Beiträge von Helmut Krisch

    Hallo Luca und Felli!

    Der Hinweis auf Cystoderma ist genau richtig!

    Mein Bild vom Fundort passt zwar nicht so gut (die Körnchen waren wohl vom Regen abgewaschen), aber die mikroskopische Struktur ist eindeutig wegen der vielen Sphärozysten. Vermutlich ist es einfach die häufige Art C. amianthinus. Die soll allerdings amyloide Sporen haben, was ich nicht beobachtet habe (in einigen Büchern (z. B. Pilze der Schweiz) der Hinweis 'bisweile nur sehr schwach'.

    Eine Erwähnung der seltsamen sackförmigen Stielbasis-Verdickung habe ich aber nirgends gefunden.

    Also vielen Dank,

    Helmut

    Der Fund ist von Anfang November vom Nordrand der Lüneburger Heide, unter Kiefer und Jungeichen.

    Hutdurchmesser 3 cm, Farbe gleichm. zitronengelb. Stiel aufallend lang (8 x 0.5 cm), Basis sackartig aufgeblasen, weich, nicht tief im Boden; braun und auf ganzer Länge braun überfasert. (Bild 1)

    Der Hut konnte auffallend viel Wasser speichern, sodass er erst nach 3 Tagen bei Zimmertemperatur zu trocknen begann, wobei sich die Hutfarbe von gelb nach ocker-orange veränderte und die glatte Oberfläche eine radiale Furchung zeigte.

    Die Lamellen sind weißlich und so bleibend, die Sporen klein (5 x 3), ellipsoid, glatt, nicht amyloid/dextrinoid, cyanophil (?). Zur Sporenstaubfarbe kann ich nichts sagen, weil kein Abwurf stattfand.

    Die HDS besteht aus einer Schicht Sphärozyten, darunter Hyphen (Bild 2);

    Die kugeligen Zellen sind überall fast gleich groß (25µ).

    Die Flocken am Stiel sind Haufen von kugeligen Zellen (Reste von Velum?).

    Das Trama im Hut ist feucht braun, gallertig, 2-3 mm dick fast bis zum Rand.

    An der Lamellenschneide findet man gestielte Kugeln (Zystiden?) (Bild 3). Das Lamellentrama ist hyphig mit einer Schicht von Sphärozyten überzogen, wogegen das Huttrama ein Gewirr von Hyphen und Sphärozyten darstellt.

    Der Geruch ist holzig-modrig, der Geschmack ist schwach bitter.


    Ich habe nicht mal eine Vermutung zur Gattung.

    Der Fund ist von Mitte September auf einem Hamburger Friedhof, direkt neben einer Marmor-Grabplatte - kein Baum in der Nähe. Der Hut-Durchmesser 3cm, Stiel 3 x 0.4, die Oberfläche fein filzig, der Rand mit feinen weißen Velumresten. Das Trama ist im Hut fast häutig dünn, im Stiel weiß, verfärbt sich bes. in Stielrinde lila-braun. Die Sporen sind ellipsoid, uneben (niedrig warzig?), 6x4 µ groß. Die Huthaut besteht aus (häufig inkrustierten) Hyphen mit Schallen und polyedrischen Zellen. Geruch süßlich.

    Bemerkenswert: Nach 1 Tag im Gemüsefach des Kühlschranks hatte sich der Hut dkl. braun-grau verfärbt, ohne Filz und zeigte radiale Streifen.

    Ich dachte an Cortinarius, aber so ein blauer war außer C. violaceus (der hat aber keinen weißen Stiel) in meine Büchern nicht zu finden.

    Wer hat dazu einen Tip?

    Helmut

    Moin!

    Fund vom Ende Juni im Gras am Rande eines Reitwegs. Hut erst halbkugelig, nach aufschirmen flach konvex mit eingebogenem Rand, Duurchmesser 2 cm. Der Stiel ist lang zylindrisch, zum großen Teil im Erdreich, röhrig hohl, Basis schwach keulig und abgebogen (Bild1+2). Hut und Stiel stark schleimig. Oberfläche ohne erkennbare Schuppen (allerdings nach starkem Regen). Hut und Stielbasis deutl. gelb auf fast weißem Grund. Die Farbe war zu Hause bald verschwunden. Nach dem Aufschirmen zeigte sich ein Ring (oberseits gerieft). Die Lamellen sind erst creme, später grau-lila.

    Geschmack angenehm, Geruch obstartig (?).

