Beiträge von Hessekopp

    Hallo pcpro,


    ich weiß ja nicht, was du beruflich machst, aber kannst du deinen Beruf nur aufgrund von Bildern ausüben?
    Ich bin Landschaftsgärtner und auch Baumkletterer und wenn ich gefragt werde, ob der Baum Lebensbaum oder Scheinzypresse ist und keine Zapfen dranhängen, gehe ich erstmal riechen ... zudem sieh man auf Bildern vielleicht sehr viel, was einen an etwas denken läßt, aber abseits der Bilder ist vielleicht etwas versteckt, was strikt gegen diesen ersten Gedanken spricht und man ist dann fehlgeleitet. Auch Geschmack ist anhand von Bildern nicht wahrzunehmen, genau wie Drucktests und weiteres.
    Aufgrund von Bildern kann man selten einen Defekt am Auto feststellen, keinen Computer reparieren oder gar sehen, was da defekt ist ... das ist bei der Bestimmung von Pilzen genauso. Anhand von (Pilz-)Bildern kann man sicher sagen, was es NICHT ist, aber nicht immer sicher und zweifelsfrei genau sagen, was es denn wirklich ist. Daher kann es hier im Forum keine Essensfreigaben geben.

    Hallo Fraxineus,


    Wenn Kambium und Splintholz abgebaut werden, liegt das Kernholz irgendwann schutzlos frei, da Kernholz nicht abschotten kann ... es ist mausetot. Irgendwann bricht mal ein kernholzfreier Zweig ab und öffnet eine Pforte zum Kernholz für die Kernholzfresser.
    In einem solchen Fall empfehle ich einen entlastenden Rückschnitt, der keinesfalls Kernholz freilegt, um die Bruchgefahr zu mindern. Bei Prunus ist da allerspätestens bei 5cm Querschnitt ende, bei einigen Arten auch besser schon vorher. Genaueres kann man nur vor Ort entscheiden. Ein kräftiger geiler Trieb kann durchaus nach wenigen Jahren schon die 5cm knacken, ist dann aber kernholzfrei, ein alter hingegen kann durchaus auch schon bei 4cm kernholzhaltig sein.
    Grundprinzipiell ist das Kernholz totes Fleisch, Leben ist nur im Splintholz und weiter draußen. Wenn ein Pilz "nur" den lebendigen Teil frißt, frißt er eigentlich den Baum.
    Ich kenne Trameten jetzt allerdings nicht unbedingt als Baumkiller. Wenn das Holz eh extrem hängt, wäre meine Vermutung, daß es die Kirsche erst abgestoßen hat und DANN die Tramete kam, daß die Tramete also nur Totholz besiedelt hat. In dem Fall wäre nur das Totholz zu beseitigen ... dabei bitte nicht in lebendiges Holz sägen/schneiden.


    Edith meint noch, daß bis auf die rötende Tramete die anderen gängigen Trameten i.d.R. nicht an lebendigem Holz zu finden sind und auch die eher selten.
    Edith mein auch noch, daß ich kein Baumkontrolleur bin, ich pflege lediglich beruflich Bäume.
    Edith nervt, aber das muß noch dazu. Gerade Prunus sehen gern von unten recht gesund aus und obendrauf sitzt dann Phellinus tuberculosos oder ein anderer Feuerschwamm. Da habe ich beim durchklettern schon oft nen Schreck bekommen. Daß man keinen weiteren Pilz sieht, heißt nicht, daß kein weiterer da ist. Ich bin gerade beim Feuerschwamm immer wieder erstaunt, wie weit ich zurückschneiden muß, um in demarkationslinienfreises Holz zu kommen.


    ... Ich würd kein Risiko eingehen ...


    Wenn das so ist, dann mache deiner Frau klar, daß du davon NICHTS ißt ... vielleicht lernt sie es auf diese Weise. Ich würde jetzt schon am Telephon hängen und mir eine Pizza (demonstrativ mit Pilzen) kommen lassen. Das klingt sehr hart, aber lasse es diesesmal gut gehen, was ist beim nächsten mal ... wieder ohne Führer? Ein paar Risikopilze mehr vielleicht? Ging ja letztesmal auch gut ...

