel von Benkert 1976.


    Damals war die Ansicht, dass bei allen Arten die Sporen auch mal später reif werden, dafür wurde der Form der Paraphysen weniger Variationsbreite zugebilligt.
    Damit kommt man bei Deiner Art glatt zu umbratile.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo,


    bei seriösen Händlern kann man auch mit gebrauchten Mikroskopen ganz gut fahren.


    Z.B. bei mikroskop-online.de gibt's zur Zeit ein Olympus CH2 für 650 EUR (850 mit Trinokular).
    Für 1000 EUR gibts dort ein Zeiss Standard oder ein Leitz Orthoplan mit einem Plan-Apochromat mit nA=1,32 - das ist vom Feinsten!


    Der ganze China-Kram hat zwar brauchbare Linsen, aber die Mechanik (Feintrieb) ist oft mangelhaft, und an Ersatzteile ist nicht zu denken.


    Gruß,


    Wolfgang


    Hallo Konrad,


    stimmt - mehrere Erdritterlinge können stark röten: orirubens, basirubens und boudieri, und die beiden ersten riechen normalerweise nach Mehl, der letztere stark unangenehm.


    Was macht man jetzt, wenn ein Ritterling rötet und nicht riecht? Welchem Merkmal gibt man die höhere Priorität? Ich würde - bei so starkem Röten - diesem Merkmal den Vorrang geben.


    stimmt nochmal: mehrere Erdritterlinge können schwarze Schneiden haben, z.B. orirubens, atrosquammosum, squarrulosum.
    terreum s.l. hat aber meines Wissens nie schwarze Schneiden.


    Auf orirubens würde ich beim zweiten nicht wetten wollen, aber terreum ist das m.E. auch nicht.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Dodo,
    das sieht noch alles sehr fett aus. Leider umfassen die FFH-Mähwiesen nicht nur Magerwiesen, sondern auch blütenreiche Fettwiesen. Und da gibt's keine Saftlinge (genauso wie auf zu jungen Magerwiesen).


    Da hilft nur weiter suchen, z.B. am Schwarzwaldrand auf den ersten Bergwiesen. Man müsste allerdings irgendwie aus der Biotopkartierung mehr Details rauskitzeln...


    Als Aufmunterung ein kleines Foto (H. punicea) von der Wiesenpilztagung Ende Oktober.



    Wolfgang

    Hallo Björn,


    braucht man einen BMW, um von München nach Hamburg zu kommen, oder reicht ein VW Polo?


    Ich wüsste nichts, was ich im Phasenkontrast schon Bestimmungsrelevantes gesehen habe, was nicht auch mit Färben, Geduld, ... zu sehen wäre.


    Manchmal ist es aber einfach bequem, wenn man ganz hyaline Sporen hat, mal eben den PhaKo reinzudrehen und die Sporen dann monsterscharf zu sehen, und eben nicht ein 2., 3., 4. Präparat zu machen, und mit verschiedenen Färbetechniken zu hantieren. Oder bei Galerina das Exospor überall sichtbar zu machen, das sich sonst nur bei jeder 20. Spore so klar zeigt.


    Fazit: man braucht Phako (und den BMW) nur für Geschwindigkeit und Bequemlichkeit, aber ankommen kann man auch ohne.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    wer ein wenig Botanik kann, kann zumindest ein paar Indizien für Saftlingswiesen sammeln. Neue Saftlingswiesen suche ich normalerweise im Juni.


    - hoher Anteil an Kleinem Wiesenknopf -Sanguisorba minor (auch im Herbst noch leicht zu erkennen)
    - Vorkommen von Kleinem Habichtskraut - Hieracium pilosella
    - Vorkommen von Klappertopf - Rhinantus ssp.


    Gruß,


    Wolfgang
    [hr]
    Hi Dodo,


    vom Luftbild betrachtet, würde ich am Tüllinger Berg hier anfangen und von dort im Zickzack nach Norden gehen, aber unterhalb des Gehölzstreifens bleiben.


    https://www.google.de/maps/place/47%C2%B036'58.8%22N+7%C2%B038'36.2%22E/@47.6163426,7.6411983,759m/data=!3m1!1e3!4m2!3m1!1s0x0:0x0


    mach mal ein paar Fotos von der Wiese...


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Enno,


    wenn Du sehr feines Ornament sehen willst, müsstest Du an Deinem Mikroskop-Kondensor mal die Blende aufmachen (und den Kondensor ganz hochdrehen, sofern noch nicht geschehen).


