Beiträge von rübling001

    @ :)seph*

    Du sagst es. Der Faltentintling soll ggü. dem Schopfi das 40-60fache an 'Coprin' enthalten. Das ist das Stöffchen, das angeblich mit Alkohol unangenehm reagiert. Trotzdem lesen wir immer noch in allen möglichen Ratgebern online und in Pilzbüchern Ähnliches oder Gleiches über den Schopftintling.


    Mir geht es ja auch nur darum, dass die Verträglichkeits-/Giftigkeits-Thematik (inkl. Alkohol+Pilze) eben komplex und oft genug von Esser zu Esser so individuell ist, dass zahlreiche verallgemeinernde "Narrative" oft eher irreführend sind.

    Auch die Theorie, dass Maronen immer mindestens 25 Min. kochen sollten.... Frag doch mal 100 Pilzköche. Wieviele bitte kochen Maronen immer ne halbe Stunde? Und nochmal: Die besagten 3-4 kapitalen Kotzanfälle inkl. hohem Fieber und Kreislaufkollaps, die ich nach Maronenverzehr in wohl 25 Jahren hatte, die hatte exklusiv ich - sonst hatte niemand von den Mitessern auch nur eine Verdauungsauffälligkeit. Und dann habe ich auch schon zig Mal Maronen ohne irgendwelche Symptome gegessen - die waren manchmal gerade mal 5 Minuten in der Pfanne. Also was genau ist hier der Fall? Ich gehe mittlerweile davon aus, dass es ganz bestimmte Untervarietäten von absolut identisch aussehenden Maronen gibt, deren Proteinstruktur vielleicht ein klein wenig anders gebaut ist, als bei anderen Maronen - jedoch ausgerechnet bei meinem Immunsystem Alarmstufe Rot auslöst. Und wie gesagt, betrifft das mitnichten nur Pilze. Es gibt bekanntlich Lebensmittelallergien u. -aversionen, die bei Millionen Betroffenen ähnlich kritische Auswirkungen haben können.


    Noch ein Beispiel: Nach wie vor gelten Pfifferlinge als tendenziell schwer verdaulich, ich habe das von den Eltern so gelernt und die von ihren Eltern und Großeltern, und ich lese das bis heute allenthalben. Nun hatte ich persönlich nie auch nur ansatzweise ein Problem mit Pfifferlingen und zwar völlig unabhängig von der Garzeit, die ich mitunter eher kurz halte, weil mir sonst viel zuviel von dem herrlichen, fruchtig-frischen Aprikosenduft im Dunstabzug verschwindet. Ja, ich habe sogar schon Pfifferlinge roh als Carpaccio ohne jegliche Folgen verspeist.


    Aber um auch das zu sagen. Ich habe nicht die Absicht, zum leichtfertigen Umgang mit irgendwie indizierten Pilzen aufzurufen - sondern dazu, ab und an genauer hinzuschauen, zu hören und zu lesen - damit man Mythen und Legenden von wissenschaftlicher Empirie (Biologie / Mycologie / Biochemie / Toxologie) immer öfter unterscheiden kann.


    PS.

    Zur Zubereitung des Schopftintlings:

    Für meinen Geschmack braucht er ordentlich trockene Hitze, etwas Olivenöl, ein wenig Knoblauch und Rosmarin oder Thymian sowie reichlich Röstaromen, dann ist er extrem lecker.

    Endlos in zuviel Flüssigkeit geköchelt und u.U. noch mit jeder Menge Soßenbinder verpampt, ist er zum Davonlaufen - also wie bei meiner Tante Emmi.

    Apropos Schopftintlinge bitte mal kurz den Ball flach halten ;)

    Mir ist kein einziger beschriebener Fall einer Schopftintlingsvergiftung bekannt - also wirklich "unglücklich" hat sich mit diesem Kandidaten höchstwahrscheinlich noch kein Mensch gemacht. Außer einigen wenigen besonders experimentierfreudigen Kulinariern unter den Pilzexperten, dürfte wohl niemand einen 24-stündigen, in diesem "gesegneten Alter" dann vorwiegend aus tintenschwarzem Glibber bestehenden, Tintlingsmethusalem verspeist haben. Und falls doch, hatte derjenige allenfalls einen zünftigen Ekelanfall, aber keine "Vergiftung".