    Den Link über die Röhrenschichtanalyse zur Altersbestimmung habe ich gelesen.
    Bezüglich einer eventuell vorhandenen Tramaschicht zwischen den Röhrenzuwächsen könnten die Bilder durch Verkleinerung und doppelte Kompression (kleinformatigeres jpg vom großen jpg-Original) täuschen. Ich habe die eine Hälfte des Pilz-FKs, die noch da ist und nicht mit dem restlichen Aschenbecherinhalt im Müll gelandet ist, gerade nochmal unter die Lupe genommen und erkenne da keine Trennschicht. Auch dem Link nach lande ich also bei Ganoderma adspersum.
    Die Pilzportraits von Beorn hier im Forum und bei 123pilze unterscheiden die beiden nach Eindrückbarkeit der Hutkruste und weißen Streifen in der Trama ... bei meinem läßt sich da nichts drücken und weiße Streifen finde ich auch nicht. Beorn nimmt in seinem Portrait hier noch die Dicke der Hutkruste hinzu, die variiert bei meinem FK im Grenzbereich. Bei älteren Teilen des Pilzes ist sie knapp über dem Millimeter, bei jüngeren eher knapp drunter, soweit ich das erkennen kann. Es ist aber auch ne ganz schön fummelige Angelegenheit, mit der einen Hand nen Zollstock und den FK so zu halten, daß die Orientierung von Hutkruste und Zollstock zueinander passen und mit der anderen Hand die Lupe vor die Brille zu klemmen.
    Ich lande also immer wieder bei Ganoderma aspersum.

    Soso, die Holzpilzbestimmer treffen sich still und heimlich irgendwo in einem Forenhinterzimmer und fallen dann alle aufeinmal in Form einer Stante Pede über mich her, während ich mein Eingangsposting noch um eine Bemerkung über die Poren erweitere. :D
    Es befriedigt mich ungemein, daß ich ja zumindest schonmal gut gelegen zu haben scheine. Eventuell wirds ja langsam aber irgendwann greife ich bestimmt mal ganz tief ins Klo. Ich lerne mit jedem Pilz auch und vorallem durch dieses Forum noch sehr viel dazu. :thumbup:


    lupus: Ich versuche lediglich, alle gewonnenen Eindrücke wiederzugeben. Da ich noch keine Ahnung habe, worauf es ankommot und was wirklich interessant ist, gebe ich einfach alles wieder, was mir so aufgefallen und durch den Kopf gegangen ist. Da ist dann sicher auch mal die ein oder andere Information dabei, die völlig überflüssig oder unfachlich geschildert ist. Naja ... und mit nen bischen Spaß anne Backen geht alles deutlich leichter von der Hand, das kann bei der Pilzbestimmung unmöglich anders sein.
    Nur ein Photo oder auch eine Photoserie ist mir bei der Baumbestimmung oftmals auch etwas zuwenig, gelegentlich sind es die eher unscheinbaren Details, auf die es ankommt.

