Beiträge von Wolfgang P.

    Hallo an alle,


    der WDR hat gestern bei mir angerufen und nach der DGfM-Einstufung des Rettichhelmlings und des Kahlen Kremplings gefragt.
    Den WDR-Kollegen war es außerordentlich peinlich, auf einen selbsternannten "Experten" hereingefallen zu sein.


    Zitat


    ich würde vielmehr jemandem trauen, der seit Jahrzehnten Pilze sammelt und noch lebt, als einem frischgebackenen PSV-Absolventen


    Diese Aussage halte ich für falsch und gefährlich. Jahrzehntelanges Pilzesammeln (möglicherweise nur von Steinpilzen) qualifiziert in keiner Weise. Gerade vorgestern ist ein jahrzehntelang "erfahrener" Pilzsammler in Bremerhaven an einer Knollenblätterpilzvergiftung gestorben.


    Natürlich ist eine DGfM-Prüfung nicht der alleinige Weg zu Pilzwissen. Aber jeder, der nicht nur für sein eigenes Leben Verantwortung tragen, sondern andere Menschen beraten will, sollte sicherstellen, dass er einen Minimal-Standard an Kenntnissen besitzt.


    Wolfgang Prüfert
    Vizepräsident der DGfM

    Hallo Pablo,


    nur vom Bild hätte ich den Pilz in die rhodopolium-Ecke eingeordnet.
    Diese Art (oder Artkomplex?) ist extrem variabel. An der Hutgröße sollte man die Bestimmung jedenfalls nicht scheitern lassen.
    Uns soo viel zu klein sind die Sporen ja nun auch nicht.


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    verwirrend ist hier ja der Begleitbaum Birke.


    Ich selbst kenne an Boletus s.l. bei Birke ja nur Netzstielige Hexenröhrlinge. B. radicans soll aber nach Lit. auch selten mal an Birke vorkommen. Daher schließe ich mich mal Claudi an und den Schönfuß schließe ich aus.


    Grüße,


    Wolfgang

    Bei der Huthaut-Untersuchung vor allem die Blende am Kondensor ganz weit öffnen, bei dem Sporenbild war sie vermutlich fast geschlossen.


    Bei geschlossener Blende hat man Tiefenschärfe auf Kosten der Auflösung - das ist bei Pigment-Untersuchung ist das fatal.


    Grüße,


    Wolfgang


    P.S.: wenn Du die Pigmentierung nicht findest, ist es vermutlich trotzdem sordidulum...

    Hallo Norbert,
    ich denke das ist E. sordidulum.


    Der sollte Schnallen an den Basidien und fein inkrustierendes Pigment in der Huthaut haben. Beides keine ganz leichten Mikromerkmale...


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo,


    beim Saftling werfe ich noch miniata oder calciphila in's Rennen. Der erste sollte eingeschnürte Sporen haben, der letztere runde.


    Jedenfalls ist die Art nicht makroskopisch bestimmbar, diese gelborangen haben's in sich. coccinea ist es aber sicher nicht.


    Wolfgang

    Hallo salmotrutta,


    (1) Flockenstieliger Hexenröhrling


    (2) Netzstieliger Hexenröhrling


    (3) das ist einer von den seltenen Rotporern , der Blasshütige Purpur-Röhrling (Boletus rhodoxanthus) oder so, den sollte man einem Spezialisten vorlegen. Bitte ein komplettes Schnittbild anfertigen und vom Pilz ein, zwei dünne Scheiben zum Trocknen auslegen als Beleg und zum Nachmikroskopieren.
    Genaue Standort-Angabe (GPS-Koordinaten) für die Kartierung?


    (4) Einer aus dem Rotfuss-Wirrwar! Ich hätte am ehesten Herbstrotfuß (X. pruinatus) gesagt, leider fehlt die Stielbasis.


    Gruß,



    Wolfgang


    P.S.: natürlich keine Essensfreigabe per Bild!

    Hallo jakez,


    das Bild zeigt nicht wirklich viele bestimmungsrelevante Merkmale, aber ich meine einen Schleier zwischen Hut und Stiel zu erkennen.


    Dann ist es ziemlich sicher der Seidige Risspilz (Inocybe geophylla) in seiner violetten Form. Giftig.


    Wolfgang

    Hallo,


    üblicherweise sind die "Übeltäter" die Larven verschiedener Pilzkäfer.


    Die Bestimmung der Pilzkäfer ist normalerweise genauso schwer wie die Bestimmung von Pilzen und benötigt auch viel Geduld, da man oft das Schlüpfen der Käfer abwarten muss.