    Ebenso sollte das irgendwie unauslöschbare Narrativ über die Unverträglichkeit des Schopftintlings in Verbindung mit Alkohol allmählich einmal durch belastbare biochemische bzw. klinische Belege nachvollziehbar gemacht werden. Es gibt nicht wenige Menschen, die bei fast allen Pilzen Verdauungsprobleme haben. Während die meisten trinkfesten Pilzesser so gut wie alle Pilze in Verbindung sogar mit reichlich Alkohol gut vertragen. Dann gibt es wieder Zeitgenossen, denen Alkohol in kleinsten Mengen entweder gar nicht bekommt oder u.U. den Eintritt ins Paradies vermasselt.

    Ich zum Beispiel habe bedauerlicherweise eine spezifische Unverträglichkeit beim Verzehr von Maronen, die sich nicht immer, aber schon einige Male, meist nächtens, in Form von massiven Vergiftungssymptomen wie Schweißausbrüchen und konvulsivischer Komplettentleerung sämtlicher Regionen des Verdauungstrakts gezeigt hat - während stets alle anderen Mitesser morgens frisch und bestens erholt waren. Was dazu geführt hat, dass ich insb. Maronen erheblich länger als notwendig zu garen pflege und möglichst in kleinen Mengen verzehre, während ich den größten Teil ohnehin am liebsten trockne.

    "Giftigkeit", "Essbarkeit", "Genießbarkeit" sowie "kulinarische Höchstwertigkeit" sind, wenn es um Pilze geht, in vielen Fällen relative, nach wie vor irgendwie ziemlich unscharfe Kategorien. Übrigens wie bei allen anderen Nahrungsmitteln auch. Nur da gibt es seltsamerweise deutlich weniger Märchen, Mythen und Legenden.


    PS.

    Wenn ich beispielsweise zuweilen sehe, was mancheiner an eigentlich unverkennbar überständigen Pilzen in seinem Korb so nach Hause trägt, denke ich mir, dass eben das womöglich weitaus häufiger zu Vergiftungen führt, als die allseits gefürchteten Kapitalverwechslungen.

    Nun ja, gegessen wurden sie bereits des Öfteren - und ab 80 bis 100g auch schon mit tödlichem Ausgang. Insofern ist "können" üblicherweise nicht korrekt formuliert, wenn es um den Verzehr geht. Dabei dreht einem eigentlich schon der Geruch den Magen um.

    Besonders das Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) wird mit dem Gifthäubling (Galerina marginata) immer wieder einmal verwechselt, insb. da beide Saprobionten sind und manchmal an ein und demselben Ort - quasi miteinander gedeihen. Wer nicht sämtliche Unterscheidungsmerkmale zuverlässig kennt, lässt sowohl den einen wie den anderen im Wald.



    Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)

    Hallo Ihr,


    auch von mir einen sehr herzlichen Dank an Euch alle für das schöne und ent/spannende Wochenende.
    Ich habe wieder viele neue Entdeckungen gemacht und einiges an Wissen dazu gewonnen. Das ist mir viel wert, da ich mir in der Pilzbestimmung bei Euch Mycoperten oft wie ein Grünschnabel vorkomme.
    Toms Vorschlag für eine austernseitliche, judasohrdentliche Samtfußwanderung bei Frost, Schnee und Eis finde ich fantastisch. War die nicht letzten Winter auch geplant und fiel aus. Oder hab' ich was versäumt? Vielleicht könnte man ja irgendwo in BRB oder MVP etwas mit besonders verführerischer Wellnesszone buchen - und dann selbstverständlich wieder alle gemeinsam lecker kochen und tafeln. Wobei ich für die nächsten Male empfehlen würde, entweder möglichst alle Gänge ausschließlich oder vorwiegend pilzkulinarisch zu gestalten, damit wir nicht wieder liebevoll geputzte Rohware entsorgen müssen - oder schlicht: dem Sammeltrieb noch standhafter zu entsagen, was zweifellos viel schwieriger ist, als z.B. einer zwar traumhaft-köstlichen, aber auch gehörig sättigenden Kürbiscremesuppe.
    Wenn man diese Tour z.B. an einem WE im Laufe des Januar ins Auge fasst, müsste man vermutlich spätestens Ende Nov./Anfang Dez. etwas buchen.
    Interesse bzw. Interessenten vorausgesetzt, versteht sich.



