Beiträge von Matthias

    Servus Bernd,


    du kannst es ja mal mit dem Identifier auf Hebeloma.org versuchen:

    Hebeloma species identifier

    Wäre interessant, was dabei rauskommt.


    H. collariatum wurde inzwischen mit der amerkanischen Art H. velatum synonymisiert. In der Tat, die Sporen sind für H. mesophaeum a bisserl groß, aber ausschließen würde ich das trotzdem nicht. Zumal H. velatum in der Regel nicht bei Birke wächst (mehr Infos dazu auch auf Heleloma.org).


    Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    ich hab mittlerweile schon etliche Glaucopodes mit Sequenz, die zu C. glaucopus s.str., subfoetens oder subrubrovelatus gehören. Ich kann bislang immer noch keine verlässlichen morphologischen Trennmerkmale erkennen. Die in Liimatainen et. al. (2014) postulierten halte ich für Wunschdenken. Vielleicht wird's ja noch - oder man synonymisiert irgendwann doch.


    Grüße

    Hias

    Servus beinand,


    NR_173977 (GenBank-Nr.) ist der Typus von I. monastichum. 98.52% Übereinstimmung mit dem Typus ist schon hoch, zumal I. cervicolor als nächstverwandte Art nur zu 92% mit I. monastichum übereinstimmt. Andererseits ist 98.52% auch kein voll überzeugender Wert, da müsste mach sich mal das Chromatogramm anschauen und vielleicht einen Einzelbasenvergleich mit dem Typus machen.

    Ansonsten gilt natürlich, was Ditte schon schrieb. Die Sporenmaße (13,7 x 7,4) liegen deutlich über dem für I. monastichum angegebenen Wert (9,0-10,6-12,1 μm (SD 0,6 μm) × 5,6-6,3-7,5 μm). Ob eine so starke Streuung der Sporenmaße möglich ist? Waren vielleicht auch 2-sporige Basidien im Spiel?


    Allein auf die Sequenz würde ich mich nicht verlassen und sicherheitshalber ein ? hinter die Bestimmung setzen.


    Grüße

    Hias

    Servus,


    genau, die meisten Fälblinge sind tonblass und sehr viele haben tränende Lamellen. Es gibt ein paar wenige Arten, die man mit etwas Erfahrung makroskopisch bestimmen kann, aber beim Rest ist viel mikroskopieren, messen und schlüsseln angesagt.


    Grüße

    Matthias

    Servus Sabine,


    die Hutfarben sind nicht gerade typisch für C. delibutus und abgesehen vom ersten Fotos, wo man es nicht so gut erkennen kann, sehen die Hüte auch eher trocken aus. Ohne deinen Hinweis auf schleimige Stiele hätte ich diese Schwammerln eher zu den Anomali gesteckt.


    Liebe Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    Respekt, dass du dich immer noch mit Melanoleuca herumplagst :gkopfkratz: So hübsche wie die Nummer 5 nehme ich auch immer noch mit, aber eher banale an stickstoffreichen Waldrändern habe ich heuer konsequent ignoriert. Die Mikroskopie ist meist unergiebig, ganz zu schweigen vom Studium der einschlägigen Fachartikel.


    LG Matthias

    Servus Dieter,


    ich denke, dass du mit C. olivaceofuscus richtig liegst. Thomas hat recht, so arg selten ist er nicht, wir halt leicht übersehen oder mit C. venetus verwechselt. Kommt auch im reinen Buchenwald vor.


    Grüße

    Matthias

    Servus Bernd,


    auf die Schnelle habe ich keine Literatur gefunden, in der die Synonymie von M. rubropunctata mit M. trachyspora phylogenetisch untersucht wurde.

    Einen Fund von mir 2016 habe ich nach Gröger und Funga Nordica als M. trachyspora (in beiden Schlüsseln ist M. rubropunctata Synonym, bei Gröger mit Fragezeichen) bestimmt. Ich denke, die Kollektion entspricht deiner ganz gut. Meine hatten ein bisserl größere Sporen.


    Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    vielen tolle Schwammerln! Tricholomopsis decora und Gymnopilus picreus hatte ich letzte Woche auch auf demselben Stamm gefunden.


    Grüße

    Matthias

    Servus Benjamin,


    es gibt sehr unterschiedliche Methoden der Exsikkat-Mikroskopie und sicher gibt es keine, die "der Weisheit letzter Schluss" ist.

    Ich persönlich weiche weder die Exsikkate noch Teile davon vorher in KOH ein, sondern präpariere wie beim Frischpilz. Wie Matthias schon schrieb, geht das bei bestimmten Aufgabenstellung sogar besser als beim Frischpilz (z.B. Huthautschnitt bei schleimigen Milchlingen). Es ist auf jeden Fall in der Regel kein Hexenwerk, das kriegst du sicher hin. Schwierig wird es nur bei sehr kleinen Pilzen, die man nach dem Trocknen kaum mehr findet und ohne spezielle Technik nicht mehr richtig präparieren kann.


    Beste Grüße

    Matthias

    Servus Benjamin,


    natürlich kannst du die gesamte Mikroskopie bei Cortinarius auch am Exsikkat-Material machen. Einfach in KOH mikroskopieren. Bei vielen Kollektionen sind Sporenabwurfpräparate (auf Objektträgern) ganz nützlich, vor allem, wenn es Kollektionen bzw. Arten mit wenig Cortina sind. Ich mache die HDS auch routinemäßig. Wie Raphael schon sagte, es muss nicht zwingend nützlich sein, aber in vielen Fällen ergeben sich daraus auch neue Bestimmungsmerkmale. Allein an der Färbung eines HDS-Präparats in KOH kann man z.B. mit ein bisschen Erfahrung schon erkennen, ob eine Kollektion eher zu den Obtusi oder zu den Flexipedes gehört.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    klasse Rötlinge, habe ich selbstverständlich bis zum Schluss durchgeschaut!

