Zitat
Liebe Grüße und wenn bei Dir zuhause einmal "dicke Luft" ist, so etwas soll ja in den besten Familien vorkommen , dann räuchere einfach mit dem Beifuß.
Guter Tipp, probiere ich mal aus...
Na da muss ich doch gleich darauf antworten
Räuchern mit Beifuß
Das Düfte einen Einfluss auf uns haben, ob nun positiv oder negativ, hat jeder schon erlebt. Und das z.B. ätherische Öle eine Heilwirkung haben können ebenso (ich nenne hier nur einmal das berühmte japanische Minzöl). Leider ist das Räuchern und die damit verbundenen Wirkungen bei uns weitgehend in Vergessenheit geraten. Im Gegenteil, wenn darüber gesprochen wird, dann wird das Räuchern oft in eine ganz bestimmte Ecke gestellt. Zu Unrecht wie ich finde.
Sowohl für die Indianer Nordamerikas als auch für alle Völker der Alten Welt vom Atlantik bis nach China war der Beifuß heilig und er wurde sehr, sehr ähnlich genutzt. Diese Gemeinsamkeiten rühren daher, dass der Beifuß bereits in der Steinzeit eine heilige Pflanze war –“ die Neandertaler, um nur ein Beispiel zu nennen, betteten ihre Toten schon vor rund 60.000 Jahren auf Beifuß.
Mit Beifuß wurde geheilt, es wurde geräuchert, Götter wurden damit geehrt, sakrale Gegenstände oder Orte wurden damit gereinigt usw. usw. Vor allem mit dem Rauch des Beifußes wurde gereinigt, es wurden die bösen Geister vertrieben, auch die Krankheitsgeister wurden vertrieben –“ ein Relikt davon ist bis heute in China die Moxibustion (Moxa ist Beifuß) die nachweislich gute Erfolge bringt.
Weltweit reinigten sich die Schamanen bevor sie sich in eine andere Welt versetzten –“ sie räucherten dafür mit Beifuß. Auch bei uns wurde sehr, sehr lange noch in Haus und Hof mit Beifuß geräuchert.
Der Rauch des Beifußes stimuliert und entspannt gleichzeitig. Man spürt wie es wärmer wird, wie sich die Stimmung erhellt. Auf einmal zeigen sich Lösungen, Wege, und man hat den Mut dazu diese neuen Wege oder Lösungen auch zu beschreiten.
Sehr gut geeignet sind Beifußräucherungen, wenn –ždicke Luft–œ herrscht –“ er entspannt, reinigt sozusagen die Luft, und erleichtert Gespräche/Lösungen. Aber auch bei Wendepunkten im Leben, bei schwierigen Entscheidungen, hilft uns der Beifußrauch frohen Mutes klare Entscheidungen zu treffen und Altes leichter hinter uns lassen zu können.
Jeder kann dies einfach einmal ausprobieren. Der Rauch des Beifußes ist übrigens sehr aromatisch.
Zwei persönliche Berichte dazu will ich gerne noch beisteuern.
Wir machten jahrelang meistens Campingurlaub. Einmal, als die Kinder noch kleiner waren, saßen wir dann am Abend, wenn die Kinder schon schliefen, alleine vor unserem Zelt. Die anderen Camper waren zwar alle sehr nett, aber man respektierte die Privatsphäre des anderen, war ziemlich distanziert, Gespräche über ein "Guten Morgen / Guten Abend" hinausgehend gab es nicht. Jedenfalls fühlten wir uns nicht so richtig wohl und nachdem ich ein sehr geselliger Mensch und noch dazu eine Quasselstrippe bin, beschloss ich diese Situation zu ändern - ich fing an so oft wie möglich in einem kleinen Stein der in der Mitte eine Vertiefung hatte mit Beifuß zu räuchern. Und siehe da - mein, diesen Dingen gegenüber äußerst skeptischer Mann staunte nur noch. Ab diesem Zeitpunkt waren immer irgendwelche Menschen bei uns, sie blieben für einen kleinen Plausch stehen, berichteten von ihrem Tag und jeden Abend gab es eine gesellige Runde mit viel Gelächter und interessanten Gesprächen.
Dieser Stein begleitete mich seitdem auf alle Campingfahrten und mit Beifuß wird bis heute (bei gesellschaftlichem Bedarf ) geräuchert.
Noch etwas ganz Anderes habe ich mit dem Beifußrauch erlebt –“ er reinigt tatsächlich die Luft. Vor einigen Jahren blieb beim Weißwurstessen noch eine Weißwurst im Topf mit dem Kochwasser zurück. Und, ich vergaß den Herd auszuschalten. Stunden später, als ich nach Hause zurückkam, traf mich fast der Schlag so stank es im ganzen Haus. Gerade noch rechtzeitig konnte ich einen größeren Brand verhindern –“ der Geruch allerdings steckte bereits überall drin und war einfach nicht weg zu bekommen. Also dachte ich mir damals, räuchere ich einmal mit Beifuß, schaden kann es jedenfalls nicht. Und siehe da –“ ich ging von Zimmer zu Zimmer, räucherte diese sehr dick ein, öffnete dann die Fenster und ließ den Rauch raus und mit dem Rauch verschwanden die Gerüche. Vielleicht Zufall –“ ich weiß es nicht. Es hat jedenfalls damals funktioniert.
Mit Beifuß räuchern ist ganz einfach. Man bindet einen Bund frischen Beifuß mit einer Hanfschnur so fest wie nur möglich zusammen. Diesen Beifußstab hängt man dann zum Trocknen auf –“ er trocknet sehr rasch und sehr gut auch in diesem gebundenen Zustand. Bei Räucherbedarf zündet man das vordere Ende an –“ es entstehen keine Flammen sondern der Beifuß glüht nur. Durch ständiges leichtes hin und her bewegen bleibt die Glut erhalten und das Räuchern kann beginnen. Am besten räuchert man alle Zimmerecken. Nach dem Räuchern die Fenster öffnen und den Rauch hinauslassen. Kleiner Tipp: in der einen Hand halte ich eine Unterlage (Alu-Ofenblech z.B.) über der ich den Beifußstab hin und her bewege. So fallen die Glutrückstände nicht auf den Boden.
Liebe Grüße
Maria