    Maronen-stolz-und-schön


    Schwindlich-machender-Knoblauchduft


    @ Micha und die Fotocracks: Nich so schlecht det kleene SIGMA 30mm, wa?


    @ Sandra: Ja, den Tag mehr wünscht man sich so sehr. Ich hab' den Sonntag in Rheinsberg auch noch extrem genossen, konnte mir den Montag aber nicht mehr leisten. 2018 fällt der 3.Okt. u. Einheitsfeiertag auf einen Mittwoch. Denkbar wäre mit dem Do. und einem kurzen Fr. als freigemachte Brückentage somit ein echtes XXL-WE ... Vielleicht wäre das ja was?


    @ Bjoern+Britta: Das Haus in Himmelpfort ist richtig toll - Danke nochmals für Eure Initiative!


    Kommst Du in die whatapp-Gruppe Christian?
    Und ich hätte hier noch bayerische 25 Brezn... soll ich die Mitbringen oder in der Suppenküche abgeben?


    Tom


    Ein paar Brezn (ich nehme an Laugenteig) schaden nicht, falls sie schön altbacken sind.
    Bring ruhig alle mit, die kann man klein geschnitten auch gut in der Pfanne aufknuspern
    oder nochmal aufbacken.


    Ja, ich bin in der Whatsapp dabei... was brauche ich dafür?


    Guten Morgen Christian!


    Das klingt außerordentlich lecker. Schafft man das am Abend vorzubereiten und zu kochen??
    Ich bringe auf alle Fälle 4 Brötchen von vorgestern mit. Und dann schauen wir mal. Freue mich auf deine kulinarischen Ideen!


    Tom



    Hallo Tom,


    klar, die Knödel brauchen mehr Zuwendung und Zeit als z.B. Nudeln oder Reis.
    Trotzdem wäre zunächst die Frage, wieviele Esser wir letztlich sind.
    12 bis 15 Knödel sind durchaus machbar - kommt immer auch auf die Ausstattung der Küche an.
    Ein funktionierender Herd/Backofen, große Schüsseln und Töpfe sind ab 10 Essern schon hilfreich.
    Bei Bedarf könnte ich auch zusammen mit dem einen oder anderen kochaffinen Kollegen ne Stunde früher anfangen.
    Und wenn es zeitlich gar zu knapp wird, gibt's halt was anderes - oder einfach Verschiedenes.
    Wir werden sehen. Ich bringe auf jeden Fall Grundzutaten (Eier, Zwiebeln, Knödelbrot etc.) mit.
    Und wer im Garten, auf'm Balkon oder auf der Fensterbank Kräuter (Schnittlauch, Petersilie, Kerbel etc.) hat, bitte gerne mitbringen - ebenso alle älteren Reste von Eurem leckersten (hellen) Brot.
    Wer Butter kauft, packe vielleicht vorsorglich noch eine mehr dazu... ;)
    Ob wir das normalerweise obligatorische Rauchfleisch rein tun, richtet sich im Zweifel nach der Vegetarierquote - zweierlei wäre dann doch etwas zu luxuriös.


    Zwecks Rückfragen bzw. Austausch, hier meine Nummer: 0170 556 10 19


    Liebe Grüße,
    christian




    Liebe berlin-nordbrandenburger Mycomanen,


    ich bestätige hiermit nochmals meine Anwesenheit und Teilnahme ab spätestens Sonnabend früh.
    Wie in den vergangenen Jahren, bin ich auf Sonntag in meinem Sommerhaus bei Rheinsberg und kann bei Bedarf
    sogar noch bequeme Schlafstätten für Spätentschlossene oder ansonsten Obdachsuchende bieten, da der deutlich weniger mycophile familiäre Anhang den Verbleib in der Hauptstadt vsl. vorzieht.


