Beiträge von AlexanderK

    Hallo,


    mir ging es mit meinen wenigen H. mucronella Funden genau so wie Ingo es beschreibt.


    Die Ramariopsis aus der pulchella/crocea-Gruppe scheinen ein gutes Jahr zu haben. R. crocea war eine der häufigsten dieses Jahr und eine R. cf. bizzozeriana konnten wir auch finden. Ich habe bereits eine brauchbare Sequenz von Ingos R. pulchella erhalten und werde voraussichtlich demnächst auch die meiner R. cf. bizzozeriana haben. Dann weiß hoffentlich ich ob es sich lohnt weitere Belege aus dieser Gruppe zu sequenzieren.

    Ich bin auch dazu geneigt, dass es sich evtl. um ein und dieselbe Art handeln könnte, und die hellen einfach nur weniger Pigment ausbildeten weil sie tiefer im Gras wuchsen, so wie bereits Ingo das vermutete. Aber die Variabilität in Ramariopsis ist so vielfältig, dass es mich auch wundern würde, wenn gerade in dieser Gruppe nur zwei "klare" Arten vorhanden sind. Also hebt bitte gern eure Belege auf und ich melde mich in ein paar Wochen.


    LG und danke fürs an mich Denken!

    Alexander


    PS Tanja bzw. Eno werden mir voraussichtlich auch einen Beleg von R. pulchella und R. bizzozeriana zukommen lassen. Beide wuchsen eng beieinander.

    Hallo Felli,


    die Clavaria passt recht gut in das Konzept dessen was in Deutschland bei vielen als C. krieglsteineri bestimmt wird. Und somit auch in das, was man nach der Funga Nordica C. tenuipes nennen müsste. Es gibt da auch noch eine C. daulnoye, die einige mit C. tenuipes synonymisieren, vielleicht zu Recht. Ich denke, dass es sich bei C. tenuipes möglicherweise um eine Nomen dubium handelt, da es keinen brauchbaren Beleg gibt und der Iconotypus sonst was darstellen könnte. Das Keulchen auf Brandstellen ist keine Clavariaceae und somit was Anderes. Rea hatte 1922 das Vorkommen auf Brandstellen der C. tenuipes "hinzugedichtet". Klarheit gibt es erst wenn die ganze Familie "aufgeräumt" wurde.


    Die Geoglossum ist sehr spannend. Ich habe insgesamt drei ähnliche Belege. Alle mit Schuppigem Stiel, recht kleinen Fruchtkörpern und einer an C. umbratile erinnernden Mikrokopie. Es gibt da ja noch die von Basken ungültig beschriebene G. subumbratile, aber die ist auch was anderes, als meine Belege. Das weiß ich, weil meine sequenziert sind. Davon sind im Übrigen nur zwei Belege identisch und der Dritte steht noch allein da. Wenn Du mir einen Teilbeleg zusenden magst, kann ich dazu evtl. eine Sequenz generieren. Das wird aber möglicherweise nicht sofort, da noch 100+ Clavariaceae warten ;)


    LG,
    Alexander

    Hallo,

    von der "Inocybe" solltest Du unbedingt einen Beleg anfertigen. Es gibt einen Rötling auf Brandstellen der bisher kaum dokumentiert ist. Ich weiß von zwei Funden weltweit!

    Der soll Inocybe-Habitus haben. Zu dem denke ich, anhand der Fotos, dass Dein Fund durchaus rotes Sporenpulver haben könnte.

    Aber ich muss gestehen, dass das trotzdem stark nach Inocybe aussieht ;)

    LG,

    Alex

    Hallo,


    das sollte eine Ramariopsis sein. Wie Wolfgang bereits schrieb kann aktuell nicht mehr als das gesagt werden.

    Ich empfehle solche oder ähnliche Funde gut zu dokumentieren und davon einen Beleg anzufertigen.

    Ich hoffe, dass wir in ein paar Jahren mehr wissen.


    Gruß,

    Alexander

    Imai hatte 1941 in Japan eine "Clavaria trigonosperma" beschrieben - und seine Art würde heute zu Clavulinopsis gezählt.

    https://eprints.lib.hokudai.ac.jp/dspace/bitstream/2115/64277/1/Vol.16No.4_007.pdf


    Ich weiß nicht ob das Franchi und Marchetti auf dem Schirm hatten. Es wird zumindest dort in keinster Weise erwähnt.


