Beiträge von Austernseitling

    Aber dass Bilder von solch fein zonierten Exemplaren gar nicht so viel im Netz zu finden sind, ist schon eine interessante Feststellung.

    Hier habe ich sowas als Beispiel gefunden:

    Gastein im Bild - Archiv/Pilze - Heterobasidion annosum


    Vielleicht hängen die feinen Wachstumszonen mit der Höhenlage zusammen? Weit oben wachsen Porlinge langsamer (wie auch Bäume).

    Danke Ingo für deine Überlegungen und Recherchen im Netz. Irgendwie stehe ich da etwas auf dem Schlauch; ich empfinde deine Fotos als recht typisch für den überall beschriebenen Heterobasidion annosum. Natürlich er ist feiner zoniert als auf so manchem anderen Foto, aber ich sehe auf meinen Fotos kein Kakaobraun, sondern Dunkelrot und Grün. Sehe das nur ich? Bisher dachte ich nicht, dass ich farbenblind bin, nun bin ich mir nicht mehr ganz sicher ...immerhin sehen wir alle einen Wurzelschwamm;-)


    Zur Höhenlage: meine Fotos stammen aus Höhen zwischen 520 und 650 m über Meer, für Schweizer Verhältnisse aus dem Flachland - rund um Bern.


    Bleiben wir dran! Weiss jemand etwas um den Neomyceten Heterobasidion irregulare? Aufgrund der bestätigten Fundmeldungen auf iNaturalist aus F, D, I wäre dessen Auftreten ja sehr wahrscheinlich in der Schweiz. Auf der CH-Verbreitungskarte gibt es jedoch noch keinen Eintrag.


    Danke fürs Mitdenken!


    LG Andreas

    Hallo allerseits


    Interessant, der invasive Berliner Bärlauch! Bei uns gibts schon seit einem Monat wieder den echten Bärlauch :))


    Ich mache Bärlauchpesto auch immer ohne Käse, der kann auf Wunsch noch hinzugefügt werden direkt auf der Pasta. Die Haltbarkeit im Kühlschrank ist so viel unproblematischer. Gläser auskochen, wie von Steffen beschrieben mit Olivenöl bedecken und das hält in der Regel recht lange.


    Mittlerweile geh ich jedoch lieber auf Nummer sicher und lasse mich nicht stressen mit dem Konsum: Ich mache sozusagen Bärlauchpestowürste und lege sie ins Gefrierfach. Da kann ich jeweils 1 h vor dem Essen so viel abschneiden, wie ich grad brauche. Ebenso mache ich das mit dem Eierschwämmlipesto und Thaicurry-Paste. Bewährt sich bestens und benötigt viel weniger Olivenöl. Somit ist das Gericht nicht so ölig, was ich persönlich sehr schätze.


    Gutes Gelingen und liebe Grüsse

    Andreas

    Hallo Werner

    Herzlichen Dank für deine schnelle Antwort! Ich glaube dir gerne, kann es jedoch immer noch überhaupt nicht nachvollziehen: Warum finde ich keine Bilder im Internet von einem Heterobasidion, der so aussieht, wie diejenigen, die ich hier eingestellt habe? Ausnahme ist dieser Link hier.

    Heterobasidion Root Disease (HRD) Found In Fond Du Lac And Racine Counties |


    Die in Büchern und auf Homepages abgebildeten Wurzelschwämme sind immer Braun mit weissem Rand und wirken auf mich etwas massiger als meine Fruchtkörper. Die Erscheinungsform, die ich da fotografiert habe, scheint mir überhaupt nicht einmalig oder selten zu sein. Auf mich wirkt das etwas suspekt. Kannst du (oder jemand anderes) das erklären?

    Merci und schönen Abend!

