Beiträge von Harald Andres Schmid

    Hallo, zusammen,


    Diese zwei Schönheiten wurden mir auf die Pilzkontrolle gebracht:




    Morphologie: Siehe Bilder.
    Fleisch weiss, fest, etwas klebrig, Geruch süsslich.
    Die Sporen sind nicht amyloid, 10 x 7,
    Schnallen sind in Trama und Huthaut vorhanden.


    Wir haben uns gestern in der Mikroskopgruppe mit den Pilzchen befasst.
    Die Namensgebung scheint schwierig.
    Gröger, der sonst grosszügig Informationen
    zu strittigen Formen und Varietäten gibt,
    schweigt sich weitgehend aus,
    Ludwig erwähnt eine var. aureola bei A. muscaria.
    Das könnte hinkommen.


    Mögliche Namen wären also:


    Amanita aureola (Kalchbr.) Sacc. 1887
    bzw.
    Amanita muscaria f. aureola (Kalchbr.) J.E. Lange, 1915
    bzw.
    Amanita muscaria var. aureola (Kalchbr.) Quél. 1886
    bzw einfach:
    Amanita muscaria (L.) Lam. 1783


    Was denkt Ihr?
    Liegen wir richtig?


    Lieben Gruss, Harald Andres


    Hallo Harald Andres,
    mit so gelben Poren?
    V.G.
    Thomas


    Hallo, Thomas,
    Das wäre in der Tat sehr ungewöhnlich,
    Netzstielige haben alt oft ockergelbe Poren,
    das wäre schon hier sehr hell,
    auch die rosaliche Hutfarbe wäre etwas merkwürdig.
    Anderseits:
    Bei ferrugineus, bubalinus & Co. zu suchen,
    mit diesem tiefen, fast schwärzlichen Blauen am Stiel?
    Da finde ich einen merkwürdig pigmentierten
    Hexenröhrling doch noch wahrscheinlicher.
    Lieben Gruss, Harald Andres


    Hallo, Pablo,
    Wie ist denn die aktuelle Grössenbeschränkung
    (Abmessungen/Kilobite)?
    Lieben Gruss, Harald Andres

    Hallo, alle zusammen,


    Danke für Eure Geduld mit mir/uns.


    Ich habe das PDF des Bon-Schlüssels von Ditte bekommen (lieben Dank!)
    und somit dürfen wir jetzt halt ohnehin nicht aufgeben...


    Ich habe mich ein wenig in Bons Arbeit reingelesen,
    habe ein paar mir bekannte Arten aus dem Kopf geschlüsselt,
    es ging (entgegen ersten Befürchtungen)
    ganz ordentlich, mit dem Französisch, man kommt rein.
    Der Schlüssel wirkt liebevoll gemacht, man spürt das Bestreben,
    verständlich zu sein und Missverständnisse zu vermeiden,
    bin überrascht, es ist sehr angenehm, sich damit zu befassen.


    Gut, damit haben wir eine Ausrede weniger,
    da nicht dran zu bleiben...


    Lieben Dank und Gruss, Harald Andres

    Hallo,
    Das ist für mich ein typischer Eichenmilchling.
    Bei Bestimmungsanfragen zu Milchlingen
    solltest Du immer gerprüft haben, ob der Hut
    schmierig oder klebrig ist.
    Trockene Hüte an die Lippen pressen,
    um das allfällige Kleben zu spüren.
    Ausserdem das allfällige Verfärben der Milch.
    Einerseits abgetropft auf ein Papiertaschentuch,
    anderseits direkt auf dem Fleisch, wenn Du die Lamellen ritzt.
    Drittens eine Geschmackprobe (ausspucken!),
    ob der Pilz mild, bitter, scharf und, falls ja,
    allenfalls erst nach einiger Zeit Kauen ist.
    Zusammen mit Deinen obigen Angaben (Begleitbäume, usw.)
    sind dann recht viele Bestimmungen möglich.
    Lieben Gruss, Harald Andres

    Hallo,
    Es gibt Leute, die empfinden den Geruch des Mehlräslings
    als Geruch nach billigem Industrie-Camembert aus dem Warenhaus,
    wie er früher teils in Spanschachteln, heute in Folie, verkauft wurde.
    Bei uns in der Schweiz z.B. das Produkt Bär-Camembert.
    Für andere Mehlkomponenten, z.B. beim Mairitterling,
    habe ich schon die Assoziation Wassermelone erlebt.
    Lieben Gruss, Harald Andres


    Liebe Ditte!


