Beiträge von Maria

    Hallo,


    ich eröffne hier einmal das Thema Wildkräuter bzw. Wildpflanzen auf die man beim Pilze suchen ja fast zwangsläufig stößt.


    In einem anderen Thread mit einem gänzlich anderen Thema ergab sich eher zufällig das Thema Wildkräuter. Nachfolgend kopiere ich das bisher geschriebene zum besseren Verständnis einfach hier herein:


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    abeja schrieb:  
    Ausprobieren kann ja nicht schaden!
    Wenn die "guten" bei dir so in Massen vorkommen, scheint das ja pilzlich/ waldlich eine bevorzugte Gegend zu sein - auch was du sonst so berichtest.
    Man wird so ein bisschen neidisch, wenn man von Heidelbeeren und Preiselbeeren liest (saurer Boden nehme ich an), hier gibt es nur Brombeeren am Waldrand (und dann braucht man fast eine Machete), die sind aber noch nicht reif. Auch sonst erntest du ja so einiges, womit ich mich noch nicht richtig beschäftigt habe: Brennnesselsamen = Superfood (las ich ...) .. hier blühen die erst aber jetzt ... und die ganzen Grünblatt-Geschichten sind doch eher etwas für das Frühjahr (vor der Blüte) nehme ich an (ich muss mir auch mal so ein Buch zulegen ... ich bin zwar botanisch interessiert, aber die "nur-nach-Blatt-Bestimmung" klappt nicht immer so hundertprozentig bzw. ich hatte da bisher keine Lust zu.)


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    Maria schrieb:
    Hallo Abeja,


    ja, viele Gegenden (nicht alle) in Mittelfranken sind wirklich reichlich mit bestimmten Pilzen und verschiedenen Wildfrüchten gesegnet.


    Verschiedene Wildkräuter bzw. Wildgemüse kann man verteilt über das ganze Jahr ernten. Es ist richtig, dass man die Blätter verschiedener Wildpflanzen aus unterschiedlichsten Gründen vor der Blüte ernten sollte, dies gilt aber bei weitem nicht für alle Pflanzen. Wenn Du Dir z.B. den Giersch, die Brennnessel oder den Löwenzahn ansiehst, um jetzt nur ein paar bekannte Pflanzen zu nennen deren Blätter man vor der Blüte ernten sollte, dann wachsen diese jung nach wenn man sie mäht. Und somit findet man an Wegrändern, Parks etc. beinahe das ganze Jahr über junge Pflanzen vor der Blüte. Und dann gibt es ja auch noch die zweijährigen Pflanzen die erst im oder ab dem zweiten Jahr blühen, die allgegenwärtige Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) z.B.


    Wie Du schreibst stehen die Brennnesseln zurzeit in voller Blüte. Zeitgleich und direkt daneben gibt es aber bereits die ersten dicken Samen die man ernten kann. Die Haupterntezeit kommt allerdings noch.
    Brennnesselsamen sind eine Schatztruhe wertvollster Mineralien, Vitaminen und Phytohormonen. Bevor die Brennnesselsamen zum teuer verkauften Superfood avancierten sagte man, dass ein Teelöffel Samen pro Tag den Bedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen an den wichtigsten Mineralien und Nährstoffen deckt. Für das "Superfood" heißt es nun zwei Teelöffel oder ein Suppenlöffel Wink und man verallgemeinert immer wieder, dass die Samen dem Ginseng zumindest ebenbürtig sind. Dies stimmt auch, aber im Vergleich zum Ginseng nur bezogen auf die immunstärkende Wirkung der Samen wobei man die anderen Wirkungen der Pflanzen außer Acht lässt. Oder man preist die Samen verallgemeinernd als natürliches Viagra an, was irgendwie sogar stimmt - die Brennnesselsamen fördern z.B. auch die Samenproduktion beim Mann - erweckt damit aber oft den falschen Eindruck eines sofort einsetzbaren Mittels.
    Ich finde es jedenfalls sehr schade, dass, wie bei vielen anderen Heilpflanzen auch, überwiegend aus kommerziellen Gründen Halbwissen verbreitet wird. Und ob dies den Pflanzen immer gerecht wird, wage ich zu bezweifeln.
    Brennnesselsamen schmecken gut, sind schnell und reichlich zu ernten (Handschuhe nicht vergessen Wink ), man kann sie getrocknet sehr gut aufbewahren, sie sind kulinarisch universell einsetzbar und sie sind wie eingangs schon geschrieben eine wirkliche Schatztruhe vieler wichtiger Mineralien, Vitamine und Phytohormone. Sie regen die Körperfunktionen an, helfen bei chronischer Müdigkeit und Leistungsschwäche, fördern bei stillenden Müttern die Milchbildung und bei Männern die Samenproduktion und sind immunstärkend (und hier dem Ginseng gleichzusetzen).


