Hallo,
ihr habt recht, so richtig passt mein Vorschag nicht. Besonders die abweichende Phänologie ist schon auffällig!
Mal sehen welches Ergebnis die Sequenzierung ergibt.
LG,
Alexander
Hallo,
ihr habt recht, so richtig passt mein Vorschag nicht. Besonders die abweichende Phänologie ist schon auffällig!
Mal sehen welches Ergebnis die Sequenzierung ergibt.
LG,
Alexander
Hi Raphael,
in der Zeichnung von Vizzinis Publikation sind divertikulate Zellen abgebildet (ähnlich der HDS einiger Mycena-Arten). Bei Deinem Fund scheinen diese Verzweigungen nur am Ende der Zellen!? Außerdem kommen bei T. puberula ähnlich divertikulate Zellen auch am Stiel vor (siehe Vizzini 2010).
In Ludwigs Band 3 ist die Art übrigens auch gezeigt. Dort aber ohne divertikulate Zellen in der HDS.
LG,
Alexander
Hallo Raphael,
ich glaube, dass Du da Trichocybe puberula gefunden hast.
LG,
Alexander
Hallo Hias,
ich könnte mir vorstellen, dass es sich um Clitocybe amarescens var. nitrophila handelt. Das Taxon wurde zuerst als Clitocybe nitrophila [Bon, Documents Mycologiques 9 (33): 43 (1979)] beschrieben. Enrique Rubio stellt hier eine Kollektion von C. amarescens (sieht Deiner makroskopisch ähnlich) einer Kollektion von "C. nitrophila" gegenüber. Die mikroskopischen Merkmale letzterer Kollektion passen meines Erachtens sehr gut zu Deiner. Der Standort ist auch stimmig. Der Geruch scheint variabel (siehe Ludwig 2012), jedoch wurde Chlorgeruch wohl noch nicht beobachtet. Die Originalbeschreibung habe ich leider nicht parat.
LG,
Alexander
Hallo,
nach Vallderosa und Guarro (1989) sollte Klasterskya coronata elliptische bis zylindrische Sporen haben die 13 - 17 µm x 5 - 6 µm groß sind.
Somit fällt diese Art meiner Meinung nach weg.
Außerdem wird von den Autoren P. crenata zu K. crenata umkombiniert, leider ohne weitere Angaben zu machen. Interessant sind jedoch die Sporenmaße von K. acuum (15-28 µm x 5.5 - 8 µm), denn die würden auch zu Rada's Fund passen. Aber, die Abbildung der Sporen von K. acuum (Fig. 9; eher ein Q<2,5) stimmt nicht wirklich mit den angegeben Maßen überein.
Leider kannte ich die beiden Gattungen bis eben nicht, daher Asche auf mein Haupt für voreilige Schlüsse.
VG
Klasterskya coronata sp nov.pdf
Hallo,
das sollte Spumatoria longicollis sein: https://www.pilzforum.eu/board/thema-spumatoria-longicollis
Grüße,
Alexander
Vielen Dank Pablo!
Ich werde demnächst noch ein, zwei weitere spannende/kritische Rötlinge (vielleicht auch Risspilze) zur Diskussion stellen
Karl, ich habe mir die Stiele der E. papillatum Aufsammlung noch einmal genauer angeschaut und nur apikal "kaulozystidoide" Elemente gefunden.
Viele Grüße,
Alexander
Guten Tag Karl,
Ich habe mich noch einmal ausführlich mit den Beschreibungen von E. papillatum und/oder E. clandestinum in FE5 und Ludwig befasst. Nach FE5 ist der Mehlgeruch mehr oder weniger obligatorisch ("sometimes absent") für E. papillatum. Ludwig synonymisiert beide Arten interessanter Weise unter E. clandestinum (nicht wie G). Nach FE5 und Ludwig ist E. clandestinum geruchlos bis banal pilzig. Wobei Ludwig betont, dass alle seine Aufsammlungen nicht besonders rochen - so wie bei meinen.