    Hallöchen zusammen,


    auch diesesmal habe ich wieder Bilder mitgebracht und der Kandidat liegt noch hier.
    Gefunden habe ich ihn an lebendigem Prunus, sehr weit unten, knapp über dem Boden. Die Kirsche ist schon lange pilzgeschädigt und wurde nach Sturmtief Ela (Sommer 2014) etwa auf Brusthöhe gekappt ... heute war der teils schon ausgehöhlte Rest dran ... ein "Oben" gab es da also garnicht mehr wirklich.
    Der Kandidat ist bretthart, die Hutkruste ließ sich nicht auch nur ein bischen eindrücken.
    Als ich das Moped vom Baum abgeknibbelt habe (war an einer morschen stelle, ging ganz leicht), war die Hutunterseite einheitlich weiß, schon fast leuchtend weiß.
    Ich habe den dann noch ein paar Stunden in der Jackentasche über die Baustelle getragen und unbewußt immer mal wieder dran rumgefingert. Dabei bekam er dann wohl die braunen Flecken. Ich habe dann mal versucht, einen gezielten Fleck zu verursachen, aber so schnell verfärbte da sich nun auch wieder nichts, es scheint also etwas Zeit zu brauchen. Ein Ritz mit dem Fingernagel sollte auch zu erkennen sein aber auch da brauchte die Färbung mehrere Minuten.
    Die weiße Unterseite fühlt sich etwas an wie Zuckerguß an Weihnachtsplätzchen, jedoch ohne zu kleben.
    Natürlich habe ich den dann auch tranchiert. Das war schon sehr schwer, gefühlt ist das Messer jetzt stumpf, der nächste bekommt das Brotmesser zu spüren. :D
    Ich habe dann auch mal das Feuerzeug drangehalten ... es wurde heiß ... also das Feuerzeug, nicht der Pilz. Der brauchte deutlich länger und irgendwann begann er zu glühen (letztes Bild), das dann aber sehr ausdauernd. Nachdem ich die Glut abgekratzt glaubte, fing es wieder an zu glühen. Ich glaube, er ist jetzt aus aber der übernachtet sicherheitshalber im Aschenbecher. Gebrutzelt hat da meineserachtens nichts und auch nicht Blasen geschlagen oder so.
    Der Pilz riecht sehr angenehm pilzig. Nach dem durchschneiden hat das meine Rauchernase sogar ohne dran rumzuschnüffeln wahrgenommen, der Geruch muß dabei also sehr intensiv gewesen sein.
    Ich kann mit dem Bild der Schnittfläche nicht viel anfangen, dazu fehlt mir noch die Literatur und die Erfahrung, der Schnitt war zum Zeitpunkt der Aufnahme keine 5 Minuten alt.
    Die Brauntöne kommen auf den Bildern etwas roter und heller als im echten Leben rüber.






    Tja, dann kommt jetzt wohl der Moment, wo ich mich entweder hoffnungslos blamiere oder Glück mit meinem Bestimmungsversuch hatte.
    Mein erster Gedanke war Phellinus und dazu würden das ausdauernde Glimmen und die rissige Hutkruste auch sehr gut passen, wie ich gelesen habe aber oben Braun und unten weiß, das paßt nicht zu den Phellini, die ich kenne. Optisch kämen einige Ganoderma-Arten hin, so richtig drauf malen konnte ich nicht und die Hutkruste war nicht eindrückbar. In meiner naiven kleinen Pilzwelt wäre das also Ganoderma adspersum (Wulstiger Lackporling). :shy:
    Was sagt eure große Pilzwelt dazu?


    Im Voraus schonmal vielen Dank für eure Hilfe.


    Achso ... essen will ich den wie üblich natürlich nicht, das würde mir schon mein Zahnarzt verbieten.


    Edith meint noch, daß ich vielleicht auf die Porengröße zu sprechen kommen sollte. Ich finde den irre feinporig, mit bloßem Auge und auch mit Brille erkenne ich auf einigen Flächen keine Poren ... scheiß Augen halt. Mit der Lupe und drübergehaltenem Zollstock zähle ich 4-6 Poren pro laufenden Millimeter. Das ist aber keineswegs eine genaue Messung ... mit Augen habe ich es nicht so, dafür aber scheinbar mit vielen Worten :D

    OK, damit scheint mir der Pilz dann ja mehr oder minder eindeutig als der gängige Pleurotus abstrusus (Wirrer Seitling) bestimmt zu sein.
    Ich danke allen an der Diskussion Beteiligten und auch denen, die sich einen Moment den Kopf zerbrochen, dann aber doch nichts geschrieben haben für ihre Teilnahme und bin heilfroh, das Ding anscheinend richtig als Seitling erkannt zu haben. :D

    Die Haare beginnen etwa am Lamellenende oder kurz darunter und scheinen mir nach unten hin immer weniger zu werden. Sehen gehört neben riechen aber leider auch nicht gerade zu meinen Stärken und für so Ultradetails ist mein Autofocus-Moped nicht tauglich.
    Aber sollten Austern nicht erst in der kalten Jahreszeit kommen? Der Schlappen ist doch sicher noch nicht so alt und die Kundin sagte mir, da wären den ganzen Sommer über immer wieder Fruchtkörper gekommen.

    Hier ist das Bild. Ich hoffe, daß das die richtige "andere Seite" ist. :shy:



    [hr]
    Alter Schwede, ich habe mir gerade ne Lupe genommen und tatsächlich Häärchen auf dem Stiel gesehen, die ich mit bloßem Auge nie wahrgenommen hätte ... ja, Häärchen sind da.
    Das Bild ist jetzt etwas dunkler als das echte Leben.

