Beiträge von Markus Wilhelm

    Hallo Felli,

    ja, das gibt es ab und zu; je nach Wetter, oder zu lange im Kühlschrank können Sterigmen oder Zystiden auswachsen. Das ist auch bei Clitopilus cystidiatus der Fall, das ist keine richtige Art....

    Viele Grüsse, Markus

    Hallo Raphael,

    ich kenne die Art aus mehreren Kollektionen. Farblich ist sie recht unterschiedlich. Aber meist für Mycena recht gross, mit den glatten Zystiden und HDS erinnert die Art schon an eine Art der Sektion um M. pura. Meist im Vorsommer auf Holz, auch auf vergrabenem. Aber in den Mikros habe ich auch nicht stets konstante Merkmale, daher die 6242 als aff.

    Aber sonst ist das für mich schon eine M. niveipes, halt eine etwas dunklere Form.

    Viele Grüsse,

    Markus



    Hallo zusammen,


    das mit den Zystiden ist eigentlich geklärt: es sind keine echten Zystiden sondern Auswüchse, die je nach Witterung gebildet werden, auch Prof. Heinz Clémençon ist dieser Meinung. Ich beobachte z.B. oft eine kleine Art um C. hobsonii, oft erst spät im Jahr. Die findet man als "Ästchendreher" recht oft. Es ist wahrscheinlich C. argentinus. Mit fädigen Haaren mit Kristallen, auch auf der filzigen Hutoberfläche. Nach Gattungsdiagnose gibt es das eigentlich nicht. Die Sporenmasse und deren typische Ornamentierung variieren aber erheblich. Wie Raphael schon erwähnte, tragen Sequenzierungen auch nicht wirklich zu einer Lösung bei. Pilze wachsen eben manchmal so, dass wir Zweifel haben. Aber gleich neues zu kreieren, ist wohl nicht die schlaueste Lösung. Wir haben ja mit der ständigen hin-und herschiebung neuer Gattungsnamen schon genug Probleme....

    Viele Grüsse, Markus

    Hallo Hans,


    ich fand diese Art auch gerade, im Elsass auf Pferdemist, durchsetzt mit Streu. Ein Paradies für Tintlinge (C. cinerea,) Psilocybe merdaria, Panaeolus antillarum etc. Die Art schein eher selten zu sein, beobachte ich doch immer wieder solche Stellen! Mit den netzigen, ovalen Sporen dürfte die Art gut bestimmbar sein!


    Viele Grüsse,


    Markus

    Hallo Inga und Ulla,

    vielen Dank! Das stimmt tatsächlich; wenn man das Peristom als Schlüssel nimmt, dann kommt man in die andere Gruppe! Ich habe mich wohl durch die extrem sparrigen Stiele veräppeln lassen, auch können die Sporen auch etwas grösser sein. Die meisten Bilder zeigen nicht derart schuppige Stiele, was aber auch eher ein unzuverlässiges Merkmal zu sein scheint.

    Da werde ich wohl meinen Fund wieder umtaufen müssen, man lernt nie aus... :rolleyes:

    Ich danke für die Hinweise,

    Markus

    Hallo zusammen,

    Die milde Witterung lädt nach wie vor zum Pilzesuchen ein. Immer interessant sind die sonnenexponierten Rasenstreifen oberhalb der Betondämme des Rheinseitenkanals im Elsass. Dort stehen jetzt Unmengen des Zitzen- Stielbovisten Tulostoma brumale. Da fiel mir eine Gruppe viel grösserer, langstieliger Stielboviste auf. Mit sehr starken Stielschuppen und fehlendem, braunen Hof um das Peristom. Nach aller meiner Literatur ziemlich klar T. squamosum. Es gibt ja auch kritische Arten um T. brumale, aber hier hatte man den direkten Vergleich: Klar was anderes.

    Macht Spass, schon anfangs Jahr etwas Spezielles zu finden, es kann so weitergehen...

    Auch allen ein gutes Jahr und schöne Funde,

    Markus


    ,

    Hallo zusammen, Rötlingsfreunde!