    Sporen ellipsoid, groß, glatt, braun, mit KP, 13-17 x 7- 10 µ (Bild3).

    Cheilozyst. unscheinbar, kurz stabfg., große keulenfg. Chrysozystiden (Bild4)


    Die Gattung Pholiota scheint mir zweifelsfrei, aber welche Art könnte das sein?

    Der Fund ist vom (milden) Dezember auf einem Buchenast.

    Der Hauptteil ist ein resupinates Lager von 30 x 3-4 cm, leicht ablösbar. Oberseite weiß mit Poren (2-3/mm). Rand rotbraun, etwas wellig, anliegend. Die Unterseite ist dkl. braun-grau mit weißen Härchen, die sich langsam dunkel verfärben. Die Konsistenz ist zäh-biegsam, der Context (1-2 mm) ist weiß, auch bei Druck nicht verfärbend.

    An manchen Stellen erheben sich kleine kreisrunde Hügel (bis 5 mm hoch) (Bild1). Die Oberfläche ist deutlich gezont und mit dichtem glatten Haarfilz überzogen (Bild2), der ähnlich aussieht wie die der resupinaten Unterseite. Beim Abheben sieht man auf der Unterseite die gelblichen Röhren mit zerschlitzten Spitzen (Bild3).

    Mikroskopisch scheint der Pilz monomitisch, ohne Schnallen. Die Sporen sind länglich ellipsoid, fast stäbchenfg., etwas allantoid, glatt und farblos, 5-6 x 2 µ groß.

    Vielen Dank für die Kommentare.

    Also, A. citrina ist es sicher nicht (andre Knolle und Volva).

    Da gebe ich mich zufrieden damit, dass es nur eine Form von A. phalloides ist.

    Würde mich interssieren, ob jemand auch schon mal so ein Exemplar gefuden hat.

    Grüße,

    Helmut

    Ich habe kürzlich diesen Ast (Buche) mit Pilz aufgesammelt. Beim Untersuchen hat er ein bisschen von einer farblosen Flüssigkeit abgesondert, die so stark klebte auf Finger, Metall und Holz, dass man die Stelle nur mit Mühe (Terpentin) reinigen konnte. Am Fundort und im Kühlschrank war davon noch nicht zu bemerken, erst beim Untersuchen bei Zimmertemperatur. Der Pilz selbst ist resupinat mit glatter Oberfläche, wobei diese in größere Placken durch graue Linien abgeteilt ist. Er ist so fest mit der Rinde verbunden, dass er sich nicht davon ablösen läßt. Mikroskopisch kann ich nichts sagen, weil in Wasser nur undurchsichtige Kumpen zu sehen sind, aus denen ein paar Hyphen herausragen. Bei Behandlung mit KOH entseht eine milchige Brühe. Sporen oder Basidien konnte ich nicht finden.

    Kann jemand etwas dazu sagen?


    Helmut

    Vielen Dank für die vielen Antworten! Ich war leider lange verhindert (Krankenhaus).


    Jetzt kann ich noch ein paar Angaben hinzufügen:

    der Fundort (Rasen) war 2 Monate vorher angelegt worden und mit Düngekalk bestreut worden. Um diese Jahreszeit wachsen bei mir auch jedes Jahr viele Calocybe gambosa, deshalb scheint mir C. carnea naheliegend.

    Natürlich hätte ich die Granulation der Basidien überprüfen sollen, aber nachher ist man bekanntlich schlauer.

    Ich hatte ja geschrieben, dass der Pilz stark hygrophan sei, was nicht zu Calocybe passen würde. Dazu kann ich noch sagen, dass der Farbumschlag creme->rotbraun nur die Huthaut zu betreffen schien, daher die sofortige Wirkung und das ebenso schnelle Verschwinden der Färbung.

    Mag sein, dass meine Bilder einen Farbstich haben, aber der deutliche Gelb-Ton der Lamellen war auch am lebenden Objekt zu sehen.

    Jetzt hoffe ich, dass das Pilzchen sich nochmal zeigt.


    Helmut

    Diesen Pilz (Einzelexemplar) habe ich Ende Mai im Gras in meinem Garten (Hamburg) gefunden. Größe Hut 4 cm, Stiel 2,5 x 0.7.

    Hut flach konvex, Mitte stark eingesenkt, fast genabelt. Rand wellig. Stark hygrophan: feucht satt rotbraun, trocken hell ocker-beige.

    Lamellen kurz herablfd., beige mit deutlichem Gelb-Ton.