    Ich empfehle den Teilnehmern meiner Kräuterseminare die erst in das Thema einsteigen immer, sich einen Naturführer zuzulegen, der nach Blütenfarbe und Blütenform untergliedert ist. Mit den Blüten ist die Bestimmung viel einfacher - mit der Zeit kann man viele Pflanzen dann auch problemlos ohne Blüten bestimmen. Aber man muss sich damit ja auch nicht beschäftigen - es genügt doch auch, sich einfach nur an der Vielfalt der verschiedenen Pflanzen zu erfreuen wenn man auf der Pilzpirsch ist Smile


    Upps - dies wurde jetzt aber ein langer Text! Naja, Du merkst schon, Pflanzen begeistern mich halt einfach Smile


    Liebe Grüße


    Maria


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    abeja schrieb:
    Hallo Maria,
    ja ich weiß, dein "Spezial-Thema" Smile, da haben wir das Pilzthema mit Kräutern "gewürzt".


    Also Pflanzenbestimmung generell fällt mir nicht schwer, ich habe auch die entsprechende ausführlichere Literatur bzw. die guten Weblinks. Die befassen sich natürlich hauptsächlich mit der Bestimmung im blühenden Zustand. Es gibt natürlich auch so Bücher wie "Flora Vegetativa" (wo ich bisher eben keine "Lust" hatte, die Form des dritten Blattzahnes mit dem des zweiten Blattzahns etc. in Relation zu setzen).
    Außerdem wird da natürlich nicht Bezug genommen auf die eventuelle Verwendbarkeit (höchstens im Nebensatz oder mit einem - neudeutsch - Icon).


    Und klar, viele Pflanzen treiben nach dem Mähen neu aus, aber trotzdem ... ich habe immer so den Eindruck, dass es eine (sommerliche) Jahreszeit gibt, in der es da ganz "mau" aussieht, zumindestens hier im SW.
    Entweder alles hochgewachsen, dürr, bräunlich, angenagt, staubig, dreckig - oder nach dem Mähen noch nicht richtig da, bzw. überwuchert von was anderem.
    Giersch z.B. kenne ich in der Nähe nur an einem Standort (da fahren auch noch ein paar Autos vorbei), der steht da in voller Frucht, null Jungpflanzen - natürlich könnte ich da mal im Frühjahr ...
    Allgemein habe ich auch etwas Bedenken bzgl. der Verschmutzung - so völlig von Verkehr, Hundenk... u. ..p, von Pestiziden (in der Nähe von Rebhängen) unbeeinflusste Pflanzen zu finden ...
    Gerade habe ich z.B. diverse Links mir angeschaut, zum Brennnesselsamen ernten (der eine so, die andere so), eher grün, eher braun, eher lufttrocknen, eher nachhelfen (Dörrgerät, Backofen), nicht zu stark erhitzen (eben Rohkost) , einer röstet (wg. des Geschmacks) ... aber keiner denkt daran, dass die Samen vielleicht Luftverschmutzungs-"Anhaftungen" haben könnten?
    Denn gewaschen wird da ja nichts (o.k. eigentlich bin ich da auch nicht so überpingelig, aber man weiß ja nie).
    Bei reduziertem Platzangebot (ohne eigenen Garten, ohne Terasse, nur mit Balkon) ist sogar das Lufttrocknen schon ein Problem, ebenso bei stark wechselndem Wetter und bei hoher Luftfeuchtigkeit.


    Noch mehr OT:
    welches Buch zum Thema könntest du empfehlen (im Pflanzenbestimmungsforum wurden auch schon mal 2 genannt),
    das "kleine" und das "große")
    "Essbare Wildpflanzen : 200 Arten bestimmen und verwenden" (Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger)
    "Enzyklopädie essbare Wildpflanzen. 2000 Pflanzen Mitteleuropas. Bestimmung, Sammeltipps, Inhaltsstoffe, Heilwirkung, Verwendung in der Küche" (gleiche Autoren)
    ... ich glaub, ich nehm` das "dicke".


    Viele Grüße von abeja
    [hr]
    Hallo abeja,


    und hier kommt nun meine Antwort auf Deine Fragen.


    Die "Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen" von Fleischhauer habe ich auch und die ist sehr gut da sehr umfangreich. Allerdings benutze ich persönlich diese Enzyklopädie nur sehr selten und was die Umsetzung in der Küche angeht, sieht es in diesem Buch auch eher mau aus.