    Ich möchte einen Rötling vorstellen, ich komme irgendwie immer auf diese Art Entoloma opacum (Vel.) Noord. Eine auffallende, mittelgrosse Art mit praktisch immer rasch flachem, feinschuppigen (anliegende Schuppen). Nicht durchscheinend gerieft, ohne besonderen Geruch. Fundort: Trockenaue (NSG) bei Grissheim am Oberrhein, 12. Okt. 2022. Das wirklich besondere: Nach der Trockenheit war kaum was zu erwarten. Es gab auch sonst kaum was, (z.B. Clitocybe lituus, Lepiota rufipes). Auch keine anderen, sonst dort häufigen Entolomen. Aber diese Art wuchs als einzige flächendeckend im Ganzen Gebiet verstreut, sicher etwa 50 Exemplare.

    In den früheren Jahren dort nie gesehen!


    Anbei die Bilder, mal sehen, war ihr dazu meint!


    Viele Grüsse, Markus


    Hallo Ingo,

    diese Zystiden, sind das wirklich welche? Ich kenne ähnliches von alpinen Arten, es handelt sich dann oft einfach um Auswüchse. Auch bei Lyophyllum /Tephrocybe sieht man das öfters.

    Vor allem bei etwas spezieller Witterung machen die Pilze das anscheinend gerne.

    Viele Grüsse,

    Markus

    Hallo zusammen,

    sicher von Vorteil ist eine gute Ausrüstung, leider ist die oft auch etwas teuer! Ich habe ein Zeiss Axiolab Mik. mit Fototubus und Zeiss Mikroskop Kamera. Gute Kameras haben ein großes Sichtfeld und sind auch gegen den Rand scharf. Und ein Fototubus erleichtert das Fotografieren ungemein, da man beim Durchsuchen und Fokussieren trotzdem normal reinschauen kann. Für gute Bilder ist aber auch ein gutes Präparat wichtig. Und da hat eben jeder seine eigenen Methoden, sicher braucht es Übung und Erfahrung. Für ein gutes Bild braucht es dann eben auch manchmal mehrere Objektträger....Was wirklich Spaß macht sind ornamentierte Sporen, die man stacken kann. Das geht dann fast nur mit fest installierter Kamera und es darf sich nichts bewegen. Und Sporen fast zwingend von einem Sporenwurf. Feinste Bewegungen der Zellflüssigkeiten bei Quetschpräparaten irritieren das Stackingprogramm. Daher sind Hymenialelemente nur schwer zu stacken.


    Anbei ein paar Beispiele: (Lepiota nicht gestackt)


    viele Grüße, Markus


    .


    Hallo Karl,

    immer wieder toll, diese Farbenpracht, schon etwas beneidenswert! Es ist komisch, bei uns hat es trotz optimalen Bedingungen (feucht, kein Frost) fast nichts auf den Wiesen. Viele Grüße, und: Weiter so!

    Markus

    Hallo Thorben,


    ich bekam die Antwort auf deine Frage bezüglich dieser Gloeosphexen:


    Zitat H. Clémençon:

    ***Laut verschiedenen Publikationen (Internet) machen "Pleurotus"-Arten Substanzen, die für Bakterien und Nematoden (sehr) giftig sein sollen und die Pleurotin oder auch Geogenin

    genannt werden. Aber es ist nicht klar, ob Fruchtkörper oder Myzelkulturen untersucht wurden. Und einen direkten Nachweis dieser Substanzen in oder auf den Gloeosphexen habe ich nirgends gefunden. Also ist es unbekannt ob Pleurotine oder Geogenine wirklich die bei den Gloeosphexen wirksamen Moleküle sind. Die molekulare Struktur dieser Substanzen ist gut bekannt und birgt für Chemiker keine Geheimnisse mehr - für Biologen schon.***


    Viele Grüße,

    Markus

    Hallo zusammen,

    vermehrt treffe ich diese Art rein unter Birke an. Und ganz klar ist keine Pinus-Art in der Nähe. Ein anderer Standort war einmal in einem Garten unter Colorado- Tanne (Abies concolor). Auch der Körnchenröhrling kann auf Birke wechseln, einmal unter einer Solitärbirke inmitten Lactarius pubescens.