E. favrei ist in Ludwig und FE5 wesentlich heller als E. papillatum/clandestinum dargestellt.
Die Interpretation von Kaulozystiden vs Stielhyphenenden finde ich knifflig. Die "Kaulozystiden" meines Fundes sehen den "abstehenden Hyphenenden", die du zeigst, sehr ähnlich - und sind auch nicht so kopfig wie die Kaulozysstiden von E. favrei. Die Elemente waren ausschließlich an der Stielspitze, und da auch nur sporadisch in kleinen Büscheln, vorhanden.
Ich denke daher, dass E. papillatum eigentlich ganz gut passen sollte.
Ich werde mit die Stiele der Rötlinge noch einmal genauer anschauen, leider wird das erst am Montag.
Grüße,
Alexander
Hallo Sven und Karl,
vielen Dank für Eure Einschätzung.
Karl: E.lampropus habe ich gerade in FE5 nachgeschlagen, und Du hast Recht. Noordeloos erwähnt kein inkrustiertes Pigment in der Beschreibung des Pilzes, ich hatte mich von der Formulierung im FE5a Schlüssel (Schlüssel 4, Punkt 6) "frequently also incrusting" irritieren lassen.
Zu cf. papillatum: Der Geruch war schwer zu beurteilen. Kein Mehl, eher ranzig und gerieben stark pilzig. Der "ranzige" Geruch führte mich nach G zu E. papillatum. Jedoch habe ich die Präsenz der Kaulozystiden "unterinterpretiert", was du zu Recht anmerkst. Somit passt E. favrei wirklich gut. Nur würde ich die Kaulozystiden eigentlich nicht kopfig nennen, zumindest seit ich die eine oder andere Galerina angeschaut habe Darf E. favrei so dunkel sein?
Viele Grüße,
Alexander
Hallo Pilzforum-Community,
Ich bin schon seit einiger Zeit passiver Nutzer und möchte nun auf diesem Weg aktiv werden.
Seit nunmehr sechs Jahren beschäftige ich mich intensiver mit der Mykologie. Zusammen mit einem Kollegen sammele und bestimme ich regelmäßig Pilze –“ ohne Einschränkungen (soweit Literatur und Zeit vorhanden). In den letzten Jahren begann ich mich stärker mit agaricalen Großgattungen wie Entoloma und Inocybe zu beschäftigen. Trotz umfangreicher Literatur und Internetrecherche ist es jedoch häufig nicht möglich eine Bestimmung –žkomplizierterer–œ Arten ohne Feedback von Erfahrenen zu verifizieren. Dies ist der Grund weshalb ich mich, trotz Zeitmangels, entschlossen habe Teil der Pilzforum-Community zu werden.
Im Folgenden stelle ich einige diesjährige Rötlingsfunde von mehr oder weniger sauren und trockenen Wiesenstandorten vor und bitte ausdrücklich um Diskussion derer. Exsikkate der dargestellten Funde sind vorhanden.
Entoloma dysthales
Fundort: Bayrischer Wald, Zwieseler Waldhaus, Wiese
Geschlüsselt mit Gröger (G) und Fungi Europaei 5 (FE5). Von E. dysthaloides durch längere Sporen (fast 20 µm erreichend) abgegrenzt.
Entoloma lampropus
Fundort: Bayrischer Wald, Ruckowitzschachten, Wiese
Geschlüsselt mit G und FE5. Inkrustiertes UND intrazelluläres Pigment in Pileipellis vorhanden.
Entoloma exile
Fundort: Sachsen, Lückendorf, Kurpark, Wiese
Geschlüsselt mit G und FE5. Aufgrund von Cheilozystiden von E. chloropodium abgegrenzt.
Entoloma caesiocinctum
Fundort: Sachsen, Lückendorf, Kurpark, Wiese
Geschlüsselt mit G und FE5. Nach G und FE5 durch bräunlichen, durchscheinend gestreiften Hut von E. serrulatum abgegrenzt.