    Ganz lieben Dank!


    Achje... Ich bin gerade ein wenig mutlos, Helmut und Dich und alle mit unseren oft unzulänglichen Inocybe-Versuchen zu behelligen. Danke für Eure Geduld.


    Die Doku zu diesem Exemplar war nicht sehr brauchbar, es ist einiges schief gelaufen, ich hatte es ja vorab angemerkt. Dass mir fast alle Fotos misslingen, kommt selten vor. Trotzdem: Sorry, normalerweise geht das besser...
    Interessant ist das wegen dem abgewaschenen Hut. Es war mir nicht bewusst. Wir hatten über längere Zeit Rekord-Regenmengen mit Platzregen bis vor ein paar Tagen, und es ist so ziemlich alles durchweicht und abgewaschen im Wald. Dass es zur Zeit sinnlos ist, etwa Faserlinge bestimmen zu wollen, hatte ich schon begriffen, aber bei diesem Pilz nicht daran gedacht.


    Bin grad ein wenig ratlos, wie es weitergehen soll. Wir machen langfristig auch keine wirklichen Fortschritte.
    Ich konnte halt die letzten zehn Jahre die Finger nie ganz von den Inocyben lassen, und ich habe vor geraumer Zeit unglücklicherweise auch noch Kollegin Anna-Maria aus unserem Verein damit angesteckt. Mea culpa.
    Vielleicht warten wir noch die Jahre, bis das Chaos endlich gelüftet ist, und die neuen Schlüssel geschrieben, bis dann bin ich alt, und harzig-warzig grau und knorrig und bis dann vielleicht auch genug weise und abgeklärt für Inocyben.


    Den Bon habe ich nicht, kenne ich nicht. Welches Buch meinst Du genau?


    Lieben Gruss, und herzlichen Dank, Harald


    Hallo, Helmut,
    Danke! Ich habe mich mal damit befasst.
    Nein, so ganz passt I. proximella auch nicht.
    Im Schlüssel von Andreas findet man sie
    über "Stiel schuppig oder grob wollig-fasrig"
    (Seite 379, Schlüssel 2, 3./3*).
    Das passt überhaupt nicht.
    Der Stiel hatte nur ganz an der Spitze
    einen auffallend dichten Haarbesatz
    mit nur sehr vereinzelten echten Kaulos ohne Kristalle.
    Da passt auch die Zeichnung von Ferrari nicht,
    der ausschliesslich Kaulos zeichnet.
    Die Form würde der Zystiden würde zwar sehr gut stimmen,
    aber seine Sporen scheinen mir etwas weniger höckrig als unsere.
    Funga nordica führt keine I. proximella,
    Mit Stangl findet man den Pilz auch nicht,
    er schlüsselt sich (Seite 24/25, Schritte 17/20)
    über wenig höckrige Sporen und
    grobfasrigen zum Schuppigwerden neigenden Hut.
    Der Hut unseres Exemplars ist auffallend glattfasrig.
    Ausserdem sollte der Stiel (im Schlüssel)
    wie der Hut gefärbt sein (im Beschrieb passt es).
    Da kommt man nie zu I. proximella.
    Stangls Mikrozeichnungen passen aber dann dafür
    wie die Faust aufs Auge, mit den
    wenig kristalltragenden Zystiden
    und den nicht septierten Stielhaaren.
    Einen "hervorragend (dornatig) gebuckelten Hut"
    hat unser Pilz aber nicht vorzuweisen.
    Ich habe noch eine Kopie eines weiteren Schlüssels
    (Enderle/Stangl 1981, Eckigsporige Risspilze),
    da läuft man auch auf Seite 5, Nr 17 falsch,
    man landet wie bei Stangl bei I. putilla
    (ich empfinde die Sporen schon als ausgeprägt höckrig.)
    Für I. proximella müsste man schon auf Seite 1
    abbiegen zu Ziffer 19 (wolliger, schuppiger Stiel),
    und Ziffer 19 mit der Hutoberfläche passt auch nicht
    (im Beschrieb dann schon!)
    Der Beschrieb passt hier generell recht gut,
    aber es gibt keine Chance, das Ding zu schlüsseln!
    Generell ist auffallend, dass die Beschriebe,
    falls wir mal I. proximella annehmen, einigermassen passen,
    die Autoren aber in den Schlüsseln
    vom Beschrieb abweichende Merkmale angeben,
    so dass man grundsätzlich falsch läuft.
    Wann schreibst Du mal mit Ditte zusammen
    einen Schlüssel? Wir freuen uns darauf!
    Lieben Gruss, Harald Andres