    Viele Grüße,

    Markus

    Hallo zusammen,

    Schöne Bilder einer seltenen Art! Hohenbuehelia ja insgesamt eine sehr interessante Gattung. Typisch sind ja bei den meisten Arten die dickwandigen metuloiden Zystiden. Die kopfigen, meist als Cheilozystiden benannten Zystiden sind (nach Heinz Clémençon*) Gloeosphexen! Diese Köpfchen sind mit einer klebrigen, für Nematoden giftigen Substanz umgeben und kommen an den Lamellen, aber manchmal auch in der Huthaut sowie am Mycelium vor. Hauptsächlich bei Hohenbuehelia, Resupinatus, Pleurotus. Dieses Halo sieht man in Reagenzien meistens nicht, es wird aufgelöst. Aber manchmal ist das in Kongorot schön zu sehen. Hier im Bild bei Hohenbuehelia auriscalpium und unten bei Pleurotus erygii.

    (*) Dr. Heinz Clémençon, Atlas der Hymenomyceten 1997, S. 152.

    Viele Grüße,

    Markus


    Hohenbuehelia auriscalpium

    Pleurotus eryngii

    Hallo zusammen,

    ich zitiere: "kurz gesagt: schwierig"!

    Nun, ich habe das Werk von Consiglio und habe auch immer wieder mit dieser Gattung zu tun. So ganz sicher dürften diese Arten nur mit Sequenzierung bestimmt werden. Nach dem Schlüssel kommen eher 2 Arten in Frage: R. applicatus und R. trichotis. Bei beiden heisst es bei den Sporen: "globose to subglobose" was ja hinkommt. Eine Hilfe könnte sein: R. applicatus hat eher graulichen Filz gegen die Hutmitte; R. trichotis eher schwärzlichen Filz. Das ist aber auf dem Foto nicht sichtbar (hatte der schon Frost?). Die Cheilozystiden (als Gloeosphexen) sind leider keine grosse Hilfe.

    Also ich bin bei dieser Art auch eher unschlüssig. Aber das gehört ja auch zu unserem Metier!

    Viele Grüsse, Markus

    Hallo zusammen,


    die sogenannten "Rosasporer" wie Dachpilze, Rötlinge und auch Scheidlinge etc. haben in Wirklichkeit braunes Sporenpulver, so im Bereich zimtbraun-hellbraun. Wenn man das mit Farbtabellen betrachtet, ist das eindeutig! Es gibt wenige richtige rosasporige Pilze wie z.B. Omphalina discorosea oder auch einige Rindenpilze. Das Rosa kommt durch die hellen Lamellen zustande, auch junge Egerlinge haben ja rosa Lamellen. Die Farbe erhält man am besten, wenn man die Pilze auf einen Objektträger absporen lässt. Die Farbkonzentration und -Helligkeit ist je nach Feuchtigkeit und Dichte auch etwas veränderlich.


    viele Grüsse,

    Markus

    Danke, Christoph,


    ich bin eben nur in unseren Mooren unterwegs und habe den immer als L. holopus benannt. Aber es ist schon so, ganz woanders gibt es eben auch andere Pilze, das sehe ich auch bei meinen Aufenthalten im Süden! L. scabrum und L. cyaneobasileucum scheint mir doch auch logisch zu sein. In Mooren gibt es ja auch Lactarius scoticus, das ist wohl auch eine gute Art, immer viel kleiner und heller als L. pubescens. Aber es könnte natürlich auch etwas mit dem anderen Substrat zu tun haben, wer weiss! Schön ist ja, dass wir dadurch immer wieder etwas zu diskutieren haben!

    Ich werde diese Moor-Raufüsse dann nächstes Jahr kritischer beobachten, ein Wunder dass die noch Leccinum sind........