Entoloma papillatum
Fundort - Koll 1: Sachsen, Lückendorf, Kurpark, Wiese
Fundort - Koll 2: Sachsen, Herrnhut, Hutberg/Gottesacker, Wiese
Geschlüsselt mit G und FE5. Die Abgrenzung zu E. clandestinum (in FE5) erschließt sich mir nicht ganz (entfernter stehende, dickliche Lamellen), weshalb G beide Arten, meiner vielleicht zu Recht synonymisiert. Mikroskopische Dokumentation von Kollektion 1. Mikromerkmale von Koll. 2 stimmen mit denen von Koll. 1 überein. FK in Koll. 2 stets mit kleiner Papille. Von E. infula durch dunklere Farben abgegrenzt.
Kollektion 1
Die Beiden folgenden Funde sind meiner Meinung nach am kritischsten und daher noch als cf. geführt:
Entoloma cf. coeruleoflocculosum
Fundort: Sachsen, Lückendorf, Kurpark, Wiese
Geschlüsselt mit G und FE5, abgeglichen mit E.Ludwig (2007) und ÖZP 4 (1998). Cheilozystiden vorhanden, gelegentlich mit bräunlichem Inhalt, Stiel nicht wie poliert, Sporen bis max! 11 µm lang, Pigment intrazellulär und vakuolär (? –“ siehe Dokumentation, rote Pfeile), nirgends Schnallen beobachtet.
Mit G schlüsselt man bis zu E. coaeruleoflocculosum, dieser soll jedoch größere Sporen besitzen, danach kämen nur poliertstielige Arten in G. FE5a ist hier äußerst irreführend, da in –žKey 4–œ nach Punkt 21 - Sporen < oder > als 10 µm - Arten mit großen Sporen wie E. poliopus (Sporen 10 - 13.5 µm) eigentlich als Sporen < 10 µm zu schlüsseln wären (und auch anders herum). E. Ludwig (2007) verweist bei E. coaeruleoflocculosum auf eine Arbeit in der Österreichischen Zeitschrift für Mykologie (ÖZP 4 1995), in der ein Fund von E. coeruleoflocculosum mit kleineren Sporen (8.5 -11.5 x 6 - 7,5 µm) vorgestellt wird, dieser stimmt sowohl makroskopisch als auch mikroskopisch gut mit meinem Fund überein. Aufgrund der vorangeführten Diskussion würde ich meinen Fund als E. coeruleflocculosum bezeichnen wollen. Da ich mir jedoch sehr unsicher bin, bekommt der Fund ein cf.
Entoloma cf. rhombisporum var. floccipes
Fundort: Sachsen, Zittau, Kaiserfelder, Wiese
Geschlüsselt mit G und FE5, Funga Nordica und abgeglichen mit ÖZP 2 (1993) und ÖZP 7 (1998) und E. Ludwig 2007. Aufgund der kubischen Sporenform (und Größe, bis 11 µm x 10 µm) gelangt man zu E. rhombisporum. Nach Nordeloos und Hausknecht in ÖZP 7 ist –ždie echte–œ E. rhombisporum eine Art feuchter Standorte wie Moore etc. und var. floccipes eher auf trockenen Standorten anzutreffen. Letztere soll Kaulozystiden besitzten aber kein inkrustiertes Pigment. Mein Fund hat (soweit von mir korrekt beurteilt) intrazelluläres (A), inkrustiertes (B) und membranales (C?) Pigment aber auch Kaulozystiden an der Stielspitze und stammt von einem eher trockenen Standort. Andere Rötlinge mit kubischen Sporen sind E. galericolor, E. percuboideum und E. prismatospermum alles sehr seltene und daher kaum bekannte und eher kleine Arten (bis max 15 mm) mit zum Teil abweichenden Merkmalen.
Falls mir jemand Tipps, Anmerkungen, Ergänzungen oder Kritik zu diesem, oder den anderen Funden geben kann, wäre ich äußerst dankbar!
Viele Grüße,
Alexander Karich