    Hallo, Pablo,


    Danke! Dann ist es sie vielleicht doch?
    Mal sehen, was Ditte oder Helmut noch meinen.
    I. napipes hatte ich in 2009 um die gleiche Jahreszeit.
    Hatte natürlich schon an ihn gedacht,
    vor allem wegen der sehr ähnlichen Sporen wie auf meinem Foto.
    Schau mal hier, das ist die Zeichnung von damals:
    Inocybe napipes:

    Aber Du siehst dass die Zystiden ganz anders waren,
    spindelig und teils gegen oben hin bauchig.
    Auch die länglich-knollig-verbogene Stielbasis
    (fällt mir grad keine andere Umschreibung ein)
    ist mir gut in Erinnerung.
    Ich hab glaub noch Fotos, wenn es Dich interessiert.


    Inocybe cicatricata kommt im Schlüssel von Andreas vor,
    GpBW 5, Seite 380 oben, und Seite 453.
    Musst vielleicht ihn mal fragen.
    Index fungorum bietet kein Synonym an.
    Im mittleren Ferrari ist er auf Seite 108, Foto 196


    Lieben Gruss, Harald Andres

    Hallo, Conni,


    Ich bleibe bei Dir als relative Täublings-Mikroskopier-Anfängerin
    entschieden bei dem Ratschlag,
    dass Du mal als Faustregel so vorgehst,
    bei milden Täublingen nach Primordialhyphen zu suchen,
    und bei scharfen Täublingen nach Pileozystiden.
    So hast Du mal eine praktikable Arbeitsgrundlage,
    bis Du etwas geübter bist mit der ganzen Huthautgeschichte.
    Inkrustierungen bei Primordialhyphen in Kongorot zu suchen,
    ist für sehr erfahrene Täublings-Kenner sicher möglich,
    für Dich sicher aber kein sehr nützlicher Ratschlag,
    Du müsstest in den Präparaten aus Hunderten von oft ähnlich dicken Haaren
    die Primordialhyphen heraus erkennen, das muss ohne Übung frustrierend sein.
    Das Auswaschen in HCI ist nach meiner Erfahrung nicht nötig,
    wir haben stets kurz in Lactolgycerin ausgewaschen oder in Wasser
    und dann in Wasser prärpariert. Keine grosse Sache und funktioniert.
    Pileozystiden suchen wir bei scharfen Arten auch zuerst in Kongo,
    falls gut, dann gut, wenn Du sie entdeckst, sonst braust halt rasch SV.
    Das sind meine Erfahrungen für die Praxis,
    um sich die ganze Sache mit Erfolgserlebnissen anzueignen,
    darum gebe ich sie auch so weiter.


    Lieben Gruss, Harald Andres

    Hallo, zusammen,


    Anna Maria hat eine Inocybe gefunden.
    Einzelexemplar in altem Fichtenbestand mit viel Moos, 450 m ü. M.
    Grösse siehe Fichtennadel auf Bild 2.




    Sporen 10 (9) lang,



    Zystiden grösstenteils ohne Kristallschopf,
    60 (70) x 20, apikal dickwandig,
    Pleuros eher spärlich,



    Stiel nur ganz oben sehr dicht
    haarig bereift, mit nur wenig echten
    Kaulozystiden ganz an der Spitze.
    Geruch fast null, schwach pilzig.


    Anna Maria hat den Pilz mikroskopiert
    und geschlüsselt zu
    Inocybe pseudoasterospora,
    aber sind da die Sporen sternförmig genug?
    Vor allem sind sie nicht hautpsächlich 4-höckrig.


    Falls er es nicht ist, bleibt Ratlosigkeit.
    Inocybe cicatricata
    ginge von den Abbildungen her,
    aber die Sporen sollten viel weniger nodulos sein.


    Am besten passt sonst mikroskopisch,
    von der Sporen- und Zystidenform her noch
    Inocybe soluta,
    aber der sollte kleinere,
    nicht ganz so höckrige Sporen haben (< 8).