    Stiel glatt, Spitze nicht bemehlt, Basis ohne Myzel-Fäden; rotbraun. Auffällig eine tiefe Furche auf ganzer Länge (im Bild3 leider nur schlecht zu sehen).

    Mikro: Sporen siehe Bild4, 5-7 x 3-4, amyloid? (wenn, dann schwach); Spstb. weiß; keine Zystiden gesehen; mit Schnallen.

    Geruch & Geschmack: angenehm (nicht mehlig)

    Noch: Huthaut etwas klebrig (Lippen-Test).


    Meine Vermutung: Pseudoomphalina

    Weiß es jemand besser?

    Helmut

    Ich habe mir gerade das Buch 'Fungi of Temperate Europe' von Laessoe und Petersen gekauft und festgestellt, dass dort viele (mir) neue Gattungen für altbekannte Arten auftauchen. Die bisherige Gattung Boletus z.B. hat es besonders erwischt:

    Caloboletus

    Butyriboletus

    Aureoboletus

    Neoboletus

    Cyanoboletus

    Hortiboletus

    Rubroboletus

    Imperator u.a.

    Es ist natürlich richtig und wichtig, Unterschiede und Gemeinsamkeiten innerhalb einer Gattung herauszuarbeiten, zu dokumentieren und auch zu benennen, aber muss es gleich eine neue Gattung sein? Hätte es eine Untergattung oder eine Sektion nicht auch getan?

    Die Mykologen der Vergangenheit waren meines Wissens sehr zurückhaltend beim Erzeugen neuer Gattungen.

    Ich weiß nicht, welche Gründe zur Erzeugung dieser Gattungen geführt haben, aber mir drängt sich da der Verdacht auf, dass der Ehrgeiz, seinen Namen in der Nomenklatur zu etablieren, einen Einfluss gehabt hat.

    Der Name 'Imperator' fällt auch sehr aus der Konvention. Seit altersher werden Gattungsnamen (außer für verdiente Personen) aus lateinischen und griechischen Wortteilen zusammengesetzt, die einen Hinweis auf Eigenschaften der dort versammelten Arten geben. Bei Imperator denke ich eher an Nero oder Arnold Schwarzenegger als an Pilze.


    Helmut

    Hallo an alle, die diesen Pilz kommentiert haben.

    Ich bin inzwischen von Hydropus subalpinus auch abgekommen (habe beim Nachprüfen überhaupt keine Zystiden, schon garnicht große, gefunden).


    Es ist tatsächlich der gleiche Pilz am gleichen Standort (nach 14 Tagen).


    Inzwischen habe ich im Beitrag von Mathias(unterwegs Teil2) ein Bild von Mycena olida = minutula entdeckt, das meinem sehr genau entspricht. Genau den hatte ich ja auch schon in meinem Anfangsbeitrag vermutet, schon wegen des Geruchs. Wenn Mathias den richtig bestimmt hat, dann habe ich das gute Gefühl, dass wir das Problem gelöst haben.


    Danke für die interessante Diskussion

    Helmut

    Hallo Harald,

    danke für die Antwort.

    Hattest du bei deinem Fund auch diese Rotfärbung beobachtet?

    Falls nicht, habe ich noch eine Vermutung:

    es gab während der Fundzeit eine Nacht mit leichtem Frost (Minus 1-2 Grad).

    Vielleicht wurde die Verfärbung dadurch ausgelöst. Ist sowas denkbar?

    Vielen Gruß,

    Helmut

    Hallo Pilzfreunde,

    das Besondere an diesem Pilz ist die Verfärbung der Lamellen. Die sind erst cremefb., dann gelb und schließlich dunkel rot, wobei das Fleisch in Hut und Stiel vollkommen unverändert bleibt (Huthaut und Schuppen färben sich im Alter aber auch rot). Die Rotfärbung beginnt mit Punkten und an der Kante und breitet sich dann über die ganze Lamellenfläche aus.