    Andreas

    Liebe Pilzmenschen


    Ich sehe diesen Pilz gefühlt immer mal wieder an morschen Baumstrünken in der Schweiz. Er hat die Konsistenz von Gummi und riecht sehr angenehm pilzig. Angeblich soll er an Kiefernstummeln wachsen (sagte unsere Pilzkontrolleurin im Verein heute auf Exkursion). Ich bin mir dessen nicht ganz sicher, da das Holz jeweils schon sehr morsch ist. Sie vermutet eine Art Wurzelschwamm (Heterobasidion sp.). Ich werde nicht schlau mit meiner Literatur. Interessanterweise finde ich mit Google Lens kaum wirkliche Bildübereinstimmungen im Netz. Nur ein Bild aus Nordamerika passt gut: Heterobasidion irregulare; den gibts als Neomycet in Europa, z.B. gibts bei iNaturalist eine Meldung aus dem Burgund und eine aus München. Auch bei unseren einheimischen Wurzelschwämmen wird teilweise angemerkt, dass sie gezont auftreten können, aber ich finde keine entsprechenden Fotos. Wie gesagt, mir ist der sehr schöne und farbenfrohe Pilz schon mehrfach aufgefallen. Er hat dunkelrote (Aubergine), weisse und grünliche (Algen?) Zonen auf dem Hut, wird 10-15 cm gross (Durchmesser), die Poren sind weiss und fein und bräunen leicht auf Druck. Ich bin nicht sicher, ob der Rosastich auf Bild 3 der Realität entsprach. Das Fleisch ist im Querschnitt weiss (Exemplar von Bild 6+7), ein kleines bisschen Richtung Hellbraun. Die Fotos 1-4 habe ich vor drei Wochen aufgenommen; 5-7 heute andernorts.

    1)


    2)


    3)


    4)


    5)


    6)


    7)


    Kennt jemand diese Art?


    Danke für jeden Tipp!


    Liebe Grüsse, Andreas

    Liebe Pilzmenschen


    Durch die grauenhaft hohe Schneefallgrenze aus dem Skitourenfieber ins Pilzfieber abgestürzt, habe ich gestern beim Kraxeln in den Niederungen verschiedenste Pilze ausmachen können, die ich noch nicht kannte.


    1) Hier glaube ich an einen Gallertfleischigen Fältling Phlebia tremellosa. Der scheint häufig zu sein, mir war er unbekannt. Liege ich richtig?




    Sorry, ich musste mich im Steilhang über den Baumstrunk runter lehnen und Fotos machen, ohne zu sehen, ob sie scharf werden...



    2) Dieser seitlingsähnliche Pilz an einem modernden, schon richtig weichen, liegenden Fichtenstamm würde ich gemäss meinen Recherchen als Zähling bezeichnen.

    Die runzlige Oberfläche spricht für den Runzelhütigen Zähling Lentinellus vulpinus. Lentinellus castoreus Filziger Zähling oder Lentinellus ursinus Geschichteter Zähling würde ich aufgrund der filzigen Hutmitte aber nicht komplett ausschliessen. Wie seht ihr das? Kann man dazu noch was sagen oder sind die Fruchtkörper zu alt?







    links ein Querschnitt; sehr breite Lamellen und Schneiden gesägt


    Herzlichen Dank für eure Meinungen zu den zwei Pilzen!


    Erfreut durfte ich überdies feststellen, dass es an der Stelle, an der ich Ende November die prächtige Lorchel (mein Avatar) gefunden hatte, immer noch mehrere, vergammelte Exemplare an mehreren Baumstämmen und Wurzelstöcken zu sehen gab:




    In der kommenden Saison möchte ich rechtzeitig da sein und die Exemplare mikroskopieren lassen. Ob es Bischofsmützen sind oder allenfalls Vielgestaltige Lorcheln? Ich bin gespannt!


