Beiträge von Digitalpilz

    Hallo Michael,


    bei Strohpellets mache ich das so, dass ich die - in einen ganz normalen Gefrierbeutel 5L - lediglich mit kochendem Wasser (natürlich genau abgemessen) übergieße und den dann in eine Styroporbox stelle, so dass die Temperatur sich länger hält. Über Nacht ist das Substrat abgekühlt und kann dann beimpft werden.


    Feucht im Ofen bringt imho aus mehreren Gründen nicht so viel: Erstens kann man kaum die Wassermenge abschätzen, da beim "Sterilisieren" ja Wasser verdampft. Die Wassermenge sollte aber genau stimmen. Zweitens dauert es, bis innen die Temperatur erreicht ist, die sowieso bei feuchtem Substrat und Normaldruck nicht höher als 100°C betragen kann. Daher ist das eher Energieverschwendung.


    Kräuterseitling und Austernpilz sind bei mir hervorragend auf Strohpellets gewachsen. Der Kräuterseitling mochte es bei mir gerne kühler. Nur Staunässe sollte generell vermieden werden, sonst wächst das Mycel an den Stellen nicht und später bilden sich dann vermutlich dort Kontis heraus.


    2240-2e490ec455687738c3598d9c7e1ccec1fc230311.jpg Zitat von Suku Mein Ziel ist es, Brut in kleinstem Masstab selber zu erstellen mit geringem Aufwand. Da scheint mir die Methode mit dem Dampfkochtopf und Körnern geeignet.

    Auf jeden Fall. Klappte bei mir gut. Wichtig sind einheitliche (Sturz-)Gläser und dass man da ein Mal die richtige Menge Körner, ggf. Zusatzstoffe wie Gips oder Kalk, und halt Wasser genau abstimmt, so dass das fertige Glas noch etwas Luft oben hat (da schüttelt es sich besser). Für jedes Glas sollte man die Zutaten einzeln abwiegen. Ich habe die oft vorbereitet, so dass ich nur noch Wasser zugeben und autoklavieren muss. In den Deckeln habe ich Löcher, die ich mit Eindreh-Zigarettenfilter zur Belüftung verschließe, finde ich sehr praktisch und ist preiswert. Beim Herausnehmen aus dem Autoklav stecke ich die erst drauf, damit sie halbwegs trocken bleiben. Wenn man keine Löcher im Deckel hat, darf man nicht vergessen die Deckel nur lose aufzulegen und keinesfalls zu verschließen. Filter sind aber sehr empfehlenswert. Früher hatte ich nur Alufolie drüber und gelegentlich Kontis, mit Filtern fühle ich mich wohler.


    Grüße


    Oliver

    Da gibt es einen guten amerikanischen, der mit einem auf 1,5Bar eingestellten Gravitationsventil arbeitet. Sehr geräumig, teuer, aber im Vergleich zu den Alternativen noch billig. Der Selbstimport macht das Teil aber erheblich teuer. Manchmal bekommt man den auch beim Pilzzuchtbedarf in D.

    Hallo zusammen,


    man kann auch einen einfachen Dampfdrucktopf nehmen, den viele ohnehin zuhause haben. Ein richtiger Tischautoklav macht vor allem dann Sinn, wenn er größer sein soll. Ich bin oder war ein Fan von den All American Sterilizers. Ein großer Vorteil: der ist konisch dichtend, man muss also nicht hin und wieder neue Dichtungen kaufen. Ein großer Nachteil: Es gibt den nicht offiziell für den europäischen Markt, er muss also selbst importiert werden und falls man sich für die Variante mit eingebauter Hitzequelle entscheidet, dann muss man die hier von einem Fachmann von 110V auf 230V umbauen lassen. Für einen meiner früheren AG-Leiter haben wir das gemacht und alle waren zufrieden. Für uns war das eine preisgünstige Lösung. Für einen Privatmann ist das schon eine Investition. Ich persönlich autoklaviere nie Säcke, nur Gläser mit Roggensubstrat und Medium zum Plattengießen. Da reicht mir ein normaler Dampfdrucktopf vollkommen aus. Nur habe ich mir extra "passende" Marmeladengläser in Sturzform gekauft, da passen insgesamt 4 in den Dampfdrucktopf. Wichtig ist, dass man einen Einsatz hat, so dass die Gläser nicht mit dem Boden im Wasser stehen und dass man die Luft beim Erhitzen vollständig entweichen lassen muss, bevor man das Ventil schließt.