    Falls vernehmlich gewünscht, könnte ich eine adäquate Anzahl meiner mittlerweile bis weit in süddeutsche Gefilde hinein legendären Semmelknödel produzieren. Obwohl diverse andere pilzkulinarische Lösungen ebenfalls ohne jeden Zweifel schätzenswert sind, so ist ein fachkundig geköchelter Pilzrahm in Begleitung eines besonders luftigen Semmelknödels nach meinem Dafürhalten das Zünftigste und zugleich Köstliche, was man aus diesen einfachen Zutaten zubereiten kann.
    Vielleicht gibt's ja auf die Schnelle noch ne diesbezügliche Rückmeldung.


    Ich jedenfalls vorfreue mich außerordentlich und bedanke mich herzlich bei Dir, Tom, für die aktuelle Aufklärung.
    Bis dann, christian


    PS.
    Wer reichlich Weißbrot von den Vortagen hat - ggf. nicht den Enten verfüttern oder entsorgen, sondern mitbringen.

    Und ich wollte dieser Tage bereits mal in die Runde fragen, ob schon wer einen Terminvorschlag für eine gemeinsame Tour auch dieses Jahr machen möchte. Herzlichen Dank für Eure Initiative.
    Nach heutigem Stand bin ich auf jeden Fall dabei und freue mich schon.
    Und vielleicht kommen wir ja dann auch zu dritt... !



    Herzlich,
    Christian


    Hmh, das ist interessant, Rene. Andy und ich waren am Samstag früh kurz draußen und hatten den Eindruck, dass die Hauptsaison an den uns bekannten Stellen 'durch' ist. Viele Frostschnecklinge waren, wahrscheinlich durch die Forst, weich und nicht sehr einladend. Auch sonst gab's nix mehr groß an Pilzen zu entdecken.


    LG, Andreas



    Meine letzten Inspektionen vom vorletzten Donnerstag an div. Stellen bei Seddin und gestern zwischen Kunsterspring und Storbeck
    bestätigen das: Ende der Hauptsaison. Die nach den strengen Frosttagen um den 12.11. relativ lang anhaltende Warmphase mit bis
    zu 15 Grad konnte den Herbst nicht nochmals verlängern.
    Na dann... Auf eine gemeinsame Wintertour, vermutlich dann im Januar/Februar 2017.
    Bis dahin eine besinnliche und wie auch immer ertragreiche Zeit.


    Herzlich, christian

    Hallo Ihr,


    hier zum Thema kurz ein Link zu meiner Begegnung der besonderen Art:
    Gut und gerne 40 boletus (!!!)


    http://www.pilzforum.eu/board/…burg?pid=344892#pid344892


    Ich habe dann heute, nach fast einer Woche relativer Wärme, doch nochmal die aktuelle Lage geprüft.
    Der Wald riecht tatsächlich fast wie im Spätsommer. Tanzende Mücken bei strahlend sonnigem Wetter.
    Pilze aber so gut wie überhaupt keine. Die Herbstpilze dürften sich final verabschiedet haben, denn
    in wenigen Tagen kommt der Frost zurück....
    Und Winterpilze lassen -jedenfalls dort- noch auf sich warten.
    Hzl.Gruß, rübling

    Obwohl in der vorangegangenen Nacht strenger Frost bis -6 Grad waltete, bin ich am Sonntag nochmal rausgefahren. Spät allerdings, nach Mittag erst, um der Sonne Gelegenheit zu geben, den einen oder anderen möglichen Fündling zumindest anzutauen.
    Da es für eine gemeinsame Tour an Interessenten fehlte, habe ich mir im Alleingang die Umgebung vorgenommen, wo ich 3 Tage zuvor unerwartet
    5 erstklassige Steinpilze entdeckt habe.
    In knapp 2 Stunden bis Einbruch der Dunkelheit sind mir dann ca. 40 Steinpilze begegnet. 2 Drittel davon erst, nachdem das Licht spürbar im Schwinden war und das Mantra: "Nur noch einen Einzigen, dann ist Schluss für heute... ...!" zunehmend ungeduldiger wurde und ich zwischendrin dachte, mir endlich einmal eine von diesen neuen, richtig geilen Taschenlampen anzuschaffen.

