Hallo,
Climbingfreak: auch wenn Du mit den Spektren grundsätzlich recht hast, ist die Wahrheit noch einmal etwas anders:
Die Pilze, bei denen die fluoreszierenden Pigmente gut untersucht wurden (Rauköpfe, Hautköpfe), haben je nach Art ein unterschiedliches Pigmentmuster aus mehrere Substanzen.
Anstelle von diesem Gemisch ein Spektrum aufzunehmen, macht man besser ein Dünnschicht-Chromatogramm, um die einzelnen Substanzen zu trennen.
Dass man darauf basierend schon einen Bestimmungsschlüssel gebaut hätte, der den klassischen Merkmalen überlegen ist, wäre mir nicht bekannt. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass die Arten, die sich nur durch ihre Fluoreszenz von der Nachbar-Art unterscheiden, noch gar nicht entdeckt sind? Ich vermute das beim Blutblättrigen Hautkopf (Dermocybe semisanguinea), bei dem von "chemischen Rassen" gesprochen wird. Wer weiß, vielleicht wird die DNA-Sequenzierung daraus 2-3 Arten machen, die sich nicht nur duch die Gensequenz, sondern auch durch ihre (Fluoreszenz-)Pigmente unterscheiden??
Unerforscht ist auch die Verteilung der Fluoreszenzfarbstoffe im Fruchtkörper: Rote Hautköpfe (Dermocybe sanguinea) fluoreszieren z.B. nach meiner Beobachtung vor allem im Stielfleisch. Das ist ja das Tolle an den Pilzen: wir sind wissenschaftlich erst ganz am Anfang - jeder kann selbst mitten in Deutschland am Straßenrand noch Unerforschtes entdecken.
Und was die Fluoreszenz angeht: wer es genauer wissen will und die Spektrallinien der Fluoreszenz messen, der braucht auch keine millionenschweren Messgeräte, sondern nur eine UV-Taschenlampe und das hier:
http://astromedia.de/Bastelspa…Handspektroskop::132.html
Grüße und viel Spaß beim Erforschen und Entdecken,
Wolfgang