    Wenn Du aber nur Substrat autoklavieren möchtest, tuns auch die sterilisierbaren Beutel die es z.B. auch in 8l gibt. Mit Tesa zukleben und im Ofen geschätzt zwei Stunden bei 80-100Grad erhitzen.

    Man kann kein feuchtes Substrat im Ofen sterilisieren, weil man da nicht über 100°C kommt. Was man aber machen kann, ist die fraktionierte Sterilisation: da reicht kochen bzw erhitzen auf 100°C, was man ein paar Mal (kit zeitlichem Abstand) wiederholt, um zwischendurch noch vorhandene Sporen etc. keimen zu lassen, die man dann eben beim zweiten und dritten Mal kochen killt. Geht auch, ich würde aber einen Dampfdrucktopf nehmen.


    Viele Grüße


    Oliver

    Na klar, so ein MS steckt man sich ja in die Hosentasche :D Fürs Feld wohl eher ungeeignet.


    Was ich sinnvoll finde, sind Sequenzierungen (Gesamtgenom). Aber nicht für die Pilzbestimmung, sondern für wissenschaftliche Zwecke, u. a. auch Systematik. Dafür ist eine vorhergehende, sichere Bestimmung notwendig!


    Beim DNA-Barcoding stellten sich 2006 rund 20% der Artnamen (Pilze) als falsch bestimmte Arten heraus - in der Referenzdatenbank!


    Interessant (für die Landwirtschaft) sind übrigens auch Multispektral-Analyse, mit denen sich z. B. (phytopathogene) Rostpilze aus der Ferne erkennen lassen. Damit kann der Landwirt schnell auf den Befall reagieren und spart Chemikalien zur Bekämpfung ein. Ein ehemaliger Kollege beschäftigt sich intensiv damit.


    Aber was für eine Datenbank willst du denn aufbauen Karl W ?


    LG Oliver

    Ich überlege noch, aber die anfängliche Euphorie ist schon gewichen. Beruflich nutzt es mir vermutlich nicht viel, aber wer weiß das schon. Ich bin ja auch schon fast 50. Trotzdem überlege ich noch, nur so aus Interesse. Zeitlich ist das schon nicht ganz einfach und kostet auch ein paar Euro, aber die Kosten sind da nicht das Problem, so viel ist das auch nicht. Räumlich und zeitlich ist da schon eher eine Herausforderung, denn ich muss Urlaub nehmen und mich die Woche über am Studienort einquartieren. Und zurzeit läuft da vermutlich ohnehin nicht viel wegen Corona. Obwohl ... sollte ich vielleicht mal prüfen. Denn Online-Vorlesungen wären mir da natürlich sehr recht. Ich vermute aber, dass diese Module nicht unbedingt auf der Prioritätenliste der Unis ganz oben stehen.

    Noob (ugs.) = newbie = Anfänger. Wird oft auch in "Leetspeak" (elite speak) geschrieben, wo Buchstaben durch ähnlich aussehende Zahlen ersetzt werden: n00b. Muss man nicht unbedingt wissen, da keine dramatische Wissenslücke.

    Hallo allerseits,

    Solche Versuche werden natürlich viel eher kontaminiert, als wenn man in Reinräumen steril arbeiten kann, aber ich bin sicher, wenn du dran bleibst werden sich Erfolge einstellen.

