Beiträge von Laufpilz

    Hallo zusammen!


    Besten Dank für Eure Reaktionen. Da bin ich ja wieder auf eine, mir ab sofort nicht mehr unbekannte, Gattung gestossen. Wie's aussieht nicht ganz einfach. Ich werde nun mal schauen, dass ich reife und brauchbare Fruchtkörper finde, um zu den entsprechenden Daten zu kommen. Mich auch in die Arbeit von Agerer (danke Christoph) einlesen (gottseidank deutsch). Man hat ja sonst nix zu tun. Sobald ich weitergekommen bin, werde ich Euch informieren.


    Hier noch ein aktuelles Bild:


    Lieber Gruss
    Marco


    Hurra, neue Gattung!!!

    Hallo Forum


    Vorletzte Woche fand ich auf einem morschen, liegenden Laubbaum-Stamm den Schleimpilz Ceratiomyxa fruticulosa. Ein Stück rausgeschnitten, nach Hause genommen und unter die Stereolupe gestellt, entdeckte ich neben dem Myxo diese kleinen (150-200 µ) Becherchen. Weil sie oberflächlich ähnlich wie der Schleimer aussahen, dachte ich zuerst, dass sie zusammengehören. Mittlerweile hat sich der Schleimer aber aufgelöst und die Becherchen sind noch da. Die Mikro-Bilder kann ich auch nicht recht deuten. Auf dem Letzten glaube ich, eine Basidie gesehen zu haben.
    Ich habe das Holz bis heute immer feucht gehalten. Vielleicht gibt's ja noch was Reifes draus. Einige Becherchen haben die Farbe nun auf Beige gewechselt. Und in einem Loch, das ich leider nur von oben einsehen kann, sind zwei, drei Exemplare in die Länge gewachsen.


    Was meint Ihr dazu?





    Rand-Hyphen in Kongo


    Evtl. Basidie


    Ich freue mich auf Tipps und Anregungen.


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Beli, hallo Forum


    Sinnigerweise habe ich heute, nach einem fantastischen Tag in den Bergen, ebenfalls ein wunderbares Märzellerlings-Mal genossen.


    Auch mir ist dieser Schutz neu.


    Wer entscheidet denn überhaupt nach welchen Kriterien über den Schutzstatus einer Art? Wie wird die Seltenheit definiert? Woher kommen die Daten für solche Entscheide?


    Gerade die Märzellerlinge sind ja sowieso kaum zu finden. Auch wenn sie da sind. Kommt dazu dass auch kaum jemand sie sucht. Ich finde sie beispielsweise auf 1500m in einem guten Steinpilzgebiet. Und bis jetzt musste ich noch nie irgendeine Konkurrenz fürchten. Dass diese die besseren Gesetzeskenntnisse hat bezweifle ich zudem.


    Nach meiner Erfahrung sind sie jedenfalls nicht seltener als die Morcheln.


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Ulla


    Danke für Deine Erfahrungen.


    Ich habe mir noch überlegt, ob evtl. der Schnee und die Kälte der vorigen Woche ihren Beitrag geleistet hatten.


    Egal. Ich werde diesen Dingern schnellstmöglich das Wasser entziehen und sie, eingesperrt in ein transparentes Beutelchen, in eine Kiste mit anderen transparenten Beutelchen, in denen wiederum andere weggesperrte Dinger fristen, schmeissen und vermutlich auf ewig da belassen.


    Obwohl, ich könnte ja eine neue Art.............


    Liebe Grüsse
    Marco

    Hallo Pablo


    Ich mache immer zuerst ein Präparat mit Wasser. Da wird dann auch mal gründlich geschaut und gemessen. Die gezeigten Bilder sind auch mit Wasser.


    Aber die Masse weichen kaum ab. Es ist Die Form der Sporen und deren Inhalt. Ich frage mich, ob sich vielleicht im Innern was tut, wenn sie kurz vor der Keimung stehen. Und die Form einfach variabel ist. Der Inhalt ist nämlich auch variabel. Ich hänge noch ein Bild an, das kleinere Tropfen zeigt.


    Makroskopisch scheint das die einzige Art zu sein, die so aussieht.



    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Forum


    Gestern fand ich ein paar bepilzte Fichtenzapfen auf ca. 1400m. Zum Teil lag noch Schnee. Ich dachte sofort an den Fichtenzapfen-Becherling (Rutstroemia bulgarioides). Erstfund. Zu hause dann unters Mikro gelegt kamen schon bald Zweifel auf. Die Masse waren an der oberen Grenze, waren aber noch in der Toleranz. Auch die Jodreaktion stimmte. Aber die Sporenform entsprach nicht den Literaturangaben und meine Sporen waren deutlich mit Inhalt. Bis jetzt konnte ich jedoch keine Alternative finden. Bin ich auf dem Holzweg? Ich freue mich auf einen guten Rat.





