Beiträge von Aretah

    Liebe Foris,


    diese Ascos fand ich vor einigen Tagen auf einem Waldweg, an dem augenscheinlich Kornschrot oder Hühnermist aufgebracht wurde:




    Apothecienrand, keine steifen Haare zu finden




    Sporen bis 12x6,5 mü, Asci J-, kein Ornament in BWB



    Paraphysen mit Inkrustationen


    Irgendwie lande ich da in meinen Gedanken bei Pseudombrophila.

    Von den Sporengrößen und Gesamtkonzept will aber nichts von den häufigeren Arten passen.


    Jemand eine Idee?


    LG Elisabeth

    Lieber Reinhard,


    Ich würde dir da einen Mikroskopierkurs empfehlen.

    Das lernt man leider nicht einfach so, wenn man weiß, wo man was rauszupfen muss. Da gehört viel mehr dazu.

    Kurse bieten alle größeren Pilzschulen an.


    LG

    Liebe Foris,


    vor kurzem erhielt ich ein Foto mit der Bitte zur Bestimmung von einem Pilzfreund.
    In Sekundenschnelle war mein Kinn gen Boden geschnellt, als ich die Nachricht öffnete.

    Innerhalb von 10 Minuten war ich bei grausamen Bindfäden draußen angezogen und in das 90km entfernte Gebiet gepilgert.



    Der Fundort lag an einem Weiher - zwei Brandstellen, die von Fischern hinterlassen wurden.

    Bei genauerem Hinsehen waren die ehemaligen Lagerfreuer übersät von Pilzen.






    Haare bis 120 mü, hier schön gequetscht. Anderswo deutlich dunkler.


    1) Anthracobia nitida








    2) Peziza granularis






    3) Nectria peziza




    ...und das eigentliche Highlight, weswegen ich so wie gesprungen so weit angereist bin:


    4) Kohlen-Leistling (Faerberia carbonaria)


    Damit der 4. Nachweis für Bayern. Der letzte Nachweis ist von 2001, die anderen zwei sind bereits verschollen.

    Außerdem gab es an der Stelle noch einen Dachpilz, eine Conocybe, Pholiota highlandensis und im größeren Umkreis noch weitere spannende Arten, wie Russula solaris.

    Außerdem wurde mir in der Umgebung des Weihers von B. appendiculatus und Gyrodon lividus berichtet.


    Es bleibt also spannend!

    Bis dann,


    Elisabeth

    Du zeigst hier Mmn keinen typischen mendax.


    Es gibt durchaus "flockige" Netzhexen, hier habe ich sie regelmäßig in parkähnlichen Umgebungen.

    Mendax ist ein schlanker Pilz, der unter Buche im Wald vorkommt.


    Schau dir aber auch mal N. xanthopus an!


    Ich hänge mal ein Foto von mendax und ein Foto von einem "Flocki" an.

    Sicherheit natürlich nur durch Sporenmessung.



    Netzstieliger H., "flockig"





    Der echte mendax


    Liebe Grüße
    Elisabeth

    Hallo liebes Forum,


    vergangenen Montag erhielt ich von einem Mitglied unserer Arbeitsgruppe den Hinweis, dass dieser für ihn unbekannte Porlinge gefunden hätte.

    Einen Fruchtkörper hatte er mitgebacht und so konnte ich die Porlinge begutachten, woraufhin mich der leise Verdacht schon erschlich.


    Heute habe ich den Fundort nahe Kelheim dann besucht, um Fotos zu machen. Dieser seltene Pilz wird auf der Roten Liste mit vom Aussterben bedroht, RL-1 geführt. Ein zweiter rezenter Nachweis gelang leidglich Tanja Böhning in der Röhn 2015. Alle anderen Funde in Bayern sind frühestens aus den 90er Jahren.


    Der Fundort ist für seinen Totholzreichtum bekannt, diverse Hericium-Arten konnten dort bereits nachgewiesen werden. An mehreren kapitalen Eichenstämmen, die bereits im fortgeschrittenem Zersetzungsstadium waren, konnte ich dann die Eichenzungenporlinge (Buglossoporus quercinus) finden. Direkt in nächster Nähe war außerdem der Mosaikschichtpilz (Xylobolus frustulatus) zu sehen.





    Liebe Grüße

    Elisabeth

    Die Grobscholligen Velumflecken auf dem Hut sprechen gegen A. solitaria. Ich sehe keinen "Grünstich" in den Lamellen sondern eher schlecht aufgenommene Fotos, die massiv überbelichtet sind.


    Das frühe Vorkommen ab Juni spricht ebenfalls für strobiliformis.


    Den Geruch können wir nicht überprüfen.