    Meiner Erfahrung nach ist steriles Arbeiten oft gar nicht nötig. Jedenfalls nicht, wenn man (gekaufte) Seitlings-Körnerbrut auf Stroh bringt oder - wie hier - Pilze zerschnibbelt und die zum Impfen nimmt. Ich bleibe bei Körnerbrut, weil die halt noch Energie in Form von Nährstoffen mitbringt. Aber das Wichtigste ist IMHO, dass das Stroh nicht zu nass ist. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Daher würde ich Stroh- und Wassermenge genau aufeinander abstimmen.


    Ich habe noch nie einen Mykobag gekauft, sondern benutze stattdessen einfache, aber große Gefrierbeutel, wo ich nach dem Befüllen und Beimpfen mit einer Nadel ganz viele kleine Löcher einsteche. Die kann man nicht autoklavieren, ist aber auch nicht notwendig.


    Für steriles Arbeiten ist IMHO ein Reinraum nicht notwendig. Ein Autoklav (Dampfdrucktopf) und ein Brenner reichen da völlig aus. Ferner sollte natürlich die Arbeitsfläche gereinigt werden, hektische Bewegungen sind zu vermeiden, zu beimpfende Platten und Gläser sollten nur kurzzeitig geöffnet werden, kein Durchzug etc. Für die Körnerbrut verwende ich Marmeladengläser in Sturzform mit Schraubdeckel. In die Schraubdeckel mache ich zwei Löcher, etwa 4-5 mm. Das eine wird mit Tesa abgeklebt und ist nur zum Beimpfen (mit Flüssigmycelspritze) und das andere zur Belüftung und wird mit einem Zigaretten-Eindrehfilter zur Belüftung ausgestattet. Das System funktionierte immer gut für mich. Um die Gläser zu beimpfen, könnte man etwas Flüssigmedium mit einem möglichst steril aus der Innenseite des aufgebrochenen Pilzes entnommenen Stückchen beimpfen. Das Beimpfen sollte dann auch steril durchgeführt werden, dafür reicht ein Brenner direkt daneben. Und natürlich Werkzeug vorher sterilisieren oder abflammen.


    Grüße


    Oliver

    Eigentlich ist das wirklich einfach, das Microscope Measurement Tool zu installieren: Zip herunter laden und den entpackten Ordner "Analyze" in Fiji_app/plugins/scripts kopieren. Dann sollte man noch die in dem Ordner befindliche Datei Microscope_Calibrations_user_settings.py editieren und seine Mikroskopdaten da eingeben.


    Farbe, Liniendicke und Textgröße lassen sich ebenfalls in dieser Datei anpassen. Die Variable linethickness steht da für die Liniendicke, die Variable textsize für die Textgröße usw. Schön wäre da vielleicht ein Einstellungsdialogfenster. Also als weiterer Menüpunkt unter "Microscope Measurement Tools" noch ein Punkt "Change color, fontsize and line thickness". Andererseits richtet man das ja nur ein Mal ein, so dass es passt.

    Hi Stefan,

    die meisten Module kosten was; viele so um 100-200€ pro Modul; das Genetik-Modul ist richtig teuer; 350 €.

    Naja, das geht noch, finde ich. Ist jedenfalls kein Hindernis.


    Fachberater: Diese Ausbildung ist die "Königsdisziplin" sozusagen. Diese richtet sich an Leute, die mit Pilzen wissenschaftlich arbeiten wollen. Sie war ursprünglich mal angedacht für Biologen, Bichemiker etc. Jetzt ist sie aufgrund des Eingangstestes für "jeden" offen. Dort musst du am meisten können und wissen. Biotechnologie, Genetik, Morphologie, Ökologie etc. Die Module haben auch inhaltliche Schwerpunkte, phytoparasitische Pilze, humanpathogene Pilze, Schimmelpilze auf Lebensmittel und in Innenräumen, Mykorrhiza etc. Was du dort lernst ist weit mehr als PSV-Niveau und Feldmykologenniveau zusammen.

