Beiträge von Wutzi

    Diesmal ein künstlerisch wie intellektuell anspruchsvolles Stück mit viel Pilz.


    Die Moritat vom Ziegenbart


    Ich schreib kein Gedicht mit Koralle.
    Denkt doch jeder: Die hat se nich alle!
    Der Ziegenbart neulich
    hat geglibbert abscheulich.
    Nix Koralle, viel eher wie Qualle.


    Die Familie war gar nicht begeistert,
    weil der Pilzfund das Körbchen verkleistert.
    "Das kommt nicht in den Topf,
    du wutizger Tropf!",
    sprachig der Gatte, vollkommen entgeistert.


    Nach ner Weile aus Wutzifraus Küche
    drangen unsagbar ekle Gerüche.
    Der Hund war am übeln,
    der Mann kam ins Grübeln.
    Das Familienglück ging in die Brüche.


    Dieser Pilzmatsch war wirklich abscheulich
    gestand Wutzi, sie krampfte ganz gräulich.
    Diese Ziegenbartpampf
    war kein leckerer Mampf
    Wutzis Hautfarbe wurde leicht bläulich.


    Die Moral der Geschichte verstehen
    ist ganz leicht und sofort einzusehen.
    N–™ vergammelter Pilz
    schädigt nicht nur die Milz.
    Also lass ihn im Wald lieber stehen.


    Oh, sorry, ich dachte der Verweis auf Mäusemann würde als pilzliche Kurve ausreichen :evil::D
    Danke, dass du das Lektorat übernommen hast, lieber Mausmann ;) . Das nächste Kunstwerk wird ein Limerick mit Pilz, versprochen!


    Liebe Grüße Claudia

    Ich bin begeistert, dass sich an meinen Bildern eine Diskussion entzündet, und auch ein bissi beschämt, weil ich nicht besser fotografiert habe. Pablo, ich geh da morgen noch mal hin und mache bessere Fotos und seh genau nach, ob es verschiedene Arten, oder nur vergammelte Pilze derselben Art sind (dafür hatte ich sie gehalten, Veronika). Dann wissen wir genau, ob und welche Pilze Pelzträger sind.


    Jan Arne, Du kannst mit den Fotos machen, was Du willst. Ich bin Dir dankbar, dass Du sie so genau unter die Lupe nimmst.


    Liebe Heide, hier gibt es manchmal so viele Feuersalamander wie andernorts Teichfrösche. Na gut, nicht ganz so viel, aber vor drei Jahren habe ich innerhalb einer Stunde 18 Tiere gefunden und fotografiert. Immer, wenn es einigermaßen mild und nass ist, sind sie unterwegs. Ich hatte schon schöne aber auch traurige Erlebnisse. Sie sind so langsam und wissen nichts über Autos und Straßen. Mich begeistern die kleinen Monster jedes Mal.


    Liebe Grüße Claudia


    Danke Jan-Arne, einer von drei ist richtig. Da muss ich noch üben. :D und einer ist was Besonderes, wie schön :)


    Liebe Grüße Claudia

    Liebe Pilzkundige,
    ich habe da mal wieder was entdeckt. Leider hatte ich nur das Handy mit, weil ich nur zur Post wollte und nicht mit den Pilzen gerechnet hatte, deshalb ist die Bildqualität nur so lala.


    1. Hier habe ich den Verdacht, dass es sich um eine ockerfarbene Tramete handeln könnte, richtig?




    2. Keine Ahnung was, aber hübsch, an Buche, riecht nach Pilz, geschmacklos




    3. Immer wieder toll, eine Hodernsau :evil: alias Zunderschwamm, richtig?




    Danke vorab; Liebe Grüße Claudia

    Liebe Heide,
    Danke für den Link. Wie das biologisch funktioniert, ist gut erklärt. Darüber gibt es ja ein paar Hinweise im Netz. Aber weshalb regeln " tun" die das. In der Natur passiert doch nichts zufällig oder aus Versehen. Eigentlich müsste der Baum ja einen Nutzen davon haben. Offenbar hat das noch niemand erforscht. Dann werde ich in 20 Jahren noch mal nachfragen ;)


    Lieben Gruß Claudia

    Liebe Maria,
    hier noch ein paar Fotos von Bucheckern und dem was da so herauswächst- Rotbuchen :P




    Hier gelungene aber pilzsammlerunfreundliche Naturverjüngung. In Baumlücken säen sich verschiedene Baumarten aus.



    Und abschließend noch eine Jungreiche im Frühling- auch mit Herbstlaub. Die war mir bislang noch gar nicht aufgefallen, vielleicht weil ich sie selbst gepflanzt habe. :/ Mir ist übrigens aufgefallen, dass die eine oder andere mittelgroße Buche hin und wieder doch ein paar übrig gebliebene Blätter hat. Das sind aber keine Blattmengen, wie bei den Jungbäumen. Aufgefallen ist mir auch: die jungen Bäume haben immer dann besonders viele Blätter, wenn sie stark verbissen oder zurückgeschnitten sind.