    Von Judasohren wimmelte es nur so:



    In diesem Sinne: Pilz statt Pulver, ein frohes neues Jahr euch allen:-)


    Liebe Grüsse, Andreas

    Sorry, aber ich kann eure Handgeruchsprobleme überhaupt nicht nachvollziehen :)

    Bei mir gab es viele Schwefelritterlinge und ich hab sie immer wieder angefasst und "auseinandergenommen", da sie mir vor dieser Saison gar nicht so geläufig waren - erst recht nicht die mit amethystfarbenen, fast braunen Hüten. Sie riechen in meiner Nase wirklich furchtbar, aber an den Händen blieb da nichts haften. Auch Elfenbeinschnecklinge glaube ich dieses Jahr etwa von Mitte September bis Mitte Oktober immer wieder gefunden zu haben ich wüsste (auch nach KOH-Test) nicht, was es denn sonst sein sollte. Die riechen ja kaum nach etwas, zuweilen etwas chemisch, aber nicht stark. Auch an meinen Händen habe ich gar nichts besonderes festgestellt. Und ich bin ziemlich geruchssensibel...

    Hallo

    Das ist eine Bischofsmütze Gyromitra infula oder allenfalls die Vielgestaltige Morchel Gyromitra ambigua. Letztere gibt es vermutlich nicht nur in Skandinavien, sondern auch bei uns, aber die Leute kennen sie nicht... Siehe auch meinen Thread dazu. Man müsste die Lorchel mikroskopisch untersuchen, makroskopisch lassen sich die beiden Arten nicht klar abgrenzen.

    LG Andreas

    Gibt es in dem Buch auch Anwendungsrezepte bzw. Anweisungen? Wenn da zB. "zur Behandlung von Durchfällen" steht, wird dann erklärt, wie die Behandlung konkret erfolgen sollte? Oder versteht sich das Buch eher nur berichtend? Sprich, wenn ich jetzt solche Beschwerden hätte, könnte ich das Buch dann zu Rate ziehen?


    Hallo Michael


    Ich versuche das Buch etwas einzuordnen.


    "Heilende Pilze" ist kein Rezeptbuch. Zuweilen steht etwas grob beschrieben, wie der Pilz für diesen und jenen Zweck verarbeitet wird. Details erfährst du eher selten. Zu den behandelten Pilzarten gibt es meist folgende Kapitel:

    - Medizinische Verwendung (ethnologische, historische und zeitgenössische Berichte aus der weiten Welt)

    - Inhaltsstoffe (Abgleich Anwendung/Forschung in Asien mit Resultaten westlicher Hochschulen)

    - je nach Art: Toxikologie/Vergiftungsverlauf/Gegenmassnahmen

    - Verwendung in der Küche (auch beim Fliegenpilz!!)

    - Wissenswertes (oft Kulturgeschichtliches; beim Fliegenpilz höchst spannend)

    - Standortansprüche

    - Gattungsmerkmale (dabei werden oft auch andere Arten der Gattung kurz abgehandelt sowie Verwechslungspartner)


    Alles ist sehr gut mit Quellenangaben angereichert. Ich selbst kann mit dem ausgiebigen Chemieteil zu jeder Art wenig anfangen - Chemiker:innen und Mediziner:innen werdes das wohl sehr schätzen. Das Kulturgeschichtliche und die Interpretation von westlichen Forschungsergebnissen in Zusammenhang gesetzt mit den bekannten Anwendungen aus aller Welt finde ich jedoch höchst interessant. Zudem schätze ich die persönliche Einschätzung des Autors sehr. Mir zeigte das Buch gut auf, dass Pilze als Heilmittel ernst genommen werden können. Es kommt gut heraus, dass man (mindestens aus unserer westlichen Sicht) noch sehr wenig weiss.


    Ich selbst habe ausser Schmetterlingstrameten-Sud zur Stärkung meiner Immunabwehr noch nichts ausprobiert.


    Wer sich für Pilze interessiert, wird in jedem Fall auf seine Rechnung kommen mit dem Buch. Es ist immer mal wieder toll, ein Kapitel zu lesen und es irgendwann wiederzulesen.


    Liebe Grüsse

    Andreas

    Hallo Weedniss ,

    welche medizinische Nutzung erwartest du dir von Fliegenpilzen?