    Soll ich einmal ganz ehrlich sein? Zum reinen Bestimmen reicht mir in 80 bis 90 Prozent der Fälle z.B. der Naturführer "Was blüht denn da?" von Dietmar Aichele vollkommen aus.


    Es ist eher schwierig wirklich gute und für die alltägliche Praxis gut umsetzbare Bücher zu finden. Viele der auf dem Markt zu findenden Bücher sind meiner Meinung nach oberflächlich oder zu einseitig oder sind was das Kulinarische angeht in einer normalen Küche nicht wirklich umsetzbar.
    Sehr gut ist die WDR-Reihe "Delikatessen am Wegesrand", "Un-Kräuter zum Genießen" und "Baumblätter-Salat" von Brigitte Klemme und Dirk Holtermann, Walter Rau Verlag.
    Empfehlen kann ich z.B. auch das Buch "Delikatessen aus Unkräutern" von Graupe/Koller, Orac-Verlag, um zumindest zwei Bücher zu nennen. Es gibt natürlich noch eine ganze Reihe weiterer empfehlenswerter Bücher.


    Nun zu den Brennnesselsamen
    Man kann sie grün und braun ernten - ich persönlich ernte sie lieber und mag sie auch lieber wenn sie noch schön grün sind. Man kann sie frisch, direkt von der Brennnessel weg essen oder trocknen. Wenn es rein ums Kulinarische geht kann man die Samen natürlich rösten, ich benutze die Samen z.B. auch ab und an als Panade.
    Die Ernte an sich ist ganz einfach und das Trocknen völlig unproblematisch, und es nimmt keinen Platz in Anspruch. Man nimmt einfach einen normalen Baumwollbeutel, kehrt die Innenseite nach außen, also das die Nähte außen sind, schneidet die Stiele mit den Samen und den Blättern ab (nicht den ganzen Stiel, sondern nur den Teil mit vielen Samen), steckt alles in den Beutel, die Triebspitzen nach unten, und hängt den Beutel einfach irgendwo auf (wo es einigermaßen luftig und trocken ist). Wenn es einigermaßen trocken ist und dies geht bei der Brennnessel auch bei den momentanen klimatischen Verhältnissen sehr schnell, schüttelt man die Brennnesselstiele vorsichtig, die Samen fallen nach unten in den Beutel, und man zieht die Stiele mitsamt den Blättern aus dem Beutel. Die Samen im Beutel noch etwas nachtrocknen lassen, in ein Schraubglas umfüllen und fertig. :)


    Zur "Verschmutzung"
    Natürlich sammelt man nicht direkt neben einer vielbefahrenen Straße oder an Wegrändern mit lebhafter Hundefrequenz. Ich meine, dies ist ähnlich wie mit den Pilzen, die wäscht man ja in der Regel auch nicht und ich glaube nicht, dass jemand Pilze direkt neben der Schnellstraße oder direkt an den –žStellen der Hunde–œ ;) sammeln würde.
    Was die Pestizide angeht, so kann man sehr viel an der Pflanzenvielfalt am Ackerrand, am Feldrain oder auf der Wiese ablesen. Je höher die Pflanzenvielfalt, desto unbedenklicher kann man sammeln. Vorsichtig sollte man sein, wenn da nur zwei oder drei wiederkehrende Pflanzen stehen oder wenn eine Wiese nur noch aus Löwenzahn zu bestehen scheint.


    Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Bedenken etwas nehmen und Deine Fragen ein wenig beantworten. :)


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo Ihr,


    also ich weiß nicht, ich bin zwar keine Fachfrau was Pilze angeht, aber die ganz kleinen Trompetenpfifferlinge in diesem Wachstumsstadium schauen bei uns irgendwie anders aus. Mit Trompetenpfifferlinge meint Ihr schon Cantharellus tubaeformis?


    Liebe Grüße


    Maria


    Hallo Maria, bei dem ersten stimme ich Dir zu. Die Pilze auf Bild 2 dürften eher Roßhaarschwindlinge (Gymnopus androsaceus) sein. Auf Bild drei sehe ich entweder einen Kerbrandigen Trichterling (Clitocybe costata) oder etwas, was diesem im hohen Alter optisch gleich kommt.


    Hallo Wühlmull,


    vielen Dank.


    Es ist, nachdem ich nun Bilder gesehen habe und die Beschreibungen dazu gelesen habe, mit ziemlicher Sicherheit der Roßhaarschwindling. Seit wann heißen die eigentlich nicht mehr Schwindlinge sondern Blasssporrüblinge?


    Zu dem dritten Foto habe ich noch eines von einem jüngeren Exemplar, leider unscharf. Aber vielleicht hilft dies ja weiter. Die Pilze standen übrigens in einem Nadelwald auf einer mit Rindenstückchen bedeckten älteren Schneise die wahrscheinlich für eine Harvester gemacht wurde.


