Hi,
nicht heimische Pflanzen werden grundsätzlich von Bestäubern wie polylektischen Bienen (also solchen, die nicht nur an einer Gattung oder Art Pollen sammeln) schon genutzt. Für Nektar eh. Unser Fokus auf Bestäuber vergisst halt leider häufig, dass es noch viel mehr Insekten u.ä. gibt, die nicht auf die Blüten gehen, sondern Blätter fressen oder Pflanzensäfte saugen u.v.m. Das sind im übrigen viel mehr Arten als bei den Bestäubern. Und da ist es wohl oft so, dass die exotischen Pflanzen nicht als Nahrung wahrgenommen werden. Oft stehen nicht heimische Pflanzen auch besonders gesund und prächtig im Beet aus dem Grund, dass keiner an ihnen frisst. Kein natürlicher Gegenspieler da, also volle Kraft voraus...
Das mit den Hummeln hat mir mal ein Fachmann erklärt, leider kriege ich das nicht mehr sicher rekonstruiert. Ich meine mich aber zu erinnern, dass es darum ging, dass um diese fortgeschrittene Zeit im Jahr, die natürliche Lebenszeit der Hummeln langsam auch an ihr Ende kommt. Hummelweibchen werden wohl nur einige Wochen alt. Das natürliche Blütenangebot der heimischen Pflanzen geht auch deutlich zurück. Und die Silber-Linden sind dann eben nochmal ein unwiderstehlicher Magnet, wo sich alle sammeln. (das aber wiegesagt ohne Gewähr)
Dass wir das Blühangebot bis in den Herbst durchziehen müssten, soll wohl eher auf Imker zurückzuführen sein. Für deren Honigbienen ist das sicher sinnvoll. Die können dann weiter Wintervorrat sammeln, den ihnen die Imker vorher genommen haben. Die heimischen Bienenarten sind an die natürlichen Blühzeiten angepasst, die die ebenfalls heimischen Pflanzen haben (Googlesuche "Ko-Evolution"). Viele Arten sind mit dem Brutgeschäft "durch" und könnten auf das nächste Jahr warten.
Für Wildbienen sind Honigbienen im Übrigen auch Nahrungskonkurrenten. Sie sind zwar effektive Bestäuber, die diese Leistung auch gut erfüllen. Im Sinne des Artenschutzes darf man sie aber durchaus kritisch betrachten.
Ich will nix verteufeln, und finde Dogmatismus im Garten oder so auch unangebracht. Regeln könnte das eh die Natur am besten selber, wenn wir unsere Landnutzung endlich etwas ändern würden und am besten größere Gebiete wieder sich selbst überlassen würden.
Friedliche Grüße
Peter