    Weitere Fakten:

    Hutgröße bis 7 cm,

    Stiel zylindrisch mit kl. runder Knolle, Ringzone unterhalb mit Velumfetzen,

    Sporen kurz ellipsoid bis ovoid, dickwandig mit KP., dextrinoid und metachromatisch, Größe recht unterschiedlich, 7-9 x 3-5

    mit (seltenen) Schnallen,

    Geruch: erst ohne, nach kurzer Zeit in Behältnis stark fischig,

    Fundort: Hamburger Friedhof auf Fichtennadelstreu, Okt- Anf.Nov


    Ich habe anhand der Arbeit von M.Bon 'Les Lepiotes' eine Bestimmung versucht und bin bei L. ochraceofulva oder L. josserandii gelandet. Aber bei Beiden werden die Lamellen nur als jaunatre (also gelblich) beschrieben und der Geruch als angenehm. Er erwähnt aber einen Hinweis von Huijsman zu fischigem Geruch. Die Beschreibung von L. josserandii passt noch weniger.

    Dann habe ich im Bestimmungsbuch von Gröger Bd. II S. 163 eine Beschreibung von L. ochraceofulva gefunden, die ziemlich gut passt (Sporengröße, Lam. orangerot fleckend, Fischgeruch, Vorkommen). Daher wäre das mein Favorit.


    Vielleicht hat jemand diesen Pilz auch schon gefunden und bestimmt?

    Viele Grüße, Helmutpilzforum.eu/attachment/295883/

    Erstmal besten Dank für deinen letzten Beitrag.

    Ich bin aber nachwievor von subalpinus überzeugt.

    In der Lit. ist zwar meist eine gelb-braune Form abgebildet, aber im Internet findet man fast nur weiße Abbildungen, wie auch auf der Seite, die du angegeben hast als 'Mikroskopie zum Vergleich'. Ich war etwa 10 Tage später nochmal am Fundort , da waren alle Exemplare gelbbraun (hänge Bild dazu an). Die Sporengrößen sind dort etwas länger (8-10) und 'legerèrement allantoid', auf dem Bild in Wasser auch kaum zu sehen. Mit den Zystiden ist mir allerdings unerklärlich, vielleicht habe ich nicht ordentlich gesucht.

    Auch der deutsche Name Buchenwald-Wasserfuß scheint mir ein gutes Argument, den der Fundort ist ein reiner Buchenwald.

    Viele Grüße,

    Helmut

    Hallo Matthias,

    Naja, es gibt schon auch größere Helmling (pura), aber die auf Bäumen wachsenden sind tatsächlich alle viel kleiner und dünnstieliger. Da hast du gut gesehen, dass auf meinem Bild im Hintergtund tatsächlich wohl eine Mycena-Art zu sehen ist, aber die habe ich nicht untersucht.

    Zu deinem Vorschlag Tephrocybe habe ich mein Bestimmungsbuch (Gröger Bd. 1) befragt, aber da gibt es keine Art, die auf Rinde wächst.

    Dabei bin ich aber auf die Gattung Hydropus gestoßen. Meine Literatur war da unergiebig, aber über Google war ich erfolgreich: dort gibt es Bilder von Hydropus subalpinus, die genau passen, auch die Beschreibung (bis auf die Sporengröße, die bei mir etwas kleiner ist).

    Ich bin sicher, dass das die Lösung ist. Oder?

    Viele Grüße, Helmut

    Hallo Pilzfreunde,

    dieser Fund (Ende Oktober) stammt von einem stark vermoosten Buchenstamm (1-2 m hoch) aus dem Hamburger Umland (Bild1). Ich vermute, dass es sich um eine Mycena-Art handelt.

    Hut frisch glatt, rein weiß, Durchmesser max. 3 cm, beim Trocknen zu 2/3 gestreift, Mitte mit braunem Punkt (Bild2). Stiel frisch ebenfalls rein weiß, glatt, ohne Basis-Plättchen oder Knöllchen, 4 x 0.4 cm, ziemlich zäh, beim Trocknen etwas grau mit weißen Fasern (Bild3); die Lamellen gerade angewachsen bis kurz herablaufend, weiß (Bild4). Geruch frisch ohne, nach kurzer Zeit in Behältnis stark unangenehm (ich weiß nicht wie 'ranzig' riecht).

    Obwohl die gesammelten Hüte voll aufgeschirmt waren, wollten sie nicht aussporen, weil die Basidien praktisch alle noch geschlossen waren. Nach 2 Tagen mit 'Fuß in Wasser' ging es dann doch: Sporen (Bild5) länglich ellipsoid, 6-7 x 3-4, nicht amyloid. HDS besteht aus einer Schicht dünner Hyphen ohne jede Art von Ausstülpungen, ohne Schnallen, in unteren Schichten gibt es aber rel. große Schnallen (Bild6). Im Hymenium fand ich nur 1 Element, das wie eine Zystide aussah (rundlich mit Köpfchen) (Bild7).