    Auf dem Sporenbild sieht man deutlich an den dunklen Sporenrändern, dass die Blende ganz geschlossen war. Das bringt zwar Tiefenschärfe, kostet aber Auflösung und bringt seltsame Beleuchtungs-Artefakte wie die dunklen Ränder. So bekommt man jede Spore glatt.


    Weiterhin müsstest Du mal Melzers Reagens unterziehen, und beobachten ob die Sporen schnell deutlich dunkler werden (dextrinoid --> bei Galerina oft, Naucoria selten), oder nur leicht bräunen, wie es jedes Gewebe unter Jod macht.


    Grüße,


    Wolfgang


    P.S.: keine Ahnung was das ist, aber Naucoria könnte passen. Gab's da denn auch Erlen?


    Hallo,


    3+4 ist mir für fusiformis zu klein, so büschelig kann auch helvola wachsen. Nix genaueres ohne Mikro!
    5+6 die Keulchen haben den typisch sterilen hyalinen Stiel von falcata, da würde ich drauf wetten
    11 hat die typisch rote Stielspitze von insipida, das wäre ohne Mikros mein Arbeitsname


    Gruß,
    Wolfgang

    Hallo Lothar,


    Dein Fund ist eindeutig spadicea.


    Wir haben spadicea an der Nahe auch dieses Jahr erstmals gefunden, und Frau Prof. Ruthsatz aus Trier hat ebenfalls auf ihren Magerrasen spadicea ungewöhnlich häufig gehabt.


    Die Art scheint also nicht selten zu sein, sondern nur selten zu fruktifizieren.


    Grüße,



    Wolfgang


    P.S.: Fund bitte unbedingt der Pilzkartierung melden, z.B. über brd.pilzkartierung.de


    Würde auch gern mal was im Umkreis von Dresden eine Saftlingsberatung haben wollen. :evil: Finde hier in den allermeisten Fällen nur conica/nigrescens; an 1-2 "ausgewählten" Standorten vielleicht noch Hygrocybe ceracea und dann wars das. :(


    Hi Stefan,


    das sind natürlich unfaire Startbedingungen: ich habe hier schon drei Wiesenpilztagungen vorbereitet, jeweils mit der Verantwortung für die Exkursionsgebiete.
    Unser bestes Gebiet hat 18 Arten gleichzeitig getragen.


    Aber Sachsen ist in der Pilzkartierung ganz weit vorne, und dennoch sieht's auf http://www.pilze-deutschland.de bei Saftlingen in Deinem Umfeld eher mager aus.


    Da hilft nur, den Termin für die nächste Wiesenpilztagung in 2 Jahren vorzumerken: 26. - 29.10.2017 in Schloss Dhaun bei Kirn an der Nahe


    Liebe Grüße,
    Wolfgang

    Hallo Dodo,


    die Saftlings-Suche kann man auch am Computer beginnen und in der jeweiligen Landes-Biotopkartierung nach Magerwiesen oder Borstrasrasen suchen.


    Das was BaWü online hat, ist aber im Vergleich zu RPL jämmerlich. Immerhin, ich würde mal zwischen Schopfheim-Wiechs und Nordschwaben auf die gekennzeichneten Flächen gucken:


    http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/p/c4o8


    Gruß,


    Wolfgang


    EDIT:
    Pilzliesl (Heidi), ich sehe gerade in Deinem Profil den Wohnort Mainz. Da kenne ich natürlich alle Saftlingsstandorte in 50km Umkreis....
    Am besten telefonisch melden für eine persönliche Saftlingsberatung...

    Die 5 ist doch bestimmt ein Rötling (Entolma), oder?


    Hallo,


    auch nach 20 Jahren Beschäftigung mit der Gattung Entoloma gelingt es mir oft nicht, im Feld einen der Nabelings-Rötlinge sicher von einem Nabeling zu unterscheiden.


    Aber während sonst die eckigen Sporen oft genug den Bestimmungs-Frust einläuten, ist es hier anders herum: die eckigsporigen "Nabelinge" sind recht gut zu unterscheiden, während sich mir die echten Nabelinge nicht erschließen.


    Da der Pilz zu keiner der mir bekannten Rötlingsarten passt, sollte es ein "echter" Nabeling (Arrhenia/Omphalina/...) sein.



    Wolfgang