    Ich habe bereits in der Biotechnologie, Ökologie und auch in der Molekularbiologie gearbeitet. Auch Mikroskopie ist mir geläufig, wenngleich ich kein Ass im Präparieren und Färben bin. Aber muss man denn beim Fachberater ebenso das Wissen eines PSV haben? Da ist es ja die extreme Artenvielfalt, die erfordert auch eine Menge Praxis.


    Anders gefragt: Meinst du, dass die Ausbildung zum Fachberater nur für einen Pilzenthusiasten und PSV zu empfehlen ist? Oder lernt man in den Kursen hinreichend?


    Grüße


    Oliver

    Hallo,


    ich bin bei der DGfM über die Ausbildungen gestolpert, also konkret Pilzcoach, PSV, Feldmykologe und Fachberater Mykologie. Und da frage ich mich gerade, ob und was da für mich in Frage kommt. Für einen PSV reicht mein Wissen über Pilze hinten und vorne nicht aus: ich lebe nicht gerade in einer "Pilzgegend" und habe momentan auch gar nicht die Zeit und die Möglichkeit. Die letzten Jahre habe ich mehr kultiviert als gesammelt.

    Immerhin, ich habe ein Biologie-Studium angefangen ... aber nicht zu Ende gemacht. Ich arbeite seit langem als BTA in der Biologie, aber nicht in der Mykologie. Derzeit überlege ich, ob der Fachberater für Mykologie etwas für mich wäre. Denn ich habe Laborerfahrung und auch andere Kenntnisse, die dabei vermutlich hilfreich wären. Aber wie da die beruflichen Aussichten aussehen habe ich nicht heraus gefunden. Man erstellt dann anscheinend Gutachten als Dienstleistung. Aber kann man davon leben? Und wie hoch sind die Kosten für die Ausbildung? Oder kostet die Module an den Unis nichts?


    Der Hintergrund ist der, dass ich an der Uni zwar objektiv keinen schlechten Job habe, aber dennoch langfristig da weg möchte. Vielleicht kann mir der ein oder andere ja etwas zu den Ausbildungen berichten. :)


    Mich würde insbesondere interessieren, welche Vorkenntnisse ihr mitgebracht habt, wenn ihr die Ausbildung zum Fachberater gemacht habt.


    Grüße


    Oliver

    So weit ich von Pilzzüchtern weiß, degeneriert das Myzel und schwächelt. Vorstellbar, dass Mutationen zunehmen. Nicht umsonst hat die Evolution die sexuelle Reproduktion erfunden. Man kann imho davon ausgehen, dass ein Generationenwechsel dann und wann schon sinnvoll ist. Dumm nur, dass das Mycel nach Rekombination genetisch anders ist.


    Wie auch immer: Ich würde das so machen, dass ich die Mutterkultur im Kühlschrank aufbewahre und die nur da raus nehme, um das dann zu vermehren und zu "bulken".


    Ich persönlich klone keine Supermarktpilze, hatte da schlechte Erfahrungen mit Austernpilz gemacht, denn die waren alle mit Hefen verseucht und es hat eine Weile gedauert, bis ich kapiert habe, dass es nicht an meiner Arbeitsweise liegt. Nie wieder! Ich würde da eher Körnerbrut im Pilzhandel bestellen und das dann vermehren. Pilze kaufe ich nicht mehr so gerne im Supermarkt.


    Um Pilzstämme lange aufzubewahren, hat man früher Schrägagarröhrchen gemacht. Keine Ahnung, ob es da inzwischen bessere Methoden gibt, z. B. um Pilzmycel einzufrieren. Vielleicht in Alginat-Kügelchen eingeschlossenes Mycel? Wäre interessant.

    Zu dem seltsamen Zeichen vor dem "µm":

    Die Zeile 105 in Draw_Measurement_-_Line.py soll wohl genau das verhindern, funktioniert aber offensichtlich bei mir nicht.


    if unit[0] == u'\xc2': unit=unit[1:] # strip weird char at start of \mu


    Weiß da jemand spontan Rat?