    Wie ich mir heute das Ganze nochmals anschauen wollte, staunte ich nicht schlecht. Da hatten es einige wohl sehr eilig. In diesem Präparat keimten die Sporen was das Zeug hielt. Selbst aus den Asci trieben sie ihre Triebe in alle Richtungen.





    Liebe Grüsse
    Marco

    Hallo Felli


    Du hast natürlich recht. Es gibt absolut keinen Grund zu jammern. Wir lieben ja die Herausforderung und vergnügen uns genüsslich mit sämtlichen Irrungen und Wirrungen. Nicht umsonst kriechen wir bei jeder Gelegenheit mit Lupe bewaffnet durch dunkle Wälder und feuchte Moore. Wunderbar.


    Lieber Gruss
    Marco

    Also, ich hab mir nochmals die Orbilia zur Brust genommen. Hier die rudimentären Technischen Daten:


    Sporen: 11.7 x 1.7
    Asci: 48.5 x 5
    Paraphysen: 2x septiert


    Excipulum:


    Konidien:


    Sporen:


    Nach dem heutigen Studium bin ich nun doch wieder bei O. auricolor gelandet. Es ist zum Verzweifeln.


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo zusammen


    Ui, da bin ich anscheinend viel zu ungründlich an die Sache ran gegangen. Ich bin natürlich dankbar für Eure Tipps, versuche so viel wie möglich umzusetzen und zu lernen. Sobald ich Zeit finde, setze ich mich dahinter. Ha, aber die Gattungen waren wenigstens ein Volltreffer!


    Lieber Gruss und Dank
    Marco

    Hallo Felli


    Die Sporenbreite war tatsächlich ca. 1 µ. Allerdings ist das bei diesen Dimensionen vielleicht nicht ganz so präzise. Ich messe immer bei 600facher Vergrösserung und rechne dann hoch. Das Geschmiere mit Öl mag ich nicht.


    Lugol hatte ich auch getestet, wusste aber nicht, wie blau die Reaktion sein müsste. Ich hatte die Gattung noch nie vor mir. Und die Blauwahrnehmung ist bei uns Männern ja auch nicht immer zweifelsfrei.




    So sah das aus. Ich habe aber schon festgestellt, dass die Chemikalie, je älter sie ist, desto weniger Verfärbungen bewirkt. Diese sollte allerdings noch frisch genug sein.


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Forum


    Da hab ich mir ja wieder zwei schöne Knacknüsse aufgelesen. Tagelang (und auch noch nächtens) zerbrach ich mir den Kopf darüber, wie ich sie nun nennen soll. Als es mir zu bunt wurde nannte ich sie einfach mal Stictis radiata und Orbilia curvatispora. Bei Letzterem kam mir aber immer wieder O. auricolor in die Quere, das allerdings bei der Endauslosung den Kürzeren zog.


    Ich rechne schwer damit, dass der Eine oder Andere von Euch eine bessere Idee hat. Nur zu.


    Gewachsen sind sie auf einem abgestorbenen Jung-Ahorn der ca. 120cm hoch und 1.5cm dick war.


    Hier ein paar Bilder. Falls noch weitere Daten beansprucht werden, bitte melden.


    Stictis radiata


    Direkt aus der Konditorei


    Fäden soweit das Auge reicht


    Asci und Paraphysen


    Paraphysen gegabelt


    Sporen septiert


    Orbilia curvatispora (oder auricolor?)
    Hier in trockenem Zustand


    Und rehydriert


    Paraphysen


    Sporen


    Asci


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Forum


    Nachdem Nobi in meinem letzten Beitrag die Sporormiella-Sporen erspäht hatte, habe ich mich nun ehrgeizig an eine Bestimmung gewagt. Mal sehen, ob Ihr mit mir einig seid.


    Die technischen Daten:
    Substrat: Reh
    FK: 260 x 140 µ
    Asci: 117-128 x 17-19 µ
    kurzstielig
    Sporen: 42-43 x 6.7-7.5 µ
    Keimspalten: schräg


    Meine Idee: Sporormiella australis


    Interessant war der Sporenausstoss eines Ascus unter dem Mikro. Der Ascus stiess einen kompletten inneren Ascus mit Sporeninhalt aus sich raus, der erst ausserhalb zerbrach, und zwar nicht an der Spitze, um dann die Sporen frei zu geben. Machen die das immer so?








