Beiträge von boccaccio

    Hallo Felli,


    ich stimme dir zu, daß die makroskopische Erscheinung hier nicht so gut paßt. Allerdings waren die Fruchtkörper gestern Abend, als noch keine reifen Sporen gebildet waren, durchaus schön gelb. Das erkennt man zumindest in den Mikrobildern auch noch ganz gut, denn da ist ja eine intensive gelbe Schleimschicht um die Paraphysen erkennbar. Soweit ich das überblicke, hat A. sacchariferus das nicht, da sind die Paraphysen in eine hyaline Masse eingebettet.


    Björn

    Hallo zusammen,


    auch wenn mir dank Phytoparasiten aktuell ja eigentlich alles andere als langweilig wird, habe ich am letzten Wochenende mal wieder sehr alten Schafdung aus Treis-Karden an der Mosel mit nach Hause genommen und in die feuchte Kammer gegeben. Da ging es dann auch direkt zur Sache und die ersten Pilze präsentierten sich binnen kurzer Zeit:


    1. Sporormiella minima mit Sporen von 29-32 x 5-6 µm


    2. Iodophanus carneus


    3. Podospora setosa


    4. Ascobolus michaudii mit Sporen von 16,7-19,4 x 9,5-11,3 µm


    Björn

    Hallo Bläuling,


    ohne mikroskopische Untersuchung wird man da auch nicht zu einer Bestimmung auf Artebene gelangen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    als Nachtrag zu Oehrlings Beitrag sei auch noch angemerkt, daß jemand, der Pflanzen mit der App bestimmt in der Regel nicht lernen wird, Pflanzen zu bestimmen. Macht ja immer die App und man lernt dabei nicht, was die relevanten Merkmale zur Bestimmung sind. Wenn man sich hingegen die Mühe macht und Pflanzen z.B. mit Blumen in Schwaben schlüsselt, wird man sich zwangsläufig mit den bestimmungsrelevanten Merkmalen beschäftigen und wenn man das oft genug macht kann man dann irgendwann auch einige Pflanzen sicher bestimmen.


    Björn

    Hallo Bläuling,


    ich habe einen Nashornkäfer auch erst vor 3 Jahren zum ersten Mal in natura gefunden - auch da ein totes Exemplar. Seit ich aber bei mir auf dem Balkon nach Nachtfaltern leuchte, kommen dort im Frühsommer immer jede Menge dieser dicken Brummer an und das in einer nicht gerade naturnahen Großstadt wie Duisburg:



    Björn

    Hallo zusammen,


    da ich ja von Haus aus Physiker bin und kein Biologe, weiß ich leider auch nicht, wie das mit dem Verschicken von Material nach Deutschland grundsätzlich funktioniert. Ich weiß allerdings, daß ich Teloschistes chrysophthalmus in Santa Barbara einfach in den Tiefen meines Rucksacks versenkt habe und dann in Duisburg wieder aus eben jeden Tiefen zu Tage gefördert habe. Ob das jetzt Glück war oder ob bei Ausfuhr in den USA und Einfuhr in D niemand so genau hinschaut, weiß ich aber nicht.


    Björn

    Hallo Benjamin,


    ich würde beim Huthautpräparat nicht zu sehr quetschen, man möchte ja auch noch grob wissen, wo bei der Huthaut oben und unten ist. Idealerweise hat man mit der oben beschriebenen Rasierklingentechnik aber auch nur ein hauchdünnes Stück Huthaut, das man gar nicht groß quetschen muß. Beim intrazellulären Pigment ist das Pigment im "Saft" im Inneren der Zelle gelöst. Das ist mitunter nicht so gut zu erkennen, gerade bei helleren Fruchtkörpern. In den FE wird deshalb auch empfohlen, Präparate in Zucker- oder Salzlösung zu machen, wo die Osmose dann dazu führt, daß das Zellinnere Wasser verliert und die Färbung besser erkennbar wird.


    Björn

    Hallo Claudia,


    daß die Hyperparasiten auch die Wirtspflanzes ihres Wirtspilzes befallen, ist mir neu. Das muß üble Nachrede sein ;) Auf falschem Mehltau sieht es mit Hyperparasiten aber rar aus. Da ist bis jetzt nur Cladosporium uredinicola auf Plasmopara nivea nachgewiesen. Aber ist doch sehr schön, daß der Phlox wieder so weit gewachsen ist, daß er von Mehltau befallen werden kann :)


    Björn

    Hallo Benjamin,


    ja, da sind einwandfrei Schnallen zu erkennen! War doch gar nicht so schwierig ;) Jetzt fehlt zum Schlüsseln nur noch ein Blick auf die Huthaut: Am besten mit zwei aufeinander gelegten Rasierklingen radial von der Hutmitte nach außen schneiden und dann ein dünnes Fitzelchen Huthaut von den Klingen in Wasser geben.