    Für einen Pilz mit Stielansatz zentral unter dem Hut wäre gar kein Platz gewesen, der Hut lag fast am Stumpf an, aber ich mache nochmal ein Bild von der anderen Seite des Stieles, also der stumpfnahen Seite.
    Die Bilder sind im Raumlicht mit Blitz gemacht, die Farben auf den Bildern sind minimal heller als im echten Leben.

    Puuuuuuuuh, immerhin schonmal nocheinerm der das Ding für einen Seitling hält.
    Ich rechnete mit Antworten wie: "Neeeeee, völlig falsch, das ist ein stinkender Achselporling, oder ein Leistenfüllertintling oder gar ein Schweißfüßling ... Unterscheidung nur am Geschmack möglich" :evil:
    Der Lungenseitling wäre mein Wettkandidat unter den gängigen Seitlingen gewesen, weil der seine Fruchtkörper von Frühling bis Herbst raus schiebt, aber ich habe meine Schwierigkeit mit dem Wort "striegelig". Am Stiel ist ist ganz schwach ein Rippenmuster zu erkennen, nicht durchgängig, ist das damit gemeint?

    Hällöchen zusammen, da bin ich wieder und diesesmal MIT Bildern. :D






    Wie immer gilt, ich will das Moped nicht essen, also keine Angst. :saint:


    Gefunden habe ich den alten Schlappen am Boden direkt am Stumpf eines Apfels (Malus domestica), den vor einiger Zeit ein unbekannter Pilz zusammen mit Sturmtief Ela (Sommer 2014) dahingerafft hat.
    Riechen tut der nach meinem Dafürhalten nichtmehr und reingebissen habe ich auch nicht.
    Angeblich wuchsen dort den ganzen Sommer über immer wieder mal Pilzkörper, aber was frischeres als die beiden waren da nicht zu finden.
    In meiner naiven bisher noch sehr kleinen Pilzwelt könnte das ein Pleurotus (Seitling) sein. Was genaueres fällt mir dazu nicht ein. Beim Ablösen der Fruchtkörper hatte ich das Gefühl, mit den Fingerspitzen in Sägemehl herumzufingern, ich gehe also davon aus, daß der Apfel das Substrat ist.
    Der Apfel oder zumindest die Unterlage lebt noch, er hat sehr ausgeprägt Wurzelbrut. Der Stumpen selbst ist mausetot.
    Wie bei mir üblich kommt der Kandidat aus einem Garten und da schweigt man besser über Bodenbeschaffenheit, da diese von Meter zu Meter sehr schwanken kann.


    Ich habe das Moped noch hier liegen, falls also irgendein Detail benötigt wird oder ich ihn tranchieren soll, wäre das kein Problem.
    Schonmal vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.


    Wenn du Recht hast, lesen wir erebus nie wieder. Denn wenn erebus aus dem nicht existierenden Wald zurückkäme, hätte er sicher Pilze dabei und die gibt es ja nicht, also kann er aus dem nicht existierenden Wald nicht zurückkommen. Ich hoffe, wir haben da gedanklich irgendwo einen Fehler begangen, denn sonst wäre erebus für für immer verloren ... man sollte eine Warnung vor Waldspaziergängen veröffentlichen und vorallem untersagen, Pilze mitzunehmen. Das ist derzeit einfach zu gefährlich.

    Ihr verwirrt mich ... wenn im Wald Pilze sind und keine Pilze da sind, dann gibt es keinen Wald. Ist jetzt der Wald blöd oder wie? :D Ach geht ja garnicht, den Wald gibt es ja nicht, also kann der auch nicht blöd sein. Wohin will dann erebus gehen, in den nicht existierenden Wald etwa? Da wird erebus aber lange unterwegs sein. Erebus bringt jetzt auchnoch Äpfel und Schuhe ins Spiel. Ich könnte dir sagen, wo ein alter gammliger Schwefelporling hängt, der sitzt zwar nicht an einem Apfel sondern an einer Kirsche aber der kaut sich bestimmt wie ne Schuhsohle ... bin ich am Ende blöd? :D