    Liebe Grüße


    Maria

    Die ersten Semmelstoppelpilze


    Heute morgen machte ich wieder einmal einen kleinen Waldspaziergang. Gefunden habe ich was Speisepilze angeht zwar nicht sehr viel, dafür aber eine schöne Mischung die eine feine Vorspeise ergibt. Darunter waren die ersten zwei kleinen Semmelstoppelpilze, heute weniger Pfifferlinge, kleine Rotfußröhrlinge, junge Hainbuchenröhrlinge, eine Marone und einen Täubling (die anderen Täublinge waren schon ziemlich "mitgenommen"). Weitere Pilze an die ich mich erinnere waren überwiegend ältere Streiflinge, Samtfußkremplinge und Bovisten sowie drei die ich gerade zur Bestimmung eingestellt habe.


    Die Hainbuchenröhrlinge schmecken nicht nur uns


    Der heutige Fund


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo,


    heute Morgen war ich wieder einmal unterwegs und bin mir bei zwei verschiedenen Pilzen nicht ganz sicher und einen kenne ich gar nicht.


    Ist dies ein junger Braunporling?


    Und könnte dies ein Fichtennadeln-Schwindling sein? Diese Pilzchen wachsen hier gerade massenhaft!


    Diesen Pilz kenne ich überhaupt nicht


    Schon einmal herzlichen Dank für Eure Hilfe.


    Liebe Grüße


    Maria


    Ausprobieren kann ja nicht schaden!
    Wenn die "guten" bei dir so in Massen vorkommen, scheint das ja pilzlich/ waldlich eine bevorzugte Gegend zu sein - auch was du sonst so berichtest.
    Man wird so ein bisschen neidisch, wenn man von Heidelbeeren und Preiselbeeren liest (saurer Boden nehme ich an), hier gibt es nur Brombeeren am Waldrand (und dann braucht man fast eine Machete), die sind aber noch nicht reif. Auch sonst erntest du ja so einiges, womit ich mich noch nicht richtig beschäftigt habe: Brennnesselsamen = Superfood (las ich ...) .. hier blühen die erst aber jetzt ... und die ganzen Grünblatt-Geschichten sind doch eher etwas für das Frühjahr (vor der Blüte) nehme ich an (ich muss mir auch mal so ein Buch zulegen ... ich bin zwar botanisch interessiert, aber die "nur-nach-Blatt-Bestimmung" klappt nicht immer so hundertprozentig bzw. ich hatte da bisher keine Lust zu.)


    Hallo Abeja,


    ja, viele Gegenden (nicht alle) in Mittelfranken sind wirklich reichlich mit bestimmten Pilzen und verschiedenen Wildfrüchten gesegnet.


    Verschiedene Wildkräuter bzw. Wildgemüse kann man verteilt über das ganze Jahr ernten. Es ist richtig, dass man die Blätter verschiedener Wildpflanzen aus unterschiedlichsten Gründen vor der Blüte ernten sollte, dies gilt aber bei weitem nicht für alle Pflanzen. Wenn Du Dir z.B. den Giersch, die Brennnessel oder den Löwenzahn ansiehst, um jetzt nur ein paar bekannte Pflanzen zu nennen deren Blätter man vor der Blüte ernten sollte, dann wachsen diese jung nach wenn man sie mäht. Und somit findet man an Wegrändern, Parks etc. beinahe das ganze Jahr über junge Pflanzen vor der Blüte. Und dann gibt es ja auch noch die zweijährigen Pflanzen die erst im oder ab dem zweiten Jahr blühen, die allgegenwärtige Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) z.B.