    ... einfach mal nach "Pilzkäfer" googlen...


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo an alle,


    hier mal das Peristom und die Oberfläche der Endoperidie von 3 Erdsternen, die im sandigen Kiefernwald vorkommen können.


    Im direkten Vergleich wird mir erst klar, was die Schlüssel-Autoren mit "rauh" , "glatt" und "kristallbesetzt" meinen.


    Ich für mich habe keine Zweifel mehr, dass der Fund von Jan-Arne als berkeleyi zu bestimmen ist, auch wenn die Sporenmerkmale nicht so unterschiedlich zu schmidelii waren wie erwartet.


    Gruß,


    Wolfgang




    berkeleyi - rauh



    schmidelii - glatt


     
    minimum - kristallbesetzt

    Hi Eike,


    Hagen Gräbner hat mir schon von einem 16-jährigen Überflieger in seinem Kurs erzählt - das warst dann wohl Du...


    Glückwünsche auch von mir und dem DGfM Präsidium an alle neuen PSV!


    Grüße,
    Wolfgang

    Ich habe berkeleyi noch nie in echt gesehen und auch nicht den Sunhede im Bücherschrank, vielleicht sollte man den Fund sogar an Heinrich Dörfelt schicken.


    Oder auch an dich, wenn du magst. Du klingst so, als könntest du damit etwas anfangen. Wenn der Fund wirklich so sensationell sein könnte, kann ich auch gerne noch einmal zur Fundstelle fahren, weitere Fotos machen und 1, 2 weitere Fruchtkörper mitnehmen. Die halbstündige Fahrt jeweils würde ich dann wohl auf mich nehmen. ;)
    Echt? Sachen gibt's... :)


    LG, Jan-Arne


    Hallo Jan-Arne,


    an einem Beleg und genauen Daten dieses Fundes hätte ich tatsächlich Interesse. Ich würde versuchen, ihn bei Gelegenheit mit einem Erdstern-Freund in meinem Umfeld zusammen nachzubestimmen. Wenn es allzu zweifelhaft bleibt, können wir immer noch Dörfelt selbst fragen oder den Fund sequenzieren lassen.


    Du kanst aber auch noch ein paar Wochen warten und dann gucken, ob frische Fruchtkörper nachgewachsen sind. Dann ist die rauhe Endoperidie ganz offensichtlich. Im Zweifelsfall reicht aber auf jeden Fall der eine alte Fruchtkörper und die vorhandenen Bilder.


    Meine Kontaktdaten findest Du hier: http://www.dgfm-ev.de/dr-wolfgang-pr%C3%BCfert


    Vielen Dank,
    Wolfgang

    Hallo an alle,



    G. schmidelii passt ja schon ganz gut, aber durch die stark kristallin besetzte Endoperidie käme auch m.E. berkeleyi in die engere Wahl.


    Das wäre was wirklich seltenes (30 Fundpunkte auf pilze-deutschland und nicht in der BaWü-Funga), so dass man den Fund genauer untersuchen sollte.


    Andere Abgrenzungen zu schmidelii wären nach Lit. auch Farbe des Sporenpulvers (violettbraun vs. schokobraun) und Sporen-Ornament (etwas weniger grob als bei schmidelii).


    Ich habe berkeleyi noch nie in echt gesehen und auch nicht den Sunhede im Bücherschrank, vielleicht sollte man den Fund sogar an Heinrich Dörfelt schicken.


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo an alle,


    bei den Funden im ersten Beitrag sehen (zumindest auf meinem Bildschirm) die Lamellen nicht campestris-rosa aus, sondern blasser.


    Ich würde A. bisporus in den Ring werfen, was man aber nur mit dem Mikroskop einfach bestätigen kann.


    Anders die Bilder vom Vorjahr, da passt campestris schon besser.


    Gruß,


    Wolfgang

    >Die runden und kleinen Poren bzw. Röhrenmündungen auf der Hutunterseite sind karminrot gefärbt
    von rot ist da keine Spur


    Hallo an alle,


    hier geht es etwas durcheinander zwischen Röhrenboden (zum Fleisch hin) und der Röhrenmündung = Öffnung = "Pore" .


    Die Röhrenmündung ist auf dem Bild klar rot und nicht gelb - das sieht man nicht im Querschnitt, sondern auf der Schrägansicht der Röhrenschicht.


    Zusammen mit dem Stiel-Ornament und der Hutfarbe genügt das normalerweise zur Bestimmung.
    Die Farbe des Röhrenbodens habe ich zur Bestimmung dieser Art noch nie benötigt.


    Grüße,



    Wolfgang