    Edit: Das Zeichen, was da bei mir zu viel ist, hat eigentlich den UTF-8-Code \xc3. Hat bei mir aber auch nicht geklappt. Ich habe es für mich jetzt kurzerhand so gelöst, dass ich das Zeichen am Anfang einfach immer entferne. Da die Einheit bei mir (und bei Verwendung des Mikroskop-Tools) sowieso µm ist, sollte das nicht weiter stören. Jedenfalls klappt das bei mir mit folgender Zeile anstatt obiger:


    unit=unit[1:] # strip char at start of \mu (workaround)

    Was die Idee mit der parallelen Windowsnutzung und Virtualbox angeht, bin ich da nicht so ein Fan von. Ich finde es irgendwie albern diesen ganzen Aufriss nur zu machen, weil man ein einziges Programm nutzen möchte. Außerdem hab ich den Link so verstanden, dass das Programm "Virtualbox" zwar kostenlos ist, dann muss man da ja aber das Windows-Betriebssystem aufsetzen, aber das wird ja wohl nicht kostenlos sein. Und das alles nur für ein Sporen-Messprogramm... puh... ist nicht so meins. Aber das kommt dann ja vielleicht für Nutzer in Betracht, die ohnehin auf ihrem MAC noch andere Windows-Programme vermissen.

    Also, das mit Windows ist schon richtig: du brauchst streng genommen eine Lizenz. Ließe sich möglicherweise auftreiben. Es werden ja haufenweise Geräte mit gültigen Windowslizenzen weggeschmissen. Ich verstehe aber, dass dir das zu umständlich ist, um nur mal eben Sporen messen zu können.


    Daher bin ich ein Fan von plattformunabhängiger Software. Ich selbst nutze Linux und Windows und bin jedes Mal angenervt, wenn es etwas nicht für beide Betriebssysteme gibt. Fiji/ImageJ haben eben diesen Vorteil, da in Java programmiert. So lange man die korrekte Laufzeitumgebung installiert hat, läuft das auf jedem Betriebssystem.


    Wenn du mir deine Mikroskopdaten mitteilst, kann ich die auch eben eintragen und dir hier das Fiji Package hochladen - mit Microscope Measurement Tools und deinen Mikroskopdaten.


    Habe das eben mal ausprobiert. Funktioniert ganz gut, aber bei mir ist vor dem µM noch ein A mit Accent circonflex darüber. Das gehört da irgendwie nicht hin. Müsste an dem Draw_Measurement_-_Line.py liegen, aber ich bin jetzt zu müde danach zu gucken.

    Heute weiß man ja, dass Feinstaub (also auch Sporen!) gefährlich ist und dass damit eine höhere Sterblichkeit einher geht. In professionellen Betrieben muss die Arbeitssicherheit beachtet werden, d. h. Feinstaubmaske tragen. Im Hobbybereich ist halt jeder für sich selbst verantwortlich. Aber man muss auch sagen: Wer zieht sich schon Kittel, Schutzbrille und Handschuhe an, wenn er etwas Abflussreiniger ins Klo kippt?


    Pilze würde ich in der Wohnung früh genug ernten und gar nicht erst sporulieren lassen. Wenn man Sorge hat, dann würde eventuell ein Feinstaubsensor Sinn machen. Ist gar nicht mal so teuer, zumindest nicht für technisch versierte. So einen Feinstaubsensor für schlappe 10 € kann man über ein kleines Python-Skript ansteuern. Gibt es auch direkt mit USB-Anschluss, ist dann noch einfacher. Testen kann man prima in der Küche beim Braten oder wenn man eine Zigarette raucht etc.

    DSM501A Feinstaubsensor PM1-2.5 | Dust Particle Sensor | Arduino | eBay

    Ich würde mir nicht extra ein Aquarium besorgen. Zu schwer, zu sperrig. Im Grunde kann man alles nehmen, auch Eigenbauten aus Dachlatten und Strechtfolie. Hauptsache, du kriegst da eine hohe Luftfeuchtigkeit hin. Kann auch ein Mörtelkübel oder Eimer mit einer Abdeckung (durchsichtig) sein.