    Wie Du schreibst stehen die Brennnesseln zurzeit in voller Blüte. Zeitgleich und direkt daneben gibt es aber bereits die ersten dicken Samen die man ernten kann. Die Haupterntezeit kommt allerdings noch.
    Brennnesselsamen sind eine Schatztruhe wertvollster Mineralien, Vitaminen und Phytohormonen. Bevor die Brennnesselsamen zum teuer verkauften Superfood avancierten sagte man, dass ein Teelöffel Samen pro Tag den Bedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen an den wichtigsten Mineralien und Nährstoffen deckt. Für das "Superfood" heißt es nun zwei Teelöffel oder ein Suppenlöffel ;) und man verallgemeinert immer wieder, dass die Samen dem Ginseng zumindest ebenbürtig sind. Dies stimmt auch, aber im Vergleich zum Ginseng nur bezogen auf die immunstärkende Wirkung der Samen wobei man die anderen Wirkungen der Pflanzen außer Acht lässt. Oder man preist die Samen verallgemeinernd als natürliches Viagra an, was irgendwie sogar stimmt - die Brennnesselsamen fördern z.B. auch die Samenproduktion beim Mann - erweckt damit aber oft den falschen Eindruck eines sofort einsetzbaren Mittels.
    Ich finde es jedenfalls sehr schade, dass, wie bei vielen anderen Heilpflanzen auch, überwiegend aus kommerziellen Gründen Halbwissen verbreitet wird. Und ob dies den Pflanzen immer gerecht wird, wage ich zu bezweifeln.
    Brennnesselsamen schmecken gut, sind schnell und reichlich zu ernten (Handschuhe nicht vergessen ;) ), man kann sie getrocknet sehr gut aufbewahren, sie sind kulinarisch universell einsetzbar und sie sind wie eingangs schon geschrieben eine wirkliche Schatztruhe vieler wichtiger Mineralien, Vitamine und Phytohormone. Sie regen die Körperfunktionen an, helfen bei chronischer Müdigkeit und Leistungsschwäche, fördern bei stillenden Müttern die Milchbildung und bei Männern die Samenproduktion und sind immunstärkend (und hier dem Ginseng gleichzusetzen).


    Ich empfehle den Teilnehmern meiner Kräuterseminare die erst in das Thema einsteigen immer, sich einen Naturführer zuzulegen, der nach Blütenfarbe und Blütenform untergliedert ist. Mit den Blüten ist die Bestimmung viel einfacher - mit der Zeit kann man viele Pflanzen dann auch problemlos ohne Blüten bestimmen. Aber man muss sich damit ja auch nicht beschäftigen - es genügt doch auch, sich einfach nur an der Vielfalt der verschiedenen Pflanzen zu erfreuen wenn man auf der Pilzpirsch ist :)


    Upps - dies wurde jetzt aber ein langer Text! Naja, Du merkst schon, Pflanzen begeistern mich halt einfach :)


    Liebe Grüße


    Maria


    @ Maria: nein, bei anderen Pilzen habe ich das noch nicht probiert, vielleicht auch zu schade darum? Wenn die doch einen guten "pilzigen" Eigengeschmack haben ?
    Wenn, dann ... könnte ich mir das nur bei relativ festfleischigen wenig Wasser enthaltenden Pilzen vorstellen.


    mmmmh - ich hatte da ganz spontan an Reizker gedacht .... die gibt es bei uns wirklich massenhaft und nachdem ich nur die ganz kleinen Reizker konserviere und man ansonsten ja nicht ständig Reizker auf herkömmliche Art essen möchte, wäre dies doch vielleicht einmal eine nette Alternative für die größeren Exemplare ... Was meinst Du dazu?


    Liebe Grüße


    Maria


    Eine gute !!! Pfanne sollte man immer heiß werden lassen, bevor man Öl oder Fett hineingibt. Heiß ist die Pfanne, wenn ein paar Wassertropfen klar auf dem Pfannenboden hin- und hertanzen. Verdampfen die zischend, ist die Pfanne noch zu kalt. So kann das Öl oder Fett nicht in die Poren des Pfannenbodens eindringen und es entstehen keine Teerstoffe die den Geschmack beeinträchtigen und nicht gesund sind.
    Pfannen aus Edelstahl oder am besten Gußeisen vertragen das ohne Probleme. Bei beschichteten und/oder billigen Pfannen würde ich das jedoch nicht machen.


    Ich danke Dir Ralf :)


    Die rauchende Pfanne ist eher eine Umschreibung für sehr, sehr heiß!


    Früher habe ich die Maronen wie meine Mutter gemacht: Butter in die Pfanne, Zwiebeln dazu, diese gläsern werden lassen, dann die Pilze dazu ... usw. Das Ergebnis waren eben die leicht "schleimigen" und etwas schlabberigen Maronen.


    Seit ich dies anders mache, also sehr, sehr heiße Pfanne, Pilze zeitgleich mit Butter dazu und erst viel später die Zwiebeln, ist das Ergebnis wesentlich weniger "schleimig-schlabberig", die Pilze saften bei weitem nicht so! Probiert es einfach einmal aus :)


    Liebe Grüße


    Maria
    [hr]
    Ich habe viel von dem Schweizer Koch Thuri Maag gelernt und gerade einmal gesucht ob es vielleicht auch Pilzrezepte von ihm frei im Internet gibt. Und Bingo, sogar die "rauchende Pfanne" ;) habe ich gefunden. Die Interessierten finden auf der Seite 4 des nachfolgenden Links ein Rezept für "Ragout von gemischten Herbstpilzen" - viel Spaß beim nachkochen :)


    http://www.thurimaag.ch/cms/im…/sf1336_034_ess_pilze.pdf


    Liebe Grüße


    Maria


    Hallo Craterelle,


    man braucht eine stark erhitzbare Pfanne (Gusseisern, wenn man so etwas hat, ist ideal) und diese dann, natürlich sauber und ohne etwas darin, wirklich sehr stark erhitzen!