    Achtung Jeff, nicht atmen ... unbedingt Luft anhalten ... weiter ... länger ... nicht blau anlaufen ... NICHT atmen ... jetzt hast du doch Luft geholt und dabei sicher auch ein paar Pilzsporen angeatmet. :haue:
    Hallo Jeff? Bist du noch da? Puuuuuuuuuuuh, da hattest du aber nochmal Glück, beim nächsten Atmen passt du bitte besser auf. :D
    Pilzsporen sind quasi allgegenwärtig und glücklicherweise ist das meist auch garnicht schlimm.
    Deine Zimmerpflanzen bekommen gelegentlich (echten) Mehltau. Das ist ein Pilz (der weiße abwischbare Belag auf den Blättern) und auch der sondert Sporen ab. Davon ist vermutlich noch keiner umgefallen. Gerade nach der langen Trockenperiode hat echter Mehltau Hochsaison (und da beschweren sich hier alle, es gäbe durch die Trockenheit kaum Pilze :cool: )
    Gegen Pilzsporen gibt es vermutlich Allergien wie gegen Gräserpollen oder gegen Hausstaubmilbenausscheidungen. Die meisten Menschen jucken die jedoch nicht.
    Das, wovor du vermutlich Angst hast, ist das, was einige "Schwarzschimmel"-Arten (Das Zeugs in der Wand) absondern und was wirklich krank machen kann. Da sondern einige Artern ein Gift (Gifte?) in ihre Umwelt ab und das atmet man dann an ... sowas machen aber nur sehr wenige Pilze.
    Die Damen und Herren hier im Forum bestimmen und essen Pilze. Dazu gehört oft auch mal ein kräftiger Nasenzug am Pilz, um den Geruch zu bestimmen. Das würden die nicht machen, wenn sie damit ihre Gesundheit riskieren würden.
    Wenn du jetzt die lustigen kleinen Knubbel von dem Ast abschrubbst, ist das, als würdest du von einem Apfelbaum alle Äpfel pflücken und dann hoffen, daß der Baum davon eingeht. Das wird nicht funktionieren. Die Nupsis auf dem Ast sind nur die Fruchtkörper (Äpfel) des Pilzes, der Pilz selbst sitzt im Holz und er wird immer wieder die kleinen Dinger produzieren, bis der Pilz eingeht, weil das Milieu im Holz nich mehr stimmt oder das Holz für den Pilz "aufgebraucht" ist.
    Inwieweit Austrocknen gegen deinen Pilz hilft, vermag ich nicht zu beurteilen, denn ich habe von Pilzen keine nennenswerte Ahnung. Bei der Schnell-Brennholz-Ablagerung werden aber nur erstaunlich niedrige Temperaturen verwendet. Ich bilde mir irgendwas um die 40 ° über zwei Tage ein, bin mir da aber nicht sicher.

    Das Puzzle fügt sich nun doch befriedigend zusammen und ich bin mir recht sicher, daß Mausmann seine Glaskugel an der richtigen Stelle gerieben hat. :thumbup:
    Hete Nacht tauchte hier im Forum - genauer Hier - ein Inonotus hispidus auf, der meinem ab dem zweiten Bild quasi wie ein Ei dem anderen gleicht. OK, bei Eiern gibt es auch braune und weiße und Guttationstropfen hatte meiner auch nicht. Wenn ich aber das unten weiße Ei aus dem anderen Thread abtrockne und etwas altern lasse, erhalte ich - danke für diesen Hinweis Beorn - eine perfekte Kopie meines braunen Eis.
    So extraflauschig wie der Zottige Schillerporling aus dem anderen Thread war meiner auch. Als borstig hätte ich das jetzt nicht bezeichnet und wohl auch nicht als stark behaart ... eher ... extraflauschig :D aber Bezeichnung hin oder her, meiner hatte die von Climbingfreak geforderten Haare/Borsten dann auch.
    Ich danke allen Beteiligten für ihre Hilfe und auch all denen, die nichts geschrieben, sich aber trotzem mal kurz Gedanken gemacht haben.
    Sehr nett hier und einiges gelernt habe ich auch, ich komme wieder.

