Beiträge von Lothar Krieglsteiner

    Hallo Chris, Hans und Ulla,
    natürlich hat Ulla recht: die stets sitzende scabra ist draußen.
    Ich denke nicht, dass der Myxo eine gefelderte Peridie hat - so oder so käme evtl. auch noch T. ambigua (subfusca auct.europ.) in Frage. Die Fruchtkörperform erinnert mich aber viel stärker an Trichia decipiens (var. olivacea), so dass ich daran eigentlich nur wenig Zweifel habe.
    LG von Lothar

    Hallo Hans,
    schöne Darstellung von Arcyria oerstedtii - Glückwunsch zur seltenen Art.
    Die Links zur vermeintlichen ferruginea verweisen mich auf "Bild verschoben", so dass ich sie leider nicht nachvollziehen kann. Schickst Du einen neuen Link?
    LG von Lothar

    Falls noch Zweifel bestehen: eindeutig Mucilago crustacea. Fuligo (septica var.) candida oder andere weiße Fuligos haben keinen kristallinen Kalk - das sieht man hier schon in unreifem Zustand, worauf es hinausläuft.
    Mucilago wächst oft außerhalb des Waldes und in basenreichem Milieu - Fuligo candida meist im Sauren im Wald.
    LG von Lothar
    P.S. Meist heißt natürlich nicht immer

    Hallo Ulla,
    für P. leucophaeum ist mir der Stiel zu lang. Warum nicht einfach P. Album (nutans auct.) - das passt m.E. hundertprozentig. An ein Didymium glaube ich bei der Stielstruktur eher nicht.
    LG von Lothar

    Hallo Björn,
    sehr schöne Darstellung. Interessant, dass Du G. marginata zu 80 Prozent an Nadelholz findest - für Bergisches Land und Schwarzwald treffen wohl sogar 95 Prozent zu - aber geh mal in Mainfranken, i Süd-Niedersachsen, im Rheingebiet, auf der Schwäbischen Alb suchen - da ist es fast umgekehrt. Also von meiner Seite aus wird keine Bevorzugung von Nadelholz attestiert. Schön, dass Du den falschen Namen Nadelholzhäublig vermeidest.
    Wer es noch einmal mit anderen Worten und Bildern schauen möchte, kann dies auch hier tun:
    http://www.pilzkunde.de/index.php/pilz-themen/giftpilze
    Bitte etwas herunterscrollen - hinter dem Knollenblätterpilz (ist ja dessen Syndrom).
    LG von Lothar











    Kuehneromyces mutabilis, Kürten, Bergisches Land, an Laubholzstumpf (Betula), büschelig wachsend.
















    Systematische Einordnung:
    Galerina marginata wird aufgrund morphologischer Merkmale, mittlerweile unterstützt durch phylogenetische Studien, zu den Träuschlingsartigen (Strophariaceae) gezählt, während das Stockschwämmchen wegen des schuppigen Stiels schon lange in Verbindung mit den Schüpplingen (Pholiota) gesetzt wird. Die Schüpplinge sind allerdings ebenfalls Träuschlingsverwandte.
    Vor nicht langer Zeit galt die Gattung Galerina als verwandt mit den Schleierlingen (Cortinarius) und war entsprechend in deren Familie Cortinariaceae anzutreffen.


    Gemeinsamkeiten:
    Als gemeinsame Merkmale möchte ich hier diejenigen aufzählen, deren Verwendung zur Unterscheidung nicht relevant ist, d.h. im Einzelfall nicht auffallend ist, jedoch nach längerer Beobachtung als konstant herausgearbeitet werden kann (!).
    Beide Arten haben ähnlich große Fruchtkörper mit einer Hutbreite zwischen 20 und 80 mm (G. marginata: 20-50mm), gleichsam am Stiel angewachsene oder etwas ausgebuchtete und mit Zahn herablaufende Lamellen, gleiche bzw. variable Hut- und Stielfarben (=Grundfarbe).



    Unterschiede:
    Die hier aufgeführten Unterscheidungsmerkmale sind sortiert nach ihrer Relevanz:
    a) Stieloberfläche und Ring
    => G. marginata: silbrig weiß überfasert oder fein weißgrau genattert auf dunkelbräunlichem Grund. Ring stets hängend und vergänglich, oft scheinbar nur als orangebraune Ringzone vorhanden.
    => K. mutabilis: mindestens im frischen Zustand mit deutlich abstehenden, hellen Schüppchen auf dunkel rotbraunem Grund, mit deutlich abstehendem, dunkelbraunem Stielring, welcher auf der Ober- oder/und Unterseite gerieft oder rillig gestreift ist (evtl. Lupe!). Stieloberfläche oberhalb des Stielrings fast glatt ("Pholiota"-Merkmal! Stiel oberhalb des Rings glatt, unterhalb schuppig!!).


    b) Hutoberfläche und -farbe
    => G. marginata: völlig glatt, höchstens Hutrand mit sehr vergänglichen Velumresten behangen, feucht relativ einheitlich warm orangebraun, Rand schwach gerieft.
    => K. mutabilis: mindestens im frischen Zustand (keine alten Fruchtkörper betrachten) mit locker verstreuten, hellen Schüppchen bedeckt (siehe zweites Bild). Falls dieses Merkmal entdeckt wird, ist das ein sicherer Hinweis auf einen Schüppling und schließt den Gifthäubling zu 100% aus (=> Pholiota-Merkmal!). Falls nicht, Hutfarbe schmutzig ockerbraun, gelbbraun, rotbraun, aber nie so orangebraun wie beim Gifthäubling (Vorerfahrung notwendig!).


    Alle weiteren Merkmale, Geruch, Fk-Größe, Lamellenfarbe usw. sind z.T. abhängig von der Witterung und vom Standort und daher nicht unbedingt als konstant anzusprechen. Der Unterschied in der Lamellenfarbe fällt nur beim direkten Vergleich auf (den man nicht immer hat).


    Zum den ökologischen Anspruchen kann man nur folgendes sagen: Beide Arten bevorzugen Holz als Substrat (G. marginata tendenziell mehr Nadelholz [80% der Funde], K. mutabilis mehr Laubholz [75% der Funde]), sie können auch an einem Stamm gleichzeitig nebeneinander wachsen. G. marginata wächst jedoch eher einzeln (=> Galerina-Merkmal), während K. mutabilis in der überwiegenden Anzahl der Funde büschelig wachsend angetroffen wurde.


    Alle weiteren Merkmale zur Unterscheidung sind nur dann anwendbar, wenn beide Arten schon mehrere Male in typischer UND untypischer Ausprägung angetroffen und korrekt bestimmt worden sind. Im besten Fall legt man sich jeweils Fotoalben an.


    lg björn
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