Beiträge von Matthias

    Servus Christian,


    ich glaube nicht, dass das eine Galerina ist. Jedenfalls fällt mir keine Galerina ein, die glatte Sporen mit großem Keimporus besitzt.

    Ein paar weitere Merkmale würden helfen: Sind die Hüte trocken? Auf den Fotos ist das nicht eindeutig zu erkennen, da wäre ein Huthaut-Radialschnitt hilfreich. Ich würde mal vermuten, dass die Huthaut doch eher hymeniform ist, dann müsstest du bei Pholiotina in der Sektion Vestitae suchen (z.B. nemoralis). Wenn die Huthaut aber verschleimt ist (Ixocutis), wäre auch eine Deconica denkbar, allerdings haben die, die ich an solchen Standorten kenne, viel kleinere und nicht so schlanke Sporen.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Carina,


    meine Methode fürs Deckglas:

    Über dem Tropfen des Mediums aufkanten, dann eine gebogene Präpariernadel drunterschieben und das Deckglas auf die Präpariernadel fallen lassen, dann die Nadel ganz langsam und vorsichtig rausziehen. Falls Luft reinkommt, kannst du das Deckglas mit der Nadel nochmal leicht anheben.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Carina,


    ja, guter Huthaut-Schnitt! Ich würde die aber nicht als Hymeniderm interpretieren, sondern als Trichoderm aus länglichen Zellen und folglich in der Sektion Hispidoderma weiterschlüsseln. Von der Hutbedeckung her würde ich kaum zweifeln, dass das Pluteus depauperatus/semibulbosus ist. Der hat allerdings normalerweise einen bereiften Stiel, was man auf deinen Fotos nicht erkennen kann. Vielleicht war der Stiel etwas abgegriffen? Die HDS in der Sektion Eucelluloderma besteht aus wirklich kurzen, meist gestielt blasigen bis birnenförmigen Zellen und produziert makroskopisch keine grobsamtige, sondern glatte bis runzelige Huthaut.


    Beste Grüße

    Hias

    Hallo Romana,


    das kommt ein bisschen darauf an, welchen Autoren man folgt.

    Diese Kollektion hat Andreas Melzer als Epitypus von P. spadiceogrisea designiert. Die sind auch recht hell.


    Voto et al. (2019, von Raphael verlinkt) ignorieren dies jedoch und zeigen P. spadiceogrisea viel dunkler. Nach deren Arbeit komme ich bei so hellen Kollektionen meist bei P. albescens raus.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    eine derart "nackerte" P. fibrillosa kann ich mir kaum vorstellen.

    Aber wie du schon sagst: Hauptsach, es gibt wieder richtige Schwammerl!



    Beste Grüße

    Hias

    Servus Bernd,


    ich wüsste auch nicht, was gegen M. flos-nivium spricht. Vor 11 Jahren hast du die Art mal neben einem Schneefeld bei der Lenggrieser Hütte gefunde, die habe ich damals mikroskopiert. Die HDS-Hyphen sind in eine gelatinöse Matrix eingebettet, nur sieht man das im Skalp-Schnitt nicht so gut.

    Kristallzystiden haben in einem Helmling - soweit ich das weiß - eigentlich nichts verloren, deshalb würde ich da eher auf Fremdkörper tippen.


    Wo hast du die Teile denn gefunden?


    Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    P. orbicularis kenne ich nicht wirklich (nur einen Einzelfruchtkörper habe ich mal so bestimmt).

    Ich habe solche Aufsammlungen mit ähnlicher Ökologie schon mehrfach als P. impexa bestimmt. Von der habe ich inzwischen 10 Kollektionen und bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht alle dasselbe sind. Du kannst ja mal vergleichen:

    2013-07

    2019-02


    Beste Grüße

    Hias

    Calonarius calochrous? Na servus :gomg:

    Wenn ich jetzt mit dem Umbenennen anfange, bin ich spätestens nächstes Jahr fertig :ghilfe:


    Wissenschaftlich kann ich die Aufspaltung nicht beurteilen, aber im ersten Moment fühlt es sich naturgemäß gewöhnungsbedürftig an.


    Grüße in die Cortinarien-Runde


    Hias

    Servus Romana,


    schöner Fund! Ich hatte ihn 2009 mal in den bayerischen Alpen auf einer feuchten Wiese gefunden und heuer habe ich ihn auch wieder mal gesehen, allerdings noch nicht mikroskopiert. Damals hatte ich ihn als C. cinereofloccosus var. semitalis bestimmt. So wird er von Ludwig im Pilzkompenium als 4-sporige Varietät zu C. cinereofloccosus geführt. Der sieht offenbar genauso aus. Falls die Varietät Artrang verdient, wäre es schon ganz nützlich noch rauszukriegen, ob dein Schwammerl 2- oder 4-sporige Basidien hat.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Romana,


    vielleicht hängt die fehlende Ornamentanfärbung in BWB auch mit einer zu kurzen Einwirkzeit zusammen. Wie lange wartest du denn, bevor du das Wasser durchziehst?