    In dem Portrait (und einem anderen, war aber das selbe Bild) hatte ich auch den Fruchtkörper mit den Fingerspuren gesehen.
    Du meinst also, mein Fruchtkörper war unter Umständen nicht so jung, wie ich es dargestellt habe sondern eventuell schon recht alt.
    Hmmmmmm, ein interessanter Gedanke. Ich bilde mir ein, daß die Besitzer des Baumes behaupteten, der Fruchtkörper sei erst ein paar Wochen alt. Aber wenn man grad nicht da ist, wenn er poppig gelb (wie im Portrait) aus der Borke schiebt, ist er ja erstmal halbwegs unauffällig und er wuchs auch auf der dem Hauseingang abgewandten Seite und auch der dem Gehweg abgewandten Seite. Den konnte man sicher gut lange übersehen.
    Für sehr jung hielt ich ihn ja auch, weil ich fälschlicherweise von einem "noch weichen Knochen" - FomFom oder Phellinus - ausging.
    Dann hätte ich aber einen sehr schönen alten Fruchtkörper in der Hand gehabt. Der machte wirklich einen sehr jugendlichen Eindruck. Die Konturen waren außen (auf der dem Holz abgewandten Seite) gefühlt fast eine perfekte halbe Ellipse und auch die Schichtstärke (Pilzdicke) war sehr regelmäßig und zur Anwuchsstelle hin relativ regelmäßig ansteigend ... oh man, wer konstruiert solche Sätze :haue:
    Der fühlte sich andererseits aber auch sehr frisch an, schön saftig, schwer, flauschig, keine sichtbaren Schäden.
    Man darf aber wohl durchaus davon ausgehen, daß an diesem Pilzkörper ertwas ungewöhnlich gewesen sein muß, denn sonst hätte sich der städtische Baumgutachter vermutlich keine Hilfe geholt, denn der wird seine Pappenheimer im Normalfall ja wohl kennen.

    Naja, ich dachte mir, daß Phellinus am Anfang ganz frisch vielleicht noch butterweich ist und dann aushärtet ... ist wohl nicht so, wieder was gelernt.
    ... Borsten oder starke Haare ... die Oberfläche war irgendwie flauschig ... vielleicht sogar pelzig, aber da bin ich mir nichtmehr sicher.
    Ja son Bild oder zwei, das würde jetzt nen enorm schlanken Fuß machen, das gebe ich zu. Aber ich sagte ja bereits, daß ich mich auch mit dem Reiben an der Glaskugel begnüge.
    Es ist für mich ja durchaus schonmal ein Schritt nach vorn, wenn ich weiß, was es alles nicht ist. Ich gehe mal davon aus, daß nicht nur Phellinus "von Geburt an" bretthart ist, sondern das auch für die anderen Knochen gilt.
    Inonotus hispidus klingt neben der Ähnlichkeit mit meiner Beschreibung noch in einem anderen Punkt recht gut.
    Der Zottel-Schiller ist ziemlich aggro, das würde klären, warum wir den Ast entfernen durften ... und das mit einem 15cm-Schnitt (Querschnitt), in der Baumpflege wäre bei einem gesunden Sorbus schon bei 5cm das Ende der Fahnenstange des Fachgerechten erreicht.
    [hr]
    So ganz 100% zufrieden bin ich mit dem Inonotus hispidus aber noch nicht.
    Meiner war viel schöner als die auf den Bildern, die ich im Internet so finden kann. :D
    Damit will ich sagen, daß er viel regelmäßiger ... perfekter war. (So ein Idiot, da findet er nen "viel schöneren" Pilz und macht nichtmal ein Photo) :haue:
    Er verfärbte sich nicht bein dran rumfingern und war zudem beiderseits fast gleichbraun. Das würde voraussetzen, daß schon vorher jemand durch Herumfingern die komplette Unterseite braungefingert hat, was ich aber nicht ausschließen kann. Auf den Bildern, die ich hier so finde, ist die Unterseite überall viel heller als meine. Ich fand allerdings auch ein Bild mit Herumfingerspuren und die Farbe dort käme dann wieder ganz gut hin ... aber die komplette Unterseite braun fingern ... das klingt nicht wahrscheinlich.

