Hallo,
eigentlich geht es hier ja nicht um die Schwermetalle, sondern um die Bestimmung, könnt die Diskussion ja ausgliedern wenn ihr wollt...
Hier ist jedenfalls die Quelle die ich damals gefunden hatte:
Schellmann,
Burghard, Emil Rohmer, Karl-Heinz Schaller & Dieter Weltle (1984): Cadmium-
und Kupferkonzentrationen in Stuhl, Urin und Blut nach Aufnahme wildwachsender
Champignons. Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchugn und Forschung 178, 445-449
Es ging damals um Cd und Cu, nicht um Blei, wie ich zuvor schrieb, also um zwei Elemente mit ähnlicher Mobilität im Boden.
Ich finde den Original-Test auf die Schnelle nicht (dürfte ihn hier auch wohl nicht posten), aber ich hatte es damals (zu Zeiten der alten Rechtschreibung) so zusammengefasst:
Um die Gefahr einer chronischen
Cadmium-Vergiftung für den Menschen durch die Aufnahme wildwachsender Pilze
beurteilen zu können, wurde von Schellmann
et al. (1984) eine Aufnahme-Ausscheidungs-Studie durchgeführt. Dabei nahmen 8
Versuchsteilnehmer an drei aufeinanderfolgenden Tagen je drei Mahlzeiten aus
wildgewachsenen Wiesen-Champignons ... ein. Das eingenommene
Frischgewicht jeder Mahlzeit und Person betrug 300 bis 500 g.
...
Schellmann
et al. (1984) bemängelten an der Diskussion um die Gefahr der Cadmiumaufnahme
aus Wildpilzen, die Annahme vieler Autoren, daß Cadmium aus Pilzen in gleicher Höhe (3 - 8 %)
wie aus Pflanzen und anderen Nahrungsmitteln resorbiert werden würde. Diese
Werte wurden jedoch bezweifelt, es solle eine geringere Resorptionsquote
diskutiert werden. Begründet wurde dies dadurch, daß die Pilze aus einem
enzymatisch nicht angreifbaren Chitingerüst bestünden, und der Schluß nahe
läge, daß die mit den Champignons aufgenommenen Elemente Cadmium und Kupfer im
wesentlichen unresorbiert bleiben und vollständig wieder ausgeschieden werden.
Zur Untermauerung dieser Aussage
wurden bei den Versuchspersonen vor dem Versuch die Cadmium- und Kupferspiegel
in Blut und Urin gemessen, sowie die normale Ausscheidung der Schwermetalle mit
dem Stuhl. Die gleichen Parameter wurden während und nach der Pilzaufnahme
über mehrere Tage hinweg untersucht. Während dieser Zeit wurden cadmiumreiche
Lebensmittel gemieden und der Zigarettenkonsum protokolliert.
Es kam nach der Aufnahme der
Mahlzeiten zu einer signifikanten Erhöhung (20fach) der untersuchten
Schwermetalle im Stuhl, was den Erwartungen entsprach. Die Cadmium- und
Kupferspiegel in Blut und Urin, die das Maß für eine erfolgte Resorption
darstellen und denen eine toxikologische Relevanz zuzumessen ist, zeigten
dagegen keine signifikanten Erhöhungen bei Cadmium und Kupfer.
Die Ergebnisse sprechen dagegen,
daß Cadmium und Kupfer aus küchenfertig zubereiteten, wildwachsenden
Champignons aufgrund deren schlechter Verdaulichkeit, in toxikologisch
bedeutsamen Mengen resorbiert werden können. Zudem lassen die
Schwermetallgehalte im Stuhl bei Pilzen nicht den Schluß zu, es habe eine
relevante Resorption stattgefunden (Schellmann
et al., 1984).
Gruß
Bernd