    Sämtliche Funde erschienen komplett durchgefroren, was dem Namen Stein-Pilz einerseits nochmal eine etwas andere Bedeutung verleiht und andererseits das zünftige Putzen und Anschneiden im Wald fast unmöglich macht. Mitgenommen habe ich nur die, bei denen meiner Einschätzung nach zumindest eine geringe Chance auf Wiederbelebung bestand, der Rest blieb vor Ort. In meinem großen Korb waren zum Schluss über 10 kg.


    Nach sehr behutsamem Auftauen erwiesen sich 12 Pilze, ausschließlich Exemplare mit relativ fester Substanz, als m.o.w. verwertbar.


    Erfrierungen 3. und 4. Grades überleben ausgewachsene Steinpilze definitiv nicht.


    Die Rekonvaleszenten wurden zunächst mit lauwarmer Umluft angetrocknet um Schimmelbildung auszuschließen
    2 Drittel davon, allesamt mit deutlichen Erfrierungsschäden sind bereits getrocknet und werden evtl. noch pulverisiert.
    Ein kleiner Rest von kaum einem 1 kg schmeckt uneingeschränkt hervorragend.


    Erstaunlich wie relativ unempfindlich z.B. andere gefrorene Herbstlinge wie Butterpilze und Sandröhrlinge sich letztlich gezeigt haben.
    Bei den Butterpilzen habe ich beinahe den Eindruck, die sind nach dem Auftauen und Antrocknen besser als sonst, da ich die
    eigentlich gar nicht so übermäßig schätze.


    Vorläufiges Fazit: Ein ertrag- wie erkenntnisreicher, vor allem aber spannender und erholsamer Pilzgang.
    Und: Klar, ich hätte die Kollegen am vergangenen Donnerstag noch retten können, die waren allesamt schon dort und nicht sehr weit weg.




    So-Vormittag könnte passen.
    Fläming-aufwärts ist es grundsätzlich wohl niederschlagsreicher (auch zuletzt gewesen) und die Wälder sind diverser.
    Wenn man allerdings z.B. dort hinfährt, müsste man, denke ich, etwas mehr Zeit einplanen als 3-4 Stunden, selbst wenn
    man richtig früh aus Berlin aufbricht. Hoher Fläming, Nuthetal oder Dahmetal/Dahme-Spree-Seengebiet oder auch Schlaubetal, alles
    mit hoher Wahrscheinlichkeit lohnenswert, aber mit insg. 2-3 Stunden Fahrzeit oder mehr rechne ich, der ich aus Mitte komme.
    Und total klasse wäre auch, wenn jemand dazu stößt, der eine Umgebung etwas kennt. Für mich ist das da unten jedenfalls alles terra incognita - was ja auch immer spannend ist. Aber meist auch zeitaufwändiger.
    Also Berlin-Brandenburger... wer hätte Lust auf eine Expedition am So, ab 8.00h an einem zu vereinbarenden Parkplatz zwischen (maximal!) Rabenstein und Schlaubetal?
    Gruß, rübling/Christian

    René
    Eigentlich wollte ich nochmal in den hohen Fläming, wo es sich auf jeden Fall noch lohnen sollte, habe aber zunächst -eigentlich nur als Vorstopp- südwestlich des Schwielowsees die Lage geprüft. Den ersten Boletus habe ich erst nach einer ganzen Weile entdeckt, bin dann in der Umgebung geblieben, da ich auf weitere Steinpilze gesetzt habe, und weil die vielen, vielen knackigen Maronenbabys vor weiterem Frost gerettet werden wollten. Erstaunlich trotzdem und eigentlich noch nie erlebt, dass die Röhrlinge bei Temperaturen bis unter Null partout immer noch raus wollen. Das kann eigentlich nur durch die historische Septemberdürre und die örtlich reichlichen Niederschläge im Oktober bedingt sein.
    Weitere Steinpilze habe ich dann erst wieder gefunden -irgendwie klassisch- als ich überhaupt nicht mehr damit gerechnet habe und es schon dunkel war: verborgen im Heidekraut in halboffenem Gelände - zuletzt per Taschenlampe.
    Ansonsten kann -zumindest dort, wo ich war- von großer Vielfalt nicht die Rede sein: Die einzigen sonstigen Röhrenpilze waren auf Heideterrain Sandröhrlinge. Im Übrigen gabs v.a. (Spei-)Täublinge, div. Ritterlinge, viele Schwefelköpfe, Flämmlinge und Rüblinge,
    div. Milchlinge, Kremplinge, Fliegenpilze und andere Wulstlinge und - eine Krause Glucke im Bestzustand.
    Wenn die Wettervorhersage Wort hält, geht's womöglich auch noch nächste Woche weiter mit den Herbstpilzen, denn es soll regnen und wieder wärmer werden. Vielleicht ergibt sich ja nochmal ein spontaner Zusammenschluss von ein paar Berlin-Brandenburgern - wäre doch nett.