    Vielen Dank für diesen Tipp, dein Kandidat ist in meinem Fächer enthalten aber dort ist er eher rot und dabei frisch wirkend abgebildet, deshalb habe ich ihn wohl bei der Durchsicht ignoriert.
    Die von dir genannten Links schildern ihn - mal hier, mal da - sehr ähnlich, wie ich ihn geschildert habe und er scheint auch Sorbus zu mögen.
    Die Verfärbung nach Herumfingern habe ich nicht bemerkt, aber das habe das dieses Wochenende doch schonmal bei einem anderen sich eigentlich verfärben sollenden Pilz hier gelesen ... ich meine, es wäre Riesenporling gewesen (das war einfach zuviel Input für drei Tage, ich kann das auch durcheinander werfen) ... also gut möglich, daß er sich erst verfärbt hat, nachdem ich weg war, ich war nur ne halbe Stunde da.
    Der kommt auf jedenfall schonmal auch die Rechercheliste, vielen Dank.

    Och nööööööö, soviel Text und nicht auch nur ein einziges Bild, kann der Neue nichtmal eben wenigstens die Regeln überfliegen und wer ist der Typ überhaupt, will der Pappkopp jetzt etwa nen Pilz essen, den er mit "sah aus wie nen Regenschirm" beschreibt ... :haue:


    Ja hallöchen zusammen, ich bin der Neue.


    Die meisten Pilze, die mich interessieren, sind für viele von euch völlig uninteressant, denn ich will sie nicht essen. 8|
    Ich bin Landschaftsgärtner und Baumkletterer und finde hilflose Aussagen wie "Da ist nen Pilz dran, hol mal die Kettensäge" sehr unbefriedigend. Daher beschäftige ich mich seit einiger Zeit mehr oder minder stümperhaft mit diesen kleinen lustigen Gesellen, die ihr so gerne eßt ... da will ich da jetzt mal ernsthafter einsteigen. Ich habe seit längerem so einen lustigen Pilzfächer zu gehölzschädigenden Pilzen und habe das ganze verlängerte Wochenende damit zugebracht, alle Beiträge dieses Forums zu allen dort genannten Pilzen (knapp 50) zu lesen ... das war teilweise sehr informativ. Anständige bedarfsgerechte Literatur steht auf der Einkaufsliste, aber das Fächermoped war ein guter Einstieg, vorher waren Schwefelporling "Gelbes Mupptet-lippanartiges Moped", Klapperschwamm "Wirres krauses Durcheinander", Hallimasch "EDEKA-Pilz", nur anders, und Riesenporling "Scheißpilz" ... langsam bekommt die (Pilz-)Welt jedoch Struktur.
    Ich lebe telephonmäßig noch im Mittelalter, meines hat noch 12 Tasten, von denen ich zwei noch nie außer zum Aufladen benutzt habe und noch so ein paar Wippschalter und eine Kamera hat das Ding auch nicht. Ob ich mir irgendwann die Mühe mache, mit nem Photoapparat zur Arbeit zu gehen, weiß ich noch nicht aber ich befürchte, daß ich das irgendwann wohl muß.


    Ich würde da gern zum Einstieg mal einen Sorgenkandidaten von mir vorstellen, derzeit ist es mein einziger. Mir ist völlig bewußt, daß eine anständige Bestimmung völlig ausgeschlossen ist, aber ich suche eher nach Gedankenanstößen und durchaus auch Bemerkungen dazu, was ich gleich mal links liegen lassen kann.


