Hallo Benjamin,
die Schlüssel in den Fungi Europaei 5B sind für die Untergattung Noleana doch eigentlich relativ einfach im Gebrauch. Von der Benutzung älterer Schlüssel würde ich absehen. Damit magst du zwar zu einem Ergebnis kommen, aber das kann eben beliebig falsch sein, weil sich bei den Rötlingen in letzter Zeit doch einiges getan hat aufgrund von DNA-Untersuchungen.
Ganz grundsätzlich sollte man bei Entoloma neben den Sporen, die du ja schön dargestellt hast, die folgenden Dinge prüfen:
Sind Schnallen (insbesondere an der Basis junger Basidien/Basidiolen) vorhanden? Hierfür empfiehlt sich übrigens ein Präparat in Kongorot zu erstellen. Am besten etwas Lamelle in Kongorot geben, das Färbemittel komplett eintrocknen lassen und dann mit KOH ausspülen und darin mikroskopieren.
Ist das Pigment der Huthaut inkrustierend oder intrazellulär? Hierbei dann in Wasser mikroskopieren.
Zum Nachweis von Cheilozystiden empfiehlt es sich, eine Lamelle auf einen Objektträger zu legen, dann mit der Rasierklinge einen dünnen Streifen der Lamellenschneide abzutrennen und die dann ohne großes Quetschen weiter zu untersuchen. Wenn Zystiden vorhanden sind, sollte man die dann eigentlich an der Schneide gut erkennen können.
Da der Stiel bei deinem Fund auffallend bereift ist, bietet es sich auch an zu prüfen, ob Caulozystiden an der Stielspitze vorhanden sind.
Björn