    Hi Kati,
    gerade bei Champignons ist der Geruch im Zweifel das entscheidende Bestimmungsmerkmal.
    Und solange es den Online-Schnuffelkanal noch nicht gibt, wirst Du auf diesem Wege keine zuverlässigen Hinweise erwarten können.
    Wissenswert wäre auf jeden Fall noch der genaue Standort. Ansonsten bietet dieser Link eine recht sichere und rasche
    Grundlage für ein Ausschlussverfahren: http://www.123pilze.de/dreamhc/download/Karbolegerling.htm


    Gruß,
    christian




    Liebe Pilzexperten, mit Egerlingen bin ich immer so unsicher. Ich weiss, dass das die denkbar dümmste Frage ist, aber kann man die essen? Sie gilben nicht, aber so unglaublich es ist, ich kann Anisgeruch vom Karbol nicht unterscheiden. Es riecht jedenfalls nicht unangenehm.

    Euch allen wünsche ich, dass Ihr aus Euren Funden das Beste macht.
    Ich bin sicher, auch morgen und übermorgen ist in allen möglichen Wäldern viel zu bestaunen und zu sammeln. Das ist ein überraschend reichhaltiger Pilzspätherbst, den man, in welchem Terrain auch immer, nutzen sollte. Denn der Frost scheint binnen weniger Tage Einzug zu halten.


    Tom: Ich hätte wetten können, dass aktuell von Dir dergleichen Meldungen eingehen.


    Hzl.
    rübling

    Kati und Tom


    Vielen Dank für Eure Vorschläge. Und sorry für die teils untauglichen Fotos.


    Bei 1. würde ich Hallimasch eigentlich ausschließen. Auch wenn der Hut ein klein wenig so aussieht.
    Aber dieser gestreifte Stil, der keulige Fuß, und div. andere Merkmale wie Lamellen, Konsistenz und Geruch
    unterscheiden sich erheblich von den Kollegen in 5.


    Bei 4. vermute ich jetzt auch, wie Kati, eher Schleierling oder Schleimkopf als Täubling.
    Wobei der linke (Keulenstil, stumpf gebuckelter Hut) wohl ein anderer ist, als die zwei rechts.
    Tut mir nochmals leid für die aussageschwachen Fotos.


    Eigentlich war ich mir bei den 'Erdritterlingen' einigermaßen sicher.
    Zumindest einen Tigerritterling habe ich so gut wie ausgeschlossen. Aber weil die Kollegen mir zu streng (stechend, ammoniakartig) gerochen haben, habe ich auf eine Verkostung oder Verwertung verzichtet. Meine kulinarische Beziehung zu Pilzen ist extrem psychosomatisch geprägt, das wird sich auch wohl nicht mehr ändern.


    In den Nudelsugo kamen am Abend folgende zweifelsfrei bestimmte Kandidaten: Safranschirmlinge, Perlpilze, Maronen sowie
    -als Erstlinge in meinen Kochgefäßen- Nadelholzröhrlinge! Der Speisewert mag strittig sein, wobei sich bei Mischpilzbereitung über den Geschmack einzelner Pilze oft eh nichts ganz Genaues sagen lässt, zumal wenn Safranschirmlinge drin sind, diese ohnehin das Gesamtaroma dominieren.
    Aber was ich unbedingt wissen wollte: wie sich das intensive Gelb der Röhrlinge beim Kochen verhält. Und tatsächlich. Als hätte ich Safran dran getan -was ich übrigens v.a. an Risotti ohnehin gern tue- erhielt die Soße einen appetitlich gelben Farbton. Und das angenehm Säuerliche der Röhrlinge würde ich definitiv als schmackhaft bezeichnen.