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo allerseits

    Guthmann schreibt in seinem Standardwerk Heilende Pilze Folgendes:

    und dann folgen 15 (!) Seiten zum Fliegenpilz. So abwegig ist das also nicht - auch wenn im Falle des Fragestellers vielleicht nur der letzte Punkt von Interesse ist;-)


    LG Andreas

    Hallo Schrumz

    Ah ja, das ist wohl die identische Meldung. Ich hatte sie auch gesehen hier im Forum. Für mich war deine Meldung hier jedoch nicht wirklich einordenbar. Wie gesagt, ich kenne mich nicht aus mit Mikroskopieren und soweit ich lesen kann und deine Masse sehe, ist das für mich nicht klar. Auf iNaturalist hat Nicolas Schwab deine Meldung jedoch verifiziert und der hat ja doch ein gewisses Renommé. Vielleicht sollte ich eher direkt bei ihm nachfragen, wie es um Gyromitra ambigua in der Schweiz steht. Es könnte ja sehr wohl sein, dass diese Art hier vorkommt, aber da sie weder in CH noch in A und kaum in D kartiert ist, kartieren wohl viele ihre Funde ohne zu mikroskopieren als G. infula.

    Vielleicht erfahren wir hier ja noch mehr darüber. Ich fände es spannend.

    LG Andreas

    Hallo Christo


    Schön, hast du eine Nach-Ernte gemacht!


    Der Flüssigkeit, die auf deinen Querschnittbildern sehr gut sichtbar ist (beim letzten Bild z.B. ganz links über den Lamellen), sagen die Pilzmenschen "Milch". Die wenigsten Pilzarten milchen. Falls denn die Farben auf deinen Fotos stimmen (draussen im Wald gelingt das wesentlich einfacher), so ist die Milch blassgelb. Hat sie sich nach dem Eintrocknen noch verfärbt? Du könntest die frische Milch mal mit einem Taschentuch aufsaugen, manchmal lässt sich dort die Färbung und die allenfalls wechselnde Farbe nach dem Eintrocknen besser erkennen.


    Konntest du diesmal feststellen, welche Baumarten in der Umgebung des Pilzes wachsen? Speziell bei den Milchlingen ist das eine grosse Hilfe, da viele von ihnen meines Wissens an eine bestimmte Baumart gebunden sind.


    Jetzt hoffe ich, dass wir den Pilz bestimmen können!


    LG Andreas

    Wächst der Riesenporling nur an Totholz ?

    Hm, offenbar gibts den tatsächlich auch schon lebenden Bäumen... das wusste ich nicht und hab ich noch nie gesehen. Da hab ich wieder was gelernt, danke! Ich finde den Riesenporling stets auf Wurkelstöcken. Doch offenbar kann er auch Bäume töten:-(

    Ich habe die Mikromerkmale/Doku von Christoph angeschaut und so einfach scheint mir das auch nicht mikroskopisch zu sein.

    Die Sporen weichen von den Massen nur minimal ab und ich kann die eindeutigen Unterschiede nur erahnen aber nicht eindeutig zuordnen.


    Das sollte dann schon jemand untersuchen mit Erfahrung in dieser Gattung.

    Sonst hätte ich mich gerne zur Verfügung gestellt 😉. BG Andy

    Ciao Andy

    Merci für deine Erkundungen. Das kann ich verstehen, es scheint mir jetzt auch nicht so sonnenklar abgrenzbar, wie es im Text steht...


    Übrigens habe ich hier noch eine Meldung aus Süddeutschland gefunden: https://www.inaturalist.org/observations?taxon_id=350941 Mir würde es da jetzt sehr schwer fallen aufgrund der Sporenbilder die eine oder andere Art auszuschliessen...


    LG A

    Wer möchte denn in der nächsten Regierung Landwirtschaftsminister werden? :D :S

    Bewerbt euch. Ich wähle euch.

    Da sollte man wohl weder in Litauen noch in der Schweiz wohnen... sorry, kann mich nicht zur Verfügung stelllen;-)


    Aber ich bin sicher unter euren 90 Mio. Einwohner:innen müsste sich jemand kompetentes finden...