    Als ungeduldiger Mensch erhitze ich das Präparat gnadenlos mit einem Feuerzeug (direkt am Objektträger) :gpfeiffen: Also nicht so, dass es kocht oder verpufft, scho mit a bissl Gfui:gcool: So geht die Anfärbung ganz schnell und ich verzichte aufs Aufhellen mit Wasser. Gescheite Fotos von den angefärbten Sporen in BWB sind allerdings so oder so schwierig, jedenfalls mit meiner Kamera (Moticam 3).


    Die Bestimmungen der Korallen als R. fennica var. fumigata und R. formosa würde ich übrigens auch unterschreiben, beide sind wirklich wunderschön. In der neuen italienischen Monografie (I Funghi clavarioidi in Italia) ist R. fumigata übrigens als eigenständige Art geführt. Allerdings wurde der Typus (USA) meines Wissens nicht sequenziert, es bleibt also wohl Ansichtssache.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Sebastian,


    also Galerina gefällt mir hier nicht, die Lamellenfarbe auf den Studiofotos und auch die Ökologie passen nicht so recht. Könnte das nicht auch ein Erlenschnitzling sein? So in die Richtung A. rubriceps oder macrospora? Die kenne ich zwar nicht, aber sie haben große Sporen und keine Schnallen und wachse bei Salix.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus,


    auf dem Makrofoto sieht der Stiel oben leicht behaart aus und auf den Mikrofotos sieht man die typischen "Elefantenrüssel", deshalb denke ich, dass du hier in der Sektion Mixtae schlüsseln musst. Dort ist es ziemlich eindeutig C. merdaria. C. macrospora hat doch deutlich größere Sporen. Ich haben mit FE11 3 Kollektionen als C. merdaria bestimmt und keine davon wuchs direkt auf Dung.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Bernd,


    ja, du hast wahrscheinlich recht. Ich habe M. zephirus nur einmal mikroskopiert und da auch so keulig-mucronate Cheilos gesehen - ganz anders als bei Aronsen gezeichnet. Und die Sporen passen auch besser zu M. polygramma, keine Frage.

    Das Vorkommen bei Hasel ist ja auch typisch und kann wohl auch mal scheinbar terrestrisch auftreten. Die ungewöhnlich weiß ausgeblassten Hutfarben mit Rostflecken sind sicher ungewöhnlich, aber vielleicht der Kälte geschuldet.


    Grüße

    Hias

    Servus Bernd,


    M. polygramma wächst meines Wissens immer an Holz und hat viel dunklere Hutfarben. Für mich sieht das sehr nach M. zephirus aus.

    Aronsen schreibt zu den Lamellen "sometimes with faint pink flush" und zeichnet recht ähnliche Cheilozystiden, die ja überdies sehr variabel sein sollen.


    Grüße

    Hias

    Servus beinand,


    Svrcek schreibt zum Standort von C. krizii-josephi etwas von "Haufen aus Resten verschiedener Pflanzen unter Brennesseln am Waldrand", dass passt ökologisch nicht so besonders wie Schupfi schon bemerkt hat, und auch der Geruch ist anders beschrieben. C. rivulosa würde ich nicht ausschließen, auch wenn mir die Fk mit 4-5 cm etwas arg wuchtig erscheinen für die Art.


    Ja mei, Trichterlinge halt, nix gwies woaß ma ned, sagt ma bei uns:gkopfkratz:


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    da sind wirklich jede Menge seltene Arten dabei, von denen ich etliche gar nicht kenne und deshalb auch nichts dazu sagen kann.


    Zu Nr. 6, Tephrocybe platypus kannst du mal vergleichen:

    Eine eigene Kollektion

    Eine Kollektion aus Italien

    Meine Kollektion hat deutlich schlankere Sporen mit Q=1,95. Bei deinern sehen sie eher breit ellipsoid aus.


    Nr. 2, Lepista martiorum, sieht für mich etwas ungewöhnlich aus, die hatte ich so noch nicht. Die kenne ich mit viel dunkleren, dem Hut praktisch gleichfarbenen Lamellen, die auch eher bogig sind. Wahrscheinlich sind die Fk einfach noch sehr jung. Wie war denn die Sporenpulverfarbe? Und der Sporenquotient? Bei meinen Kollektionen immer recht schlank mit Q=1,75-2,00.


    Zu dem Lyophyllum im separaten Thread kann ich leider nichts sagen.