    Die Fichtenreizker und Schwefelköpfe gabs zum Frühstück im Omelette.


    Und da mein vierjähriger Filius schon seit Wochen wissen will, wie Steinpilze aussehen, ob die wie Steine aussehen und wie und wo man die entdeckt... konnte in dieser Hinsicht doch noch Abhilfe geschaffen werden.
    Ich hätte aber sehr gerne noch ein paar für meinen Wintervorrat. Für streng vertrauliche Hinweise, wo sich aktuell noch welche finden lassen, bin ich äußerst empfänglich. ;)


    Ich bin ganz sicher, das wird ein überaus ertragreiches Pilz-WE. Vermutlich das letzte in diesem schrägen Spätherbst.
    Allseits viel Freude dabei.


    Herzlich,
    christian



    PS.
    Ingo
    Vielen Dank für den Hinweis. Du hast völlig Recht.
    So wird vsl. keine allzu fruchtbare Diskussion draus.
    Zumal ich ja auch im thüringischen Ausland zugange war...
    Danke auch für den Vorschlag betr. Ritterling.
    Ich habe sofort sehr gute Aufnahmen u. Beschreibungen gefunden. Ich denke das ist/war zweifelsfrei ein "Bärtiger".
    Gegessen wurde er eh nicht.

    Hallo,
    ich war heute im Herzen Thüringens im Fahnerschen Holz unterwegs.
    Alter Fichten- und Mischbaumbestand. Ein schöner Wald mit vielen Arten.
    Reizker, Schirmlinge, Diverse Röhrlinge, auch Steinpilze, Schnecklinge, Rüblinge, Schwefelköpfe, Ritterlinge, Täublinge, Perlpilze,
    Unmengen Fliegenpilze u.v.m.


    Mag mir ein Besserkenner kurz bei der Einordnung der folgenden Kandidaten helfen?


    Irgendein Schleierling / ein Gürtelfuß...??? Und falls ja, welcher?


    Grauer / Schwarz-grauer Ritterling? Wäre der mit einem zu verwechseln?


    ???


    Ockertäubling? (??)


    Da sie nicht büschelig wuchsen, war ich mir nicht ganz sicher, ob es Hallimasch sind. Aber was wohl sonst?



    1000 Dank und beste Grüße,
    rübling

    Hallo in die Runde,


    nachdem ich gestern im Fläming wohl an die 30-40 Arten gesehen habe und auch etwas davon in den Korb gelangt ist,
    kann ich mir kaum vorzustellen, dass es andernorts aktuell nicht ähnlich aussieht.
    V.a. Schirmlinge, Täublinge, Perlpilze, Rüblinge, Porlinge...
    Und Maronen ohne Ende. Allerdings keine Steinpilze oder andere Röhrlinge.
    Ich wäre schon neugierig auf weitere Fundberichte aus Berlin-Brandenburg.



    Sehr hübsch, aber mir nicht bekannt.



    Eine Rüblingsart??



    Und das hier...? Hüte schleimig, Fleisch fest, zäh. Geruch leicht süßlich. Geschmack mild, neutral.
    Auf Druck rotbräunlich anlaufend. Ein Kremplingskandidat?




    Sorry, ich hab schon gesehen, es gibt reihenweise Threads zu Täublingen.
    Wer mag trotzdem Aufschluss schaffen?
    Die sind noch nicht verspeist. Ich hielt/halte sie für unbedenkliche Täublinge, was sie vermutlich auch sind.
    Aber ich bin kein Anhänger von Mischpilzzubereitungen, in denen die Hälfte aus weitgehend geschmacksfreien Magenfüllern besteht.
    Laut Laux könnten/müssten es Jodoform-/Amethyst-Täublinge sein, wobei sie dann entsprechend auffällig riechen sollten. Tun sie aber beim besten Willen nicht. Die Hüte varieren von tiefschwarz-violett zu einem etwas blasseren blautinten-violett. (Der Rotton auf dem Foto ist durch die Beleuchtung zu vorherrschend...!) Geschmack mild und völlig neutral. Ich vermute, dass sich das durch irgendeine Kochprozedur kaum ändern dürfte, oder doch? Noch sind sie hübsch und knackig.