    Welches Fett man verwendet ist Geschmackssache. In diesem Fall kann durchaus Butter verwendet werden, denn die Temperatur zusammen mit den ja zunächst kalten Pilzen lässt Butter ohne weiteres zu.


    Probiere es doch einfach einmal aus :)


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Dies fällt mir gerade noch ein: Wichtig ist auch, nicht zu viele Pilze auf einmal in die Pfanne zu geben! Lieber mit zwei Pfannen arbeiten oder nacheinander braten.


    Danke Alex, ich denke auch, dass dies der Cantharellus pallens sein kann. Er schmeckt jedenfalls vorzüglich :yumyum:


    Die Gegenüberstellung ist übrigens wirklich richtig gut - auch hierfür ein Danke.


    Liebe Grüße


    Maria


    Hallo Jan,


    dies ist ja genial :) Da können wir uns doch auch einmal treffen und gemeinsam los ziehen wenn Du Lust hast.


    Meine "Hauswälder" sind zwischen Kosbach und Dechsendorf und zwischen Häusling und Untermembach. Ab und an bin ich auch in der Nähe des Dechsendorfer Weihers oder eben in der Nähe von Röttenbach (wusstest Du, dass die Röttenbacher Bevölkerung früher wegen dem enormen Pilzreichtum dort die Pilze in Erlangen erwerbsmäßig verkauft hat?) In den Mailwald gehe ich persönlich nicht so gerne, da waren mir die Male als ich dort war zu viele Leute und zu viele Hunde aber vielleicht bin ich auch nur "falsch" gelaufen.


    Das was Du über das Pilzwachstum geschrieben hast kann ich absolut bestätigen. So viele Stinkmorcheln wie in diesem Jahr habe ich noch nie gesehen, bereits Ende Juni/Anfang Juli! fand auch ich die ersten fast vertrockneten Trompetenpfifferlinge (ich war so verblüfft, dass ich die gleich fotografieren musste), sehr viele Scheidenstreiflinge, viele Täublinge, und zurzeit bei den wenigen Röhrlingen überwiegend ältere Exemplare. Und der Juni war was Maronenröhrlinge und Rotfußröhrlinge angeht der Wahnsinn - ich weiß gar nicht wie viele Kilos ich gesammelt habe.


    Ich füge einmal zwei Fotos ein: ein vor Verblüffung etwas unscharf gewordenes der Trompetenpfifferlinge und ein anderes mit den Funden eines Spazierganges im Juni.


    Also wenn Du einmal Lust und Zeit hast eine gemeinsame Pilzsuche zu machen, dann melde Dich einfach - ich würde mich echt freuen.


    Liebe Grüße


    Maria


    Hallo Jan,


    auch ich denke dass dies ein echtes Gelberle ;) (echter Pfifferling) ist.


    Woher aus Franken kommst Du denn? Ich lebe in Erlangen und zumindest bei uns gibt es zurzeit ziemlich viele Pfifferlinge.


    Liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Fällt mir gerade noch ein - immer wieder finde ich übrigens auch Gelberle die blassgelb sind.


    hol dir für Röhrlinge einen Trockner, getrocknet sind Sie alle gut, ich finde übrigens Maronen viel schwabliger als Steinis, ich muss die aber mitnehmen ist bei uns ein echter Massenpilz der für die Wintervorräte an getrockneten Pilzen gerade richtig ist. Birkenpilze mag ich nur die jungen eingelegt (auf russische Art) da kann ich ein ganzes Glas wegputzen ..... oder in den Borscht da passen Sie auch super


    Hallo Sirius,


    würdest Du uns verraten wie Du die Birkenpilze einlegst, bzw. wie die russische Art ist? Ich bin immer neugierig auf neue Rezepte :)


    Die Mehrzahl der Maronen trockne ich übrigens auch bzw. stelle Pilzpulver daraus her. Damit die frischen Maronen beim Kochen nicht ganz so schleimig-schwabbelig werden gibt es übrigens einen kleinen Trick - die Pfanne ohne Fett oder irgend etwas richtig heiß werden lassen (es muss rauchen) und erst dann die Pilze gleichzeitig mit etwas Butter hineingeben und bei hoher Hitze bratend kochen, erst dann die Zwiebeln dazu geben. Erst wenn keine Flüssigkeit der Pilze mehr vorhanden ist Sahne zugeben und diese etwas reduzieren lassen.


