Hallo KiHo,
Man kann ja anderer Meinung sein, aber die Meinungen und Erfahrungen anderer Leute als Geblubber zu bezeichnen, finde ich weder angebracht, noch der Sache dienlich. Niemand will hier irgendjemanden entmutigen. Aber wenn ich die Frage von Heidi richtig verstanden habe, will sie nicht nur Morcheln suchen, sondern auch finden.
Vielleicht könntest Du mal darlegen, was Du unter Potenziellen Habitaten verstehst?
Ich kann hier nur meine Erfahrungen wiedergeben:
Hätte ich nicht jahrelang mit der Suche nach solchen "potienziellen Habitaten" (an denen es nach den Beschreibungen theoretisch an Morcheln nur so wimmeln müßte) meine Zeit verbracht, sondern einfach nur einen Spaziergang im nächstgelegenen Wald gemacht, hätte ich meine Morcheln schon sehr viel früher gefunden.
Ich kenne jetzt vier Stellen im gleichen Waldgebiet, die sich sehr voneinander unterscheiden. Das einzige, was diese gemeinsam haben, sind vermutlich die Bodenverhältnisse (Kalkgebiet). Ansonsten könnte man noch die Nähe zu Eschen nennen. Aber das ist auch nur bei 3 Stellen der Fall. Einzelne Exemplare habe ich auch schon unter Buchen gefunden.
Die Frühfunde in der Schweiz kann man m.E. nicht auf die hiesigen Breitengrade beziehen (Heidis Wohnort liegt etwa auf dem gleichen wie der meinige). In den Alpengebieten herrscht ein eigenes Klima.
Ich empfehle, doch mal einen Blick auf den in meinem vorhergehenden Beitrag angegeben Link zu werfen. Dort schreibt der Autor u.a.:
Zitat: "Die Erntezeit hängt auch von der geographischen Lage ab. Während in der Voralpenregion die Morcheln in der Regel Ende März/Anfang April erscheinen und in der ersten Maiwoche "durch" sind, kommen sie 500km nördlich fast jedes Jahr zwei bis zweieinhalb Wochen später, fast immer erst um den 17./18. April herum." und
Zitat: " Ich nehme die meiner Meinung nach wichtigste Antwort vorweg: der Zufall spielt beim Thema "Erstmalig Morcheln finden" eine große Rolle. So sind die Erstfunde von wild wachsenden Morcheln oftmals viel weniger auf ein fachgerechtes, zielgeleitetes Anvisieren zurückzuführen als auf ein zufälliges Entdecken."
Dies deckt sich auch ungefähr mit meinen Erfahrungen.
Daher mein einziger Rat an Heidi:
Ohne allzu große Erwartungen den Sonntagsspaziergang in ein Kalkgebiet verlegen, die Augen offen halten und sich überraschen lassen. Hat man dann die erste Morchel gefunden, lohnt es sich, auch die Umgebung abzusuchen.
Viele Grüße
Josef