Beiträge von Laufpilz

    Die blauen Präparate sind mit blauer Tusche eingefärbt. Damit werden nach meiner Erfahrung die Details weniger zerstört als mit aggressiven Chemikalien. Natürlich gilt das nicht für alle Gattungen.


    Marco

    Hallo Matthaeus


    Das siehst Du genau richtig. Die Erscheinung der gelatinösen Anhängsel ist zudem stark vom Reifegrad abhängig. Und bei selteneren Arten ist es auch so, dass in den Erstbeschreibungen oder den entsprechenden Monographien die Masse von ein, zwei Aufsammlungen genommen wurden und somit die Bandbreite dieser noch gar nicht bekannt war.

    Beim Druck aufs Deckglas sollte man sowieso ganz sanft beginnen und dann sukzessive steigern, da unter anderem die Asci zerstört werden können. Unter starkem Druck verändert sich vor allem die Breite der Elemente, eine Ausdehnung der Länge habe ich bis jetzt noch nicht festgestellt.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Wieder mal was neues für mich. Schön, wie unerschöpflich die Jagdgründe auf den diversen Ausscheidungen sind.


    Nach ca. einem Monat feuchthalten zeigte sich jetzt die Podospora perplexens. Das Substrat ist Esel und wurde auf 1550 müNN aufgesammelt.


    Die Perithecien sind ca. 980 x 500 µm, apikal mit kurzen steifen und darunter mit langen flexiblen Haaren.



    Asci: uniseriat, 340.8 - 352 × 29.9 - 31.1 µm


    Sporen: (35.2) 35.3 - 37.49 (37.5) × (19.6) 19.9 - 21.6 (21.7) µm

    Pedicel: (31.2) 32.5 - 36.2 (37.1) × (6.3) 6.5 - 7 (7.4) µm

    Obere Caudae: 60 - 300 × 7.5 - 9.5 µm, teilweise sehr lang (nach Lundqvist 60 - 160 µm)







    Liebe Grüsse

    Marco

    Lieber Matthias


    Vielen Dank für Deine Antwort. Mit H. bombycina hast Du wohl ins Schwarze getroffen.


    Hab ein Bisschen im Netz nachgelesen. Die dortigen Angaben passen wunderbar. Auffallend sind die verschiedenen Beschreibungen des Geruchs (gas-, kohl-, schwefel- bis fruchtartig). In meinem Fall haben die sich wohl alle getroffen und dazu noch eine grosse Portion Ammoniak eingeladen.


    Die Hypogäen bleiben mir in der Regel verborgen wenn nicht per Zufall ein Tier oder ein Schluck Wasser am Werk waren. Aber der Zufall wollte es, dass exakt am selben Ort eine Genea fragrans (mit ambossartigem Sporenornament) an der Obefläche lag. Was für ein Tag.





    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Dieses kleine weisse Kügelchen fand ich auf schwach bemooster Erde am Bord eines kleinen Baches im Wald auf 1100 müNN. Vor Ort dachte ich eher an etwas Pflanzliches und staunte dann nicht schlecht, als ich es genauer untersuchte.

    Leider erkenne ich hier aber nicht mal eine Gattung und hoffe, dass Ihr mir da weiterhelfen könnt.


    FK: 2.2 mm hoch, 3 mm breit. Beim Anstechen mit einem ekelhaften beissenden Gestank.



    Hier die Übersicht der diversen Schichten mit den Asci in der Mittelschicht.



    Asci: (203.5) 224.9 - 282.1 (282.3) × (27.4) 28.2 - 37.5 (39.1) µm



    Sporen: (20.7) 22.9 - 28.3 (29.5) µm, auch mit Bwb kein Ornament festgestellt


    Haare der Innenseite


    Hyphe der Aussenseite


    Ob diese Rotfärbung etwas mit dem Pilz zu tun hat, kann ich nicht sagen.


    Und noch ein paar Bilder mit Lugol:





    Ich freue mich auf Eure Tipps.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo nochmal


    Ich habe nun mit Gernot Friebes korrespondiert. Er meint, dass C. sexdecimspora nicht ganz einfach zu interpretieren ist und dass er bei meinem gezeigten Fund morphologisch klar C. pleiospora sieht.


