Beiträge von Wolfgang P.

    Hi Eva,

    ein paar kleine Korrekturen zur Ernährungsweise:

    bei Hygrocybe kommt wohl "endophytisch" am nächsten dran, aber sicher nicht saprobiontiosch

    bei Entoloma ist wohl "unbekannt" am ehrlichsten, aber sicher nicht saprobiontiosch. Einige Arten sind ziemlich wahrscheinlich Parasiten.

    bei den Gomphidiaceen könnte man Parasitismus (und/oder Co-Mycorrhiza?) auf anderen Pilzen ergänzen, z.B. beim Rosa Gelbfuß und beim Kupferroten Gelbfuß (Chroogomphus rutilus)

    bei Omphalina könntest Du "Flechtenbildner" (= Algen-Symbiont) ergänzen, diese Arten sind inzwischen in Lichenomphalina ausgelagert

    bei Armillaria sind nicht alle Arten Nekroparasiten, sondern auch einige harmlose Saprobionten.



    Zur Sporenpulverfarbe kannst Du bei Macrolepiota noch "grünlich" ergänzen.

    Bei den Boletales hast Du den Gallenröhrling mit rosa Spp unterschlagen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,

    ich hab' die Exsikkate von Nils bekommen und mal die Sporen und die Trama angeguckt.


    Die Sporen sind eher breitelliptisch und ohne Einschnürung, 6-8 x 4-5 my, die Trama kurzzellig.


    Damit ist insipida 'raus, und man landet irgendwo zwischen H. reidii (Honigsaftling) und H. marchii (Kerbrandiger Orange-Saftling), wobei ein gekerbter Rand oder eine durchscheinende Riefung nur bei manchen Autoren zur Art "marchii" gehört. Mit dem Boertmann: Fungi of Northern Europe 1 als Literatur ist man bei diesem Pilz jedenfalls am Ende, und muss auch die Schlüssel von Bon (Großpilze von Europa Bd. 1, IHW-Verlag) und Arnolds (in Flora Neerlandica Agaricina 2) bemühen. An Exsikkaten noch die Huthaut zu untersuchen, finde ich aber schwierig.


    Bleibt also ein Kandidat für Sequenzierung.


    Grüße,


    Wolfgang

    ich habe den FK noch kurz mit Eisensulfat (FeSO4) geprüft und die Reaktion fiel negativ aus

    Hi magicman,

    C. corniculata reagiert mit Fe(III)-Salzen und nicht mit Fe(II).


    Wenn Du ziemlich altes, verranztes FeSO4 benutzt, hat der Luftsauerstoff vielleicht genug Eisen(2+) zu Eisen(3+) oxidiert. Mit frischem Eisensulfat erwarte ich keine Reaktion.


    Es reagieren auch anscheinend nicht alle Arten im corniculata-Aggregat (das vielleicht bald wieder in eine eigene Gattung Donkella ausgelagert wird) gleich stark.


    Vielleicht wird sowas auch künftig mal im Bestimmungsschlüssel abgefragt?

    - mit FeCl3 schwarz ---> Donkella corniculata

    -mit FeCl3 keine Reaktion --> Donkella spec. 2


    Gruß,

    Wolfgang

    wenn man einmal parasitische Scheidlinge auf verschiedenen, beieinander stehenden Nebelkappen findet, könnte man die Scheidlinge nicht sequenzieren, und checken, ob diese Klone oder nicht sind?

    Hallo Vidar,

    ja, das wäre eine Möglichkeit. Ebenso wie es mehr oder weniger artspezifische Gen- Loci gibt ( z.B. ITS), gibt es andere Bereiche, die sich innerhalb einer Art von Individuum zu Individuum unterscheiden.

    Jetzt müsste nur noch jemand auf benachbarten Nebelkappen Scheidlinge finden, und ein Biologe dazu eine Studie machen wollen.

    Natürlich kann es sein, dass ein Nebelkappenmycel von mehreren Scheidlingen parasitiert wird, und die Scheidlinge sich meist nur von einem Fruchtkörper aus selbst vermehren...


    Wolfgang

    Hi Nils,

    ist die Huthaut klebrig oder schuppig (Lupe!) ? Auf dem neuen Bild sieht sie feinschuppig aus, das würde die Bestimmung natürlich beeinflussen.


    Wutzi: soweit ich weiß, kann subpapillata einen Buckel haben, muss aber nicht.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo an alle,

    die DGfM hatte über Jahrzehnte nur 3 Prüfer, und damals hat das Angebot an Kursen ausgereicht.

    Es gibt also in den letzten Jahren ein stark gestiegenes Interesse an Fortbildungsangeboten - da müssen sich Nachfrage und Angebot erstmal einpendeln.


    Die Nachfrage an Beratung von der Bevölkerung war im Westen immer höher als das Angebot an PSV, im Osten gab es zu DDR-Zeiten dagegen ein flächiges, staatlich organisiertes Beratungswesen.


    Bei den Vereinsstrukturen merkt die DGfM aktuell schon eine steigende Anzahl an Mitgliedern, wenn auch in absoluten Zahlen immer noch verschwindend im Vergleich zu NaBu und Co.


    Auch der reißende Absatz des neuen PSV Leitfaden hat die DGfM überrascht.


    Gruß,


    Wolfgang

    Einfach auf der Heizung trocknen? Auf einem Teller?

    Hallo Nils,

    es geht darum, dass man mit dem Pilz eine DNA-Analyse machen kann.