    Boah Ralf, unglaublicher Beitrag mit unglaublichen Funden. Wir haben habe meinem inneren Schweinehund getrotzt - wie immer- aber eine Belohnung, nicht mal eine nicht existente Nichtbelohnung hat sich nicht ergeben. Nur Wasser von oben und von unten. Was habe ich falsch gemacht.


    vergnatzter lieber Gruß


    Claudia

    @ Abeja,


    hab Dank, dass Du die vielen Quellen noch einmal zusammengesucht hast. Die Frage, warum das so ist, beantworten sie leider nicht wirklich. Wahrscheinlich kann frau da nur spekulieren.


    Meine Beobachtungen decken sich mit Deinen. Ich nehme das Überwintern des trockenen Laubes auch ausschließlich bei kleinen Bäumen wahr. Deshalb hatte ich die Idee, dass das zum Schutz vor Verbiss sein könnte, denn welcher Hirsch hat schon gern so Knisterzeugs im Maul. Der Ilex macht das z.B. so, um sich vor Eseln zu schützen. Er hat mit Stacheln bewehrte Blätter und ab 2 Metern Höhe, außerhalb der Zone der Fressfeinde, sind die Blätter oval und glatt wie ein Kinderpopo.
    Eine Erklärung könnte auch sein, dass die Raschelblätter bis in den Frühling dem Schutz der Jungbäume vor der Wintersonne dienen. Die führt ja bekanntermaßen zum frühzeitigen Aufsteigen der Säfte und oft zum Aufplatzen der Rinde, wenn es dann noch einmal richtig Frost gibt. Bei Obstbäumen ist das bekannt und zum Schutz kalken manche Leute die Stämme. Das sieht zwar blöd aus, verhindert aber die Erwärmung der Rinde im Winter. ... aber wie gesagt, alles nur Spekulation


    @ Ralf,


    Lieber Ralf,
    das sehe ich genauso. Zwei Jahre nach so einem Sturmdesaster hast du üppige Fingerhutfelder, dann kommen niedrige Stauden und Schlingpflanzen (meint die fiesen Brombeer-Fußangeln, die mich immer mal zu Boden gehen lassen), dann säen sich nach und nach die Bäume aus. An den steilen Hängen bewirtschaften die Förster hier nicht mehr intensiv.


    Da darf wachsen was will. Birken kommen zuerst und bilden wunderbare Farbkontraste zum blauen Himmel und dann kommen die anderen. Birkenpilze, Täublinge und Rotkappen und viele andere Pilze findest du 20 Jahre später an diesen Hängen zuhauf.



    Das Sammeln ist anfangs für mich Flachländerin etwas gewöhnungsbedürftig gewesen. Ich dokumentiere jetzt die Entwicklung von der Fläche oben. Sie liegt direkt visavis. Ärgerlich ist nur, dass noch vor wenigen Jahren solche Flächen wieder mit Fichten aufgeforstet wurden, wie auf dem letzten Foto von einer Kyrillfläche beispielsweise. Schade um so eine vertane Chance.


    Liebe Grüße Claudia


    Du hast ja traumhafte Helleborus und Iris. Wahnsinnsfarben :thumbup: Wunderschön


    Lieber Markus,
    wenn ich mal aussagekräftige Beispiele vor die Linse bekomme, mache ich Fotos. Dann erschließt sich das besser. Mich bewegt das Thema seit dem Kyrill-Orkan. Er und nachfolgende Stürme und kleine Tornados haben hier große Landstriche des Fichtenwaldes verwüstet. Wenn Deine Umgebung plötzlich so aussieht s.u., machst Du Dir so Deine Gedanken.


    Liebe Grüße Claudia


    von einer Minute zur anderen ist alles weg




    ein paar Jahre später nach dem großen Aufräumen nur zwei Kilometer entfernt



    Weshalb böse sein :D ?Absolut. Es gibt hier wirklich nur Rotbuchen und eine Blutbuche, die aber auf dem Foto nicht zusehen ist, die ich irgendwann mal gepflanzt habe. Ein paar Bucheckern werden die Wildschweine sicher übrig gelassen haben. Ich schicke Dir Fotos von den Keimlingen. Aber Du bekommst morgen ein Bild von den Bucheckern, damit du mir glaubst. :D:D:D

    Also.... Hier sprießen die allerersten Blättchen. Die sind noch ganz klein und saftig. Ich habe sie einfach so gegessen und sie haben ganz gut geschmeckt. In diesem Stadium, sind sie tatsächlich verwendbar. Morgen probiere ich die Ei-Variante auf frisch gebackenem Brot. Das kann ich mir gut vorstellen. :yumyum:


    Danke Ralf, vielleicht gibt es da ja einen Zusammenhang. Mir ist das Absterben bislang noch nicht aufgefallen. Ich kenne krankhafte Veränderungen bei Kastanien und beim Bergahorn. Aber da sind die Übeltäter ja bekannt. Ich habe übrigens festgestellt, dass die verbissenen Buchen am stärksten an ihren Blättern festzuhalten scheinen. Möglicherweise ist das aber deshalb so, weil diese Buchen dichter sind als Andere.