    LG,

    Alex

    Hallo,


    Nr. 2 ist vermutlich Romagnesiella clavus und das Keulchen wird sich möglicherweise (je nach Artkonzept) bei Clavaria "krieglsteineri/tenuipes" einordnen. Die Clavariaceae sind aktuell aber noch sehr unaufgeräumt.


    LG,

    Alex

    Hi Raphael,


    danke Dir für die Info. Der Neotypus ist wohl in Baroni 1981 erhoben wurden. Das schaue ich mir die Woche mal an. And den Consiglio komme ich nicht ran.

    Was in der oben zitierten Literatur steht, kann man aber auch so wie ich interpretieren: R. caelatus sensu auct. mult. ist das was später als R. tugrulli beschrieben wurde. Demnach meiner Meinung nach (und evtl. auch der dieser Autoren) ist letztere dann wohl eher ein Synonym der R. parilis.

    Würdest Du mir mal die Sequenz und Fotos (falls vorhanden) Deiner Rhodocybe vom Trockenrasen schicken? Ich würde diese gern mit meinem Beleg vergleichen.


    Danke und Gruß,

    Alex

    Hallo,


    Anfang des Jahres habe ich eine, für mich klassische, Rhodocybe parilis aus einem sächsischen Heide-Kiefernwald sequenziert. Das Ergebnis war sehr überraschend. Sie ist identisch mit Rhodocybe tugrulii. Die Art hat Vizzini zusammen mit einem Türkischen Kollegen und u.A. Irjia Saar anhand von Material aus der Türkei und dem Baltikum beschrieben. Das hatte mich damals sehr gewundert und ich habe deshalb nach sequenzierten Belegen der R. parilis und auch R. caelata gesucht. Leider gibt es davon nach wie vor keine (R. parilis) oder sehr wenige! Von R. caelata sind nur 5 ITS-Sequenzen in GeneBank. (1x aus Russland? - 257 BP (sehr kurz); 1x aus USA? - 455 BP (falscher Kontinent); 1x UK- 719 BP (barcoding Projekt); 1x Kanada 730 BP (falscher Kontinent); 1x Spanien - 456 BP (R. formosa Arbeit von Vizzini et al.). Es gab/gibt keine Sequenz eines Typus um einen verlässlichen Vergleich anzustellen.

    In meinen Augen sollte es sich bei der vermeintlichen R. tugrulli um R. parilis sensu stricto (bzw. sensu Fries) handeln. R. parilis wird in Vizzini et al. (2016) aber nicht einmal erwähnt!


    Rhodocybe ist scheinbar noch wenig untersucht. z.B. kenne ich eine R. cf. caelata von Halbtrockenrasen, zu der es noch keine Sequenzen im Netz gibt. Es braucht zur Beschreibung der neuen Arten aber zwingend Sequenzdaten der bereits bestehenden Spezies. Dass nun gerade die R. caelata noch nicht "final" bearbeitet wurde ist sehr problematisch und sollte eigentlich Größen wie Vizzini bewusst sein, denkt man. So fehlt neben der nicht erwähnten R. parilis z.B. R. caelata in dem ITS-basierten Phylogram der tugrulii-Arbeit, und in dem dazugehörigen LSU Baum wird ein R. caelatus-Beleg aus Noordellos et al. 2009 verwendet der folgende Funddaten hat : “Exkursionsteilnehmer” 2005-08-28 Germany". Keine Ahnung was das für eine Sippe darstellt.


    Ich könnte mir vorstellen, dass der von Sebastian vorgestellte Fund mit meinen Halbtrockenrasen-Belegen, die zwischen Polytrichum piliferum wachsen, übereinstimmt.


    LG,
    Alexander


    PS wo finde ich die Informationen zum Neotyp der R. caelata?


    https://www.researchgate.net/publication/304614325_Rhodocybe_tugrulii_Agaricales_Entolomataceae_a_new_species_from_Turkey_and_Estonia_based_on_morphological_and_molecular_data_and_a_new_combination_in_Clitocella_Entolomataceae


    Molecular phylogeny and spore evolution of Entolomataceae
    The phylogeny of the Entolomataceae was reconstructed using three loci (RPB2, LSU and mtSSU) and, in conjunction with spore morphology (using SEM and TEM), was…
    www.ncbi.nlm.nih.gov

    Hallo Raphael,

    Deine Clavulinopsis ist auf jeden Falle eine. Hast Du davon wieder einen Beleg aufgehoben? Die aff. zollingeri ist im Übrigen in Bearbeitung.