    Bei Pilzen, die oben fruchten (mit Abdeckerde), habe ich das auch schon so gemacht, dass ich den überstehenden Rand des Beutels aufgestellt und ein Mal umgefaltet und mit Büroklammer fixiert habe. Dann mit einer Nadel viele Löcher knapp über der Erde, dann kann auch etwas Luft zirkulieren ohne die Feuchtigkeit zu sehr zu reduzieren. Da der Block noch feucht ist, die Deckerde auch, reicht das in aller Regel und man muss nicht extra besprühen.

    Was auch noch nützlich ist: Man kann die Vignette (Randabschattung) aus dem Bild heraus rechnen. Dazu macht man einfach ein Bild ohne Präparat und subtrahiert das dann vom Bild des Präparats.


    Das ist z. B. dann nicht so verkehrt, wenn man die Bilder hinterher stitchen (aneinanderfügen) will, um einen "Kacheleffekt" zu vermeiden. Ist das Aufnehmen eines größeren Motivs oder zur besseren Auflösung und das anschließende Zusammenfügen (Stiching) für euch interessant? Wenn ja: am einfachsten ist das, wenn ihr die Fotos in einem bestimmten Muster macht, also z. B. reihenweise oder "snake" = erst von links nach rechts, dann die nächste Zeile von rechts nach links usw.


    Mehrere Bilder der z-Ebene zusammenrechnen ist auch eventuell interessant, um die Tiefenschärfe zu erhöhen (Deep Focus Fusion (DFF) oder Focus stacking). Das hat bei mir in ImageJ / Fiji abe nie zufriedenstellend geklappt, so dass ich da auf andere Software umgestiegen bin.

    Ganz kurz: In ImageJ findest du unter process>binaries u.a. folgendes: Erode, Dilate, Outline, Fill Holes und Watershed. Mit denen kann man bestimmte Berechnungen am Bild vornehmen, z. B. um Lücken zu schließen oder sich berührende Sporen zu trennen, so dass beide korrekt gezählt werden (Watershed). Fill Holes ist ja eigentlich selbsterklärend. Und bevor ich jetzt lange Romane schreiben, verlinke ich einfach mal das Manual:


    ImageJ User Guide - IJ 1.46r | Process Menu


    Unter 29.8.6 sind ein paar Bilder, wo du die Wirkung des Watershed Filters betrachten kannst. Such einfach mal im Dokument auch nach den anderen Begriffen.


    Nun zu Analzye Particles. Spiel da mal mit der Cirularity herum. Zum Herumspielen machst du dir entweder ein Foto von z. B. Reis, Linsen, Bohnen etc. oder machst dir einfach ein digitales Binary (also schwarz und weiß) und malst da ein paar Strukturen hinein: runde, längliche, elliptische. Ein perfekter Kreis hat eine Circularity von 1. Ferner kannst du in Analyze Particles einen Größenausschluss vornehmen. Dafür ist es natürlich sinnvoll, wenn du schon unter Set Scale einen Maßstab gesetzt hast, denn dann kannst du die Fläche als Quadratmikrometer (zum Beispiel) angeben.


    Und natürlich kannst du in Set Measurements angeben, dass z. B. die Fläche (Area) gemessen werden soll, wenn du misst (per Measure oder Strg+M). Ich glaube die Fläche ist da aber standardmäßig sowieso drin.

    1. Wo findet man in der Literatur Angaben zur Porenanzahl pro Flächeneinheit??

    Das schreit doch nach Citizen Science und dem Sammeln von Daten irgendwo auf einem Server. :)


    Aber du hast das schon gut hingekriegt mit Fiji/ImageJ! Bei Gelegenheit kann ich noch was zu Filtern, wie dem Watershed-Filter erzählen. Es gibt noch so ein paar Tricks, wie man Dinge zählen kann. Man kann z. B. auch die "Circularity", also die Rundheit, als Ausschlusskriterium benutzen. Sagen wir, wenn du zwei verschiedene Strukturen in der Probe hast, aber nur eine zählen willst.


