Beiträge von Isarschwammerl

    Servus,
    also ich habe den Pilz jetzt als Exidia truncata abgelegt, nach dem er 14 Tage später zuhause weiter gewachsen und nachgereift ist.
    Aber jetzt nochmals.
    Hat wirklich niemand einen Tipp, wie man diese widerspenstigen Teile unters Deckglas bringt.
    Liebe Grüße
    Schorsch



    Servus,
    wir haben letzten Sonntag einen Gallertpilz gefunden und da eine Pilzfreundin den als Ascotremella faginea benamst hatte, habe ich nur fotografiert, aber leichtsinnigerweise nicht mehr genau hingesehen. Zuhause waren keine Ascos zu sehen, also wird es wohl eine Exidia sein.
    Jetzt meine Fragen:
    1) Gibt es einen Trick frische Gallertpilze (also ohne vorher zu herbarisieren) zu mikroskopieren ohne dass einem das Teil - noch so dünn - immer wieder unter dem Deckglas hervor flutscht. Ich hatte vor Jahren irgendwo mal was gelesen, erfolgreich ausprobiert, aber leider wieder vergessen.
    2) ich hatte leider nicht auf die Bäume geachtet. Pilz wuchs auf einem liegenden Stamm, vermutlich Buche. Kann jemand aufgrund der Rinde was Genaueres sagen?

    3) Ich habe in "Die Pilze Mitteleuropas. IIa (Die Gallertpilze)", Walther Neuhoff studiert bin aber hin und her zwischen Exidia truncata, repanda und ???.
    Hat jemand eine fundierte Meinung dazu und/ oder kann mir in Sachen Mikroskopiertechnik weiterhelfen? Dann vielen Dank im Voraus
    Schorsch

    pilzforum.eu/attachment/454328/

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    pilzforum.eu/attachment/454330/

    pilzforum.eu/attachment/454331/

    Servus,
    wir hatten neulich auch eine Diskussion diesbezüglich. Bevor ich mich jetzt aber mit fremden Federn schmücke, verweise ich auf eine Seite, die das Thema befriedigend beantwortet.
    https://fundkorb.de/pilze/pleu…tling-l%C3%B6ffelseitling
    Auch mit Christoph Hahn hatte ich diskutiert und ihn so verstanden, dass Hybridisierungen nicht ausgeschlossen werden können.
    In der Funga Nordica werden sie ja bei mikroskopischer Gleichheit nur über die Erscheinungszeit unterschieden. Die Austernseitlinge in Kultur werden Pleurotus ostreatus forma florida genannt und benötigen keinen Frost um zu fruktifizieren. Also alles nicht so einfach bis eine brauchbare, genetisch basierte Monographie erschienen ist.
    Liebe Grüße Schorsch

    Servus,
    also ich habe die Stellen wiederholt aufgesucht und es hat sich keine weitere Reifung / Veränderung ergeben. Inzwischen sind sie verfault, aber in der Nähe reguläre Satanas gewachsen. Ich schließe mich also Belis Hypothese von viralem Befall an.
    Liebe Grüße Schorsch

    Danke an alle,
    hat sich doch eine interessante Diskussion ergeben, bei der ich wieder einiges lernen konnte.
    Einfach kann jeder!
    Ich schaue nächste Woche nochmal vorbei und werde berichten, was sich ergeben hat.
    Bei uns geht es jetzt, da die Wälder tropfnass sind und die Temperatur unter 20° waren, los.
    Ein schönes Wochenende mit mykollegialen Grüßen :)

    Schorsch


    zum Abrunden noch ein paar Satanspilze aus den letzten Jahren vom selben Standort.




    Servus,

    an einem Standort, an dem ich die letzten Jahre regelmäßig Rubroboletus satanas und Caloboletus radicans vorgefunden habe, habe ich heute diesen seltsamen Satanspilz gefunden.

    Poren gelb, Wachstum büschelig, Stiel rot, aber ohne Netz, sondern flockig wie Neoboletus erythropus, Hut gräulich, am Rand rosa, feldrig aufgerissen, Geruch wie Rubroboletus satanas, Fleisch kaum verfärbend.

    Schlägt jemand eine andere Diagnose vor?

    Liebe Grüße Schorsch


    Servus,

    Dann bekam ich mal als Kopie einen schönen "Farbkreis", in dem Sporenfarben den Gattungen zugeordnet sind.

