Lieber Harald,
begonnen hat es mit der Kartierung unter German J. Krieglsteiner in den 80iger Jahren. Erfassung mit Erfassungsbögen, die dann German J. Krieglsteiner in Karten als Punkt mit seinen Helfern übertrug. Das Ergebnis waren die Bände "Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands". Im Osten war das mit der "Pilzflora der DDR" unter Kreisel bereits 1987 als erster Schritt erfolgt. Das gemeinsam erstellte erste gesamtdeutsche Kartierungswerk "Rote Liste der Pilze Deutschlands" folgte 1992.
1987 bechloss die DGfM die Anschaffung eines PC mit Zubehör. 1989 zur Tagung in Herrsching stellte Axel Schilling der 1988 gegründeten Arbeitsgruppe "DGfM-Kartierung 2000" sein Computerprogramm erstmalig vor. 1990 gab es ein Programm "Pilzkartierung 2000" zur Datenerfassung, dass damals schon viele Kartierer vor kaum lösbare Aufgaben stellte. Das Zeitalter der endlosen Diskettenverschickung brach an. Zahlreiche Wünsche und Änderungen wurden von Axel Schilling eingearbeitet. Das BfN lehnte eine Förderung 1995 ab. ab 1999 wurde das Programm auf Windows umgestellt. 2004 gab es schon 1,5 Millionen Funddaten. Eine Online-Version wurde von Axel Schilling entwickelt, die bis heute existiert und genutzt wird. Ein Vertrag mit der DGfM kam unter Prof. Langer nicht zustande. Wenigsten erfolgte ab 2007 kurz eine offizielle Unterstützung für die Pilzkartierung Online. Man verfolgte nun andere Wege, die auch nicht gelangen.
Eine Gruppe um Prof. Bresinsky entwickelte das Alternativprogramm "Pilzoek" das 2004 online ging. Ab 2005 wurde, angeregt durch die AGsM, MykIS in MS Access entwickelt. Das DGfM Programm hiess jetzt "DGfM 2000". Ab 2010 wurde sehr heftig über die Kartierung und die Kartierungsprogramme diskutiert. Das Programm MykIS wurde da schon vielfach von den Pilzfreunden genutzt. Die Einbindung der Online-Kartierung in die Webseite schlug fehl und Streit eskalierte. Ab 2012 übernahm der neugegründete FA "Funga Deutschlands" die Problematik der Kartierung. 2013 bot Oliver Dürrhammer an, die Pilze auch auf seiner Plattform darzustellen. 2015 konnte die erste Version von pilze-deutschlands.de freigeschaltet werden. Über eine Schnittstelle können die Daten von MykIS und Pilzkartierung-Online übernommen werden. 2019 gab es Gespräche über ein Pilz-App "Funga Incognita(?)" ähnlich der App "Flora Incognita" mit dem Hauptverlag. Durch gute Zusammenarbeit mit naturgucker.de wurde die Plattform pilzgucker.de entwickelt, die nach Klärung wichtiger Fragen auch Meldedaten erfassen könnte. In Kooperation mit dem Rote Liste Zentrum und dem BfN wird nun die Seite für Pilze-Deutschlands 2.0 entwickelt, die dann dann in der letzten Phase auch einen Schlüssel und Funderfassung bieten könnte.
Soweit mal ein Überblick zur Sachlage.
Beste Grüße
Stefan F.