    Liebe Grüsse,

    Markus

    Hallo zusammen,



    hier eine "Altlast" aus dem Jahre 2009. Es ist ziemlich sicher nur das Konidienstadium, aber keine Sporen, und eben auch keine Ascosporen, somit wohl kaum bestimmbar. Aber einfach interessant: Auf etwas 4 m2 sassen an einigen Spitzen des Winter-Schachtelhalms Schwebefliegen (Episyrphus balteatus), die alle mit diesen keuligen Auswüchsen eines vermutlich Cordyceps- Pilzes ausgestattet waren. Vielleicht hat das jemand schon gesehen oder kennt das fertile Stadium?




    Viele Grüsse, Markus


    Hallo zusammen,

    nochmal allen Danke für eure Statements! Ich denke, dass L. variicolor gut ist, und habe auch recherchiert, dass diese L. cyaneobasileucum sich von L. scabrum unterscheiden lässt. Schwieriger scheint L. nucatum / holopus zu sein, da wird makroskopisch nicht viel zu machen sein. Der Blauverfärbung gebe ich nicht viel Bedeutung, das ist mit zu inkonstant! Auch danke für den Hinweis bei den Kaulobasidien, das wäre ja nicht schlecht, wenn das nicht nur in sehr spezieller Literatur erwähnt würde!


    Viele Grüsse aus der Pilzwüste am Oberrhein, Markus

    vielen Dank für diese Meldungen! Nun, ich versuchte, die Pilze mit Gröger und der neuen Flora Ag. Neerlandica zu bestimmen. Das ist aber kaum möglich, (ausser L. variicolor). Zu vage sind da die Schlüsselpunke. Da bleibt schlussendlich wohl nur die DNA- Analyse. Bei holopus und scabrum bleiben aber meiner Erfahrung nach die Farben konstant, ohne Übergänge. L. cyaneobasilieucum kann hinkommen, ich habe eben nicht diese Cylindrocysten gefunden wie bei variicolor. Die Blauverfärbung ist sicher auch nicht entscheidend, je nach Feuchtigkeit wird die beeinflusst. Die Diskussionen über die Röhrlinge werden wohl dauernd ein Thema sein, und mit diesen neuen Gattungen wird's noch komplizierter. Ich bin sowieso etwas irritiert: Bei Boletus oder anderen Gattungen werden durch diese Mathematiker (oft nicht-Mykologen!) bei kleinsten Unterschieden neue Gattungen kreiert. Andererseits soll Rhodocybe (gemina) das gleiche sein wie Clitopilus, mit völlig unterschiedlichen morphologischen Merkmalen? Das scheint mir doch etwas unseriös!

    Apropos Leccinum: An allen Funden habe ich überall am Stiel (in der Mitte) sehr häufig Basidien gefunden, das wird auch in keinem meiner Bücher erwähnt, ist doch auch interessant!

    Ich wollte einfach nur aufzeigen, wie unzuverlässig die Sporenmasse sein können. Vor allem in den alpinen Stufen aber auch Tropen kommt noch eine sehr häufige 2-sporigkeit bei normalerweise 4-sporigen Arten dazu.

    Viele Grüsse, Markus

    Hallo zusammen,

    ich habe schon lange die Erfahrung gemacht, dass die Sporen alles andere als konstant sind. Hier wieder einmal ein Beispiel. Da es bei uns keine Pilze wegen Trockenheit gibt, bleiben noch die Moore. Und da fand ich unter derselben Birke die 3 Leccinum: L. holopus, L. variicolor und L. scabrum. (wie im Foto) Ich untersuchte die 3 gleich jungen Fruchtkörper. L. variicolor hat mikroskopisch deutlich andere Merkmale, die anderen sind nicht sehr unterschiedlich. Jedoch hatte ich bei allen 3 Arten bis zu 5 um zu kleine Sporen! Klar, von jungen Pilzen, aber immerhin von einem Sporenabwurf.

    Hier das Beispiel von Leccinum scabrum anhand eines älteren Exemplars. Ich denke, das Ergebnis ist verblüffend...


    Viele Grüsse, Markus



    hier die jungen Sporen


    Und von einem grösseren Exemplar