Lamelloclavaria petersenii würde ich schon alleine wegen der Größe (5 cm) ausschließen wollen, aber auch sonst passt mir das nicht gut.
Hallo Andreas,
wo steht denn wie groß Lamelloclavaria petersenii sein darf und wer kann das bei den wenigen bisher untersuchten Funden überhaupt schon sagen?
Bei Alexander Karich, siehe
(PDF) Lamelloclavaria petersenii, eine Clavariaceae mit agaricalem Hymenophor -Erstfund für Deutschland
und bei Dir, siehe
unbekannter Wiesenpilz - omphalinoid/mycenoid
waren die Fruchtkörper recht klein (1,3 bis 1,8 cm bzw. bis 2 cm Hutdurchmesser). Unter den Funden von Hartmut Schubert finden sich dagegen auch Exemplare, die ich deutlich größer einschätze (siehe z.B. das Titelbild vom Tintling, Heft 5/2020). Leider macht Hartmut im Tintling keine Größenangaben.
Bei meinem Fund schließlich waren etliche Fruchtkörper dabei, die im Bereich von 4 bis 5 cm lagen, einige wahrscheinlich auch noch knapp darüber.
Auffällig waren bei den größeren (!) Exemplaren die zum Hut hin abgeflachten und verbreiterten Stiele, was mich beim Fund der Pilze sofort an Camarophyllopsis/Hodophilus denken ließ, wo dies auch häufig zu beobachten ist.
Solche nach oben hin abgeflachten und breiten Stiele zeigt nun auch der Fund von Claudia und hier sah ich eine beträchtliche Ähnlichkeit zu meinem Fund. Zur Verdeutlichung hier eine Kollage (links und unten die Pilze von Claudia, oben rechts die von mir).
Die Ähnlichkeit mag nun Zufall sein und die Pilze gehören ganz unterschiedlichen Gattungen an, aber es wird nicht leicht sein Pilzfotos zu finden, die dem Fund von Claudia vergleichbar nahe kommen. Dies betrifft nun nur die Unterseite, aber da die Pilze von Claudia patschnass sind und sich die Hutoberfläche so nur schwer beurteilen lässt, kommt man damit wohl auch nicht weiter.
Zu Deinen Favoriten: Da halte ich Lepista für den bisher besten Tipp und unter Umständen ist der Fund von Claudia nur eine Form der extrem veränderlichen Lepista sordida (wahrscheinlicher als Lamelloclavaria wäre es allemal).
LG Ingo