    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Nobi


    Die Sporormiella sind leider noch nicht untersucht. Ich komme auch kaum dazu bei der derzeitigen Pilzschwemme (wenn man mit wenig zufrieden ist).


    Bezüglich der Krankheitserreger machte ich mir eigentlich keine grossen Sorgen. Ich denke, dass die Pilzsammler eh über gute Abwehrkräfte verfügen, da sie ja ständig im Dreck wühlen. Ganz abgesehen von den Geschmacksproben ungewaschener Pilze.


    Gruss und Dank
    Marco

    Hallo miteinander


    Das ging ja prompt. Besten Dank.


    Also der Myxo ist dann mal weg.


    Konidienträger oder sonstige Zellen waren keine ersichtlich. Nur diese Pünktchen.


    Die Spur mit den Myxobakterien von Dir, Thorben, scheint mir am Vielversprechendsten. Unsere Kügelchen unterscheiden sich eigentlich nur farblich. Auch das Substrat würde passen. Interessant finde ich auch, dass sie nur auf 1 von 35 Kötteln sitzen.


    Ich werde weiter beobachten.


    Apropos Bakterien, gibt's da welche, vor denen man sich schützen sollte? Wurde schon mal jemand krank von seinen Kulturen? Oder ist mindestens von den Herbivoren nichts zu befürchten?


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Forum


    Auf meiner Rehdung-Kultur zeigten sich diese schönen, schleimigen Kügelchen. Ca. 0.2-0.3 mm.





    Gequetscht sah das dann so aus. Die rundlichen Zellen massen ca. 1 µ.



    Könnte es sein, dass das ein Myxo ist? Wenn ja, wie kann ich ihn zum Fruktifizieren bewegen? Braucht er noch einige Zeit Wasser, soll ich ihn trocken legen? Fragen über Fragen. Bin für jegliche Anregungen dankbar.


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Ulla


    Besten Dank für Deine interessante Antwort. Ich bin ja schon gespannt auf den nächsten schleimigen Fund. Spannendes Gebiet. Jedenfalls ist die Lupe stets griffbereit.


    Und die Monster können mich mal.


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Forum


    Vor ein paar Tagen auf Morcheljagd entdeckte ich in einem Spechtloch eines bereits gestürzten Baumes diesen rot leuchtenden Schleimerling. Beim Rausoperieren und Transportieren stellte ich mich dann etwas ungeschickt an, sodass zu Hause dann nur noch wenig Brauchbares ankam. Die Bestimmungsversuche führten mich dann zu Metatrichia vesparium. Bei den Mikromerkmalen waren aber noch ein paar Details, die ich in der Literatur nirgends erwähnt sah. Ich bin sicher, Ihr wisst das besser und könnt noch was dazu sagen.


    Fruchtkörper und Capillitium



    Viele freie Enden


    Handförmiges Gebilde


    Übergrosse Stacheln (bis 16 µ)


    Sporen (10-15 µ)


    Einzelne Verwicklungen





    Und zum Schluss noch dies:
    Es existiert also doch. Das sagenumwobene, berühmtberüchtigte Fliegende Spaghetti-Monster. Ich hab es selbst gesehen und hatte auch noch das Glück, einen Schnappschuss von ihm machen zu können.


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo Maria


    Unbedingt probieren. Kulinarisch bestimmt kein Highlight, aber zu dieser Jahreszeit einen frisch gesammelten Pilz in die Pfanne zu schlagen, macht ihn schon fast zu einer Delikatesse. Eines solltest Du unbedingt beachten: Deine körperliche Konstitution sollte 1a sein. Besonders die des Rückens. Denn Du brauchst pro Person mindestens 100 (hundert) Exemplare, um Dir überhaupt ein Urteil zu verschaffen. Wie Du sie schliesslich zubereitest spielt keine Rolle. Aber probieren musst Du sie unbedingt. Nur so kannst Du immer wieder auf einen persönlichen Favoriten stossen, auch wenn andere darüber die Nase rümpfen. Ich selbst denke gerne an meinen Versuch zurück, wenn ich sie sehe, lasse sie aber da stehen wo es ihnen bestimmt besser gefällt.


    Lieber Gruss
    Marco

    Hallo


    Danke für die Reaktionen.


    Das mit den Namensänderungen ist ja eine Sache für sich. Den Pilz wird's wohl kaum interessieren. Der bleibt wie er ist.


    Leider komme ich über den Link zur Studie von Jaklitsch & Voglmayr nicht weiter, Nobi. Braucht's da eine Berechtigung?


    Lieber Gruss
    Marco