    Liebe Grüße


    Maria

    Und die Weißen Adernabelinge sind gänzlich neu für mich. Interessanterweise habe ich ihn an keiner der zahlreichen Stellen an denen er hier wächst an Totholz wachsen sehen, immer nur direkt in der Erde. Die Fundstelle von der die Fotos stammen ist auch nicht weiter morastig, allerdings die anderen Stellen an denen er hier wächst schon.


    Hallo Maria,


    der wächst schon an Totholz, besser gesagt an Tothölzchen. :)
    Das Substrat sind kleinste Ästchen, Fasern und Bruchstücke, die oft von Erde bedeckt und meist finalmorsch sind. Die Art wächst auch keineswegs ausschließlich im Morast, sondern auch auf humusreichen Plätzen, die über einen längeren Zeitraum dauerfeucht sind. Gerne am unteren Rand von Böschungen oder Gräben.


    Danke Ralf


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo,


    heute Abend gibt es passend einen kurzen Beitrag im NDR-Talk dazu. Im Beschreibungstext heißt es:


    Wolf-Dieter Storl, Kulturanthropologe und Ethnobotaniker
    Viele Menschen träumen davon, Selbstversorger zu werden und sich von dem zu ernähren, was im eigenen Garten wächst oder in freier Natur gesammelt werden kann. Wolf-Dieter Storl tut dies seit Jahrzehnten. Er ist einer der führenden Experten im Bereich Ethnobotanik und gilt als renommiertester Heilpflanzenkundler hierzulande. Mit seinen wallenden Haaren und dem langen Bart entspricht der gebürtige Sachse kaum dem gängigen Bild eines hochdekorierten Akademikers. Doch der Eindruck täuscht. Wolf-Dieter Storl ist ein erfolgreicher Bestsellerautor, er schreibt für wissenschaftliche Magazine und ist rund um den Globus als Referent auf Kongressen gefragt. Wohl jede Universität würde ihm einen Lehrstuhl anbieten, doch der promovierte Kulturanthropologe zieht ein zurückgezogenes Leben in den Allgäuer Bergen vor. Hier lebt er seit 1988 als Selbtversorger gemeinsam mit Frau und Kindern auf einem alten Hof im Einklang mit der Natur.
    [url=https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_talk_show/NDR-Talk-Show,sendung537714.html]https://www.ndr.de/fernsehen/s…k-Show,sendung537714.html[/url]


    Liebe Grüße


    Maria


    ... ich habe den Garten gegen die Schnecken im Augenblick aufgegeben ...


    Hallo Safran,


    wenn Du möchtest kann ich Dir gerne einen Tipp geben der zumindest in meinem eher kleinen Gemüsegarten hervorragend funktioniert. Aber in einem Pilzforum vielleicht besser über PN :)


    Liebe Grüße


    Maria
    [hr]
    Hallo Kybersonus,


    ich wünsche Dir sehr, dass Du Deinen eigenen Weg findest, dass Du selbst innerlich ganz ruhig, zufrieden, glücklich und in Dir selbst gefestigt wirst. Wenn man dies erreicht hat, dann kann man "der Welt" auch etwas geben, kann vielleicht auch etwas verändern und wenn es auch nur im Kleinen ist. Wie oft habe ich es schon erlebt, das so viel trotz intensiver Begeisterung, trotz begeistertem Aktivismus, trotz vieler ideologischer, theoretischen Debatten dann doch irgendwie im "Nichts" versandet ist :)


    Mehrfach erlebt habe ich aber auch, dass einem der intensive Kontakt zur Natur, dass Leben mit der Natur, dass bewusste Leben im Wechsel der Jahreszeiten, tiefe Einsichten in das Leben an sich geben kann. Man erhält eine Gesundung, Gelassenheit, Zufriedenheit sondergleichen und eine sehr gesunde Einsicht in das "Weltgefüge".


    Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg bei der Umsetzung Deiner Ideen und Vorstellungen.


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo Habicht,


    ich will mich auf keinen Fall in die Diskussion einmischen, aber, schaue Dir einmal Bild 4 genauer an. Also ich kann da auch zwei Blätter ausmachen die für mich nach Birkenblätter aussehen. Könnte es vielleicht doch sein .... :)


    Liebe Grüße


    Maria


    Danke Pablo,


    den Thread zum Behangenen Faserling hatte ich natürlich gelesen, aber, ich war mir halt trotzdem nicht 1000-protzentig sicher :)


    Und die Weißen Adernabelinge sind gänzlich neu für mich. Interessanterweise habe ich ihn an keiner der zahlreichen Stellen an denen er hier wächst an Totholz wachsen sehen, immer nur direkt in der Erde. Die Fundstelle von der die Fotos stammen ist auch nicht weiter morastig, allerdings die anderen Stellen an denen er hier wächst schon.