    Mit FE5b hat sich doch einiges geändert bei Cyanula. Bei mir sickern diese Erkenntnisse erst so allmählich durch, z.B. dass E. scabropellis ein Synonym zu E. griseocyaneum ist. Schwierig bleibt es trotzdem, finde ich, z.B. diese ganzen schwarblauen wie E. chalybaeum, porphyrogriseum, corvinum etc. mit ihren labilen Pigmenten sind schon nicht ganz leicht zu identifizieren. Die FE5b zugrunde liegende Arbeit von Dima et al. 2023 wurde anscheinend noch immer nicht veröffentlicht - jedenfalls finde ich sie nicht.

    Soweit ich die Arten schon hatte, würde ich dir bei den Bestimmungen zustimmen (formosum, lividocyanulum, serrulatum, cuspidiferum). Von E. pseudoturci habe ich eine sequenzierte Kollektion aus der Toskana, die schon deutlich anders aussieht.

    Entoloma pseudoturci


    Beste Grüße

    Matthias

    Ich hab sie auch "unten" gefunden so auf 1020 m Höhe, bei Klais/Mittenwald, genau dort, wo auch diese braunfaserige I. fibrosa gewachsen ist. Im Voralpenland scheint es sie nicht zu geben oder sie ist halt sehr selten hier.


    Liebe Grüße nach oben :grolleyes: :gkopfkratz:

    Huhu Ditte,

    was heißt "bei uns da unten"? Wir sind doch oben g:D

    I. leptocystis wurde nach 2000 in den bayerischen Alpen gerade 2mal kartiert, und die ist ja an sich nicht schwer zu bestimmen.

    Tatsächlich hatte ich sie erst einmal. Kann natürlich auch Zufall sein.


    Liebe Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    tolles Risspilz-Feuerwerk :daumen:

    Mit dem neuen Inosperma-Paper meinst du Esteve-Raventos 2024, nehme ich an?

    Die Inosperma mit Perlargonium-Geruch sieht in der Tat nicht nach I. calamistratum aus, erinnert mich makroskopisch eher an I. bongardii. Aber ich bin da auch nicht auf dem neuesten Stand.


    In meiner Gegend ist noch wenig los mit Risspilzen, hier und da mal eine Kollektion.


    Beste Grüße

    Matthias

    Ich kann mich dem nur anschließen, das ist ziemlich sicher C. renidens. Der hat anscheinend ein gutes Jahr. Ich habe ihn heuer schon zweimal gesehen, Ende Juni und Anfang Juli. Immer im Gebirge, einmal auf Würmmoräne, einmal auf Flysch.


    Beste Grüße

    Matthias

    welche Sporenmaße nennt denn Örstadius?

    Örstadius gibt für C. hirtosquamulosus folgende Sporenmaße an: 6-8 x 5-6 x 4-5,5.

    Zystidenform passt. Sporenform und Maße bei Bernd's Fund sind aber schon sehr speziell. Ein Cystoagaricus aus der Verwandtschaft von C. hirtosquamulosus sollte es auf jeden Fall sein. Ohne Sequenzen (ITS, LSU) wird man hier kaum weiterkommen.

    Ich habe noch so einen Punk aus dieser Ecke. Den habe ich sequenzieren lassen, und er weicht von vorhandenen Sequenzen von C. hirtosquamulosus ab.


    Doku


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Bernd,


    Munoz et al. (2022) ist die richtige Quelle. Ich denke auch, dass das eine Cystoagaricus-Art ist. Wenn du mal eine schöne Kollektion findest, würde es sich lohnen, die genau zu mikroskopieren. Die Zystiden solltest du auch in Ammoniak anschauen und auf grünlich verfärbende Schleim-Auflagerungen achten. C. lepidotoides hat meist gröbere Schuppen und größere Sporen. "C. hirtosquamulosus" habe ich 2mal gefunden - das ist aber was anderes als der C. hirtosquamulosus, der in der Psathyrella-Monographie von Örstadius abgebildet ist und hat auch etwas größere Sporen als deiner.



    Beste Grüße

    Matthias

    Servus Raphael,


    I. leptocystis hatte ich erst einmal. Die hatte etwas gedrungenere Sporen als deine, ist aber sonst sehr ähnlich. Sogar dieses feine Aufschuppen zum Hutrand hin stimmt überein:

    I. leptocystis


    Beste Grüße

    Matthias

    Servus Raphael,


    die Rhodocyben sind spannend! Meine als R. popinalis bzw. mundula geschlüsselten Kollektionen sind morphologisch so unterschiedlich, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie jeweils zusammengehören. Ich fürchte, da helfen nur Sequenzierungen weiter. Alpine Arten sind ohnehin oft eine andere Baustelle. Ich würde auch sagen, dass deine beiden Kollektionen nicht so richtig ins Konzept typischer R. popinalis bzw. mundula passen. Die kräftige Arte hat schon eine gewissen Ähnlichkeit mit R. popinalis und auch der starke Mehlgeruch würde passen, aber starkes Schwärzen hatte ich bei der noch nie festgestellt.


    Beste Grüße

    Matthias