Also ich würde auf Polarisation verzichten. Sicher, ist toll bei Kristallen, aber im Regelfall bei der Pilzmikroskopie doch entbehrlich. Dunkelfeld ist echt nett, wenn die Objekte nicht zu groß sind. Für ein Insektenporträt toll, mit Pilzen habe ich Dunkelfeld noch nie probiert.
Eigentlich würde ich im privaten Bereich auch kein extra Geld für Phasenkontrast ausgeben, außer ich hätte dafür einen konkreten Anwendungszweck, den ich häufiger brauche. Auf Verdacht hin ("kann man sicher brauchen") wäre mir das zu teuer.
DSLR/Axiocam: Ich würde trotz allem eine DSLR oder Systemkamera bevorzugen, ganz einfach weil man die universell einsetzen kann. Wenn es einem nicht weh tut für einen passenden Fototubus 500 Euronen extra zu latzen, der fährt ganz gut mit einem entsprechenden C-Mount-Fototubus am Mikroskop. Aber wie gesagt, da sollte man den passenden Tubus für seine Sensorgröße kaufen. Eine Okularkamera oder ein Okularadapter für Smartphones sieht nicht so professionell aus, ist aber deutlich günstiger in der Anschaffung. Muss jeder selbst entscheiden. Google lmscope
Hilft mir auch alles nichts: ich präpariere nicht gut.
Gebrauchte Mikroskope würde ich privat vorziehen, weil man da schon ein paar Euro sparen kann. Ein Kreuztisch wäre mir wichtig. Wo wir eben von Polarisationsmikroskopen sprachen: ich kenne eins von Zeiss, das hatte in der mir bekannten Ausführung aber natürlich keinen Kreuztisch, sondern einen drehbaren Tisch. Macht ja auch Sinn.
Ein Knackpunkt bei älteren Mikroskopen ist vielleicht die Beleuchtung. Man kann darüber streiten, was besser ist, Glühbirne oder LED. Glühbirne ist etwas gelblich, vielleicht etwas schwach und hat einen geringeren Blauanteil. Blau hat Vorteile, da kürzere Wellenlänge, ist aber fürs Auge nicht so gut, da die LED oft einen starken Peak im Blauen haben (technisch bedingt). Inzwischen kann man Filter dafür kaufen. Also bei einem alten Mikroskop würde ich die Birne drin lassen und es nicht auf LED umbauen. Zumal es überhaupt nicht so einfach ist, eine LED zu dimmen. Pulsweitenmodulation (PWM) kann man da vergessen, da tut man sich keinen Gefallen mit. Mit Digitalfotografie und korrektem Weißabgleich ist Glühlampenlicht aber absolut kein Problem. Eine eventuelle Abschattung an den Rändern (Vignette) kann man rausrechnen.
Aber wo wir gerade beim Geld ausgeben sind: Wirklich cool ist ein motorisierter Kreuztisch und zwar für x,y,z-Achse. Damit kann man dann automatisiert Bilder aufnehmen, zu einem größeren Gesamtbild stitchen und dann auch noch über die z-Achse die Tiefenschärfe erhöhen, indem man den stack verrechnet. Natürlich muss die Software sowohl den Kreuztisch und die Kamera ansteuern können.