    Wer kann helfen?
    Entschuldigt die eher unzulängliche Foto-Doku.
    Die Fotos sind teilweise nichts geworden.


    Lieben Gruss, Harald Andres


    Edit:
    Habe mir erlaubt, das Ding heute noch
    beim Doppelpilz-Forum einzustellen.

    Hallo, Conni,


    Mir fällt grad kein Täubling ein, der beides hat,
    was nicht heisst, dass es das nicht gibt.
    Ich bin kein grosser Täublings-Kenner.
    Der Zinnobertäubling hat zwar beides,
    aber die Pileozystiden färben da besser
    in Ammoniak-Kongo als in SV.
    Ich hatte das gerade vor zwei Wochen in der Mik-Gruppe.
    Beim Jodoformtäubling ist es auch speziell,
    da siehst die Inkrustierungen schon in Kongorot,
    brauchst also kein Karbolfuchsin.
    Generell kannst eigentlich jeden milden Täubling
    gleich mal mit Karbolfuchsin testen,
    jeden scharfen mit SV.
    Das ist so die Faustregel.
    Aber es gibt sicher Ausnahmen.


    Lieben Gruss, Harald Andres


    Hallo, zusammen,
    Ich finde leider auch grad keine Unterlagen.
    Ich habe es so in Erinnerung:
    Das Experiment ist mehr als nur umstritten,
    denn nach dem ersten Hype war um den Mann ziemlich schnell ruhig geworden,
    da es ihm wegen langfristiger Schädigung der Leber
    gesundheitlich die Jahre darauf sehr schlecht ging.
    Das Mariendistel-Extrakt ist kein Heilmittel,
    das die Symptome eine Amanitinvergiftung einfach aufhebt,
    sondern wird zur unterstützenden Therapie eingesetzt,
    wobei bei den Patienten meist trotzdem eine Transplantation nötig wird.
    Ich glaube das Experimtent des Arztes wird heute eher
    unter der Rubrik "verantwortlungsloser Unfug" geführt.
    Lieben Gruss, Harald Andres


    Hallo, Pablo,
    Es gibt da noch etwas Hübsches,
    dem Du vielleicht auch noch nie begegnet bist -
    eine Mischung aus Perlpilz und Rauhem Wulstling,
    Amanita rubescens, var. annulosulphurea.
    (sie ist im Bon erwähnt).
    Ich fand die Varietät früher oft im Schwarzwald
    und beim ersten Mal hatte sie mich sehr verwirrt:
    Ein Perpilz mit schwefelgelber Manschette !?
    Lieben Gruss, Harald Andres

    Hallo. zusammen,


    Hier noch ein Exemplar auf einem Schotterweg:



    Die Stielbasis mit der dichten Bereifung:



    Und die Stielbasis im Gegenlicht in hunderfacher Vergrösserung:



    Lieben Gruss, Harald Andres
    [hr]
    Edit:


    Ich habe mal Sporenbilder
    vom Kreuzsporigen Glöckling
    und vom Sternsporigen Risspilz rausgesucht
    und zusammenmontiert,
    ich finde das noch interessant:


    Hallo, zusammen,


    Hier ein Haufen Karbolchampignons,
    wie er mir auf die Pilzkontrolle gebracht wurde:



    Oft ist ja die Stielbasis verwurmt,
    da funktioniert das Reiben nicht mehr,
    oder die Sammler bringen die Pilze
    ohne Stielbasis in die Kontrolle.
    Die explosionsartige, spontane Gelbfärbung
    kann aber auch gut am Hutrand festgestellt werden.
    Darum hier noch Bilder mit Fokus Hut im Vergleich.


    Der Anischampignon spec. ist der zweite von links.
    Die Gelbfärbung bleibt.
    Bei den drei Karbolchampignons ist sie zu Grau verblasst:



    Hier noch zwei unbefasste Exemplare im Vergleich.
    Der Karbochampignon ist rechts,
    der nicht genauer bestimmte Anischampignon links.