    Noch 2 Beobachtungen: aus dem Hymenium wuchsen nach kurzer Zeit Haar-ähnliche Hyphen heraus (keine Haare, weil mit Schnallen) (Bild8); die Stiele, die am Fundort zum Anwuchspunkt gebogen waren, haben sich nach kurzer Zeit vollkommen gerade gebogen.

    Die häufigen Arten von Baum bewohnenden sind wohl .alba, .hiemalis und .olida. Für olida spricht der Geruch und die glatten Huthauthyphen, für hiemalis die Jahreszeit, gegen alba die Sporenform. Gegen alle spricht die Hutgröße und die Stieldicke und die Schnallen.

    Wer kann da weiterhelfen?

    Mit besten Grüßen,

    Helmut

    Das auffälligste an diesem Pilz ist, dass das cremefb. Trama sich beim Anschneiden sofort gelb verfärbt, in der Stielrinde nach einiger Zeit sogar gelb-orange. In meiner Literatur gibt es nur Leprocybe rubicundulus mit dieser Eigenschaft, aber die Beschr. / Abb. sind weit abweichend.

    Die Sporen sind recht unterschiedlich, ellipsoid/zitronenfg./bohnenfg. (9x5 bis 7x4), rauh, Staub ocker mit rötl.-Ton.

    Der Fund ist aus BW (Rammert), Fichte

    Wer kann dazu etwas sagen?

    Zu "invasiv": wenn der Pilz bis vor einigen Jahren in Deutschland nicht auftrat, aber z.B. in England schon länger bekannt war, so muss man ihn wohl als Neuankömmling bezeichnen. Auch die offensichtliche Ausbreitung von Nord nach Süd ist ein typisches Merkmal von invasiven Arten. Wie der hierher gekommen ist, ist dafür m. E. unwichtig.

    Viele Grüße,

    Helmut

    Der Fund stammt von einem großen Friedhof in Hamburg. Dort wurden vor 2 Jahren viel gehäckselte Holzreste unter Büschen und an Wegrändern ausgebracht. Seither wuchs dort garnichts. Nach dem tagelangen Regen Ende September fand dort aber eine Massenentfaltung von Pilzen statt (Coprinus, Psathyrella) und vorallem diese Art Stropharia aurantiaca. Ich hatte die noch nie gesehen, aber die Merkmale sind so charakteristisch, dass kein Zweifel besteht. Nach Literatur (Großpilze BW Bd. 4) ist die Art invasiv. Ich poste diesen Beitrag daher, um zu zeigen, dass die Art jetzt hier angekommen ist.

    Hallo Christoph und Thorben,

    jetzt habe ich es auch kapiert. Also die imperfekte Form eines Ascomyceten.

    Da lag ich ja mit meiner ersten Vermutung nicht so daneben, habe aber vielleicht den

    falschen Begriff verwendet. Ich wollte schon noch fragen, wie sich die verschiedenartigen

    Konidien erklären, aber Thorben hat das ja schon beantwortet.

    Die Welt dieser Pilze ist schon exotisch!


    Vielen Dank für die Aufklärung und

    Grüße von

    Doofi Helmut

    Liebe Thorben und Christoph,

    ich war nochmal vor Ort, der Pilz hatte sich äußerlich kaum verändert in den 3 Wochen.

    Die Oberfläche war nur von weich/krümelig zu weich/feinst-filzig verändert.

    Aber ich konnte im Mikroskop eine wichtige Entdeckung machen:

    die Entstehung der eiförmigen Sporen mit dem kurzen Fortsatz.

    An dicken Hyphen voller Plasma werden sie offenbar abgeschnürt (Bild6+7).

    Ich denke, wenn das Plasma aufgebraucht ist, werden diese Hyphen zu den

    gelbbraunen in Bild4+5.

    Passt das zu der von Dir bestimmmten Zygomycetenart?


    Viel Grüße,

    Helmut

    Hallo Thorben,

    du bist Dir offenbar sehr sicher in der Bestimmung. Ich höre jetzt zum ersten mal von solchen Jochpilzen.

    Deine mikroskopischen Bilder zeigen ja eine große Übereinstimmung mit meinen, aber die makroskopischen

    nur wenig. Sind die so veränderlich?

    Ich will in den nächsten Tagen nochmal zum Fundort gehen, ob ich da Veränderungen feststellen kann.

    Melde mich dann nochmal.

    Auf jeden Fall schonmal vielen Dank,

    Helmut