Hallo Gelbfieber!
Du weißt ja, ich arbeite lieber mit makroskopischen Unterscheidungsmerkmalen. Es sei denn, die Lupe kommt noch zum Einsatz. Ich glaube ohnehin, dass man die optische Differenzierung bei den Pilzen zu weit getrieben hat. Die kleinste Sporendifferenz sollte noch keine Art ausmachen. Oft handelt es sich hier nur um Formenschwärme, die lokal eng umgrenzt sind. Aus dem Bereich der Farn- und Blütenpflanzen gibt es genügend Beispiele, die zeigen, dass man die Aufsplittung der Artren wieder zurücknimmt. Oft zeigt es sich auch, dass die Vorgehensweise in den unterschiedlichen Ländern bei weitem nicht einheitlich ist. Hier wird gesplittet, da wird wieder zusammengefasst. Da sich die Pilze in einer ständigen genetischen Evolution befinden, ist die Artbildung ein dynamischer Prozess, der nicht abgeschlossen ist. Vielen Dank jedoch für dein Angebot, die Pilze mikroskopisch zu bestimmen. Bei den Moosen arbeite ich übrigens auch mit einem Mikroskop (altes Gerät aus einer Arztpraxis), tolle Mechanik. Gibt es Glasplättchen mit den feineren Maßeinheiten, damit ich meine Moose ausmessen kann? Auf diesem Gebiet bist du ja unschlagbar. Meine Bewunderung!
Mit freundlichem Gruß
Winfried