    Und ich kenne wieder eine neue Art. Yippie!!


    Marco

    Hallo zusammen


    Da sind wir also wieder mal bei der Definition von "hyalin". Seit diesem Thread war ich der Meinung, dass "hyalin = lichtdurchlässige Zellwand" heisst und eine Färbung durchaus möglich ist.

    Demzufolge komme ich bei Gernots Schlüssel nur bis Punkt 8 (C. sexdecimspora). Falls die Sporen aber nicht hyalin sind, habt Ihr natürlich recht und man landet bei C. pleiospora.

    Wenn ich die Dokus im Netz ansehe, wurde wohl der selbe Pilz sowohl als auch benannt.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Oh, ich hab das nicht als Kritik aufgefasst, Ingo. Das war durchaus eine berechtigte Frage.

    Was die Bestimmung betrifft, glaube ich, ich lege den mal als C. sexdecimspora ab, sofern sich niemand mehr mit einer anderen Meinung meldet, und kümmere mich um die nächsten Knacknüsse. Vielleicht nehme ich mir diesen Fall später nochmal zur Brust.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Danke für die Antwort, Ingo.

    Wenn ich im Netz nach Daten suche, stosse ich einerseits auf dieses Dokument, welches bestens zu meinem Fund passt. Ein weiteres ist hier und zeigt eine andere Art Sporen, die auch fast doppelt so gross sind wie meine.

    Zudem ist die Art im Verbreitungsatlas von SwissFungi nicht aufgelistet, obwohl da auch die noch nicht gefundenen Arten erfasst sind. Was natürlich nichts heissen muss.

    Da frage ich lieber noch mal nach. Dazu erweitert meine Anfrage das Forum um eine weitere Art und dient dem Einen oder Andern vielleicht noch für einen Vergleich.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Seit ein paar Tagen hält mich ein fingerdickes Stück Brombeer auf Trab. Vermutlich älter als ein Jahr, da die Zersetzung schon recht fortgeschritten ist.

    Bereits bestimmen konnte ich Tubeufia cerea, Olla millepunctata, Lachnum subvirgineum und Mollisia clavata.

    Mit diesem Mauersporer habe ich nun aber etwas Mühe und hoffe auf Eure Hilfe.


    Leider hab ich kein brauchbares Makro-Bild. Der FK mass 180 µm, war schwarz, behaart und sass oben auf.


    Sporen: (12.8) 13.3 - 15 (15.8) × (5.8) 6 - 7.2 (7.5) µm


    Asci: 16-sporig, J-, 64.7 - 71.78 (71.8) × 20.5 - 24.6 µm





    Seten: (45.9) 45.91 - 66.46 (66.5) × 2.8 - 3.8 µm


    Mein heissester Favorit ist Capronia sexdecimspora.

    Könnt Ihr den bestätigen oder gibt's da noch was anderes?


    Liebe Grüsse

    Marco

    Besten Dank, Günter.

    Das passt ja hervorragend. Wie ich im Beschrieb von Ballarà et al. sehe, stimmt auch die frühe Erscheinungszeit und die Höhenlage mit meinem Fund überein.

    Die Art scheint ja noch nicht oft entdeckt worden zu sein, noch schwieriger (für mich jedenfalls) ist aber, etwas Publiziertes über sie zu finden.

    Ich lege den mal als Cortinarius iunii ab und bin gespannt, was die Sequenzierung von Uwe noch zu Tage bringt.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo Uwe


    Danke für Deine Antwort. Freut mich, dass das auch für Dich interessant ist.

    Die Pilze sind am Exsikkieren und werden Dir baldmöglichst zugeschickt. Falls Du nicht umgezogen bist, habe ich Deine Anschrift (Wir waren 2023 zusammen am Copro-Kurs).


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Vor zwei Tagen auf 1300m üNN fand ich diesen Schleierling. Für diese Gattung interessiere ich mich eher weniger (da zu umfangreich). Aber so früh im Jahr, nah am Schnee und hoch am Berg, dachte ich mir, der sollte doch bestimmbar sein. Doch weit gefehlt. Ich komm nicht drauf.