    Ganz generell frage ich mich, ob beim Test auf siderophile Granulation dieser granuläre Inhalt schon ausreicht, müssten die Körnchen nicht richtig schwarz sein?

    Da bin ich mir manchmal unsicher.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Raphael,


    so ein Haufen hübscher Hebelömchen, so was gfoid mir!


    Bei deinen Beschreibungen fehlen die Anzahl durchgehender Lamellen und die genauen Mittelwerte der Cheilozystiden-Maße und -Quotienten (A/M, A/B, B/M), deshalb kann man die Bestimmungen gemäß FE14 nicht genau nachvollziehen. Bei drei Kollektionen würde ich aber trotzdem vorsichtige Zweifel anmelden:


    Bei Nr. 1 bist du dir ja selbst unsicher und ich kann mir nicht vorstellen, dass das hinhaut. Die Zystiden sehen auf deinem Mikrofoto eher (sub)zylindrisch als gestielt keulig aus und haben wie du selbst schreibst andere Maße, die Schwammerln sehen völlig anders aus als die Typuskollektion und stammen aus einem anderen Habitat (Letzteres heißt bei nur 1 Kollektion natürlich nicht viel).


    Bei Nr. 4 kann ich mir H. incarnatulum nicht vorstellen. Das ist ein ganz schlankstieliger Pilz mit keulig aufgeblasener Stielbasis und dunkler braunen Hutfarben, der meist im saueren moosigen Nadelwald wächst. Die Stiele deiner Kollektion sind vergleichsweise kräftig und eher wurzelnd als basal aufgeblasen, soweit man das auf den Fotos erkennen kann. Außerdem schienen sie im unteren Bereich zu bräunen. Also makroskopisch erinnert mich die Kollektion stark an H. laterinum, wenngleich einige deiner Angaben da nicht dazu passen.


    Bei Nr. 7 und 8 kommst du jeweils bei H. velutipes heraus. Ich gebe ja zu, dass Hebelomen verteufelt variabel sind, aber so extrem?

    H. velutipes ist meist sehr blass gefärbt und hat eine sehr feine Stielbereifung. Deine Kollektion Nr. 8 erinnert mich eher an einen ganz normalen Rettich-Fälbling (H. sinapizans) mit ziemlich massiven Fk, grob beflocktem Stiel, sehr gedrängten Lamellen und relativ dunklen Hutfarben. Zudem sind die Cheilozystiden von H. velutipes apikal fast immer keulig oder kopfig erweitert und nur zu einem sehr geringen Prozentsatz (unter 30%) auch bauchig erweitert - das passt also nicht mit deiner Beschreibung und dem Mikrofoto zusammen. Also ich will jetzt nicht behaupten, dass es tatsächlich ein H. sinapizans ist, zumal der in unseren Breiten fast immer bei Laubbäumen wächst, aber H. velutipes kann ich mir für Nr. 8 nicht vorstellen.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus Björn,


    ich glaube nicht, dass der erste Schirmling Lepiota castanea ist. Die ist viel dunkler braunschuppig am Hut und hat auch deutlich rotbraune Velumschuppen am Stiel. Bei deiner Kollektion sieht das Velum eher gelblich aus.

    Zudem hat sie in der HDS eine "unterlegende" Schicht aus keuligen Zellen, die ich auf deinen Mikrofotos nicht sehe.

    Makroskopisch erinnert mich deine Aufsammlung an L. boudieri, allerdings hatte ich die noch nie mit so langen Sporen.


    Du kannst ja mal vergleichen:

    Lepiota castanea

    Lepiota boudieri


    L. oreadiformis würde ich auch unterschreiben.


    Beste Grüße

    Hias

    Servus beinand,


    also Trichocybe puberula kann ich mir hier beim besten Willen nicht vorstellen. Die hat doch einen völlig trockenen Hut mit feinen Schüppchen, während du deinen Pilz als stark schleimig beschreibst.

    Im Vergleich zu dem Fund von Enzo Musumeci und einer eigenen Kollektion, ebenfalls von 2008, sehe ich auch sonst kaum makroskopische Übereinstimmungen, mal ganz abgesehen davon, dass die erwähnten Aufsammlungen im Frühjahr (April/Mai) gefunden wurden.


    Die HDS-Mikroskopie muss ja irgendwie mit der Schleimigkeit des Huts korreliert sein, wahrscheinlich haben diese verzweigten Zellen etwas damit zu tun. Hast du sowas wie eine Gelschicht beobachtet? Am besten sieht man das meist in Kongo (z.B. bei Mycena-Arten mit koralloid verzweigten HDS-Zellen).


    Leider fällt mir im Moment aber auch nichts Besseres zu diesen Schwammerln ein==Gnolm12 Ziemlich spannend jedenfalls ...


    Beste Grüße

    Hias