    Ich kenne E. pseudoturci mit weißen Lamellen und Stiel und hellerem Hut vom basenreichen Magerrasen - das muss aber nichts heißen.

    LG,

    Alex

    Hallo Cornelius,


    das sieht nach "Clavulinopsis laeticolor" oder was Ähnlichem aus -C. trigonospora käme da zB auch in Frage. In der Gattung ist noch einiges ungeklärt. Der Standort ist fetzig. Hast Du zufällig einen Beleg angefertigt? Ich wäre daran stark interessiert.


    LG,
    Alex

    Hallo,


    letztes Jahr habe ich für Studenten vorgesehene Prüfungsfragen im Modul "Myklogie" von ChatGPT beantworten lassen. Die KI hatte nicht alles richtig beantwortet und einiges durcheinandergebracht, ähnlich zu Deinem Beispiel.

    Da bleibt nur selber nachlesen.

    Eine sehr gute und aktuelle Basis für einen tieferen Einstieg in die Mykologie bietet das Werk von Meike Piepenbrink: Mykologie - Diversität, Morphologie, Ökologie und Evolution der Pilze. Falls man mit einigen Fachbegriffen nichts anfangen kann, sollte man in Dörfelts "Lexikon der Mykologie" fündig werden.


    LG,

    Alexander


    Mykologie
    link.springer.com

    lexikon der mykologie von dörfelt - ZVAB

    Hallo,


    M. niveipes meine ich vom Geisingberg in Sachsen zu kennen. Die Fruchtkörper wuchsen büschelig, Anfang/Mitte Juni im Laubwald, und hatten sehr zerbrechliche, weiße Stiele. Alles passte sehr gut zur Beschreibung der Art im Ludwig.

    Der Pilz hier scheint mir was Anderes zu sein, als das was ich damals hatte.


    LG,

    Alexander

    Hallo,


    es gibt da eine noch unbeschriebene Art die der Lamelloclavaria petersenii nahe steht. Die käme makroskopisch ganz gut hin. An Dermoloma mag ich nicht so recht glauben, dafür sind mir die Lamellen nicht bauchig genug und auch zu weiß.

    Gibt es denn Mikrodaten bzw. einen Beleg?


    LG,

    Alex

    Hallo,


    das kleine weiße Keulchen auf Brandstellen welches länger als Clavaria tenuipes (sensu Kajan und Grauwinkel 1987) geführt wurde, ist keine Clavaria, sondern eine Rickenellaceae. Schild hat die Art seiner Zeit diskutiert und Kajan und Grauwinkel haben daraufhin C. kriegelsteineri als die "nicht Brandstellenart" beschrieben. Dass C. tenuipes auf Brandstellen vorkommen soll, hatte aber erst Rea 1922 der Berk. & Broome-schen Art hinzugedichtet. C. tenuipes sollte also eine Keule sein die, Clavaria-typisch, nichts mit Brandstellen zu tun hat.

    Es wuchs in kürzerer Vergangenheit auf großen Waldbrandflächen in Brandenburg und Sachsen, in der Regel in dem ersten Frühjahr nach dem Brand von Ende März bis Mitte/Ende April (bisweilen aber auch danach) meist zwischen Funaria hygrometrica aber auch assoziiert mit Ceratodon purpureus. Es sollte also jetzt da sein.

    Die Neubeschreibung wird nebst einer ebenso unbeschriebenen "Arrhenia" demnächst bei Mycological Progress erscheinen.


    LG,
    Alexander

    Hallo,


    mit dieser Frage habe ich mich letztes Jahr bereits auseinandergesetzt und deshalb ein paar eigene Belege von G. striatula (im Spätherbst und +/- aus dem Fichtenwald) und vermeintlichen G. xerophila (alle bei Peltigera sp.) sequenziert. Ausschlag gab ein erster eigener Beleg einer Gamundia an Peltigera. Die Datenlage der Sequenzen bei GeneBank und Unite war/ist schlecht und daher brauchte es eben eigene Daten um die Frage verlässlich beantworten zu können.

    Die Ergebnisse sind eindeutig und belegen die Eigenständigkeit beider Taxa. Sie sollen demnächst für den Boletus aufgearbeitet werden.


    LG,

    Alexander