    Lieben Gruß Claudia


    Liebe Maria,
    Danke für Deine Erklärung. Ich hatte gehofft, dass mit dem Umbau der Wälder ein größerer Artenreichtum verbunden sein würde. Du gibst mir letztlich die Bestätigung. Ich geb mir Mühe, dass ich noch ein bisschen was davon habe. ;)


    Im Zusammenhang mit Buchenhecken hatte ich irgendwann einmal gelernt, dass diese in der Regel aus Hainbuchen bestehen und dass diese zu den Birkengewächsen zählen. Seltsam, aber so ist das halt mit den deutschen Namen. Sie geben nicht unbedingt Aufschluss über ein Gewächs. Wenn das Festhalten der Blätter an den Buchen - das ja nur bis in einer Höhe bis zu ca. 2 Metern zu beobachten ist - genetische Ursachen hat, dann müsste das doch auch Ursachen haben. Manchmal haben auch mittelgroße Buchen in den bodennahen Schichten ihre alten Blätter bis in den April. Ich beobachte das seit vielen Jahren und rätsele herum, ohne dass ich bis jetzt eine plausible Erklärung finden konnte.
    Jetzt geh ich in den Giersch. :D


    Lieben Gruß


    Claudia


    Liebe Beate,


    zu Deiner ersten Frage Folgendes:
    Die Blätter von Rot- und Hainbuchen sind sehr ähnlich und man nennt sie auch beide Buchen, aber das war's dann auch. Rotbuchen erkennt man recht gut, z.B. an den typischen Keimlingen mit den zwei großen Keimblättern, die zusammen scheinbar einen großen grünen Teller bilden. Die erkennst Du sofort, wenn Du sie vor dir hast. Rotbuchen haben einen graugrünen glatten Stamm und ebensolcher Borke an den Ästen. Dann erkennst Du sie an den oft massenhaft herumliegenden Bucheckern. Letztes Jahr gab es wieder eine Mast, also extrem viele Früchte an Ahorn, Buche, Fichte etc. Bei der Hainbuche sehen bluten, Keimlinge, Stamm und Früchte ganz anderes aus. Für die nicht abfallen wollenden Blätter bei den Rotbuchen muss es eine andere Erklärung geben. Ich mach gleich mal ein Foto aus dem Küchenfenster: Die Hasel ist schon verblüht und die Rotbuchen tragen noch Herbstlaub :cursing:


    Liebe Grüße Claudia
    [hr]
    Lieber Ralf,


    die Naturverjüngung hast Du sehr gut beschrieben. Vielleicht zur Ergänzung noch, dass die Voraussetzung ist, dass jeweils nur ausgewählte Einzelbäume geschlagen werden. Dann fällt Licht in den alten Baumbestand, so dass die zufällig angeflogenen Samen keimen können. Das sind zumeist Samen der umliegenden Bäume aber eben auch andere.
    Schade, die volle Biodiversität werde ich wohl nicht mehr erleben ;(:D . Aber das Wachsen und die Farbigkeit der Wälder sind ja auch schon mal was, das es zu erleben lohnt.


    Danke Ralf für Deinen Erklärungsversuch bezüglich des Laubabwurfes bei den Buchen. Er wäre plausibel, sofern es sich hier um Hainbuchen handeln würde. Aber die Buchenbestände, die es hier gibt, sind durchweg Rotbuchen-bestände. Das ist gesichert. Der Wind ist es auch nicht, denn die Blätter sitzen fest, als würde es sich um vitale angewachsen Blätter handeln.


    Es muss eine andere Erklärung geben.


    Liebe Grüße Claudia


    Es ist schon richtig, Markus, dass auch im Unterholz überwiegend Fichten aufwachsen. Aber es mischen sich zumindest ein paar Birken, Buchen und Ahörner drunter. An den Hängen sind schöne Mischwälder entstanden. Die Revierförsterin hat Buchen und Ahorn unter die Fichten-Aufforstungen, auf den von Kyrill völlig verwüsteten Flächen gepflanzt. Es ist schon ein wenig mehr Abwechslung zu erkennen, aber zwischen den Fichten wird es eben auch ziemlich dicht.


