Brombeere (Rubus fruticosus)
Von August bis Oktober gibt es in Deutschland weit verbreitet reife Brombeeren. Manch einer wird sich nun denken, also Brombeeren erkennt doch wohl jeder. Nun, von meinen vielen Führungen weiß ich, dass dem nicht so ist. Vielleicht wenn die Beeren, eigentlich sind es Sammelsteinfrüchte, reif sind, nicht aber wenn eben keine Beeren an den Ranken sind. Auch ist das Wissen über die medizinischen Seiten der Brombeere aber auch über viele der kulinarischen Nutzungsmöglichkeiten oft verloren gegangen.
Botanisch lässt sich die Brombeere nicht eindeutig und klar beschreiben - sie macht was sie will. Zum Beispiel ist die klassische Zahl der Kelchblätter bei Rosengewächsen 5, die Brombeere hält sich da nicht immer daran, sie variiert gerne. Auch ob die Farbe der Blüten nun weiß, zartrosa oder rötlich ist, entscheidet die Pflanze nach Gutdünken selbst. Und ob die Blätter nun behaart, gefiedert oder gezähnt sind ist dann auch wieder ganz nach Willen der Pflanze, bzw. nach Standort.
Es gibt verschiedene wildwachsende Brombeerarten die sich gerne untereinander kreuzen - ich glaube in Deutschland sind es an die 500 verschiedene Brombeerarten. Eines haben diese wildwachsenden Brombeerarten allerdings gemeinsam - die Haifischdornen. Wobei Dornen sind dies wiederum nicht, sondern Stacheln.
Brombeeren sind mit ihren Stacheln derart gut bewehrt, dass sie sogar auf der Blattunterseite an der Blattader Stacheln haben. Und genau daran kann jeder die Brombeere erkennen. (Anmerkung: Bei den Kultur-Brombeeren wurden die Stacheln weitestgehend weggezüchtet)
Die Brombeere ist eine uralte Heilpflanze. Insbesondere wir Frauen sollten uns viel mehr einem Tee aus den Blättern dieser Pflanze zuwenden. Verwendet werden die Blätter aber auch die Früchte, früher auch die Wurzeln. Susanne Fischer-Rizzi schreibt: Heißer Brombeersaft mit Honig ist ein guter Erkältungstrank. Er erwärmt und stärkt die Bronchien. Außerdem wirkt er krampflösend bei Asthma. Für Kinder ist er ein blutbildendes und stärkendes Getränk. (aus ihrem Buch: Blätter von Bäumen) Einige wenige weitere Heilanwendungen und Inhaltsstoffe findet man z. B. hier.
Brombeerfrüchte sind sehr reich unter anderem an Vitamin C und Mineralstoffen.
Aus Brombeerblättern kann man einen wunderbar schmeckenden Schwarztee herstellen. Dazu pflückt man junge, zarte Blätter die ein etwas helleres Grün haben, lässt sie zunächst ein paar Stunden liegen damit sie etwas antrocknen. Anschließend legt man sie auf einen Tisch und rollt ein paar Mal mit dem Nudelholz darüber, quetscht damit die Blätter. Mit warmen Wasser besprengen, in ein Tuch einschlagen und drei bis vier Tage an einem warmen Ort aufbewahren. Danach sind die Blätter fermentiert und schwarz. Nun die Blätter noch im Ofen bei 50 Grad oder an der Luft trocknen. Danach wie schwarzer Tee aufbewahren und zubereiten. Der Vorteil ist, dass dieser Tee kein Teein enthält. Diese Methode funktioniert übrigens auch sehr gut mit Himbeerblättern und Erdbeerblättern.
Zu diesem Foto: Junge Blätter sammelt man im April/Mai oder dann wieder im Herbst. Jetzt im August habe ich leider keine wirklich jungen Blätter gefunden. Die unterschiedliche Farbe kann man aber immer noch erkennen.
Neben weiteren kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten schmeckt mir der Brombeerlikör sehr gut. Auf ca. 500 g Brombeeren benötigt man 1 L Korn, 300 g Zucker oder Honig und eine Vanillestange. Die Herstellung ist ganz einfach: Brombeeren in ein Glas mit großer Öffnung geben, den Zucker oder Honig darüber geben, umrühren und ca. 1 Stunde ziehen lassen. Mit dem Korn auffüllen, die Zimtstange zugeben, gut verschließen und sechs Wochen an einem sonnigen Platz ziehen lassen. Danach filtern, in Flaschen umfüllen und noch einmal mindestens drei Wochen ruhen lassen. Und geniessen :yumyum:
Wie verwendet Ihr die Brombeere?
Liebe Grüße
Maria