    Ich bin zwar etwas aus der Übung, was Fiji/ImageJ angeht, aber das krieg ich noch hin.

    Was die Sporen angeht: Na klar, die sollte man nicht unbedingt sporulieren lassen, weil die massenhaft sporulieren und man davon krank werden kann, z. B. COPD. Also einfach noch halbwegs junge Fruchtkörper schon ernten und nicht warten, bis sie alt werden.


    Zum Problem wird das aber nur bei andauernder, hoher Belastung durch Sporen.

    Hallo Mona,


    deine Blöcke scheinen ja gut durchgewachsen zu sein. Dann hast du die aber ausgepackt. Das kann man machen, wenn man eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit hat. Hast du aber nicht in der Wohnung und deswegen trocknet der ganze Block zu schnell aus. Die meisten Leute schlitzen die Folie nur an verschiedenen Stellen kreuzförmig an und dann wachsen die Pilze seitlich heraus.


    Die zu geringe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung ist trotzdem ein Problem. Ferner solltest du regelmäßig lüften. Im Grunde ist das ja so, dass Pilze "merken", wenn die CO2-Konzentration sinkt, was für sie ein Signal ist, die Fruchtung einzuleiten. In der Natur entspricht das dem Moment, wo sie aus dem Substrat (Erde oder Holz etc) heraus wachsen. Neben dir selbst, deinen eventuellen menschlichen oder tierischen Mitbewohnern verbrauchen auch die Pilze Sauerstoff und atmen CO2 aus. Daher ist regelmäßiges Lüften zu empfehlen.


    Wie sorgt man nun in einer Stadtwohnung für ausreichende Luftfeuchtigkeit? Wenn du noch ein großes, altes Aquarium hast, kannst du das nehmen. Praktischer ist aber ein Foliengewächshaus für ein paar Euro. Ich habe da eins mit kleiner Grundfläche und etwa 1,70 hoch, mit ein paar Gitter-Einlegeböden. Nach unten ist das Foliengewächshaus offen, daher brauchst du eine wasserdichte Unterlage. Da man vermutlich gerade keine passende Wanne zur Hand hat, kann man sich mit einem großen Müllsack behelfen, den man unter das Gewächshaus legt und dann an den Seiten hoch schlägt und fest klebt. Um nun für passende Luftfeuchtigkeit zu sorgen, kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen. Im einfachsten Fall nimmst du einen Sprüher und besprühst die Wände des Foliengewächshauses mit Wasser. Wenn dir das noch nicht reicht, dann kannst du den Boden mit Vermiculite oder Blähton oder Seramis bedecken und auch den feucht halten. Dann muss die Unterlage aber wirklich hundertprozentig dicht sein! Nicht, dass du dir den Laminat versaust!


    Wenn man noch mehr will und auch nicht vor Lötarbeiten, Dremeln und Programmierung fies ist, dann könnte man einen Arduino Mikrocontroller mit einem CO2-Sensor (MH-Z19B) verbinden und CO2 messen, anstatt nur zu raten. Ich hatte das mal gemacht in meinem Foliengewächshaus. Ferner hatte ich eine Echtzeituhr drin, um Licht zu steuern. Außerdem habe ich mehrere Funksteckdosen angesteuert, um Lüfter (Umluft+Frischluftzufuhr) sowie die Luftfeuchtigkeit (über Heizmodul unterm Vermiculite) zu steuern. Aber das ist alles nicht unbedingt nötig. Wenn man weder CO2 noch Luftfeuchtigkeit messen kann, dann sorgt man am besten regelmäßig für Frischluft (Foliengewächshaus und Raum) und besprüht nach jedem Lüften die Wände des Foliengewächshauses für maximale Luftfeuchtigkeit. Dann klappt's auch mit den Pilzen. :)


    Grüße


    Oliver