    Ein Eindruck vom Fortschritt der Vegetation


    Die Pilze wuchsen bei Fichte und entfalteten den Hut schon im Boden (wie März-Schneckling)

    Hut: 40-50 mm, Stiel: 40-50 x 15-20 mm





    KOH-Reaktion, sieht für mich negativ aus



    Sporen: (8) 8.4 - 9 (9.4) × (5.4) 5.8 - 6.5 (6.6) µm



    Geruch: im ersten Moment ammoniakähnlich, später mit einem Hauch Kakao

    Geschmack: mild, pilzig


    Hat jemand eine Ahnung was das sein könnte?


    Liebe Grüsse

    Marco

    Üble Sache, lieber Nobi!

    Leider kannten wir uns nicht persönlich, obwohl es sich doch fast so anfühlte. Du hast vor vielen Jahren, damals noch in einem anderen Forum, das Interesse an den Coprophilen in mir geweckt. Deine Hilfsbereitschaft und Dein Wissen waren unbezahlbar.

    Du bist ebenfalls Schuld daran, dass ich alle zwei Jahre bei irgendeinem Bauern grüne Baumnüsse stibitze um den sehr süffigen Nocino herzustellen.

    Adieu lieber Nobi

    Lieber Bernd


    Makroskopisch kann das durchaus D. coprophila sein. Du schreibst, der Hut sei ausgeprägt zugespitzt (kann man auf den Bildern nicht sehen). Das passt aber auch nicht zu D. coprophila.

    Mehr kann ich leider auch nicht sagen.


    Also, immer schön dranbleiben. Ich bin froh, zu sehen, dass ich nicht der Einzige mit solchen Problemen bin.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    An Deconica coprophila habe ich bei Deinem Fund meine Zweifel. Bei meinen Funden waren die Sporen sowohl in Form (leicht hexagonal), als auch in Farbe (violett) anders und hatten einen deutlichen Keimporus.


    Hier die Sporen in Wasser


    Leider kann ich Dir aber auch nicht mehr sagen. Stropharia würde ich auch eher ausschliessen.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Liebe Elisabeth


    Zu Deiner Anfrage kann ich leider auch nicht viel beitragen. Wenn die nicht so gelb wären, würde ich auf S. sacchariferus tippen.


    Was Dein letztes Bild betrifft, bezweifle ich aber, dass das A. albidus ist. So dominante Asci können die m. E. nicht machen. Das müsste A. immersus, A. stictoideus, A. degluptus oder so sein.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Liebe Elisabeth


    Sehr interessant, Deine Studie mitzuverfolgen.


    Falls Du den Platz nicht anderweitig benötigst, lohnt sich eine Weiterbeobachtung auf jeden Fall. Insbesondere empfehle ich Dir, vor der Entsorgung die Proben austrocknen zu lassen und dann nochmals drüber zu schauen. Es könnte sich durchaus noch ein Myxo zeigen.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Schon wieder einer den ich noch nicht vor mir hatte. Also wäre ich froh um eine Meinung von Euch. Zuerst dachte ich an Pseudeurotium und ähnliches, kam dann aber schliesslich zu Kernia. Und da kommen m. E. nur K. pachypleura oder K. cauquensis infrage. Fragt sich eben ob die Sporen zwei Keimporen haben (schwer zu sehen) und ob die Peridie dickwandig ist (nicht messbar). Ohne Erfahrung schwer zu interpretieren.

    Substrat ist Alpaka.


    Cleistothecium aufsitzend, 200-245 µm



    Peridie mehrschichtig


    Asci: (17.4) 17.44 - 20.3 (20.5) × (9.7) 9.9 - 11.2 (11.8) µm


    Sporen: (5) 5.2 - 6 (6.5) × (3.8) 3.9 - 4.3 (4.4) µm


    Liebe Grüsse

    Marco

    Keine einfache Gattung, wohl wahr. Trotzdem erstaunlich, dass eine Art mit solch eigenen Eigenschaften nicht in irgendeiner Arbeit zu finden ist. Ich vermute, es liegt am Suchenden. Naja, bei mir ist sie jetzt jedenfalls dokumentiert.


    Liebe Grüsse

    Marco