    Björn

    Hallo zusammen,


    am Sonntag ging es mit der Deutschen Bahn wie am Schnürchen nach Spay und von dort dann zu Fuß über den Bopparder Hamm nach Boppard. Der Rückweg war dann wieder ein Bahnabenteuer mit 16 km Stau zwischen Koblenz und Andernach, aber das ist eine andere Geschichte. Am Bopparder Hamm gab es neben einem Wildschwein auch zahlreiche Pilze, die meisten davon natürlich Phytoparasiten - kein Wunder bei der Wärme und Trockenheit dort.


    1. Vielleicht ein neuer Lieblingspilz für Wutzi? Eudarluca caricis, ein Hyperparasit auf Puccinia graminis auf Dactylis glomerata. Frei nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.


    2. Puccinia tritici ex Tricitum aestivum


    3. Uromyces ervi ex Vicia hirsuta


    4. Blumeriella jaapii ex Prunus mahaleb


    5. Uromyces genistae ex Genista pilosa


    6. Plasmopara viticola ex Vitis vinifera


    7. Puccinia echinopis ex Echinops sphaerocephala


    8. Puccinia coronata ex Arrhenatherum elatius


    9. Peronospora ervi ex Vicia ervi. Hier gibt es keine Makrofotos, weil ich den Befall erst zu Hause am Beleg von Uromyces ervi bemerkt habe.


    Björn

    Hallo Benjamin,


    das mit den Schnallen kann tatsächlich ein mühsames Geschäft sein. Am besten geht das mit jungen Fruchtkörpern, wo einerseits noch nicht zu viele Sporen vorhanden sind, die alles andere verdecken und wo man andererseits eben noch Basidiolen hat, an denen man die Schnallenverhältnisse meistens besser klären kann.


    Björn

    Hallo Benjamin,


    die Schlüssel in den Fungi Europaei 5B sind für die Untergattung Noleana doch eigentlich relativ einfach im Gebrauch. Von der Benutzung älterer Schlüssel würde ich absehen. Damit magst du zwar zu einem Ergebnis kommen, aber das kann eben beliebig falsch sein, weil sich bei den Rötlingen in letzter Zeit doch einiges getan hat aufgrund von DNA-Untersuchungen.


    Ganz grundsätzlich sollte man bei Entoloma neben den Sporen, die du ja schön dargestellt hast, die folgenden Dinge prüfen:

    Sind Schnallen (insbesondere an der Basis junger Basidien/Basidiolen) vorhanden? Hierfür empfiehlt sich übrigens ein Präparat in Kongorot zu erstellen. Am besten etwas Lamelle in Kongorot geben, das Färbemittel komplett eintrocknen lassen und dann mit KOH ausspülen und darin mikroskopieren.

    Ist das Pigment der Huthaut inkrustierend oder intrazellulär? Hierbei dann in Wasser mikroskopieren.

    Zum Nachweis von Cheilozystiden empfiehlt es sich, eine Lamelle auf einen Objektträger zu legen, dann mit der Rasierklinge einen dünnen Streifen der Lamellenschneide abzutrennen und die dann ohne großes Quetschen weiter zu untersuchen. Wenn Zystiden vorhanden sind, sollte man die dann eigentlich an der Schneide gut erkennen können.

    Da der Stiel bei deinem Fund auffallend bereift ist, bietet es sich auch an zu prüfen, ob Caulozystiden an der Stielspitze vorhanden sind.


    Björn

    Helfen Leichenfinger gegen Putins Biowaffen? Oder sind sie eine Folge davon? Ich werde mich auf jeden Fall auch einschalten und kann beruhigende Bilder von gesunden Pflanzen aus dem Sauerland zeigen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    dann hat die Koralle sich ja quasi sehr gut gehalten. Immer noch so frisch und knackig wie zu Lebzeiten :D


    Aber Claudia, das ist doch alles eine Frage der Perspektive! Wenn man so einen Bandwurm hat, kann man zum Beispiel nach Herzenslust Süßigkeiten schlemmen, weil der Wurm einen Teil der Kalorien für sich selber abzwackt ;) Und hat das Microbotryum nicht hübsche Sporen? Das sind doch Fußbälle, ganz passend zur EM!


    Björn

    Hallo zusammen,


    am Sonntag hat die Deutsche Bahn ein größeres Wunder vollbracht und mich erst morgens ohne Verspätung in die Eifel befördert und am Nachmittag dann mit der gleichen Verspätung wieder nach Duisburg gebracht. In der Eifel selbst gab es dann herrlichen Sonnenschein und einige nette Phytoparasiten:


    1. Microbotryum tragopogonis-pratensis ex Tragopogon pratensis


    2. Puccinia coronata ex Frangula alnus


    3. Plasmopara geranii-silvatici ex Geranium sylvaticum


    4. Entyloma matricariae ex Tripleurospermum perforatum


    5. Das müßte Aspicilla contorta auf Kalkstein sein.


    6. Ebenfalls auf Kalkgestein an einem ehemaligen Steinbruch gab es diese komischen "Eierkartons", die ich für Versteinerungen halte. Aber ob ich damit richtig liege und um was für ein Lebewesen es sich mal gehandelt haben mag?


    Björn