    Gruß,
    rübling

    Guten Abend Champignonfreunde,


    vor ein paar Jahren habe ich auf einer Wiese in Südtirol eine recht dicht, beinahe büschelig stehende Gesellschaft von Champignons gefunden.
    Chromgelb im Anschnitt, Geruch unauffällig bis champignontypisch, jedenfalls keineswegs karbolig oder unangenehm. Lamellen rosig bis leicht bräunlich, Geschmack wunderbar nussig. Meiner Überzeugung nach - wenn auch eher kein Schafchampignon - so doch defintiv ein unbedenklicher Verwandter. Die erste Portion kam unverzüglich roh in einen Salat. Meine Frau hat nicht ganz wenig davon mitgegessen.
    Eine Viertelstunde später gings mit dem Auto auf einem Sträßchen mit engsten Serpentinen ein paar hundert Höhenmeter weiter runter zu
    einer Stube, wo es legendäre Schlutzkrapfen geben sollte. Rasantes Passstraßenfahren ist eines meiner schwereren Laster. Meiner Frau
    wurde schlagartig speiübel, so dass sie sich in einer Kurve erleichtern musste.
    Die Schlutzkrapfen dann, entsprachen vollständig dem, was uns von Kennern darüber berichtet wurde. Unsere Salatvorspeise, mit den kaum weniger köstlichen Champignons gehörte jedoch ebenfalls zum Tischgespräch; allerdings nicht ausufernd oder dramatisch, insbesondere weil es meinem Magen sehr gut ging.


    Die zweite Portion Champigons wurde uns am nächsten Morgen von unserer Wirtin auf meinen Wunsch hin in ein herrliches Omelett verwandelt. Jedoch nicht ohne eine skeptische Nachfrage, hinsichtlich der Verzehrtauglichkeit der Hauptzutat und einer unmissverständlichen Ablehnung jeglicher Gewähr für deren Bekömmlichkeit. Wir aßen beide. Ich jedoch die erheblich größere Portion. Unsere Wirtin erkundigte sich mehrfach und - wenn ich es nicht ganz falsch gedeutet habe - auch ein wenig sorgenfaltig nach unserer Zufriedenheit das Omelett betreffend.
    Meine Frau sagt bis heute, dass es ihr auch nach dem Omelett zumindest mulmig gewesen sei. Und ob ich sie nicht vielleicht doch habe vergiften wollen.
    Und ich selbst... Ich bin seitdem bei Wiesenchampignons ziemlich argusäugig.
    Und habe, was mein Fahrverhalten im montanen Terrain betrifft, Besserung gelobt.
    Zumindest solange meine Frau mitfährt.








    Hallo Maria,
    Dein persönliches Fazit sollte lauten: Du ALLEIN darfst essen, was Du gerne möchtest ... ... ...!
    Was daraus folgt, versteht sich von selbst!

    Hallo,
    mich wundert teilweise die Art und Weise der Diskussion bei den üblichen Verdächtigen (Kahler Krempling, Butterpilz, Grünling und Co...)
    Ich sehe das im Grunde so: Entweder bin ich ein pilzkulinarischer Solipsist und kreise in meinem Pilzuniversum bis hin zur Mahlzeit
    ohnehin nur um mich selbst. Oder es gibt Beteiligte in Form von Mitwissern bzw. -essern...
    Wie muss ich mir die Situation dann vorstellen, wenn der verantwortliche Pilzküchenmeister unmittelbar vor dem Tischgebet oder dem Austausch der Tafelwünsche, seinen Familienmitgliedern bzw. Gästen die Risiken und Nebenwirkungen von mitgekochten, offiziell indizierten Pilzen en Detail erläutert?
    Oder ist es gar vorstellbar, dass eben dieses nicht geschieht? Vermutlich ja. Es gibt schießlich immer wieder Zeitungsmeldungen die nicht selten auf entsprechend haarsträubenden Fahrlässigkeiten beruhen.
    Wenn insb. der Butterpilz - wie von dem einen oder anderen letalen Giftpilz kolportiert wird - wenigstens einigermaßen schmackhaft wäre...
    Aber das ist ja bei Weitem nicht der Fall !


    Insoweit,
    beste Grüße und wohl bekomm's...
    rübling