    Der Gesuchte ist ein Porling, eine sehr schöne und regelmäßige Konsole.
    Der Kandidat wuchs in etwas über zwei Metern Höhe an Sorbus intermedia (Schwedische Mehlbeere) im Raum Neuss (Hollandklima) nichtmal 50m über NN. Zm Boden sagt man in Gärten besser nichts, das kann von Meter zu Meter gravierend schwanken, mir scheint der Pilz aber eh über unsachgemäß große Schnitte am Stamm eingedrungen zu sein. Den fruchtkörperbefallenen Ast durften wir später abnehmen, es fand sich nur sehr wenig Kernfäule, nicht weit fortgeschritten, aber das könnte ja auch ein ANDERER Pilz verursacht haben, also davon nicht verunsichern lassen.
    Der Kandidat war sehr frisch, nur wenige Wochen alt, aber schon mindestens handteller-groß. Er war etwas breiter als lang, war an der Anwuchsstelle etwas dicker aber auch außen noch nen guten Zentimeter dick. Er ließ sich gut ablösen.
    Der Kandidat war unerwartet schwer, sehr viel schwerer als ein vollgesogener Putzschwamm derselben größe ... man hatte das Gefühl, daß man ihn auswringen könne aber bein dran rumfingern tat sich nichts, auch keine Verfärbungen (weder an den Fingern noch am Pilz)
    Der Kandidat war jetzt auch nicht sehr hart, er fühlte sich beim Drücken wie einer dieser unglaublich feinporigen Superschwämme (nicht Pilz, die Putzmopeds, die man zum Flüssigkeitsaufsaugen nimmt) in vollgesogen an, beim drüberstreicheln hatte man fast das Gefühl, über was pelziges zu streicheln ... ein sehr angenehmes Gefühl.
    Der Kandidat war komplett braun ... da hört mein männliches EGA-Farbsehen (16-Farben) auf ... Frauen, die nicht mit meinem minderbemittelten männlichem Sehsinn gestraft sind, würden es wohl Rehbraun nennen. Es gab keine weiße oder nennenswert hellere Zuwachszone ... einfach nur rehbraun.
    Einen auffallenden Geruch habe ich nicht bemerkt, aber meine Kettenrauchernase beginnt mit ihrer Wahrnehmung auch erst im Bereich von Gestank.
    Reigebissen habe ich auch nicht ... der war zwar schön, aber wenn ich als Gärtner schon nicht in Bäume beiße, fange ich mit Pilzen damit erst garnicht an.
    Die Besitzer haben solche Fruchtkörper dieses Jahr schon mehrfach abgetrennt und entsogt, doch der Pilz schob nach kurzer Zeit hartnäckick immer wieder einen neuen Pilzkörper nach. Ich war Mitte August da, ich weiß nicht, ob immer an der selben Stelle, konnte aber keine weiteren Abtrennungswunden finden.
    Da nach mir noch ein städtischer Beamter kommen sollte, der entscheiden mußte, wieviel wir an dem durch die lokale Baumschutzsatzung geschützten Baum entfernen dürfen, habe ich den Fruchtkörper nicht weiter zerstört, um ihm ein brauchbares Anschauungsobjekt zu hinterlassen.


    Ich persönlich hatte den Kandidaten stümperhaft unter Phellinus schlagmichtotus (Irgendein Feuerschwamm, P. igniarius nimmt ja auch Sorbus) abgelegt, womit ich nicht zufrieden war, aber ich wußte erstmal nicht weiter.
    Was mich im Nachhinein dann so richtig stutzig machte ist, daß der städtische Baumgutachter seinerseits einen (vermutlich Pilz-) Experten zurate zog und dann die Entnahme des Astes genehmigte. Die Genehmigung verwunderte mich schon, denn eigentlich sind diese Herren sehr konservativ und Phellinus (zumindest tuberculosis, das ist ein liebgewordener Feind von mir) ist eigentlich recht lange recht gutmütiig mit seinem Opfer und läßt den Baum (und befallene Äste) noch lange leben und so schnell bricht da auch nichts, allerdings hing der Ast über den Gehweg und war sehr weit ausladend (statisch ungünstig). Dennoch gehe ich davon aus, daß dieser Mann normalerweise einen Phellinus schon erkennt, wenn er in 100m Entfernung um die Straßenecke biegt und das macht mich dann doch stutzig.
    Der versteht sicher VIEL mehr als ich von Pilzen (pffffff Kunststück) und er hat den Kunden leider nicht gesagt, für was die beiden den Pilz halten. Ich zweifle daher mehr denn je.


    So, damit ist mein Problem geschildert ...
    Ich fasse das Wichtigste nochmal zusammen ... Hallo, ich bin der neue ... nein, ich will es nicht essen ... ja, die Informationen sind viel zu dürftig für eine Pilzbestimmung, ich suche nach Gedankenanstößen, denn irgendwann in naher oder ferner Zukunft werde ich wieder zu dem Baum gerufen werden und DANN hätte ich gern ein paar Ideen (eure) im Hinterkopf und wüßte gern, worauf ich achten können/sollte/müßte.


    Ich danke euch für eure Mühen schonmal im Voraus.


    Es grüßt,
    der Hessekopp



    Edith meint noch, daß ich was Wichtiges vergessen habe. Der Sorbus ist quicklebendig, auch der befallene Starkast war es noch bis in die Spitzen.