    Lieben Gruss, Harald Andres

    Zitat

    Hallo Harald,
    das kommt sicher daher, dass die Pilze letztes Jahr alle nicht herauskonnten wegen der Hitze und der Trockenheit. Und jetzt, bei dem rekordnassen Wetter im Frühsommer denken sich alle: Oh, ist das aber ein wunderbarer Herbst! und kommen raus. Ein Kumpel von mir hat vorgestern Totentrompeten gefunden. Wenn es nicht bald heiß und trocken wird und weiter kühl und regnerisch bleibt, könnte die Natur dieses Jahr ihr Pulver bis Ende August verschossen haben, und dann gibt es ab September nichts mehr. Das war vor ein paar Jahren schon einmal so, ich glaube 2009.
    FG
    Oehrling



    Vielleicht...
    Aber Pilze verhalten sich ja nicht immer unbedingt logisch.
    (oder zumindest keine Logik, die wir nachvollziehen können).
    Wäre schade, wenn Du Recht hast.
    Bin mal gespannt, was der Sommer noch macht...
    Und der Herbst...
    Und was die Pilze noch machen...
    Lieben Gruss, Harald Andres


    Ich hab das doch nur gesagt, damit Sepp mal sieht, wie leicht ein Perlpilz und wie schwer ein Pantherpilz zu finden ist.
    *jetztabernixwieweghier*


    Hallo,


    Ihr kommt etwas zu spät,
    mit Eurer Anfrage.
    Wir hatten am Montag
    in der Mikroskopgruppe
    Perlpilz
    Grauer Wulstling
    Pantherpilz
    Gelber Knolli (var. alba)
    Narzissengelber Wulstling

    schön nebeneinander.
    Wenn ich es gewusst hätte,
    hätte ich jetzt ein Foto hier...


    Bei dieser Jahreszeit!
    Die Pilze spielen zur Zeit verrückt.
    Wir hatten auch einen Reifpilz. (!)
    Bei uns im Mittelland
    sehr selten und absoluter
    Pilz aus dem späten Herbst!


    Lieben Gruss, Harald Andres


    Hallo,
    ich melde mich noch einmal, nachdem ich Literatur gewälzt habe. Zu Dermoloma cuneifolium habe ich keine vernünftige Alternative finden können. In GPBW, Band 3, S. 239 wird noch eine Dermoloma atrocinereum Orton 1960 genannt, die wohl von Moser (1978) als eigenständige Art akzeptiert worden ist, aber a.a.O. wieder mit D. cuneifolium in einen taxonomischen Topf geworfen wird. Nun, das Epithet "atrocinereum" entspricht meinem Eindruck nach genau der Hutfarbe, die wir bei diesem Fund sehen. Es könnte sich also durchaus um dieses Taxon handeln.
    FG
    Oehrling


    Hallo, Oehrling,


    Danke für Dein Engagement!
    Also, ich habe Anna Maria und Peter noch befragt.
    Anna Maria hat die Pilze am letzten Samstag gefunden.
    Sie waren von Anfang an dunkel grau und sind später nicht ausgeblasst.
    Die Runzeln im Hut waren von Anfang an da.
    Der Geruch beim Aufnehmen war deutlich mehlig,
    hat sich auch auf die Hände übertragen,
    keine ranzig-mehlige Komponente,
    sondern eher mit Wassermelonencharakter,
    etwas wie Calocybe gambosa,
    und auch etwa in dieser Intensität.
    Die Pilze waren dann eine Nacht in einer Dose im Kühlschrank,
    haben sich dabei nicht wesentlich verändert,
    am Sonntag Nachmittag haben wir mikroskopiert,
    Anna Maria ist auch aufgefallen, dass der Geruch
    beim Absporen eines Hutstücks und
    besonders beim Schnitte machen am Mikroskop
    sehr intensiv war, auch im Raum.
    Ein Exemplar ging dann nochmals eine Nacht in den Kühlschrank,
    eines wurde beiseite getan und getrocknet.
    Am Montag Abend hat dann Peter den Pilz geschlüsselt,
    er ist auf die gleiche Gattung und Art gekommen wie wir,
    er hat den Geruch nach Mehl als deutlich,
    aber nicht mehr so intensiv empfunden.
    Das Exemplar hatte sich farblich nicht verändert,
    ist kein bisschen ausgeblasst,
    an verletzten Stellen allenfalls ganz wenig nachgedunkelt.
    Jetzt ist Mittwoch, für weitere Experimente mit Reagenzien
    ist es zu spät, aber wir behalten die Stelle im Auge.
    Exsikkat ist vorhanden.


    Lieben Gruss, Harald Andres