    Das geht umso besser, je (1) schneller und (2) weniger heiß der Pilz getrocknet wurde. Deswegen haben viele Pilzler eigens dafür ein Dörrgerät, bei dem die Temperatur niedrig und das Gebläse stark eingestellt werden kann. Ich bin bei kleinen Pilzen dazu übergegangen, sie in einem Glas mit Silicagel als Trockenmittel bei Raumtemperatur zu trocknen. Im Backofen ist es zu heiß.


    Wer das alles nicht hat, nimmt am besten eine luftdurchlässige Unterlage, z.B. ein Gitter (wie vom Hasenstall), ein Teesieb, ein Mückennetz, ... nur damit der Pilz nicht in der Heizung verschwindet, wenn er beim Trocknen einschrumpft. Jedenfalls soll die warme Luft so nah wie möglich am Pilz aufsteigen. Also ein Suppenteller wäre nicht ideal, eine Untertasse kann funktionieren.


    Danke und Grüße,


    Wolfgang

    Hältst du diesen hier möglicherweise auch für H. insipida?

    ... ja, denkbar, vielleicht... wie gesagt scheint die Art in der Natur variabler zu sein als in den Büchern - oder irgendjemand zerlegt das Aggregat noch in mehrere getrennte Arten.

    hier käme mir aber zuerst constrictospora in den Sinn, weil der Stiel trocken aussieht - das müsste man aber an der Sporenform erkennen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Wolfgang,

    was meinst du mit Beleg?

    ( Sorry, wenn die absolute Anfänger-Frage sein sollte ).

    ich wollte fragen: hast Du einen Fruchtkörper mit nach Hause genommen, den Du auf der Heizung für mich trocknen kannst?


    Gruß,


    Wolfgang

    P.S.: Du musst Dich für keine Frage entschuldigen, die Du stellst... eher für Fragen die Du nicht stellst obwohl sie in Deinem Kopf sind

    Hallo Nils,

    ich glaube inzwischen, insipida ist ein Chamaeleon und für viele unbestimmbare Saftlingsfunde verantwortlich.


    Genau wüsste man das aber nur, wenn man solche Funde sequenziert. Hast Du einen Beleg?


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Nils,

    den Menningroten würde ich eher für unwahrscheinlich halten, weil dafür die Lamellenfarbe nicht kräftig genug ist.

    Ich hab' aber auch keine wirklich überzeugende Alternative zu bieten.


    Auf dem letzten Bild zeigt besonders der kleine liegende Fruchtkörper viele typische Merkmale von H. insipida:

    - rote Stielspitze

    - glänzender, also vermutlich leicht schleimiger Stiel

    - gelber Hutrand

    - etwas herablaufende Lamellen


    Gehören alle Bilder zur selben Kollektion, oder könnten die gelben und die orangeroten zu 2 Arten gehören?


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,

    ich finde die Ausgangsfrage auch recht interessant, kenne aber keine Literatur dazu.


    Wenn ich jetzt ein Promotionsthema in Biologie einreichen müsste, würde ich als erstes untersuchen wollen, ob nicht vielleicht schon das Mycel der Nebelkappe im Boden parasitiert wird, und das Scheidlings-Mycel mit dem Fruchtkörper der Nebelkappe mitwächst. Denn dass der Scheidling seine 2 Sporen genau auf einen Fruchtkörper werfen und diesen dann in Rekordzeit durchwuchern muss, halte ich als Vermehrungsstrategie für, naja, optimierungsfähig. Der Nebelkappen-Fruchtkörper dient m.E. nur als Substrat für die Bildung des Scheidlings-Fruchtkörpers, aber dass der Parasit einen einmal gefundenen Wirt ohne Not wieder verlässt, leuchtet mir nicht ein.


    Grüße,


    Wolfgang

    das einzige Problem ist das der ja als Mykorrhiza zählt und eben nichts da ist mit dem er eine machen könnte.

    Ich glaube, da haben wir noch eine sehr eingeengte Sicht auf die möglichen Mykorrhizapartner: es gibt Mykorrhiza mit Sauergräsern, Ampfern, und natürlich den "Alleskönnern" Sonnenröschen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Ob die violette Ramariopsis ein Erstfund für NRW ist, muss die Sequenzierung zeigen. R. pulchella wurde von L. Krieglsteiner im Nationalpark Eifel gefunden, was natürlich nichts an einem tollen Fund ändert.

    Hallo Karl, hallo Björn,


    ich würde bei der lila Koralle eher an Ramariopsis bizzozeriana denken, dazu gibt es in der Genbank aber derzeit noch keine Vergleichssequenz.

    Siehe

    zobodat.at/pdf/Z-Pilzkunde_38_1972_0023-0031.pdf


    Nicht nur bei mir hatte Pablo Alvarado übrigens Probleme bei der ITS von Ramariopsis, was wohl an seinem Standardprotokoll zur Bearbeitung der Proben liegt. Andere Labore hatten mit den gleichen Proben kein Problem, auch ging bei alvalab die LSU.


    Vermutlich wird AlexanderK großes Interesse an der Probe haben.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Steve,

    Tubaria conspersa as I know it, has less dark-colored lamellae. But this might be an artefact of photography.


    Otherwise, your determination sounds reasonable to me. Most Telamonias have ornamented spores.


    Wolfgang

    Ich kriege bei vielen, auch meinen eigenen, immer nur ein "Forbidden". Weiß jemand vielleicht warum das so ist?

    Externe Links kann man in der Konfiguration des Forums verbieten. Es gab aber auch Versionen vom Woltlab-Forum mit dem Fehler, dass Links immer verboten sind, dann müsste man das letzte Update der Foren-Software einspielen. Jedenfalls ein Zustand, den der Betreiber ändern könnte.


    Wolfgang