    Ich weiß, dass es in Göttingen und in Lübeck vorbildliche Waldwirtschaft gibt, aber so weit sind die Landesforsten in Thüringen nicht. Laubwälder werfen nicht so rasch Profite ab, deshalb gibt es hier wohl nur ab und zu ein paar Buchenwälder. Da sind die Buchen aber auch nicht mit anderen Arten gemischt.


    Hier wachsen Rotbuchen. Hainbuchen sind systematisch glaube ich, gar keine Buchen. Der Wind hat damit nichts zu tun. Du bekommst die Blätter auch nicht ab, wenn du daran ziehst. Sie sitzen genauso fest, wie ein vitales grünes Blatt.
    Liebe Grüße Claudia


    Missverständnis, lieber Markus. Die Bilder sind vom letzten Jahr aus Berlin. Ich wohne jetzt im Schwarzatal/Thüringen in ca. 450 m Höhe - Südhang mit viel Felsen und Wald vor der Haustür. Die paar Winterlinge und Krokusse, die ich hier immer mal im Urlaub gepflanzt habe, waren regelmäßig im Folgejahr wieder weg. Dafür gedeihen die Wühlmäuse prächtig. Frau kann nicht alles haben.
    Das sehe ich, wenn ich hier aus dem Fester gucke (Herbst) und mich macht das jeden Tag fröhlich, dass ich jetzt am Wald wohnen darf.
    Liebe Grüße Claudia


    Liebe Naturbegeisterte,


    ich habe da mal zwei allgemeine Fragen, die mir bislang niemand beantworten konnte. Vielleicht könnt Ihr es.


    Etwas später als in den alten Bundesländern setzt sich die Naturverjüngung auch in den ehemaligen DDR-Wäldern durch und man kommt zumindest hier in Thüringen von den Monokulturen, also den reinen Fichtenwäldern ab. Dass ist unzweifelhaft gut für die Gesundheit des Waldes, aber wie wirkt sich das auf die Welt der Pilze aus? Abgesehen davon, dass das Suchen im Dickicht beschwerlicher werden dürfte, müsste es den Pilzen doch gut bekommen, oder? Werden es mehr oder weniger, nimmt die Artenvielfalt zu oder ab? Hat jemand von den älteren Semestern von Euch im Forum Erfahrungen damit?


    Dann gleich noch eine zweite Frage zum Wald. Ihr habt alle schon gesehen, dass junge Buchen bis zu einer Höhe von ca. 2 Metern ihr Laub erst im Frühjahr, kurz vor dem Austrieb der neuen Blätter, abwerfen. Mir konnte bislang noch niemand erklären, warum das so ist. Nicht mal die Profis vom Forst haben eine Begründung. Mutmaßlich könnten die Blätter Schutz vor der Winter- bzw. Frühlingssonne oder vor Wildverbiss sein. Aber das ist Spekulation. Kennt von Euch jemand die Ursachen?


    Danke im Voraus.


    Liebe Grüße Claudia

    Hey Tuppie, toll wir haben das ok von Stefan. Wir benennen jetzt die Pilze um. Alle, die "Gemein" heißen, bekommen zuerst einen neuen Namen. Es gibt doch keine gemeinen Pilze. Gemeine Typen hingegen schon :evil:

    Oh Peter, danke, dass Du uns auf Deine Exkursion zu botanischen Kostbarkeiten mitnimmst. Schöne Impressionen. Eure Bilder vom Frühling machen mich ganz hibbelig. Bald ist es auch hier so weit.


    Lieben Gruß Claudia

    Als ich noch in Berlin gewohnt habe, war mein Garten immer quietschbunt im Frühjahr. Auch auf der Wiese waren Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse. Ich habe die Stauden und Gehölze aufeinander losgelassen, so dass das Unkraut später im Sommer keine Chance hatte. Das wäre mein Tipp gegen Unkraut. Allerdings hatte ich so viele Nacktschnecken (Spanische Wegschnecke), dass empfindliche Pflanzen keine Chance hatten. Hier im Gebirge kommt alles später und ich muss jedes Blümchen päppeln. Aber dafür habe ich hier den Wald und die Pilze.




    Hallo Claudia,
    das Bild mit dem Hund finde ich klasse. Ebenso, dass er immer dabei ist. Gehört genauso zur Natur wie du, ich und die Pilze. Daher passt alles auch so gut zusammen.
    Viele Grüße.
    Thomas


    Danke Thomas, bin halt ein Hundemensch. Das Gute an einem Hund ist, dass er immer gut drauf ist und dafür sorgt, dass du bei jedem Wetter rausgehst. Der kann mich auch gut leiden, wenn ich mich selbst nicht ausstehen kann. Hund ist gut gegen inneren Schweinehund und für gute Laune- meistens jedenfalls :evil:


    Lieben Gruß


    Claudia