    LG

    Wenn wir von Ring sprechen, meinen wir das Teilvelum, das Velum partiale. Es entsteht, sobald ein Pilz wächst und dabei den Ring, der vorher die Fruchtschicht geschützt hat, zurücklässt.


    In der Literatur, z.B. bei Lüder und Bei Guthmann & Hahn, gibt es dazu illustrierte Ausführungen. Ich empfehle hierzu einfach mal ein Grundlagenstudium der Pilzbestimmung. Der Ring entsteht laut Guthmann und & Hahn allerdings häufig auch aus dem Velum universale.


    Ein Ring ist im Foto ama7 (linker Fruchtkörper) und im Foto ama5 als Wulst im oberen Stieldrittel zu erkennen. Beim Fransigen Wulstling bleiben Teile des Velums am Hutrand übrig.


    Liebe Grüße

    Perlpilzbestimmung

    Eine schöne Erklärung und Ausführung der Merkmale des Perlpilzes.
    Für den Perlpilz fehlen allerdings die Rötungen. Die Grobscholligen Velumreste auf weißer Grundfarbe, die am Rand fetzig herunterhängen, lassen auch den Pantherpilz ausschließen


    Der Fransige Wulstling ist korrekt. Bei Trockenheit neigt dieser dazu, diese gedrungenen Liliputaner-Fruchtkörper auszubilden.


    Liebe Grüße

    Die Sporen passen sehr gut zu Disciotis venosa.

    Bei den Gyromitras gibt es solche Sporen nicht.

    Die Paraphyseninhalte könnten durch das Trocknen zum Exsikkat entstanden sein. Ascomyceten mikroskopiert man bevorzugt in lebendigem Zustand.


    Das die Sporen von D. venosa Teilchen anziehen, ist mir bei einem meiner Mikrofotos gerade auch aufgefallen:



    Liebe Grüße.

    Hallo zusammen,


    wie bereits Erik schrieb,

    scheint Helvella solitaria zu passen.


    H. leucomelaena hat kaum Stiel und ist an Pinus gebunden, H. confusa sieht aus wie ein leucomelaena mit kleinen Stiel und kommt bei Picea vor. "Solitaria" ist das nächsthöchste und bevorzugt diverse Habitate, gerne Hartholz. ;)


    Liebe Grüße

    Elisabeth

    Liebe Foris,


    ohne Mikroskop ist das makroskopische Raterei.


    Neulich habe ich eine "Zipfellorchel" auf "Pappelholz" zum Mikroskopieren bekommen.


    Herausgekommen ist eine Gyromitra ancilis mit den typischen langen spitzen Sporenanhängseln.



    Wäre der Fruchtkörper nicht so jung, würde ich mich anbieten, den nachzumikroskopieren. Gyromitra reift allerdings nach dem entfernen so gut wie gar nicht nach und verändert sich teilweise nach 2 Monaten im Kühlschrank nicht.


    Zum Bestimmen mag ich die Cahiers von Van Vooren sehr gern.


    Liebe Grüße von eurer Ascotante,

    Elisabeth

    Guten Abend zusammen,


    heute war ich in Österreich unterwegs.

    Unter Balsampappel (Populus balsamifera) fand sich diese Verpel - mit beachtlichen Größer.



    Dass es (eine) der Fingerhutverpeln ist, ist mir klar. Nur leider sind mir die Artkonzepte, sofern es denn zwei (oder drei?) gute Arten sind, nicht klar.

    Es schwirren im Netz teilweise drei Namen umher: V. conica, V. digitaliformis sowie V. cerebriformis, letztere auch als var. von conica.

    Wo finde ich denn verlässliche Literatur dazu mit ordentlichen Portraits zur Unterscheidung?


    Inmitten der Mengen an Verpeln standen immer wieder mal auch Käppchenmorcheln herum.
    Könnte es sich hier um Morchella populiphila handeln?



    Unter Balsampappel waren mir bisher von meiner Umgebung weder Verpel noch Morchelfunde bekannt, ich habe mich immer geärgert, sobald ich eine Balsampappel mit einer Schwarzpappel verwechselt hatte (wenn sie ausgetrieben ist, ist der Fall natürlich klar).



    Liebe Grüße. Elisabeth

    Heute habe ich den Waldbrand wieder besucht.

    Es hat sich dieser zugegebenermaßen lädierter Becherling finden lassen:




    IKl Asci amyloid




    kugelige Sporen um 9 Mü.


    Das sollte Plicaria endocarpoides sein. Ein Erstfund für mich und wurde seit Mitte der 90er nurnoch 2019 von H. Ostrow in Bayern nachgewiesen.


    Liebe Grüße,
    Elisabeth