    Leider kenne ich die Quelle nicht (wäre aber daran interessiert) und zeige hier nur ein Fragment, um ggf. copyright nicht zu verletzen.

    da kann ich weiterhelfen. Die Tafel stammt aus dem Buch "Wie erkenne ich die Pilze - Einführung in die Pilzkunde für Speisepilzsammler und Botaniker" von Rose Marie Dähncke im AT Verlag 1978. Die Tafel ist aber nicht in allen Fällen ganz korrekt.
    Liebe Grüße Schorsch

    Servus Andreas,


    Wenn Du mit alignieren meintest, dass Du die Vorwärts- und Rückwärtsrichtung der ITS zusammengefügt hast - deine Anmerkung zum Reverse-Button bringt mich auf diese Idee - dann ergibt sich dadurch aber keine längere Sequenz, sondern nur eine bessere Qualtität.

    Stimmt, wo Du recht hast, hast Du recht..
    Liebe Grüße Schorsch

    Zumal man auch berücksichtigen sollte, daß die Namen, mit denen die Genbank - Sequenzen hinterlegt sind, nicht stimmen müssen.

    Klar Pablo, wenn ein und dasselbe Schwammerl von verschiedenen Autoren unterschiedlich benamst wird, kommen scheinbar widersprüchliche Ergebnisse heraus. Bedeutet aber, soviel ich mitbekommen habe, nur, dass es sich eben um Synonyme handelt.
    Liebe Grüße Schorsch

    warum ist deine Sequenz denn so kurz? Wenn ich das richtig sehe, dann hast Du nur eine 279 bp langen Sequenzabschnitt verwendet, die ITS müsste aber so um die 620 bp lang sein üblicherweise. Insofern würde ich das Ergebnis erst mal als unklar einstufen.

    Ich hab nach dem Kurs zuhause nochmal schnell schnell geblastet und beim Alignieren vergessen den Reverse-Button zu klicken. Beim ersten Mal in Frankfurt war die Sequenz deutlich länger, hatte dort aber das Speichern vergessen. Wenn ich mal Zeit habe, wiederhole ich das Alignement. Sorry, aber das Ergebnis war dasselbe.

    Liebe Grüße

    Servus aus München,
    nochmals vielen Dank für Euere Antworten. Bei einem Kurs "Molekulare Bestimmung von Pilzen" bei Prof. Thines und Dr. Ploch hatte ich Gelegenheit den Pilz zu sequenzieren.Tatsächlich wurde Postia lactea bestätigt. Beim Blasten mit NBCI (in https://blast.ncbi.nlm.nih.gov/Blast.cgi ) kann man auch sehen, dass Postia / Oligoporus lactea / tephroleuca weitgehend synonym sind.
    Liebe Grüße Schorsch


    Caloscypha fulgens = Leuchtender Prachtbecherling; aber mit den deutschen Namen ist es eben auch so eine Sache.
    Ich war mal im Bayrischen Wald. Es war sehr trocken. Zwei Frauen kamen mit leeren Körben mir aus dem Wald entgegen. "Koane Schwammerl ned, nur drenten Stockschwammerl."
    Die "Stockschwammerl" waren aber keine Stockschwämmchen, sondern Pilze, die an einem Fichtenstock (= Stubben) wuchsen und sich als Großblättrige Schwefelköpfe entpuppten.
    Ähnlich ist es mit "Zigeuner" unter dem mancherorts der Reifpilz und andernorts der Flockenstielige Hexenröhrling gemeint ist.
    Egal, Hauptsache man weiß, was an der jeweiligen Örtlichkeit damit gemeint ist. Kein Grund zur Besserwisserei oder zu einem Streit..
    Einfach nur Information: Aha, das verstehen die dort unter XY.
    Liebe Grüße Schorsch

    Lieber Pablo,

    da bewahrheitet sich mal wieder der Spruch: "Wissenschaftliche Pilznamen ändern sich von Jahr zu Jahr und die deutschen Namen von Ort zu Ort."

    Die bei uns im Voralpenland durchaus häufigen Sarcoscypha austriaca hören bei uns auf Österreichischer Prachtbecherling, aber auch auf Blutroter Kelchbecherling, Blutroter Prachtbecherling, Österreichischer Kelchbecherling, Zinnoberroter Prachtbecherling.

    Nix für ungut und liebe Grüße Schorsch






    Danke,
    hat sich doch rentiert, den Beitrag hier einzustellen.
    "Again what learned" würde Lothar Matthäus sagen. Bei mir ist es viel, was ich gelernt habe und nächstes Mal berücksichtigen werde.
    Euch allen ein schönes Wochenende

    Schorsch

    Servus,

    die Ciboria kenne ich gut.
    1. wo sollten die im Fichtenwald herkommen? Auf Tannenzapfenschuppen gibt es Ciboria rufofusca
    2.die sehen makroskopisch (gestielt) und mikroskopisch (Ascusspitzen mit Lugol) ganz anders aus.

    LG Schorsch

    Ascusspitze von Peziza


    Ascusspitze von Ciboria amentacea