    Wieder ein wenig klüger ;)


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo,


    immer wieder fallen mir diese winzig kleinen Pilzchen auf. Ich habe keine Ahnung wie die heißen und leider sind sie so klein, dass ich mit meiner Kamera einfach keine besseren Aufnahmen hinbekommen habe.




    Bei denen hier vermute ich, dass es Faserlinge sind, vermutlich die Behangenen Faserlinge, bin mir aber nicht ganz sicher.


    Hier der im Vordergrund stehende weiße Pilz etwas größer


    Und noch einer der hinteren etwas größer


    Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten.


    Liebe Grüße


    Maria

    Wunderbare Gelberle gibt es zurzeit!


    Heute haben meine Tochter und ich einen Ausflug zum Dechsendorfer Weiher gemacht. Man kann dort übrigens zurzeit wieder baden, die Blaualgen sind momentan kein großes Problem.


    In Sachen Pilze hat sich nicht viel geändert. Die Wälder sind auf den ersten Blick leer, auf den zweiten Blick entdeckt man dann doch so einiges, allerdings weniger für die Pfanne. Aber auch heute habe ich wieder viele Gelberle (Pfifferlinge) gefunden, die wir uns gerade haben schmecken lassen :yumyum: Nachfolgend ein paar Fotos.


    Die "Unterirdischen"



    Und so sehen sie dann aus, wenn man sie aus dem Moos holt


    Ich habe nur zwei Röhrlinge gesehen und die waren beide schön älter


    Vielleicht gäbe es sogar mehr Pilze, aber da sind andere anscheinend schneller


    Dafür gibt es ziemlich viele verschiedene überwiegend weiße und sehr kleine Pilze



    Hier noch eine kleine Impression - die jungen Schwäne mit ihren Schwaneneltern. Eisvögel haben wir heute leider nicht gesehen.


    Und zum Abschluss genossen wir dann die Gelberle mit Ei


    Liebe Grüße


    Maria

    Ist ja interessant Timo,


    Du gefällst mir jetzt schon :) Du schreibst "Da ist mein Interesse eher bei kleiner Landwirtschaft im Garten. Um mich immer mehr in Richtung unabhängigkeit zu bewegen. Aber gehört ja auch noch mehr zu als nur ein Garten mit ein wenig Gemüse..." Kennst Du in diesem Zusammenhang (und durchaus auch im Zusammenhang der Pilze) Wolf Dieter Storl und Clemens Arvey? Wenn nicht, dann Google die einmal oder ich stelle hier auf Anfrage auch gerne Links ein. :)


    Zu Deinem Beruf: Mit betreutem Wohnformen habe ich durchaus einige Erfahrungen sammeln können. Ich selbst habe tiefgehende Kenntnisse mit neurologisch-psychiatrischen Erkrankungen, speziell Ticstörungen (Tourette-Syndrom) bzw. Erkrankungen die Tic(k)s hervorrufen können bzw. die mit Tic(k)s einhergehen können.


    Viel Spaß und viel Erfolg in Östereich


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo an Alle,


    dieses, wie ich finde interessante Thema, möchte ich gerne wieder einmal ein wenig ins Bewusstsein rücken :)


    Neumond war am 07.07., Vollmond am 20.07..


    Bei zunehmenden Mond, also in der Phase zwischen dem 07.07. und dem 20.07. in der laut der Theorie die Pilze vermehrt wachsen, herrschte zumindest in meiner Region große Trockenheit - die Folge waren sehr wenige Pilze.
    Bei abnehmenden Mond, also in der Phase ab dem 20.07. in der laut der Theorie weniger Pilze wachsen sollen, herrschte zumindest in meiner Region optimale Bedingungen für ein Pilzwachstum - das Resultat sind fast noch weniger Pilze als in der Trockenphase.
    Der nächste Neumond ist nun am 02.08. - ab da sollen laut der Theorie die Pilze wieder vermehrt wachsen sofern natürlich alle anderen Bedingungen passen.


    Wie sind Eure Erfahrungen und Beobachtungen in den letzten Wochen?


    Liebe Grüße


    Maria


    Auch in Bezug zur Mondphasentheorie sehe ich so etwas gern als Erfahrungswert.


    Hallo Jens,


    ich beobachte auch :) Eigentlich wäre es zurzeit bei uns optimal für Pilzwachstum - ABER - die Wälder sind nahezu leer .... Ich bin wirklich neugierig wie es weitergeht ....


    Liebe Grüße


    Maria